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Sechstes Buch.
Legenden, Parabeln und Principien religiöser Theorie.

(Fortsetzung).

Der Stolz ein Werkzeug der Strafe.

Der Gegenstand selbst, der den Stoff für den Stolz der menschlichen Geschöpfe bietet, wird in der Hand Gottes zum Werkzeug ihrer Strafe.

Die Generationen, die zur Zeit der Sündfluth lebten, wollten sich von jedem Bande mit Gott loslösen und sagten in ihrem Stolze: Was giebt uns Gott anders als den Regen? Er höre nur auf; uns genügen die Wasser unserer Flüsse und unserer Bäche.

Und das Wasser wurde das Werkzeug ihres Untergangs.

Sodom und Amora, stolz auf die unerschöpfliche Fruchtbarkeit ihres Bodens, der jede Art von Gewächsen hervorbrachte, wollten für sich selbst eine Welt bilden und alle andern Menschen von sich weg verbannen. Gott sagte: euer thörichter Wunsch wird befriedigt werden, auf euern verbrannten und verfluchten Ländereien wird nie mehr ein menschlicher Fuß weilen.

Pharao war stolz auf seine bewaffneten Wagen und bedrohte Israel mit ihnen. – Und seine schweren Wagen zogen das ägyptische Heer mit sich hinab in die Tiefen.

Die Frau, von welcher sich Simson verlocken ließ, war diejenige, die ihn in's Verderben stürzte.

Der lange Haarwuchs, auf welchen Absalom stolz war, verhinderte dessen Flucht und war Ursache seines Tods.

Jalkut S. 70.

 

Der Lohn der göttlichen Vorschriften.

Ein Fürst hatte einen großen Garten, reich an Blumen, und jeder Art Fruchtbäume. Er schickte eine große Anzahl seiner Landleute ihn zu bebauen, zu besorgen, zu hüten. Nach vollendeter Arbeit, giebt er einem jeden einen um so größeren Lohn, je werther und kostbarer ihm der von demselben gepflegte Theil ist. Aber er wollte sie nicht vorher in Kenntniß setzen, welche Theile die ihm liebsten seien, und wie der Lohn derselben größer sei; denn alle würden sich auf seine Arbeit geworfen, und den Rest vernachlässigt haben.

Aus dem nämlichen Grunde wollte Gott in dem Gesetze nicht angeben, welche Vorschrift mehr oder weniger wichtig, und wie der Lohn mehr oder weniger groß sei. Denn das Gesetz würde alsdann in einem Theile allein beobachtet, und im andern vernachlässigt worden sein.

Deshalb soll der Fromme mit gleicher Sorgfalt und gleichem Eifer alle göttlichen Vorschriften beobachten, ohne deren größere oder geringere Wichtigkeit abwägen zu wollen; denn er weiß nicht, welche einen größeren Lohn erhalten werden.

Außerdem ist der Lohn der guten Werke auf das andere Leben verschoben, damit die Tugend uneigennütziger und vollkommener sei.

Jalkut S. 82 b.

 

Der Mensch ein Ebenbild Gottes.

Ein Fürst stellt sein Bild vor den öffentlichen Gebäuden, auf den Münzen, in seinem königlichen Pallaste auf. Ein kecker Rebell zerschlägt die Münzen, die Statuen, die Bilder, um seinem Könige eine Schmach anzuthun. Wie bestraft die menschliche Gerechtigkeit diesen Tollkühnen? Sie belegt ihn mit den schärfsten Strafen.

Gott hat sein Bild auf alle Menschen gelegt; wer dessen Bild zerstört, indem er sein Blut vergießt, fügt Schmach und Schande dem göttlichen Bilde zu.

Jalkut ebendas.

 

Die Gnade.

In dem dem Moses erschienen göttlichen Gesichte 2. Buch Mose Kap. 33. wurden ihm alle Schätze der ewigen Freude entdeckt; und wie sie nach einander an ihm vorüberzogen, sprach die göttliche Stimme: dieses ist der Schatz, der für die Mildthätigen aufbewahrt ist; dieser für diejenigen, die Väter der Waisen sind; und so erklärte er die Bestimmung eines jeden Schatzes.

Und dieser? fragte endlich Mose. – Dieser, antwortete Gott, ist der Schatz meiner Gnade; wem es an einem fehlt, dem füge ich von dem Meinigen hinzu.

Jalkut S. 109 b.

 

Das himmlische Gesicht.

In der letzten Stunde seines Weggehens von dieser Erde ergötzt sich der Gerechte an einem Gesichte, das ein Schatten eines himmlischen Gesichtes ist. Aber in die ganze Unermeßlichkeit dieses Gesichtes dringen weder der Gerechte, noch selbst die Engel, die ein ewiges Leben haben, ein.

Jalkut S. 114 b.

 

Strafe der Seele und nicht des Körpers.

Ein roher Landmann und ein gelehrter Diener des Königs verletzten beide zu gleicher Zeit ein königliches Gesetz. Der König ließ den Landmann ungestraft, und dem Diener legte er eine harte Strafe auf.

Ein Freund, darüber verwundert, frug ihn nach der Ursache dieser Bevorzugung. Der König antwortete: Was kann der rohe Landmann von meinen Gesetzen wissen? Er hat sich dagegen verfehlt ohne Schuld. Aber jener, der weiß und kennt und jeden Tag mein Haus besucht, und von meinen Gesetzen reden hört, und sie dennoch verletzt hat, der verdient strenge Strafe.

Gott spricht: der Körper ist aus der Erde genommen, nicht vom Himmel, aber du, o Seele, bist Bürgerin des Himmels, du kennst die Gesetze desselben, du allein sollst die Strafe deiner Vergehungen büßen.

Jalkut S. 123 a.

 

Die Religion umfaßt das ganze Leben des Menschen.

Das Gesetz ergreift den Menschen auf jedem seiner Schritte, in jedem Theile seines Lebens, in jedem Winkel seiner Wohnung, und legt ihm ein Gebot auf, um ihm Gelegenheit zu geben, sich ein Verdienst zu erwerben. Arbeitet er im Felde – joche nicht den Ochsen und den Esel zusammen 5. Buch Mose Kap. 22 V. 10.. Säet er – Ebendas. V. 9. säet nicht an dem nämlichen Orte Saaten von mehreren Gattungen. – Aerndtet er – lasse einen Theil für die Armen 3. Buch Mose Kap. 24 V. 19.. Kocht er – sondere den Theil für den Priester ab 5. Buch Mose Kap. 18 V. 3.. Geht er auf die Vogeljagd – nimm nicht die Mutter mit den Jungen 5. Buch Mose Kap. 22 V. 6-8.. Legt er eine neue Pflanzung an – genieße deren Frucht erst nach drei Jahren 3. Buch Mose Kap. 19 V. 23-24.. Hält er eine Leichenfeier – mache dir keine Einschnitte in das Fleisch aus Schmerz 5. Buch Mose Kap. 14 V. 1.. Macht er sich den Bart – scheere dich nicht nach Art der Heiden 3. Buch Mose Kap. 19 V. 27.. Bauet er – mache ein Geländer am Dache, um den Gefahren vorzubeugen 5. Buch Mose Kap. 22 V. 8..

Jeder kleine Theil des Menschen will durch ein verdienstliches Werk geweiht werden; darum sind im Gesetze zwei hundert acht und vierzig Gebote, so viel die Theile sind, in die der Körper des Menschen zerlegt werden kann. – Jeder Tag des Jahres will durch ein verdienstliches Werk geweiht werden, deshalb sind im Gesetze drei hundert fünf und sechzig Verbote, so viel die Tage des Sonnenjahres sind.

Das Gesetz ist wie ein Rettungsanker für den Schiffbrüchigen; der, so lange er sich daran anklammert, gerettet bleibt.

So lange der Mensch sich an das Gesetz anschließt, ist auch er gerettet.

Jalkut S. 228 b.

 

Der Scandal.

Es fügt dem Menschen größeren Schaden zu, wer ihn zur Sünde verleitet, als wer ihn tödtet.

Zwei Nationen fügten mit Gewalt der Waffen Israel großen Schaden zu, die Aegypter und die Edomiter. Dennoch schrieb das Gesetz vor, die Aegypter nicht zu hassen, bei denen unsere Väter Fremde waren, die Edomiter nicht zu hassen, die unsere Brüder sind 5. Buch Mose Kap. 23 V. 8.. Aber die Amoniter und Moabiter verleiteten Israel zum Laster und zur Sünde; deswegen schrieb das Gesetz Ebendas. Kap. 23 V. 4. vor, sie nicht in die Versammlung des Herrn aufzunehmen.

Jalkut S. 245 b.

 

Liebe und Furcht Gottes.

Zwei Minister hatte ein König, von denen einer ihn liebte, und der andere ihn fürchtete. Der König entfernte sich auf lange Zeit vom Reiche. In seiner langen Abwesenheit beschäftigte sich der Minister, der ihn liebte, immer mit Eifer, ihm die Gärten, den Pallast zu besorgen, ihm köstliche Sachen vorzubereiten. Der Minister, der ihn fürchtete, aber nicht liebte, dachte nicht mehr an seinen König. Endlich kehrt der König zurück, und lächelt dem ersten Minister freundlich zu wegen der zarten Sorge, die er für seine Sachen hatte: und der Minister jubelte über die Freude des Königs. Dieser geht dann drohend gegen den zweiten Minister, der zittert und erblaßt.

Dieß der Unterschied zwischen Einem, der Gott liebt, und Einem der ihn fürchtet; der Theil dessen, der Gott liebt ist doppelt.

Jalkut S. 267 a.

 

Thue Jeder, was er kann.

Ein König hatte in seinem Garten einen unermeßlichen Graben, der so tief hinabging, daß das Auge nicht auf den Grund reichte. Eines Tages miethete er viele Arbeiter, daß sie Erde aufhäufen, und ihn ausfüllen sollten. Einige von ihnen gingen zum Graben hin, und als sie dessen maaßlose Tiefe bemerkten, sprachen sie thörichter Weise also: »Wie ist es möglich, diesen Graben auszufüllen?« Und zogen sich von der Arbeit zurück. Die andern Vernünftigen sagten: »Was macht es uns, daß er tief ist? Wir sind für den Tag bezahlt; glücklich, Arbeit zu haben; thun wir unsre Schuldigkeit, und wir werden ihn ausfüllen, wann, und so viel wir können.«

So sage der Mensch nicht: o wie unermeßlich ist das göttliche Gesetz! es ist tiefer, als das Meer. Wie viele Vorschriften! Wie es ganz ausüben?

Gott spricht zu dem Menschen: du bist auf den Tag bezahlt, thue die Arbeit, die du kannst, und denke nicht an Andere.

Jalkut S. 271 b.

 

Das Gesetz ist das Leben des Menschen.

Eine gute Frau war in Jahren sehr vorgerückt, und von schweren Leiden heimgesucht. Eines Tages begab sich die Arme zu einem Weisen und sprach zu ihm: »Mein Meister, ich bin müde, zu leben, ich genieße kein Vergnügen mehr in der Welt, weder an Speise, noch an Schlaf. Ich habe zu viel gelebt, o wenn ich sterben könnte!«

Der Weise sagte zu ihr: Erzähle mir, welches deine täglichen und liebsten Gewohnheiten sind.

Von Jugend auf, antwortete die Frau, habe ich nie aufgehört, mich sehr frühe in den Tempel zu begeben, und unterlasse nie, was auch sei, dahin zu gehen.

Der Weise rieth ihr, diese ihre Gewohnheit abzulegen.

Nach drei Tagen starb sie. – Die Beobachtung des Gesetzes giebt das Leben.

Jalkut S. 272 b.

 

Gott nachahmen.

Gehe in den Wegen des Herrn, sagt Mose 5. Buch Mose Cap. 8 V. 6..

Und welches sind die Wege des Herrn? das Mitleid, die Wohlthätigkeit, die Gerechtigkeit, die Wahrheit.

Wer mit dem Namen Gottes genannt wird, wird gerettet werden, sagt der Prophet Jesaja Cap. 43 V. 7..

Aber wie kann der Sterbliche mit dem Namen Gottes genannt werden? Er kann es, wenn er diejenigen Tugenden erwirbt, die Gott eigen sind. Gott wird mitleidig genannt, sei auch er mitleidig; Gott wird gerecht, gütig, heilig genannt, auch der Sterbliche kann sich verdienen, daß er mit diesen Namen genannt werde.

Schließe dich an Gott an, sagt Mose 5. Buch Mose Cap. 10 V. 20..

Wie kann der Sterbliche so hoch auf Wegen von Feuer und Wolken steigen, und sich an Gott anschließen? Er schließe sich an die Weisen und an die Gerechten an; und das wird für ihn eben so viel sein, als wäre er in den Himmel gestiegen, das Gesetz zu lernen.

Jalkut S. 273 b.

 

Der freie Wille, und das Glück der Frevler.

Ich lege dir vor das Leben und den Tod, sagte Mose zu Israel.

Es glaube aber der Mensch nicht, daß er den Weg wählen kann, der ihm am meisten gefällt, weil ihm Gott die Wahl desselben gelassen hat; denn zu gleicher Zeit empfiehlt und ermahnt Mose, das Leben zu wählen 5. Buch Mose Cap. 30 V. 15, 19-20..

Ein Mann stand unbeweglich an demjenigen Punkte, wo sich die Straße in zwei entgegengesetzte Wege theilte. Einer von diesen, ganz lachend auf den ersten Schritten, führte an Orte, die von Dornen ganz überwachsen waren; der andere, der anfänglich mit Dornen überwachsen war, führte nach kurzem Zwischenraume in eine lachende Ebene. Der Mann ermahnte die Reisenden und sagte: es täusche euch der verschiedene Anblick der Wege nicht; gehet immerhin zwischen diesen Dornen hindurch, und ihr werdet an lachende und glückliche Orte kommen.

Dieser Mann ist Mose, der also Israel ermahnte: »Ihr sehet Frevler, die glücklich sind in dieser Welt, aber ihr letztes Ende sind Finsterniß und Trauer. Ihr sehet Gerechte unglücklich; aber sie werden später Licht und Frieden haben.

Jalkut S. 273 b.

 

Die Opfer, die Wohlthätigkeit und die Gerechtigkeit.

Uebe Gerechtigkeit und Wohlthätigkeit, Gott werther als die Opfer – so sagt der weise König Sprüche Salomo Cap. 21 V. 3..

Denn die Opfer waren in den Zeiten vor Errichtung des Tempels nicht gebräuchlich, Gerechtigkeit und Wohlthätigkeit dagegen sind zu allen Zeiten. Jene sühnten nur die Fehler, diese auch die Sünden, jene sind für die Sterblichen, diese auch für die Himmlischen, und für das ewige Leben.

Jalkut S. 228 a.

 

Die Philosophie, die Prophetie, die Religion und Gott.

Welches ist das Loos des Bösewichts? wurde die menschliche Weisheit gefragt. Und die menschliche Weisheit antwortete: »Das Unglück ist das Loos des Bösewichts.«

Welches ist das Loos des Bösewichts? wurde die Prophetie gefragt. Und die Prophetie antwortete: »Der Bösewicht soll sterben«.

Welches ist das Loos des Bösewichts? wurde das heilige Gesetz gefragt. Und das Gesetz antwortete: »Der Bösewicht bringe ein Sühnopfer, und er wird leben.«

Welches ist das Loos des Bösewichts? wurde Gott gefragt. Der Bösewicht, antwortete Gott, thue Buße, und es wird ihm verziehen werden.

Jalkut S. 71 a.

 

Das Gesetz und die Tradition.

Der Prophet Elia erzählt so von sich selbst.

Auf meinen Wanderungen hatte ich eine lange Unterredung mit einem Manne, der das heilige Gesetz studirte, aber um das überlieferte Gesetz sich nicht kümmerte. Dieser sagte zu mir mit finsterm Blicke: »Das heilige Gesetz wurde auf dem Sinai verkündigt, und ich nehme es an; aber das überlieferte Gesetz wurde durchaus nicht auf dem Sinai verkündigt.«

»Mein Sohn«, antwortete ich ihm. Eine guter Herr hatte zwei theure Freunde, die er gleich sehr liebte. Einmal, ehe er eine kurze Reise antrat, nahm er Abschied von den Freunden, und ließ einem jeden als Geschenk ein Maaß Getreide, und ein Bündel Wolle.

Der erste dieser Freunde ließ alsbald das Getreide mahlen, bekam Mehl daraus, machte einen Teig, bereitete Brod zu. Auch ließ er die Wolle spinnen, und ein Tischtuch daraus weben. Der andere dagegen ließ die Geschenke des reichen Herrn unberührt, wie er sie erhalten hatte.

Der Herr kehrt zurück, und verlangt von den Freunden Rechenschaft über seine Geschenke. Der erste ladet ihn an seinen Tisch, und zeigt ihm das Tischtuch, das den geringen Tisch bedeckt, verfertigt aus der geschenkten Wolle; und überreicht ihm das Brod, gebacken aus dem ihm geschenkten Getreide. Der andere dagegen weiß ihm nichts darzubieten, als Getreide und Wolle. Der reiche Herr lobte laut die Weisheit des ersten Freundes, und tadelte den zweiten.

So wurden sowohl das heilige Gesetz, als die Tradition auf dem Sinai übergeben. Jenes ist das Getreide, aus welchem wir das Mehl zu ziehen haben, dieses ist die Wolle, aus welcher wir die Kleider zu verfertigen haben.

Tana debbe Elia S. 53.

 

Leichtigkeit des Gesetzes.

Der Prophet Elia erzählt weiter von sich selbst:

»Ein neckischer Verächter der göttlichen Dinge kam mir mit Beleidigungen und Spöttereien entgegen. Mein Sohn, sagte ich zu ihm bewegt: mein Sohn! wie wirst du dich rechtfertigen können, was wirst du deinem Vater antworten können, der in den Himmeln ist, wann du zum Gerichte gerufen wirst?

Was ich werde antworten können? sagte der Spötter anmaßend. Ich werde eine Antwort haben, die hinreichen wird, mich zu rechtfertigen. Ich werde sagen, daß Gott mir hätte Wissenschaft und Verstand geben sollen; er hat mir sie nicht gegeben; also seine Schuld.

Welches ist dein Geschäft? fragte ich ihn. Ich bin ein Fischer, antwortete er mir.

Du bist ein Fischer? und hast genug Verstand, um die Netze zuzurichten, sie in's Wasser zu werfen, die geeignete Zeit zu ergreifen, um den Fischen nachzustehen; und wer hat dir diesen Verstand gegeben?

Diesen Verstand? rief der Fischer. Was für großer Verstand? so viel, als hinreicht für einen Fischer, aber nicht mehr!

Was für großer Verstand? versetzte ich. Aber glaubst du, daß, um das Gesetz auszuführen, so viel Verstand nöthig sei? Das Gesetz, sagt Mose 5. Buch Mose Cap. 30 V. 14., ist dir sehr nahe, es ist in deinem Munde, und in deinem Herzen, und du kannst es thun.

Der Fischer war gerührt und vergoß Thränen der Reue.

Ebendas. S. 59.

 



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