|  | Der Mond, umwallt von Wolken, schwimmt Im feuchten Blau der Luft;
 Der Forstteich, matt versilbert, glimmt
 Durch zarten Nebelduft;
 Die Glut, vom Hirtenkreis' umwacht,
 Verschwärzt, entflackernd, rings die Nacht;
 Eintönig rollt vom Brunnenrohr
 Der Wasserstrang, der sich verschlürft;
 Und zarte, graue Schatten wirft
 Schräghin das Kirchhofthor.
 Das Netz der Zuggewölke schwilltZum Zelt des Blitzes auf;
 Der Mond, in Wettergraun gehüllt,
 Verschied nach halbem Lauf.
 Des Irrlichts bläulich siecher Schein
 Erlischt im Torf am Tannenhain.
 Des Zeigers Goldblatt blinket matt,
 Umflort von feuchtem Nebelrauch,
 Und ängstlich zückt im Erlenstrauch
 Sein letztes dürres Blatt
 Hier, wo aus langer Nacht emporSich die Betrachtung reißt,
 Bedrückt das Herz ein Schwermuthsflor,
 Doch Frühroth hellt den Geist.
 Des Schicksals Wolken fliehn zerstreut;
 Aus Dunkel stralt die Herrlichkeit.
 Der Unschuld Rose blüht bewährt,
 Durch Stürme nicht des Dufts beraubt,
 Da, durch die Nacht, der Tugend Haupt
 Nur hehrer sich verklärt.
 Durch Seelenkraft und festen MuthWird Wahn und Schmerz besiegt,
 Der weise Glaube fühlt als gut,
 Was Allmacht liebend fügt.
 Ein Kind im Mutterschooße ruht
 So achtlos bei der Blitze Glut.
 Auf Pfade der Gelassenheit
 Glänzt Hoffnung im Gewitterlicht;
 Und in des Todes Blick verflicht
 Den Stral – Unsterblichkeit!
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