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Kapitel IV.
Von der Dichtigkeit.

Philal. Sie werden zweifelsohne auch zugeben, daß die Empfindung der Dichtigkeit durch den Widerstand verursacht wird, den wir an einem Körper solange finden, bis er, beim wirklichen Eindringen eines anderen Körpers, die von ihm eingenommene Stelle verlassen hat. Also nenne ich Dichtigkeit das, was die Annäherung zweier aufeinander eindringenden Körper verhindert. Findet jemand es passender, es Undurchdringlichkeit zu nennen, so habe ich nichts dagegen. Aber ich glaube, daß der Ausdruck Dichtigkeit etwas Positiveres bezeichnet. Diese Idee scheint die wesentlichste, dem Körper am engsten verbundene, und man kann sie nur in der Materie finden.

Theoph. Allerdings finden wir bei der Berührung eines Körpers Widerstand, sofern er unserem eigenen Körper nur schwer Platz macht, und allerdings widerstreben die Körper dem Zusammensein an einem und demselben Orte. Dennoch zweifeln manche an der Unüberwindlichkeit dieses Widerstandes; auch muß man beachten, daß der Widerstand, den die Materie leistet, von verschiedener Art sein und von sehr verschiedenen Ursachen herrühren kann Zu Leibniz' Theorie des Widerstandes vgl. das fünfte Schreiben an Clarke (§ 34); Band I, S. 176f.. Ein Körper leistet dem anderen Widerstand, wenn er entweder den schon eingenommenen Platz räumen muß, oder wenn er in einen Platz, in den er eben eintreten wollte, deswegen nicht eintreten kann, weil auch ein anderer sich bemüht, in ihn einzutreten; in welchem Falle es sich ereignen kann, daß, wenn der eine dem anderen nicht weicht, sie beide stille stehen oder sich einander zurückstoßen. Der Widerstand macht sich in der Veränderung dessen, dem Widerstand geleistet wird, bemerklich; sei es, daß dies an Kraft verliert, sei es, daß es seine Richtung ändert, oder aber daß beides gleichzeitig geschieht. Nun kann man im allgemeinen sagen, daß dieser Widerstand daher kommt, daß zwischen zwei Körpern ein Widerstreben, an demselben Orte zu sein, besteht: und dies kann man Undurchdringlichkeit nennen. Strebt also ein Körper danach, in einen Ort einzutreten, so bestrebt er sich zugleich, einen anderen aus diesem Ort zu verdrängen oder ihn am Eintritt zu hindern. Aber diese Art der Unverträglichkeit, vermöge deren der eine oder der andere Körper oder auch alle beide zurückweichen, einmal vorausgesetzt, bestehen doch auch nachher noch viele Gründe, aus denen ein Körper dem, welcher ihn zu verdrängen strebt, Widerstand leistet. Sie liegen entweder in ihm selbst oder in den benachbarten Körpern. Deren, die in ihm selbst liegen, gibt es zwei: der eine ist passiv und dauernd, der andere tätig und wechselnd. Der erste ist das, was ich nach Kepler und Descartes die Trägheit nenne, sie ist die Ursache davon, daß die Materie der Bewegung widersteht und daß man zur Fortbewegung eines Körpers Kraft aufwenden muß, selbst wenn es weder Schwere, noch Kohäsion gäbe Näheres über den Begriff der Trägheit bes. in der Theodicee, Teil I, § 30; vgl. auch den Briefwechsel mit Clarke (fünftes Schreiben, § 102); Band I, S. 204f.. Daher muß ein Körper, der einen anderen zu verdrängen strebt, einen solchen Widerstand von ihm erfahren. Die andere tätige und wechselnde Ursache liegt in dem Bewegungsdrang des Körpers selbst, der nicht zurückweicht, ohne gemäß dem Antrieb, nach welchem ihm sein eigener Bewegungsdrang nach einem bestimmten Ort treibt, Widerstand zu leisten. Das gleiche gilt für die benachbarten Körper, wenn der widerstrebende Körper nicht zurückweichen kann, ohne auch das Zurückweichen anderer Körper zu veranlassen. Aber dabei kommt dann noch ein anderer Umstand in Betracht, nämlich die Festigkeit oder Kohäsion der Körper. Diese Kohäsion bewirkt, daß man einen Körper nicht forttreiben kann, ohne zu gleicher Zeit einen anderen, der mit ihm zusammenhängt, mit zu bewegen, was hinsichtlich dieses anderen eine Art von Anziehung ergibt. Kraft dieser Kohäsion gäbe es selbst dann, wenn man Trägheit und Bewegungsdrang beiseite setzen wollte, noch Widerstand. Denn denkt man sich den Raum von einer vollkommen flüssigen Materie erfüllt und in diese einen einzigen harten Körper hineinversetzt, so würde dieser sich (vorausgesetzt daß die Flüssigkeit weder Trägheit noch Bewegungsdrang besitzt) in ihr ohne jeglichen Widerstand bewegen. Wäre aber der Raum voll kleiner Würfel, so würde der Widerstand, den der harte Körper bei seiner Bewegung zwischen diesen Würfeln finden müßte, daher rühren, daß die kleinen harten Würfel, eben ihrer Härte oder der Kohäsion ihrer Teile wegen, sich nur mühsam, soviel als nötig ist, teilen würden, um eine Kreisbewegung zu bilden und den Platz des beweglichen Körpers im Moment, wo er ihn verläßt, wieder auszufüllen. Wenn aber zwei Körper zu gleicher Zeit in eine zu beiden Seiten offene Röhre an den beiden Enden einträten und ihre Höhlung gleichmäßig erfüllten, so würde die in dieser Röhre befindliche Materie, so flüssig man sie sich auch denken mag, lediglich infolge ihrer Undurchdringlichkeit Widerstand leisten. Also kommt bei dem Widerstand, um den es sich hier handelt, die Undurchdringlichkeit der Körper, ihre Trägheit, ihr Bewegungsdrang und ihre Kohäsion in Betracht. Allerdings rührt die Kohäsion selbst, meiner Meinung nach, von einer feineren Bewegung der Körper gegeneinander her; aber da dies ein strittiger Punkt ist, so muß man es nicht von vornherein voraussetzen Vgl. Band II, S. 35 ff.. Aus demselben Grunde darf man nicht von vornherein voraussetzen, daß es eine ursprüngliche wesentliche Dichtigkeit gibt, kraft deren der Körper immer einen ihm gleichen Raum behauptet, d. h. man darf nicht voraussetzen, daß die Unverträglichkeit der Körper, oder genauer gesprochen ihre Unvereinbarkeit an ein und demselben Orte, eine völlige Undurchdringlichkeit ist, die kein Mehr und kein Weniger zuläßt: denn es gibt viele, die behaupten, daß die sinnlich wahrnehmbare Dichtigkeit von einem Widerstreben der Körper, sich an einem und demselben Orte zu befinden, kommen kann, das nicht unüberwindlich zu sein braucht. Denn sowohl die Gesamtheit der gewöhnlichen Peripatetiker, als auch viele andere glauben, daß ein und dieselbe Materie mehr oder weniger Raum einnehmen kann, was sie Verdünnung und Verdichtung nennen: und zwar nicht bloß eine scheinbare (wie wenn man durch das Zusammendrücken eines Schwammes das Wasser heraustreibt), sondern eine ganz eigentliche, wie die Schule sie sich hinsichtlich der Luft denkt. Ich bin zwar nicht dieser Ansicht, finde aber nicht, daß man von vornherein die entgegengesetzte Ansicht voraussetzen darf, da die Sinne ohne Vernunftgebrauch nicht hinreichen, um diese vollständige Undurchdringlichkeit festzustellen, die ich zwar innerhalb der natürlichen Ordnung für richtig halte, die man aber nicht durch die sinnliche Empfindung allein kennen lernt. Auch könnte jemand behaupten, daß der Widerstand der Körper gegen das Zusammendrücken von einer Anstrengung ihrer einzelnen Teile herrühre, die sich, wenn sie nicht ihre ganze Freiheit haben, auszudehnen streben. Übrigens spielt beim Beweis all dieser Qualitäten auch der Gesichtssinn, der den Tastsinn hierbei zu Hilfe kommt, eine große Rolle; im Grunde aber begreift man die Dichtigkeit, sofern sie einen deutlich bestimmten Begriff gibt, durch die reine Vernunft, obgleich die Sinne der Vernunft das Beweismittel liefern, daß sie in der Natur vorkommt.

§ 4. Philal. Wir sind wenigstens darüber einig, daß die Dichtigkeit eines Körpers bedeutet, er erfülle den von ihm eingenommenen Raum dergestalt, daß er jeden anderen Körper schlechthin von ihm ausschließt (wenn er nicht einen anderen Raum finden kann, wo er vorher nicht war), während die Härte oder vielmehr die Konsistenz, die von einigen auch Festigkeit genannt wird, in der engen Vereinigung gewisser Teile der Materie besteht, die sich zu Haufen von sinnlich wahrnehmbarer Größe zusammensetzen: derart, daß die gesamte Masse ihre Gestalt nicht leicht verändert.

Theoph. In dieser Konsistenz liegt, wie ich bereits bemerkt habe, eigentlich der Grund dafür, daß es schwer ist, einen Teil eines Körpers ohne den anderen zu bewegen: so daß, wenn man einen Teil stößt, ein anderer, der nicht gestoßen wurde und der gar nicht in die Richtungslinie des Stoßes fällt, sich nichtsdestoweniger durch eine Art von Anziehung nach derselben Seite hin mitbewegt. Ja wenn dieser letztere Teil irgendeinem Hindernis begegnet, das ihn zurückhält oder zurückstößt, so zieht oder hält er auch den ersteren zurück; und zwar ist dies stets wechselseitig. Dasselbe kommt bisweilen bei zwei Körpern vor, die sich nicht berühren und die daher keinen stetigen Körper bilden, dessen zusammenhängende Teile sie wären: daß nämlich, soweit wir nach der sinnlichen Wahrnehmung urteilen können, der Anstoß des einen, auch den anderen ohne Anstoß in Bewegung setzt. Beispiele hierfür sind der Magnet, die elektrische Anziehung und jene Anziehung, die man früher der Furcht vor dem leeren Raum zuschrieb Über die scholastische Lehre vom »horror vacui«, die in der modernen Physik erst durch den Torricellischen Versuch (1649) endgültig verdrängt wurde, vgl. z. B. Lasswitz, Gesch. der Atomistik I, 201 ff..

Philal. Wie es scheint, sind im allgemeinen »Hart« und »Weich« Bezeichnungen, die wir den Dingen nur im Hinblick auf die besondere Beschaffenheit unseres Körpers beilegen.

Theoph. Dann würde aber nicht den Atomen von vielen Philosophen Härte zugeschrieben werden. Der Begriff der Härte hängt nicht von den Sinnen ab, und man kann seine Möglichkeit durch die Vernunft begreifen, obgleich wir auch durch die Sinne überzeugt werden, daß sie sich tatsächlich in der Natur vorfindet. Indessen würde ich den Ausdruck Festigkeit (wenn es mir erlaubt wäre, mich desselben in diesem Sinne zu bedienen) dem der Härte vorziehen, denn einen bestimmten Grad von Festigkeit besitzen auch die weichen Körper. Ich suche sogar ein noch bequemeres und allgemeineres Wort, wie etwa Konsistenz oder Kohäsion. Also würde ich das Harte dem Weichen und das Feste dem Flüssigen gegenüber stellen; denn das Wachs ist weich; aber wenn es nicht durch die Hitze geschmolzen ist, ist es nicht flüssig und bewahrt seine Gestalt; und selbst die Flüssigkeiten besitzen gewöhnlich Kohäsion, wie die Wasser- und Quecksilbertropfen zeigen. Ich bin auch der Meinung, daß alle Körper einen gewissen Grad von Kohäsion haben, ebenso wie ich glaube, daß es keine Körper gibt, die nicht in gewissem Maße flüssig wären und deren Kohäsion unüberwindlich wäre: so daß nach meiner Ansicht die Atome Epikurs, deren Härte als unüberwindlich vorausgesetzt wird, ebensowenig statthaben können, als die vollständig flüssige, feine Materie der Cartesianer. Aber es ist hier nicht der Ort, diese Ansicht zu rechtfertigen oder die Ursache der Kohäsion aufzuklären Über Leibniz' Theorie der Kohaesion s. seine »Bemerkungen gegen die Cartesischen Prinzipien«, Band I, S. 323 ff., sowie seinen Briefwechsel mit Huyghens (Band II, S. 35 f, 41)..

Philal. Die vollkommene Dichtigkeit der Körper scheint sich aus der Erfahrung rechtfertigen zu lassen. So drang das Wasser, da es nicht ausweichen konnte, durch die Poren einer hohlen goldenen Kugel, worin man es eingeschlossen, hindurch, als man diese Kugel zu Florenz unter die Presse brachte.

Theoph. Über die Folgerung, welche Sie aus diesem Experiment und aus dem Verhalten des Wassers ziehen, läßt sich noch etwas sagen. Auch die Luft ist ein Körper so gut wie das Wasser und ist gleichwohl, wenigstens wenn wir vom Standpunkt der sinnlichen Erfahrung urteilen, zusammendrückbar. Diejenigen, welche eine eigentliche Verdünnung und Verdichtung annehmen, werden sagen, daß das Wasser schon zu sehr zusammengedrückt ist, um unseren Maschinen nachzugeben, wie auch eine Luftart, wenn sie bereits sehr stark zusammengedrückt ist, einer weiteren Zusammenpressung Widerstand leisten würde. Doch gestehe ich andererseits zu, daß man eine kleine Veränderung des Volumens, die man etwa am Wasser bemerken würde, der in ihm eingeschlossenen Luft zuschreiben könnte. Ohne indes für jetzt untersuchen zu wollen, ob reines Wasser selbst nicht ebenso, wie es bei der Verdunstung ausdehnbar ist, auch zusammendrückbar ist, bin ich im Grunde doch der Ansicht, daß die Körper vollkommen undurchdringlich sind, und daß alle Verdichtung und Verdünnung nur scheinbar ist. Doch läßt sich dies durch derartige Experimente ebensowenig entscheiden, wie die Röhre Torricellis oder die Luftpumpe Guerickes genügen, um einen vollkommen leeren Raum nachzuweisen Über die theoretischen Folgerungen, die sich aus Otto von Guerickes Versuchen mit der Luftpumpe und aus dem Torricellischen Experiment ergeben, hat sich Leibniz eingehender im Briefwechsel mit Clarke (fünftes Schreiben, Nr. 34; Band I, S. 176f.) geäußert..

Philal. Wäre der Körper im eigentlichen Sinne verdünnbar und verdichtbar, so könnte er sein Volumen oder seine Ausdehnung ändern, aber da dies nicht der Fall ist, so wird er immer demselben Raume gleich sein; nichtsdestoweniger wird seine Ausdehnung von der des Raumes stets bestimmt unterschieden sein.

Theoph. Der Körper könnte eine ihm eigene Ausdehnung haben, die aber darum nicht immer bestimmt und demselben Raume gleich sein müßte. Obgleich man jedoch, wenn man den Körper denkt, allerdings etwas mehr als den bloßen Raum denkt, so folgt daraus doch keineswegs, daß es zwei Ausdehnungen, die des Raumes und die des Körpers, gibt. Denn auch wenn man mehrere Dinge zugleich denkt, denkt man noch etwas mehr als die Zahl, nämlich die gezählten Dinge ( res numeratas), und doch gibt es nicht zwei Mehrheiten: eine abstrakte, nämlich die der Zahl, und eine konkrete, nämlich die der gezählten Dinge. Ebenso kann man sagen, daß man sich nicht zwei Ausdehnungen: eine abstrakte des Raumes und eine konkrete des Körpers, vorstellen darf; denn das Konkrete ist so wie es ist nur vermöge des Abstrakten. Und wie die Körper von einer Stelle des Raumes zur anderen übergehen, d. h. ihre gegenseitige Ordnung verändern, so gehen auch die Dinge von einer Stelle in der Ordnung oder von einer Zahl zur anderen über, wenn z. B. das erste das zweite wird und das zweite das dritte usw. In der Tat sind Zeit und Raum nur Weisen der Ordnung, und in diesen Ordnungen würde der freie Platz (den man in bezug auf den Raum das Leere nennt), wenn es einen solchen gäbe, nur die Möglichkeit eines fehlenden Gliedes, in seinem Bezug auf das Wirkliche, bezeichnen Vgl. hrz. die ausführliche Analyse des Begriffs der »Stelle« und der »Stellenordnung« im Briefwechsel mit Clarke (bes. fünftes Schreiben, §47, Band I, S, 182 ff.).

Philal. Es freut mich immerhin, daß Sie mit mir im Grunde darin eins sind, daß die Materie ihr Volumen nicht verändert. Sie scheinen mir aber zu weit zu gehen, wenn Sie nicht zwei Ausdehnungen anerkennen, und sich den Cartesianern zu nähern, die den Raum von der Materie gar nicht unterscheiden. Wenn es Leute gibt, die diese deutlichen Ideen (vom Räume und der Körperlichkeit, die ihn erfüllt) nicht hätten, sondern beides vermischten und in Eins mengten, so sehe ich nicht, wie sie sich mit den anderen verständigen könnten. Sie stünden zu ihnen im gleichen Verhältnis, in dem etwa ein Blinder zu einem anderen Menschen stünde, der ihm von der Scharlachfarbe spräche, während er, der Blinde, glaubte, daß diese dem Ton einer Trompete gleiche.

Theoph. Ich nehme aber zugleich an, daß die Ideen der Ausdehnung und der Körperlichkeit nicht bloß, wie die Idee der Scharlachfarbe, in einem undefinierbaren Etwas bestehen. Entgegen der Ansicht der Cartesianer unterscheide ich Ausdehnung und Materie Gegen die Cartesische Identifizierung von Materie und Ausdehnung vgl. bes. Leibniz' Bemerkungen zu den Cartesischen Prinzipien (I, Nr. 52, Band I, S. 300 f.) und das »Specimen dynamicum« (Band I, S. 256 ff.)., doch glaube ich nicht, daß es zwei Ausdehnungen gibt. Da indes diejenigen, die über die Verschiedenheit der Ausdehnung und der Körperlichkeit miteinander streiten, über mehrere Wahrheiten, die diese Frage betreffen, einig sind und hinsichtlich dieses Problems einige deutliche Begriffe besitzen, so können sie hierin ein Mittel finden, ihren Streit zu schlichten. Die angebliche Verschiedenheit der Ideen darf ihnen also nicht zum Vorwand dienen, den Streit zu verewigen; – wenngleich ich weiß, daß manche, übrigens scharfsinnige, Cartesianer die Gewohnheit haben, sich hinter den Ideen, die sie vorgeblich besitzen, zu verschanzen. Wenn sie sich jedoch des von mir früher einmal angegebenen Mittels bedienen würden, um die wahren Ideen von den falschen zu scheiden Dieses Mittel besteht in der Zurückführung der »Ideen« auf die »kausale Definition«, durch die erst ihre reale »Möglichkeit« erwiesen wird; vgl. die Meditationes de cognitione, veritate et ideis vom Jahre 1684 (Band I, S. 22 ff.), – ein Mittel, von dem wir in der Folge noch sprechen werden –, so würden sie ihren unhaltbaren Standpunkt verlassen.


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