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Das Kaiser Franz Joseph-Land.

Topographie. – Vergleich mit anderen arktischen Ländern. – Geologie. – Gletscher. – Landerhebung. – Ebbe und Fluth. – Vegetation. – Treibholz. – Thierleben des Landes. – Thierleben des Meeres.

 

Indem ich der chronologischen Ordnung der allmäligen Erweiterung der Entdeckungen während der beiden folgenden Schlittenreisen vorausgreife, ist es zur Erleichterung des Ueberblickes nothwendig, die Beschreibung des ganzen durch die Reisen bekannt gewordenen Theiles des Kaiser Franz Joseph-Landes vorangehen zu lassen.

Das Land, in der nunmehr bekannten Ausdehnung fast mit Spitzbergen von gleicher Größe, besteht aus mehreren großen Complexen, – Wilczek-Land ist das östliche, Zichy-Land das westliche Hauptmassiv; beide sind von zahlreichen Fjorden durchschnitten und von vielen Inseln umlagert. Eine breite Durchfahrt – Austria-Sund – trennt diese Massen in ihrer Längenmitte, zieht vom Cap Frankfurt an gegen Nord und gabelt sich in 81° 40' nördl. B. unter Kronprinz Rudolph-Land in einen breiten nordöstlich gerichteten Arm – Rawlinson-Sund – welchen wir bis Cap Budapest verfolgen konnten.

Eine geschlossene Eisfläche breitete sich von Land zu Land aus; sie war zur Zeit unserer Reisen zum großen Theile nicht älter als ein Jahr, an vielen Stellen von Sprüngen und breiten Barrièren aufgeworfenen Eises durchzogen und mit zahllosen Eisbergen übersäet, deren gänzlicher Mangel im Nowaja Semlja-Meere auf ihre Wanderung nach Norden schließen läßt. Sibirien besitzt keine Gletscher am Meere und die Spitzbergens sind, wie es scheint, nicht groß genug, um hohe Eisberge zu entsenden. Sollten daher diejenigen, welche sich bei der Hope-Insel schaaren oder jene, welche man an der Nordküste Sibiriens trifft, nicht vielleicht vom Franz Joseph-Lande stammen? Auch Barentz sah im August 1596 an der Nordküste Nowaja Semlja's an vierhundert Eisberge. Ueber diese Eisdecke ging unsere Bahn. So lange sie festlag, mochte sich jeder Fjord als Winterhafen eignen; wenn sie aber aufbrach, ließ sich längs den besuchten Küsten keine einzige Localität dafür finden, da das Land jener kleinen, tief eindringenden Buchten entbehrte, welche sich allein dafür empfehlen. Dies schließt natürlich nicht aus, daß sich geeignete Winterhäfen in den unbetretenen Sunden auffinden lassen, am wahrscheinlichsten in dem fjordreichen Markham-Sund.

Die beigegebene Karte ist mit Benützung von fünfzehn Breitenbestimmungen, Compaßpeilungen, Zeichnungen und einer Triangulirung entworfen, welche unter den gegebenen Verhältnissen allerdings nur von minderer Genauigkeit sein konnte. Namentlich gilt dies von dem Gebiet im Norden von 81° 10'. Die Berghöhen wurden mittelst des Aneroïds bestimmt. Durch die Schiffslieutenants Weyprecht und Brosch wurde eine Basis von 2170,8 Meter in der Nähe des Schiffes gemessen und mit den nächsten Landvorsprüngen trigonometrisch verbunden. Diese Arbeit bildete die Grundlage meiner Aufnahmen.

Es ist stets eine Maxime arktischer Reisenden gewesen, die gemachten Entdeckungen nach den Förderern ihrer Unternehmung, oder nach ihren Vorgängern zu benennen. Wenn auch die betretenen Länder kaum jemals in den Bereich materieller Bestrebungen der Menschen treten werden, so betrachtete ich die Benennung der einzelnen Objecte nach den Urhebern dieser Entdeckungen doch als die einzig dauernde Form für unsere Dankbarkeit gegenüber den einer Idee gebrachten Opfern. Die in der Karte ersichtliche Benennung der Oertlichkeiten geschah schon während der Reise und Aufnahme, sie diente dazu, um die einzelnen Land- oder Meerestheile von einander zu unterscheiden.

Da ich das Glück hatte, alle hocharktischen Länder im Norden des atlantischen Oceans zu betreten, so bot sich mir die Möglichkeit ihres Vergleichs unter einander und die Wahrnehmung der schroffsten Gegensätze selbst in unmittelbarer Nachbarschaft. Westgrönland ist bekanntlich ein hohes einförmiges Gletscherplateau, Ostgrönland ein großartiges Alpenland mit relativ reichem Pflanzen- und mannigfaltigem Thierleben; der Uebergang dieser Contraste im Innern des Landes ist völlig unbekannt. Von Spitzbergen und Nowaja Semlja erhält man annähernd eine Vorstellung, wenn man sich ein Hochgebirge gleich jenem der Oetzthaler Ferner, emporragend aus einem um neuntausend Fuß erhöhten Meeresniveau, denkt. Der Charakter beider Länder besitzt mehr Lieblichkeit, als arktische Strenge. Nur das Franz Joseph-Land zeigt den vollen Ernst der hocharktischen Natur; besonders im Anfang des Frühjahres schien es alles Lebens entblößt zu sein. Ueberall starrten ungeheure Gletscher von den hohen Einöden des Gebirges herab, dessen Massen sich in schroffen Kegelbergen kühn erhoben. Alles war in blendendes Weiß gehüllt; wie candirt starrten die Säulenreihen der symmetrischen Gebirgsetagen. Wie bereits erwähnt, trat das Gestein nicht wie sonst mit seinem natürlichen Colorit zu Tage; selbst die schroffsten Felswände waren in Eis gehüllt, eine Folge der vielen Niederschläge, der Luftfeuchtigkeit und ihrer Condensation an den kalten Felswänden.

Diese Luftfeuchtigkeit eines Landes, dessen Jahresmittel der Temperatur etwa -13° R. beträgt, scheint auf seinen Inselcharakter zu deuten; denn sowohl Grönland als Sibirien zeichnen sich im Winter durch trockene Kälte aus, Middendorff erzählt, daß er im Süden Sibiriens einen bei großer Kälte ins Wasser getauchten Handschuh über Nacht vollkommen trocken fand. und es war auffallend, daß selbst nördliche Winde eine Verminderung derselben für uns brachten.

In Folge ihrer ungeheueren Begletscherung und der sich häufig wiederholenden Plateauformen erinnern die neuen Länder lebhaft an Westgrönland, durch das tiefe Herabreichen der Firngrenze aber noch mehr an das Victoria-Land am Südpol; im ersten Augenblicke schienen sie auch durch ihre vulcanähnlichen Formen mit diesem verwandt zu sein. Isolirte Gruppen von Kegel- und Tafelbergen, wie solche dem Basalt eigenthümlich sind, bilden die Bergsysteme des Kaiser Franz Joseph-Landes, und nirgends waren Kettengebirge zu erblicken. Die Entstehung der erwähnten Berggestalten erklärt sich nur durch Erosions- und Denudationswirkungen, indem selbständige Eruptionskegel nicht bemerkbar waren. Ohne Rivalität, fast alle gleich hoch, ragen die Berge der einzelnen Gebiete auf, im Mittel bis zu 2-3000 Fuß, im Südwesten bis zu etwa 5000 Fuß.

Die Massenhaftigkeit vulcanischer Formationen im hohen Norden und die Auflagerung sehr junger Schichten in den Niederungen der ersteren ist eine Erfahrung der neueren Nordpol-Expeditionen; in der That scheint eine mächtige vulcanische Zone von Ostgrönland über Island, Jan Mayen und über Spitzbergen nach dem Franz Joseph-Lande zu reichen. Jedenfalls war die geologische Uebereinstimmung des letzteren mit Theilen von Nordostgrönland unverkennbar; auch dessen tertiärer Braunkohlensandstein kam vor, Braunkohlen selbst aber fanden sich nur in geringen Einschlüssen. Doch gehören sie deßhalb nicht minder zu den vielen Anzeichen, welche darauf hinweisen, daß das Klima der Polarländer einst zum mindesten ebenso günstig gewesen sein muß, wie in der Gegenwart dasjenige mitteleuropäischer Breiten.

Die weitaus vorherrschende Felsart ist überall krystallinisches Massengestein, welches die Schweden Hyperstenit nennen, das aber mit dem Dolerit Grönlands völlig identisch ist. Dieser Dolerit des Franz Joseph-Landes ist mittelkörnig, dunkel lauchgrün und besteht nach der gütigen Untersuchung des Professor Tschermak (Director des k. k. Hof-Mineraliencabinetes in Wien) aus Plagioklas, Augit, Olivin, Titaneisen und Eisenchlorit. Der Plagioklas bildet die Hauptmasse, obgleich er den Augit an Menge nur um weniges übertrifft. Die Krystalle des Plagioklases sind häufig ein Millimeter, zuweilen bis drei Millimeter lang. Sie bestehen bald aus dünneren, bald aus dickeren Lamellen, die wenigen Einschlüsse lassen nichts Auffallendes wahrnehmen. Der Augit ist grünlichgrau, zeigt keine Krystallumrisse, sondern bildet Körner, die oft ein Millimeter lang und ebenso breit sind. Der Dichroismus ist merklich, die Absorptionsunterschiede sind aber gering. Einschlüsse, die aus den übrigen Mineralien bestehen, sind häufig, ebenso kleine in die Länge gezogene Dampfporen. Der Olivin bildet Körner, die kleiner sind als die des Augit, und nur selten einen Krystallumriß erkennen lassen. Diese Körner sind häufig mit einer Rinde umgeben, die aus einem dichten gelbbraunen Mineral (Eisenchlorit) besteht; oft sind sie auch von krummen Sprüngen durchzogen, die gleichfalls mit jenem braunen Material erfüllt sind. An Einschlüssen ist der Olivin sehr arm. Das Titaneisenerz tritt in länglichen Blättchen aus, oder füllt Zwischenräume der übrigen Minerale aus.

Dieser Dolerit zeigt in allen Stücken Aehnlichkeit mit manchen Doleriten von Spitzbergen; seine horizontal ausgebreiteten Decken, schroffe Tafelberge bildend, erinnern lebhaft an die Amben Abessyniens und geben dem Lande eine eigenthümliche Physiognomie.

Nirgends vermochte man die in Grönland so gewöhnlichen Mandelsteine zu entdecken, und während das Gestein im Süden nicht selten aphanitisch und dadurch zu eigentlichem Basalte wurde, erwies es sich im Norden grobkörnig und nephelinhältig. Die übrigen Felsarten des Franz Joseph-Landes bestanden in einem weißlichen Sandstein mit kleinen grauen Quarzkörnern und einem weißen, thonigen und kalkarmen Bindemittel, ferner in einem hellgrauen, sehr feinkörnigen Sandstein mit weißen sehr kleinen Quarzkörnern und grünlichgrauen Chloritpartikeln, in einem gelblichgrauen dünnplattigen Thonschiefer mit vielen weißen Glimmerschüppchen und kleinen kohligen Partikeln, welche zuweilen Pflanzentextur erkennen lassen. Das Gestein enthält auch Calcit und Limonit in feiner Vertheilung.

Aeußerst gering war endlich das erratische Auftreten fremder Gesteine (es fanden sich nur Quarzite und grüne Schiefer), soweit die Schlittenreisen mich in die Lage setzten, dies zu beurtheilen. Dagegen waren kleinere Stücke verkieselten Holzes nicht selten, welche in ihrem Innern noch eine kohlige Beschaffenheit wie Lignit zeigten.

Nach der Rückkehr von der Expedition hatte ich in London Gelegenheit, aus einigen photographischen Aufnahmen des spitzbergischen Nordostlandes durch Herrn Smith zu erfahren, wie sehr die Berge dieses Landes an jene des Kaiser Franz Joseph-Landes erinnern. Professor Nordenskjöld, der berühmte Erforscher Spitzbergens, welchen ich bei meiner Rückreise durch Schweden sprach, nannte das Gestein dieses Nordostlandes Hyperstenit; damit wäre auch die geologische Übereinstimmung der neuen Länder mit Spitzbergen nahezu erwiesen.

Diese geologische Verwandtschaft ist aber, indem sich der topographische Charakter von Spitzbergen durch Gillis-Land, König Carls-Land und Franz Joseph-Land wiederholt, ein wichtiges Moment, welches anzudeuten scheint, daß wir es hoch im Norden Europa's, ähnlich den Erscheinungen im Norden Amerika's, mit einem ausgedehnten Inselcomplex zu thun haben. Gillis-Land und König Carls-Land sind vielleicht nur die östlichsten Inseln der Spitzbergen-Gruppe, wenigstens scheint der ununterbrochene Zusammenhang der ersteren mit den neuentdeckten Ländern nicht sehr wahrscheinlich. Die sibirische Tundra des Taimyr-Landes ist mit einem erratischen Material, großen Blöcken von Granit, Syenit Diorit, Gneis und Glimmerschiefer überschüttet, und es ist nicht unmöglich, daß sie blockbeladenen Eisschollen ihre Ablagerung verdanken, welche in einer früheren Periode von noch unbekannten Ländern herabgeführt und auf dem damals noch unterseeischen Theile Nordasiens fallen gelassen wurden.

Einige der Inseln aus der Gruppe Spitzbergen-Franz Joseph-Land müssen von bedeutendem Umfang sein, weil sie die Träger ungeheurer Gletscher sind, wie nur die arktische Welt solche kennt. Ihre über hundert Fuß hohen Abstürze bilden den gewöhnlichen Saum der Küsten. Charakteristisch für alle von uns betretenen Gletscher war ihre ins Graue spielende, seltener matt grünblaue Farbe und geringe Zerspaltung, ihr außerordentlich grobkörniges Eis, ihre geringe Moränenentwicklung, ihr langsames Vorrücken, ihre anscheinend mächtigen Jahresschichten, ihre schon mit etwa tausend Fuß beginnende Firngrenze, während diese in Grönland und Spitzbergen erst bei zwei-, beziehungsweise dreitausend Fuß ihren Anfang nimmt, und hier fast alles Land unterhalb dieser Höhenzone im Sommer schneefrei wird. Malmgrén dagegen schätzt die Höhenlage der Firngrenze im nördlichen Theile Spitzbergens auf 1000 Fuß; in der südlicheren Hälfte beträgt sie nach Dunér und Nordenskjöld 1400 Fuß. In Island wurde sie bei fast 3000 Fuß, in der südlichen Hälfte Grönlands nach Rink bei 2-3000 Fuß, und von Chamisso auf Aljaska bei 2400 Fuß beobachtet L. v. Buch nimmt sie mit 2000 Fuß für Magerö nach meiner Ansicht zu tief an. Franz Joseph-Land hingegen scheint selbst im Sommer größtentheils unter einer Schneehülle begraben zu sein, welche nur Felswände und die Rücken und Abhänge einzelner Bergzüge unterbrechen.

Fast alle Gletscher reichen bis zum Meere herab. Ihre Zerklüftung ist selbst bei den schroffsten Neigungsverhältnissen geringer, als die in unseren Alpen, in jeder Hinsicht nähern sich selbst die unteren Gletschergebiete des hohen Nordens dem Charakter unserer Firnregion. Die Bestimmung der Mächtigkeit der Jahresschichten war nur im unteren Theile der Gletscher möglich, nicht aber in der gleichmäßig mit tiefem Schnee bedeckten Firnzone. Mit Sicherheit ließen sich ihre Begrenzungen jedoch auch dort nicht angeben. Ihre Dicke schwankte zwischen einem und anderthalb Fuß; sie enthielten feine zolldicke Bänder blauen Eises, welche mit schmalen Streifen weißen Eises wechselten, deren Wiederholung mit besonderer Klarheit etwa nach Klafterdicke geschah. Im Ganzen war die Bänderstructur schwächer ausgeprägt, als dies bei den Alpengletschern der Fall ist, weil ein jäher Wechsel der Temperatur und der Niederschläge in so hohen Breiten ungleich geringer ist. Die Ogivenlinien traten selbst auf der Gletscheroberfläche nur an wenigen Punkten zu Tage, so daß sich über ihre Form keine verläßlichen Schlüsse ziehen ließen.

Das Gletschereis war von weit geringerer Dichtigkeit, als dasjenige Ostgrönlands, und es scheint demnach, daß das Bewegungsmoment gegenüber dem Regelationsmoment vorwiegt. Selbst in der Tiefe der Gletscherenden besaß sein Gefüge zollgroße Körner bei deutlicher Ausscheidung, und besonders in der Firnregion nahm es einen ungemein porösen Charakter an. Es verräth die große Disposition des Klimas im Franz Joseph-Lande zur Gletscherbildung, daß alle kleineren Inseln desselben blasenartig übergletschert waren, so daß ein Querschnitt durch dieselben ein regelmäßig flaches Segment ergeben hätte, und daß viele Eisströme, aus hohen Firnplateaux herabsteigend, sich über Berglehnen ausbreiten und nicht wie bei uns, ihrer Concentrirung in Thälern und Mulden bedürfen, um zu eigentlichen Gletschern zu werden. Trotz dieser Beeinträchtigung ihrer Verticalzunahme fanden sich Gletscher, deren Dicke viele Hundert Fuß beträgt (Middendorff-Gletscher), wie dies die Tiefe der Spalten und die Höhe der Eisberge klar erwies. Der Dove-Gletscher, der größte von allen, die wir zu sehen Gelegenheit hatten, entzog sich leider durch seine Entfernung von unserer Reiseroute der Möglichkeit näherer Erforschung.

Die Verdunstung der Gletscheroberfläche geschieht in den arktischen Regionen unter dem Einfluß des immerwährenden Tages mit großer Intensität; überall deuteten tiefe Rinnsale darauf hin, daß mächtige Schmelzwasserbäche ihre Oberfläche während des Sommers durcheilen.

Eine vergleichende Beobachtung von Lufttemperaturen im Innern der Gletscherspalten mit der Außentemperatur ergab jedesmal eine Wärmezunahme innerhalb der ersteren. Spuren winterlichen Abschmelzens der Gletscher durch die Erdwärme ließen sich nicht wahrnehmen, weil die Seiten und der untere Rand der Gletscher durch ungeheure Schneelasten unzugänglich waren, und die Eiszapfen der Gletschergewölbe und jene der äußeren Abstürze nur dem Schmelzwasser des vergangenen Sommers zugeschrieben werden konnten. Bei dem tief unter dem Gefrierpunkte stehenden Jahresmittel der Temperatur ist ein Abschmelzen durch die Bodenwärme übrigens auch kaum denkbar.

Die Plasticität der Gletscher war so groß, daß ihre durch Bergvorsprünge getheilten Arme an ihrem Fuße wieder ineinanderflossen, ohne auch nur eine erhebliche Zerspaltung zu verrathen, oder tiefe Thalrinnen zurückzulassen. Ihre Bewegung ließ sich nur in wenigen Fällen durch directe Messung beurtheilen, und diese überschritt nur einmal die Dauer eines Tages. Eine Beobachtung am Sonklar-Gletscher im Monate März schien jeder Vorrückung zu widersprechen; erst die Wiederholung dieser Versuche, einige Wochen nachher, ergab für zwei Gletscherindividuen im Süden des Austria-Sundes das Tagesmittel der Bewegung von zwei Zoll. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die größte Bewegung der Gletscher in den arktischen Regionen etwas später als bei uns eintritt, vielleicht Ende Juli und Anfang August, weil die Periode der größten Schneeschmelze erst kurz vorher beendet ist, und daß sie im März und Anfang April ihr Minimum erreicht. Die sichtbaren Zeichen der Gletscherbewegung äußerten sich in der Ablösung von Eisbergen selbst im Monat März, häufiger noch im Monat Mai (am Simony-Gletscher), in der Zersplitterung der Meeresdecke an ihrem Fuß im Monate April (am Middendorff-Gletscher), und als Zeichen ihrer vorschreitenden Bewegung und seitlichen Ausbreitung mußte das Vorkommen von Gletscherschutt (am Forbes-Gletscher) auch dort angesehen werden, wo zur Moränenbildung jeder Anlaß zu fehlen schien. Die geringe Häufigkeit und Mächtigkeit der beobachteten Moränenbildung ist durch die Festigkeit und den großen Widerstand zu erklären, welchen das doleritische Gestein der Verwitterung entgegensetzt, noch mehr aber dadurch, daß das Verhältniß der unbedeckten, dem zerstörenden Einfluß der Atmosphärilien ausgesetzten Felsflächen in der Gletscherregion zu jenem der Eis- und Firnflächen ein ungleich geringeres ist, wie beispielsweise in den Alpengletschern. Rother Schnee zeigte sich nur einmal, und zwar im Mai auf den westlichen Abhängen des Cap Brünn, Gletscherinsecten (Gletscherflöhe) jedoch nirgends, obgleich sie in Grönland nicht selten waren. Gletscherschliffe der Felswände von zweifellosem Charakter vermochte ich nicht wahrzunehmen, so emsig ich auch darnach suchte. Es dürfte dies mit der geringen Entwicklung von Moränenschutt im Zusammenhange stehen.

Es ist bekannt, daß Nordostgrönland, Nowaja Semlja und Sibirien im langsamen Emporsteigen aus dem Meere begriffen sind, ja die ganze nördliche Seite des Erdballs seit einer ungeheueren Reihe von Jahren sich in dem gleichen Falle befindet. Ob dieses Emporsteigen ein wirkliches, oder ob nur, wie einige neuere Gelehrte wollen, ein scheinbares, auf ein schon seit Jahrtausenden andauerndes Rückschreiten des Oceans gegen die Südhemisphäre zurückzuführen sei, möge hier dahingestellt bleiben. Es war daher höchst interessant, Merkmale der Landerhebung auch an den Küsten des Austria-Sundes zu beobachten, nämlich schuttüberlagerte Terrassen mit organischen Einschlüssen (Muscheln), welche die Küste gleich hypsometrischen Curven einfassen.

Ebbe und Fluth, welche das Baieis emporhebt und nur am Küstensaume zerbricht, ließen an denen des Austria-Sundes nur etwa zwei Fuß Fluthhöhe erkennen. Die Verhältnisse verwehrten die Beobachtung der Gezeiten in diesen hochnordischen Regionen, und Lütke hat die Linien gleicher Fluthwellen (Isorachien) in der Länge des Franz Joseph-Landes nur bis 76° nördl. B. ausgeführt.

Die Vegetation des Landes erwies sich überall äußerst dürftig. Nicht die Kälte an sich, sondern ihre lange Dauer pflegt sie zu unterdrücken; sie steht tief unter jener Grönlands, Spitzbergens und Nowaja Semlja's, und ihr Auftreten gleicht, dem Gesammteindruck, nicht aber der Species nach, jenem der Alpen in neun- bis zehntausend Fuß Meereshöhe, während diejenige Region, welche dem ostgrönländischen Vegetationscharakter entspricht, etwa tausend Fuß tiefer liegt. Weder jenes kümmerliche, sich kaum über den Boden erhebende Geflecht der Weiden und Birken der genannten Länder, noch ihre zahlreichen Phanerogamen vermochten wir anzutreffen. Zu den wesentlichsten Gründen dieser Pflanzenarmuth gehört auch das äußerst beschränkte Vorkommen von Erde; denn die Detrituslager des Landes gleichen in jeder Hinsicht den dürftigen Schuttrücken einer sehr alten Moräne, welche nur da und dort von etwas Grün belebt wird. Wenn gleich die Jahreszeit, in welcher wir das Land besuchten, diejenige war, in welcher das Pflanzenleben sich erst zu regen begann, und die Abhänge noch großentheils Schnee überdeckte, so boten doch selbst die günstigst situirten schneefreien Niederungen kein anderes Bild. Nirgends zeigte sich eine geschlossene Rasendecke von einigen Quadratfuß Umfang, die an unsere Gegenden erinnert hätte.

Selbst ebene Flächen zeigten nur dürftige Gräser von Catabrosa algida Fries in blüthenlosen Büscheln, wenige Exemplare von Saxifraga oppositifolia und Silene acaulis, selten das Hornkraut ( Cerastium alpinum) und den Mohn ( Papaver nudicaule L.); häufiger waren dichte Polster von Moosen, nicht fructificirende Rasenstücke von Bryum arcticum (?) Bruch und Schimper ; dominirend aber waren die Flechten: Imbricaria stygia Acharius, Varietät lanata, Buellia stigmatea Körber, Gyrophora anthracina Wulfen, Cetraria nivalis Acharius, Usnea melaxantha Acharius, Bryopogon jubatus Körber, Rhizocarpon geographicum Körber und Sphorastatia Morio Körber, Varietät chalibeiformis, und die winterliche Umbilicaria arctica, welche wir in Grönland noch auf siebentausend Fuß Meereshöhe angetroffen hatten.

Diese Bestimmungen sind das Resultat einer sehr sorgfältigen Untersuchung, welche ich der Güte des Professor Dr. Fenzl, Directors des botanischen Gartens in Wien, und des Professor Dr. Reichardt verdanke. Das Museum dieser Anstalt nahm auch die geringe Pflanzensammlung auf, welche ich nach Europa mitzubringen vermochte. Von einigen Pflanzen waren leider nur noch zerfallene Wurzelbüschel vorhanden, so daß ihre Bestimmung unausführbar blieb. Mit Pflanzenfarben also kann die Natur sich dort oben nicht schmücken; sie kann nur durch ihre Starrheit imponiren und im Sommer durch ihr ununterbrochenes Licht, und gleichwie es Länder gibt, die durch das Uebermaß, mit welchem sie die Natur gesegnet hat, bis zur Uncivilisirbarkeit erdrückt sind, so lag hier das andere Extrem vor uns: gänzliche Vernachlässigung, unbewohnbare Dürftigkeit.

Treibholz, meist älteren Datums, kam zwar gewöhnlich vor, doch nur in äußerst geringer Menge. Auf dem Strande von Cap Tyrol erblickten wir einmal einen fußdicken und mehrere Meter langen Fichten- oder Lärchenstamm, der wenig höher als die Wasserlinie lag, und vielleicht, gleich unserem Schiff, durch Winde, und zwar von Sibirien her, mochte angetrieben sein. Die aufgefundenen Holzfragmente, deren Aststümpfe zeigten, daß sie nicht von Schiffen stammten, gehörten vorzugsweise unserer Fichte ( Pinus picea Du Roy)an, und die Stämme, von welchen sie herrührten, müssen aus den südlicheren Gegenden Sibiriens hergeflößt worden sein, wie dies die großen breiten Jahresringe beweisen.

Das Land ist, wie vorauszusetzen war, völlig unbewohnt; nirgends ließen sich Spuren einstiger Ansiedlungen auffinden. Es ist auch sehr zu bezweifeln, ob selbst Eskimo's im Stande wären, daselbst ihren Lebensunterhalt zu finden; am ehesten noch an der Westseite der Wilczek-Insel, wo sich eine Wacke geringer Ausdehnung durch einen großen Theil des Jahres erhielt. Im Uebrigen finden sich die nördlichsten Ansiedlungen der Eskimo's in Westgrönland, und zwar in 78° 20' nördl. B.

Im Süden ist das Land mit Ausnahme der Eisbären Die Eisbären leben bekanntlich von Seehunden, diese von Crustaceen und Fischen, von diesen leben auch die Vögel; Vögel, ihre Eier und Lemminge bilden die Nahrung der Füchse, und nur die Polarhasen und Lemminge leben von dem dürftigen Angebote des Pflanzenwuchses. und der wandernden Vögel auch fast ohne jedes Thierleben. Im Norden des 81. Breitegrades war der Schnee mit unzähligen frischen Spuren von Füchsen durchzogen, deren Füße sich deutlich in dem Schnee abdrückten, obgleich wir niemals Gelegenheit hatten, einen derselben zu sehen. Nur die Excremente Professor Fenzl, welcher ihre Untersuchung unternahm, erklärte: »Sie rühren unzweifelhaft vom Polarfuchse her und bestehen aus den unverdauten Resten verzehrter Vögel, Flaumen, Federn und Knochen jüngerer Thiere, die er in ihren Nestern aufgesucht hat«. dieser Thiere trafen wir einigemale, auf der Hohenlohe-Insel auch die eines Polarhasen. Die Vegetationsarmuth hindert das Vorkommen von Renthieren und Moschusochsen. Es ist jedoch nicht unmöglich, daß sich Renthiere in den westlicheren, unbetretenen Theilen des Landes befinden, und daß sich dessen Charakter dort dem von König Carls-Land und Spitzbergen nähert, wo diese Thiere herrliche Weiden finden, welche ihr Fortkommen in Herden ermöglichen.

Von den großen Säugethieren des Meeres war außer vereinzelten Zügen von Weißwalen nur der Seehund ( Phoca groenlandica und Phoca barbata) häufig; das Walroß sahen wir nur zweimal, auch da nicht dicht unter dem Lande. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, daß nur der Mangel offenen Landwassers uns daran verhinderte, es in der Nähe der Küsten zu beobachten; denn die Beschaffenheit und Tiefe des Meeresgrundes war kein Hinderniß seiner Existenz. Muscheln und Seetang bilden bekanntlich seine Nahrung. Von den Fischen sahen wir nur die durch das Schleppnetz gewonnenen Gattungen Liparis gelatinosus Pallas und Gadus.

Die Vögel, welche wir in dem Gebiete zwischen Nowaja Semlja und Franz Joseph-Land antrafen, waren folgende: Die langschwänzige Raubmöve ( Lestris K.), die schwarze Raubmöve ohne die langen Schwanzfedern, die Bürgermeistermöve ( Larus glaucus B.), die Eis- oder Elfenbeinmöve ( Larus eburneus), welche sich nur in der Nähe des Eises aufhält, die dreizehige Möve ( Rissa tridactyla L.), die Seeschwalbe ( Sterna macrura N.), der Eissturmvogel oder Mallemuk ( Procellaria glacialis), die rosenrothe Möve ( Rhotostetia rosea), ferner zwei Gattungen Alken ( Uria arra P. und Uria Mandtii L.), Teiste ( Grylle columba Bp.), Rotjes ( Mergulus alle V.), Lummen ( Mormon arcticus I.), Eiderenten ( Somateria mollissima L.), Schneeeulen ( Strix nivea), isländische Strandläufer ( Tringa canutus) und Schneeammern ( Plectrophanes nivalis M.). Die meisten der hier angeführten Vögel Ich verdanke deren Ergänzung einer freundlichen Mittheilung des Schiffslieutenants Brosch. Die Bestimmung der Arten an Bord geschah mit Hilfe des Fritsch'schen Atlasses, welchen uns Graf Wilczek gütigst hinterlassen hatte. kamen auch an den Küsten des Franz Joseph-Landes vor.

Liparis gelatinosus Pall.

An dieser Stelle mögen auch diejenigen Thierformen des Eismeeres allgemeine Erwähnung finden, welche, dem Meere im Süden des Franz Joseph-Landes durch das Schleppnetz entnommen, entweder in der Originalsammlung Das Geborgene bestand aus hundertzweiundzwanzig Fläschchen mit Thieren in Weingeist und in vierzig Fläschchen mit Grundproben. Eine Korallensammlung, von Weyprecht, und eine Algensammlung von mir angelegt, mußte an Bord zurückbleiben. des Dr. Kepes, oder durch zweiundsiebzig von mir ausgeführte Abbildungen mit nach Europa gebracht wurden. Den Professoren Dr. C. Heller Crustaceen, Pycnogoniden und Tunicaten. Nach Professor Heller's brieflicher Mittheilung fanden sich im Ganzen dreißig verschiedene Arten vor, wovon zweiundzwanzig zu der ersten Gruppe, drei zu der zweiten und fünf zu der dritten gehören. Als ganz neu wurden sieben Arten aufgeführt. in Innsbruck und Dr. E. von Marenzeller Spongien, Polypen, Echinodermen und Würmer in circa achtundsiebzig Arten. in Wien verdankt die Expedition die Bestimmung derselben, und indem ich auf den ausführlichen Bericht dieser Herren in den Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien verweise, begnüge ich mich, ihre Beobachtungen hier mit dankbarer Anerkennung der mir durch sie gemachten Aufschlüsse im Auszug anzuführen.

Die Erforschung der wirbellosen Fauna jenes Meeresstriches, den wir durchfuhren, war von dem Augenblick an, als der Lauf des Tegetthoff nicht mehr in unserer Gewalt stand, vielfach beschränkt. Von dem treibenden Schiff aus und in Anbetracht dessen, daß sich kein Zoologe an Bord befand, konnte nicht mehr dafür geschehen, als daß Schiffslieutenant Weyprecht das Schleppnetz während der Sommerwochen fast täglich versenken und durch mehrere Stunden gleich dem Schiffe selbst treiben ließ. Ein großer Theil der so erbeuteten Thiere wurde von mir sofort nach dem Leben gezeichnet. Es geschah dies theils in der Ansicht, daß hiedurch eine nachfolgende wissenschaftliche Untersuchung des gesammelten Materials gefördert werden könnte, theils damit im Falle des zufälligen oder nothwendigen Verlustes der Objecte wenigstens ein oberflächliches Bild der Thierwelt eines noch nicht untersuchten arktischen Gebietes erhalten bliebe. Die Folge rechtfertigte zum Theil letztere, bei Nordpolfahrten stets im Auge zu behaltende Voraussetzung.

Von der in den arktischen Meeren durch zahlreiche Arten vertretenen Garnelen-Gattung fanden sich unter dem gesammelten Materiale vier Arten, nämlich: Hippolyte Payeri Hellern. sp., H. turgida Kr., H. polaris Sab. und H. borealis Ow.

Die Hippolyte Payeri Hel., in 247 Meter Meerestiefe gefunden, zeichnet sich vor allen andern Arten aus durch einen kurzen Stirnrüssel, durch eine an der Oberfläche des Rückenschildes verlaufende ungezähnte Längsleiste und durch den neungliederigen Carpus des zweiten Fußpaares die Färbung ist schön rosenroth, die Augen blauschwarz.

Hippolyte Payeri Hell.

Weiters fanden sich: Crangon boreas, Pandalus boralis Kr. etc.

Verhältnißmäßig am stärksten unter den Crustaceen ist in den arktischen Gewässern die Gruppe der Amphipoden vertreten, die man häufig als Flohkrebse bezeichnet, weil viele von ihnen mit Hilfe ihrer Hinterfüße sich hüpfend bewegen. In dem Mitgebrachten sind elf Arten enthalten, darunter Amathillopsis spinigera, eine neue von Professor Heller aufgestellte Gattung, ferner Cleidippes quadricuspis Hr., ebenfalls eine neue Art, ferner Acanthozone hystrix Owen, Acanthostepheia Malmgreni Goes., Stegocephalus ampulla Ph., Aceros phyllonyx Sars. Die Gruppe der Meerasseln (Isopoden) ist durch die interessante Munnopsis typica Sars durch Idothea Sabini Kr. und eine neue Art, Paranthura arctica, vertreten.

Aus der Gruppe der Asselspinnen (Pycnogoniden) sind drei Arten vorhanden, wovon zwei neu sind.

Hyalonema longissimum Sars (mit anhaftendem Bryareum grandiflorum, Sars.

Spongien waren nicht selten; doch mußte eine Reihe von Formen des größeren Volumens wegen zurückgelassen werden. Unter den Kieselschwämmen nahmen an Massenhaftigkeit des Vorkommens den ersten Rang ein, die beiden als Hyalonema boreale Loven und H. longissimum Sars bezeichneten Formen. Auch eine Art aus der Gruppe der hier so seltenen Hornschwämme liegt vor. Mehrmals brachte das Schleppnetz Actinien, Bryareum grandiflorum Sars, zu Tage, am 2. Juni 1873 aus einer Tiefe von 210 Meter ein Exemplar der äußerst seltenen, erst in der allerletzten Zeit genauer untersuchten Gattung <k>Umbellula.</k> Vor hundertzwanzig Jahren waren in benachbarten Gegenden zwei Stücke dieser den Seefedern (Pennatuliden) zunächst verwandten Polypenstöcke gefunden und von Ellis und Mylius beschrieben worden. Seitdem blieb dieses Thier verschollen, bis es von den Schweden (Gladans-Expedition) 1871 in der Baffins-Bai und von den Engländern (Challenger-Expedition) 1873 zwischen Portugal und Madeira, wie zwischen Prinz Edwards-Insel und Kerguelens-Land aufs Neue angetroffen wurde. Es liegt nahe anzunehmen, daß unsere Umbellula mit der zuerst aufgefundenen, von Linné, 1758, als Isis encrinus bezeichneten Form zusammenfalle. Leider wurde dieses interessanteste der gesammelten Objecte an Bord des Tegetthoff zurückgelassen. So mag wenigstens die Wiedergabe der nach dem Leben gefertigten Abbildung einen Vergleich mit den aus anderen Localitäten bekannt gewordenen und verschieden benannten Formen ermöglichen.

Umbellula.

Hydroidpolypen fanden sich in mehreren im atlantischen Ocean weit verbreiteten Arten. Neben den aus diesen Meeren bereits bekannten Seesternen (Asteriden) und Schlangensternen (Ophiuriden), wurde auch der Korethraster hispidus Wyv. Thoms., eine von der Porcupine-Expedition zwischen den Faröer- und Shetlands-Inseln entdeckte neue Gattung, angetroffen. Die Haarsterne (Crinoiden) sind durch zwei so weit nördlich noch nicht aufgefundene Arten repräsentirt. Auch ein Seeigel und mehrere Holothurien fanden sich unter der Ausbeute. Am reichsten ist die Sammlung an Borstenwürmern (Anneliden); ein Beispiel davon in der vorangehenden Figur. Sie enthält siebenundzwanzig, fast durchwegs der Fauna von Grönland und Spitzbergen angehörige Arten. Dasselbe gilt von den vierzehn Arten Moosthieren oder Bryozoen. Strudelwürmer (Turbellarien) und Spritzenwürmer (Gephyreen) wurden vereinzelt aufgefunden.

Korethraster hispidus Thoms. Wyw.

Nephthys longisetosa Oers.


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