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Wenn der Abend
Kühl und labend
Sich auf Thal und Waldung senkt;
Wenn die Wolken röther werden,
Und der Hirt des Dorfes Herden
Am beschilften Teiche tränkt;
Wenn der Hase
Leis' im Grase
Nascht, und im bethauten Kraut,
Wenn der Hirsch aus dem Gehege
Wandelt und das Reh am Wege
Steht und traulich um sich schaut;
Wenn mit Blüten
Auf den Hüten,
Sens' und Rechen auf dem Arm,
Unter spätem Festgeleyer
Heimwärts kehrt der Zug der Heuer
Und der Schnitterinnen Schwarm.
Wonneträumend
Staun' ich, säumend,
Dann vom Damm die Gegend an;
Freu' so herrlich mich der hehren
Schönen Erd', und süße Zähren
Sagen, was kein Ausdruck kann.
Froh und bange
Lausch' ich lange
Auf der Amsel Abendlied:
Wie, umhüllt von Erlenblättern,
Nachtigallen ziehend schmettern,
Und der Kibiz lockt im Ried;
Bis nur Grillen
Noch im Stillen
Zirpen, und der Käfer streift,
Und der Landmann, wenn's noch dämmert,
Seine Sens' im Hofe hämmert,
Und ein Mäherliedchen pfeift:
Bis der Liebe
Stern so trübe
In der Abendröthe schwimmt;
Dann der perlenfarbne Himmel
Dunkelt, und das Glanzgewimmel
Der Gestirne sacht entglimmt. |