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Prinzipien und Erzählungen religiöser Tugenden.

Göttliche Gerechtigkeit.

Wo die – menschliche – Tugend fehlt, Wacht die – göttliche – Tugend.

Rabboth S. 29 b.

 

Liebe und Furcht Gottes.

Thue aus Liebe und thue aus Furcht. Aus Liebe: wenn es dir begegnet, zornig deiner Pflicht zu widerstreben, so rette dich die Liebe; wer liebt, haßt nicht. – Aus Furcht: wenn du in Versuchung bist, dich gegen die Pflicht aufzulehnen, so rette dich die Furcht; wer fürchtet, lehnt sich nicht auf.

Jerusch. Sota cap. 5.

 

Entsagung.

Glücklich, wer sich unterwirft – wie der Ochs dem Joche – wie der Esel der Last – wie das Kalb dem Pfluge.

Jalkut Rizawim S. 116.

 

Unschuld.

Glücklich, dessen Todesstunde ist wie die Geburtsstunde.

Rabbot Seite 298 a.

 

Das Suchen der Wahrheit.

Suche sie, sagte der weise König, wie man das Silber sucht, wie man nachforscht und gräbt nach einem verborgenen Schatze.

Wenn es sich zutrifft, daß Einer eine Münze verliert, zündet er Lichter von dieser und von jener Seite an und geht so lange darnach bis er sie findet. Und doch ist die Münze nur ein weltliches Interesse. Die Wissenschaft des Gesetzes dagegen ist ein weltliches Interesse und ein ewiges Interesse; um so besser geziemt es sich, sie aufzusuchen, und sich um sie zu bemühen.

Schir hasch. Rabbot; Seite 3 a.

 

Das Seelenheil.

Der heilige Text erzählend von Abraham und Sara, spricht von den Seelen, die sie in Haran machten.

Wie kann der Mensch eine Seele machen? Alle Sterblichen zusammen genommen vermöchten nicht einmal, ein Insekt zu erschaffen. Aber es sind die Seelen, die Abraham und Sara unter die großen Flügel der Vorsehung führten, sie in der Wahrheit unterrichtend. Das ewige Heil einer Seele bewirken, ist wie sie erschaffen.

Schir hasch. Rabbot S. 7 a.

 

Die Freude, Gott zu besitzen.

Eine Königin lebt allein im Königspalaste. Der Königliche Gemahl, die Söhne, die Schwiegersöhne hatten sich in entfernte Länder begeben. Man kündigt der Königin die Ankunft der Söhne an; die Frau schüttelt das Haupt und spricht: glücklich meine Schwiegertöchter. Man kündigt ihr die Ankunft der Schwiegersöhne an und sie ruft aus: glücklich meine Töchter. Man kündigt ihr die Ankunft des Gemahls an und jubelnd schreit sie: glücklich ich.

So werden die Propheten, wann die Zeiten sich werden erfüllt haben, der Tochter Zions zurufen: Siehe deine Söhne, die zurückkehren, und sie erheitert sich nicht. Siehe deine Töchter, die dir zurückgegeben sind und sie seufzt noch. Siehe deinen König, deinen Gott, der zu dir zurückkehrt und sie ruft jubelnd aus: glücklich ich. Nun begehre ich nicht mehr.

Schir hasch. Rabbot S. 8 a.

 

Das erleuchtete Gewissen.

Ein königliches Decret, geschrieben, versiegelt, in eine entfernte Provinz versandt, ist nur verbindlich, wenn es geöffnet, bekannt gemacht und erklärt ist.

So brachte das Gesetz Israel einen Bund von Belohnungen und Bestrafungen nicht da es auf dem Sinai proclamirt wurde, sondern nachdem es öffentlich in den heiligen Versammlungen des Stiftszeltes erklärt worden.

Schir hasch. Rabbot S. 13 a.

 


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