Joseph Lauff
Frau Aleit
Joseph Lauff

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VII Die Babbeltjes-Lena

Allmählich verfloß der Sommer; Kranichzüge trompeteten in den herbstlichen Lüften, und Wildgänse kamen vom hohen Norden und fielen ins Ried ein, das um diese Zeit seine braunroten Wedel aufgesteckt hatte, sich raschelnd verneigte und allerhand Geschichten aus verklungenen Sommertagen erzählte. Auf den Wiesen da draußen war auch eine merkliche Wandlung vor sich gegangen. Kein bunter Flor belebte mehr die endlosen Flächen. Dafür aber stand Herbstzeitlose bei Herbstzeitlose, die in ihren maßlosen Schwärmen ein mildes, eintöniges Violett über die Niederung legten, das sich ausbreitete bis weit dahin, wo vereinzelte Windmühlen standen, und die Profilierungen der wuchtigen Rheindämme diejenigen des Binnenlandes durchsetzten. Die Tage gaben sich noch immer sonnig und klar, nur in den frühen Morgenstunden krochen dichte Nebel über die Landschaft, die so fröstelnd sich anließen, daß Jöffer Boß sich veranlaßt sah, ihren dicken Kugelkaktus vom offenen Fenster zu nehmen.

Seit etlichen Tagen stand er schon hinter den weißen Mullgardinen, ließ sich eine Kanarienrolle nach der anderen vororgeln, fühlte sich wohl in seinem spinatgrünen Schlafrock und beobachtete das Leben und Treiben seiner schmächtigen Herrin, die zwar in pflichtgemäßer Weise ihrer täglichen Beschäftigung oblag, nähte und stickte, was das Zeug halten wollte, ihre Fingerfertigkeit jedoch mit so tiefen Seufzern verquickte, daß ein jeder annehmen mußte, ein bedrohliches Weh laure im Hinterhalt, um ihr hinterrücks und so ohne Federlesens das Herz abzustoßen – und sie hatte doch ein so großes und liebebedürftiges Herz, das nichts anderes wollte, als sich glücklich zu wissen und ein zweites glücklich zu machen. Andere Motive lagen nicht vor; nur die reinsten und lautersten Gedanken beseelten ihren jungfräulichen Busen, und nur die begreifliche Sehnsucht, das von ihrer Freundin Lisbeth Mömmes unter großen Feierlichkeiten in Szene gesetzte Orakel bestätigt zu wissen, ließ sie anders erscheinen denn sonst und gleichgültiger werden gegen äußere Dinge, die zwar nicht ihr Lebensglück ausgemacht, es aber doch vermocht hatten, ein liebevolles Interesse in ihr rege zu halten. Allein – was galten ihr noch Kanarienroller und Kaktus?! – Andere Zeichen waren an deren Stelle getreten. Und diese Zeichen . . .?! – Zwei Schalen waren's, zwei lumpige Kartoffelschalen – zwei leblose Dinger, die Lisbeth Mömmes geschnitzelt und die ihr dann besonders Sorge und Kopfzerbrechen machten, wenn der Abend hereinbrach, und sie sich anschickte, lautlos unter die Federn zu schlupfen. Erschreckt und mit ängstlichen Blicken horchte sie auf. Über ihr gingen die Schritte des Deichgräfs. Es war ein monotones Schreiten da oben. Er arbeitete noch bis spät in die Nacht hinein; er ging seinen Gedanken nach; er suchte das Problem der neuen Schleusenwerke und des projektierten Deiches zu lösen und dachte nicht im geringsten daran, daß unter ihm eine ringende Menschenseele weilte, die mit Eifer daran war, den geheimnisvollen Schleier der Zukunft zu heben und in die tiefen Mysterien des Kartoffelschalenorakels zu dringen.

Allabendlich saß sie zu einer gewissen Stunde aufrecht zwischen den Kissen und wiederholte die Worte, die Lisbeth Mömmes prophetischen Mundes gesprochen – aber was half ihr das alles! – Was frommten ihr die geprätzelten Tauben, die sie in der Pfanne hatte, wenn sie schließlich doch wieder Flügel bekamen und mit fröhlichem Rucksen auf und davon flogen?! – Sie hatte Träume, sehnsuchtsvolle Träume – die wollten Verwirklichung finden; sie hatte ein übervolles Herz – das schrie nach Erhörung; sie hatte einen begehrlichen Finger – der sehnte sich danach, einen Ring zu erhalten; sie hatte ein kleines Kapital und einen Strumpf mit mehr denn fünfhundert blanken Talern an Inhalt – die hielten's nicht mehr aus und wollten an den Mann gebracht werden; sie verfügte über einen wirklichen Verehrer – dem hatte sie vor der Hand den Laufpaß gegeben, und dennoch: der richtige fehlte, wollte nicht kommen, konnte sich wenigstens zur Zeit nicht entschließen, die alleinseligmachende und erlösende Formel zu finden. Dabei mußte sie täglich seine Stimme hören, seine Schritte vernehmen, sein liebes Gesicht sehen und allmorgens die Federposen seines Bettes aufmuntern – ein qualvoller Zustand, der schließlich dahin führen mußte, berechtigte Zweifel gegen die Wirksamkeit des seiner Zeit ausgeführten Kartoffelschalenorakels in ihrem Herzen keimen zu lassen. Dieserhalb klopfte sie denn auch gelegentlich an das richtige Kontor an, indem sie Lisbeth Mömmes in dieser Angelegenheit consultierte und ängstlich befragte. Aber die Dicke ließ sich in keiner Weise beirren, hielt ihre Prophezeiung selbstbewußt und steifnackig aufrecht, geheimnißte weiter und gab der Langen zu verstehen, daß jedes Ding seine Zeit haben müsse: Steine sammeln und Steine verstreuen, pflanzen und ernten, beten und an Kirmestagen 'nen Schottisch riskieren, leben und 'nen Sargnagel verschlucken . . . man müsse sich nur gedulden und warten, denn Rom sei nicht an einem Tage erbaut, und Jakob habe doch auch ungezählte Jahre auf Rahel gelauert – alles Gründe, die mit Engelszungen redeten und doch nicht geeignet waren, die schweren Bedenken aus dem Herzen der Laken-Sophie völlig zu scheuchen. Sie mußte sich noch eine anderweitige Gewißheit verschaffen, noch ein anderes Urteil in sich aufnehmen, um ihre Seelenruhe wieder zu finden, denn sie wußte aus Erfahrung: doppelt hält besser, und jeder Strumpf hat an der Ferse wenigstens zwei gestrickte Einlagen nötig. So entschloß sie sich denn, die Babbeltjes-Lena aufzusuchen, ein greisenhaftes Weibchen, das schon seit Jahren in dem berechtigten Ansehn stand, mit einer gewissen Zuverlässigkeit in die Zukunft blicken zu können. –

Heute war Sonntag – so'n schöner, klarer, herbstlicher Sonntagmorgen. In der kleinen Stadt gingen die Leute in Feiertagskleidern umher und machten sich fertig, dem Hochamt beizuwohnen, das jeden Augenblick eingeläutet werden konnte.

Auf dem Großen Markt und zwar dort, von wo aus ein schmales Gäßchen zur Sankt Nikolaikirche hinführte, saß allsonntags die Babbeltjes-Lena mit ihrem fliegenden Kramladen, einer Art Butike, die aus Tisch, Stuhl, etlichen Töpfen, einem Spirituskocher und diversen Tüten mit Mehl und Kandiszucker bestand und mit einem streifigen Leintuch bedeckt war, um gegen die zudringlichen Sonnenstrahlen zu schützen. Hier fabrizierte sie die so beliebten Zuckerstangen, die unter dem Namen ›Babbeltjes‹ alle Welt entzückten und ihr einen erklecklichen Zehrpfennig einbrachten.

Von Alt und Jung umgeben, waltete sie auch heute ihres delikaten Gewerbes, entnahm die klebrige Masse dem irdenen Töpfchen, rollte sie griffelartig mit beiden Händen auf der Tischplatte aus, bestreute die so gefertigte Stange noch mit einem Gemengsel von Zucker und Mehlstaub und brachte die noch lauwarme Ware gegen Entgelt von wenigen Pfennigen unter die Menge. Den Kindern lief beim Anblick dieser Herrlichkeiten das Wasser im Munde zusammen. Die Augen wurden größer und größer, die Hände streckten sich aus, Kupfer- und Nickelmünzen klimperten auf den Tisch, jeder wollte der erste sein, um sich in den Besitz der Näscherei zu setzen, so daß das fingerfertige Weibchen sich kaum in der Lage befand, der Nachfrage Folge zu geben.

Den Kleinen imponierte die Alte, die trotz ihres schmächtigen Aussehns eine Art von Persönlichkeit darstellte. Den achtziger Jahren nicht fern, war sie dennoch mit einem flotten Klöppelhäubchen bekleidet, dem in der Schläfengegend zwei Spiralen aus Rotgold entwuchsen, die ihrerseits wieder ein Gesichtchen flankierten, das, wenn auch über und über mit Fältchen und Runzeln besetzt, den Anschein erweckte, als sei es frisch und gesund von einem Paradiesapfelbaume gefallen und schnurstracks zwischen die Spitzenhaube gepurzelt. Und dazu die Eulennase und die stechenden Augen . . .!

»Babbeltjes-Lena! – Babbeltjes-Lena!«

»Allens mit Andacht, allens mit Ruhe,« versetzte die Alte, entnahm wieder eine kleine Portion dem irdenen Töpfchen, spuckte in die Hände und rollte von neuem, wobei sie in den herkömmlichen Singsang verfiel, den sie stets anzuwenden pflegte, wenn sie sich genötigt sah, die Geduld der drängelnden Kunden angenehm in die Länge zu ziehen. Und so spuckte sie denn, nickte taktmäßig mit der flandrischen Knippmütze und begann leise zu singen:

»Guter Freund, ich frage Dir!
Bester Freund, was fragst Du mir?
Sag' mir, was is eine?
Einmal eins is Gott alleine,
Der da lebet, der da schwebet
Hoch im Himmel un auf Erden,
Der da gibt Präsente –
Silke, falke, sente!

Fertig! – Wer kommt nu an die Reihe?«

»Ich!« rief eine fröhliche Stimme.

»Da hast Du mir, Nöllecke Kunders,« sagte die Babbeltjes-Lena, reichte dem brombeeräugigen Bürschchen, das kaum auf die Tischplatte zu sehen vermochte, das Verlangte in die begehrlichen Händchen und sackte dafür ein abgeschlissenes Zweipfennigstück in die Tasche, hatte aber schon wieder eine frische Portion vor sich liegen und begann abermals mit näselnder Stimme zu singen:

»Guter Freund, ich frage Dir!
Bester Freund, was fragst Du mir?
Sag' mir, was is zweie?
Zweie sind die Tafeln Moses,
Einmal eins is Gott alleine,
Der da lebet, der da schwebet
Hoch im Himmel un auf Erden,
Der da gibt Präsente –
Silke, falke, fente!

Wer kommt nu an die Reihe? – Du, Barthje van Bebber?«

»Ich hab' keinen Pfennig,« meinte der kleine Knirps mit rührsamer Stimme, sah leuchtenden Auges auf das mehlstaubige Lutschobjekt und wackelte dabei mit seinem hinteren Fähnchen, das betrüblich aus der fadenscheinigen Hose hervorsah. »Ich hab' keinen Pfennig.«

»Da nimm Dich man, Barthje,« suchte ihn die Alte zu trösten, »Stich Dich die Sache man ein un sag' Deinem Pappa, daß Dich die Tante Lena das Babbelatje geschenkt hat.«

»Oh!« machte Barthje van Bebber, und wieder tönte der vertröstende Singsang:

»Guter Freund, ich frage Dir!
Bester Freund, was fragst Du mir?
Sag' mir, was is dreie?
Dreie sind die Patriarchen,
Zweie sind die Tafeln Moses,
Einmal eins is Gott alleine,
Der da lebet, der da schwebet
Hoch im Himmel un auf Erden,
Der da gibt Präsente –
Silke, falke, sente!

Fertig! – Nu . . .?« fragte das Weibchen.

»Ich!« meldete sich ein patziger Bengel, auf dessen Blondkopf die Haare wie Drahtstifte standen. Das war dem Bocken-Wilhelm sein zweiter, der in der Kesselstraße wohnte und die unterste Knabenschule besuchte.

»Nich ins Schemischen, Du infamigter Schlingel!« dekretierte die Alte. »Du hast mich noch gestern 'nen Pferdeappel in meine Beste Stube geschmissen,«

»Das ist so ganz von alleine gekommen,« entschuldigte sich der kleine Verbrecher.

»So?!« erzürnte sich das steinalte Weibchen, »un dabei hast Du noch lauthals gesungen: die Babbeltjes- Lene hat dachskrumme Bene. Aber das is auch wohl so ganz von alleine gekommen? – Nichts da! – Wer die Leute schimpfiert, kriegt nichts hier traktiert! – Iß Dich man, was Deine liebe Mutter parat hat, Du lausiger Pferdeappelinspekter. – Jetzt man weiter im Text. Wer kommt nu an die Reihe?«

Marieke Bärendonk legte ihren Obolus auf die Platte des Tisches.

»Danke, Marieke. Nächsten Sonntag bekommst Du mich ein Babbeltje gratis.«

Die Zeit drängte. Die Kinder wurden ungeduldig, strampelten mit den Füßen und beobachteten den großen Zeiger der Rathausturmuhr, der langsam aber sicher auf zehn rückte und damit den Beginn des Hochamtes zu verkündigen hatte.

»Babbeltjes-Lena! – Babbeltjes-Lena!«

»Allens mit Andacht, allens mit Ruhe. – Ich kann mir doch nich entzwei schneiden wie 'n Weck mit Korinthen! – Wer kommt noch – wer will noch Babbeltjes haben? – Aberst, ich bitte, allens mit Ruhe! – Ihr könnt mich doch nich auf einmal mangieren!«

Ein buntes Gemengsel von Kinderhänden streckte sich der Fabrikantin entgegen.

»Macht sechse zusammen,« zählte die Alte, ging an die Arbeit, befeuchtete die Hände mit Speichel, fummelte die obligaten Verschen herunter und legte die fertigen Stücke auf Reihe. Als das fünfte sich tadellos den übrigen gesellt hatte, begann sie das letzte zu rollen, gummierte nach besten Kräften und sang dazu mit besonderer Andacht:

»Guter Freund, ich frage Dir!
Bester Freund, was fragst Du mir?
Sag' mir, was is sechse?
Sechs der Krüg' mit rotem Wein
Schenkt der Herr zu Kana ein,
Zu Kana in Galäa,
'nem Städtchen in Judäa.
Ferner: fünf Gebot' der Kirche,
Viere sind Evangelisten,
Dreie sind die Patriarchen,
Zweie sind die Tafeln Moses,
Einmal eins is Gott alleine,
Der da lebet, der da schwebet
Hoch im Himmel un auf Erden,
Der da gibt Präsente –
Silke, salke, sente!

Nu aber, Kinder, in die richtige Ordnung. Wer hat sich per primo gemolden?«

Isidor Bendix, ein Kerlchen mit Korkzieherlöckchen und dem prächtigsten Lämmelgesicht von der Welt, hatte sich bis in die erste Reihe gedrängelt.

»Ich möchte gefälligst um ßwei Stängelchen bitten, das Stück for umsonst.«

»Wofür?« fragte die Babbeltjes-Lena.

»For umsonst,« wiederholte der kleine Bendix mit der dämlichsten Bengelvisage, als wüchsen die köstlichen Leckertäten so ungeniert an den Fingerspitzen heraus, wie die Hagebutten an den Rosenhecken da draußen. »Ich bin nämlich der beste Freund von Barthje van Bebber – un Barthje van Bebber . . .«

»Willst Du mir lieber nich gleich heiraten, Isidor Bendix?«

»Nein,« sagte das prächtige Männchen, »aber ich will eintauschen dafor ßwei Matzen ßu kommenden Passah.«

»Isidor fleut 'mal!« lachte die Alte.

»Denn nich,« versuchte sich der kleine Hebräer aus seiner schiefen merkantilen Lage zu retten, gab aber seine prekäre Stellung nicht auf und brachte ein abgesetztes Bügelportemonnaie, das in besseren Tagen seinen Vater auf den Kuhhandel begleitet hatte, zum Vorschein. Seine früheren Vorschläge wollten nicht verfangen; jetzt spielte er seinen letzten Trumpf auf, indem er den Bügel aufknipste und mit der ganzen Hand in die untere Etage hineingriff. Die Verschmitztheit seines Volkes spielte dabei um das allerliebste Gesichtchen. Er schob die kleine Seidenmütze mit dem klebrigen Schirm weiter nach hinten.

»Ich biete 'nen Pfennig for vier Babbelatjes,« sagte er endlich und glaubte damit den Wert eines ganzen Friedrichsdors in die Schanze geschlagen zu haben.

»Isidor, fleut mal . . .

Die Babbeltjes-Lena kam nicht weiter, denn die Rathausuhr holte zum Schlag aus, und feierlich hallten die Kirchenglocken herüber.

Die Kinder verliefen sich, als die Verkäuferin ihre Zuckerherrlichkeiten mit einem buntbedruckten Wachstuch bedeckt hatte, die Hände zusammenlegte und die Kirchengänger musterte, die ihren fliegenden Kramstand passierten. Als erste segelte Lisbeth Mömmes in einer funkelnagelneuen Fladuse vorüber. Mit ihrem dickleibigen Gebetbuch, dessen Ledereinband mit einem aufgepreßten Goldkreuz verziert war, schien sie ihren frommen, aber nichtsdestoweniger äußerst stattlichen Busen stützen zu wollen, denn krampfhaft drückte sie die ›Blüten der christkatholischen Andacht‹ an ihr violettes Umschlagetuch, das auf alle Fälle ausgelacht worden wäre, wenn es sich über unzureichenden Inhalt beklagt hätte. Gleich darauf wurde Krispinus van Bommel gesichtet, in dessen Stapfen der Herr Notariatssekretär Knippscheer einherging. Mit anderen frommen Menschen verschwanden sie in dem rückwärtsgelegenen Gäßchen, das von der Marktseite her den Eingang zur Kirche vermittelte. Als einer der letzten machte sich Petrus Nagel bemerkbar – allerdings dem Äußeren nach nicht als gläubiger und bescheidener Kirchenbesucher, sondern als ein Stürmer und Dränger, hoch zu Stahlroß, in rasendem Tempo, 'nen fidelen Cylinder über die lustige Tolle geschoben und mit dampfender Pfeife. Letztere deponierte er bei der Babbeltjes-Lena, stürmte dann weiter, um mit seinem Herrgott zu sprechen – und als er davonfuhr, zogen die letzten vibrierenden Glockenklänge mit leisem Verklingen über die Stadt hin.

Der Markt lag verlassen, die Alte war allein, so ganz allein inmitten der Pflastersteine, und nur Isidor Bendix, der kleine Isidor Bendix, schnürte noch wie ein lüsternes Füchslein und mit dem erklärlichen Hintergedanken um das verrammelte Paradies, dem bis jetzt verunglückten Geschäft vielleicht noch 'ne bessere Wendung zu geben und es somit perfekt werden zu lassen.

Auf dem weiten Markt der kleinen niederrheinischen Stadt war kein eigentliches Leben mehr, wenn man von Isidor Bendix absah und etlichen Spatzen, die sich auf diverse Roßäpfelhäufchen postiert hatten und von hier aus sich wechselseitig anpriesterten. Die schmalen und breiten Giebelhäuser, die den räumigen Platz pagodenartig umstanden, erinnerten an holländische Mynheers, an gelangweilte Philister in Unterhosen von Flanell, die sich am hellichten Tage die Schlafmützen über die Ohren gezogen hatten, verschläfert ins Licht blinzelten und gleichgültig ihren Kanaster aus zerbrechlichen Kalkpfeifen verpafften. Beinahe über jedem Giebel stand so ein bläuliches, fast regungsloses Rauchwölkchen, das kaum merklich in den Himmel emporstieg. Alles war so Parmesankäsebestreut, so porzellanartigsteif und so tulpennüchtern, und wäre nicht der lauliche Herbstwind gewesen, der sich in der alten Marktlinde verfing und ab und zu ein goldenes Blättchen verstreute, man hätte annehmen können, das ganze kleinstädtische Leben wäre auf einer holländischen Treckschuit ins Niederland geschwommen, aber langsam, fein langsam, und die Langeweile säße nun im altfränkischen Reifrock auf einem Edamer Käse, habe sich eine goldene Brille aufgetan und rezitiere den stocksteifen Mynheers mit den brennenden Kalkpfeifen eine endlose Szene aus Joost van den Vondels ›Jephtha‹. Und da saß sie wahrhaftig – die Langeweile, wenn auch nicht in damastenem Reifrock und auf einem Edamer Käse. Sie las auch nicht aus Joost van den Vondel, sondern hatte etliche Papiertüten vor sich liegen, hockte auf einem wackeligen Sessel – und gähnte. Wahrhaftig! – zweimal gähnte die Babbeltjes-Lena über den friedlichen Marktplatz. Ihr greisenhaftes Paradiesapfelgesicht senkte sich in der weißen Klöppelmütze nach vorne, sie faltete die Hände zusammen und legte den Kopf auf die Seite, und es war ihr so, als kraute ihr die Einsamkeit so recht behaglich hinter den Ohren. Zwinkernd begannen sich ihre Augenlider zu schließen. Wie aus weiter Ferne rauschte die alte Linde herüber – die Babbeltjes-Lena hatte dessen kein Acht mehr. Hin und wieder drangen verlorene Orgeltöne ins Freie – die Babbeltjes-Lena ließ orgeln, was orgeln wollte, und sie bemerkte auch nicht, wie drüben beim Hause des Bäckermeisters Jan van de Linde eine schwarze Person auftauchte, die sich gemessenen Schrittes über den Marktplatz bewegte. Es war die Laken-Sophie, die also daherkam. Kein Geräusch machte sich unter ihren weichen Schritten bemerkbar.

Wieder tönte die Orgel aus der nahegelegenen Kirche herüber. Unter ihren Klängen war Jöffer Boß bis zur fliegenden Butike gekommen. Das Pfefferrohr von Petrus Nagel im Arm, als wenn sie sich soeben erst ein Morgenpfeifchen vergönnt hätte, ließ sich die Alte noch immer von dem sanften Finger der Einsamkeit hinter den Ohren krauen. Die Babbeltjes-Lena war der verkörperte Friede – und diesem Frieden legte die Laken-Sophie ihre rechte Hand, welche einen blanken Taler umspannte, sacht auf die Schulter.

Die selig Hinübergeduselte gab nur etliche unartikulierte Laute von sich und radebrechte schließlich in monotoner Weise zwischen den Lippen:

»Guter Freund, ich frage Dir!
Bester Freund, was fragst Du mir?
Sag' mir, was is eine?«

»Nanu!« dachte die Lange, räusperte sich verschiedene Male und rief dann mit ihrer gläsernen Stimme: »Heda, Babbeltjes-Lena!«

Jetzt erwachte die Alte, und wie sie erwachte, da fühlte sie auch schon etwas Rundes, Talerartiges zwischen den Fingern, eine zuerst vage Erkenntnis, die sie aber jählings in die reale Welt versetzte, als sie das fettige Geldstück nicht nur durch den Tastsinn festgestellt, sondern außerdem noch durch zwei leibliche Augen konstatiert hatte.

Mit einem feinen Schmunzeln schob sie den Taler unter das Wachstuch und meinte: »Jöffer Boß, Sie will mir befragen. Sie will sich bei mir hören lassen – hihihi! – un Ihren Zukünftigen wissen.«

Die Lange stutzte.

»Das weiß Sie?« flüsterte sie mit aufgerissenen Augen.

»Ich geh' immerzu schlankweg aufs Ganze,« war die ruhige Antwort. »Mir kann keiner betrügen, denn ich kucke durch allens, als wenn's ein Glasfenster wäre.«

»Um Gott nicht!« grauelte sich die Laken-Sophie, zog ihr Pelerinchen ängstlich zusammen und drehte den Kopf über die Schulter.

»Nur keine Bange,« suchte sie die Alte zu trösten und schielte dabei auf den kleinen Hebräer, der noch immer in der Ferne umherschnupperte, dann aber, als er das Hoffnungslose seiner Lage erkannte, mit seinem großen Bügelportemonnaie langsam davonstrich. »Jöffer Boß, nur keine Bange. Isidor Bendix scheniert mir un Ihnen nich weiter. Also – ich bitte, denn ich habe heute meinen wirklichen Zustand,« und, wie so'n richtiger Heerohme im Beichtstuhl, lehnte sie sich gemächlich zurück, brachte ihr zusammengeknäueltes Taschentuch an den Mund und begann bedächtig mit ihren schweren Lidern zu blinzeln. Dann schloß sie die Augen. »Also – ich bitte, denn ich apportiere allens durch meine magnesianische Kenntnis. Sie wünschen?«

Die Laken-Sophie beugte sich vor und hauchte ihr schüchtern verschiedene Flüsterlaute in das krause Gewirr der sorgfältig geklöppelten Haube.

»Wie ich gesagt hab',« konstatierte die niederrheinische Sibylle mit sanftem Nicken des Kopfes, ohne dabei die Augendeckel auch nur im geringsten zu heben, und dann, sich in der Klangfarbe eines prophetischen Tones gefallend, gab sie einer Serie von Betrachtungen in langgezogenen Zwischenräumen die Freiheit.

»Ich kenn' ihm,« also begann sie, »un er kennt mir auch, denn ich hab' ihn, als er noch so'n kleines Jüngsken gewesen, mit Babbelatjes gefüttert.«

Pause.

Eine freudige Wallung stieg der Laken-Sophie zum Herzen.

»Un sein Antlitz is von frischen Kulören – un er is mal in Holland gewesen, hat aberst das Kleinod seiner einfältigen Seele nur für ›Eine‹ gerettet. Aberst 'ne andere ›Sie‹ sticht dazwischen.«

»Stimmt, stimmt!« triumphierte die Lange, »und dieser anderen ›Sie‹ soll ich Hemden ohne Ärmel schneiderieren und mit 'nem neumodischen Ausschnitt.«

»Is mich bewußt,« sagte die prophetische Alte, »un sie hat bereits ein Kind an ihrem Busen gesogen un wohnt am Leeloch, wo die Enten sich paddeln.«

»Und das wissen Sie alles?«

»Allens,« beteuerte die Babbeltjes-Lena, sagte aber nicht, daß ihr bereits vor Wochen Lisbeth Mömmes das zarte Geheimnis unter dem Siegel tiefster Verschwiegenheit anvertraut hatte. »Un er hat große Pläne im Koppe,« fuhr sie mit getragener Stimme fort, »denn er will das Vaterland retten, un wo er hineinstippt, da stippt er immerst hinein mit 'ner herkulanischen Forsche.«

»Herr Je!« erstaunte sich die Laken-Sophie, »und wie er sich schreibt, das ist Ihr auch nicht verborgen?«

»Is mich bewußt,« lautete die lakonische Antwort, und über das ernste Gesicht legte sich ein heiteres Lächeln, als blickte ihr geistiges Auge in eine sonnige Landschaft, wo prächtige Maibäume standen, und eine lustige Kirmesmusik in die Zehenspitzen kirmesfreudiger Menschenkinder hineinfuhr, »denn in meinem geistlichen Appartemang apportier' ich bloß mit die feinsten Gedanken. Un ich seh' 'ne Bettstellage mit zwei paarigen Schlumpen darunter – un das eine Paar sind mannbare Plüschpantoffeln – un das andere Paar sind weibliche Selfkantpantoffeln . . .«

»Höre Sie auf!« genierte sich die Lange, drückte aber stillbeglückt und mit inniger Ergebung ihre rechte Hand vor die Augen.

»So!« machte die Babbeltjes-Lena, warf mit einem energischen Ruck ihre beichtväterlichen Allüren beiseite, ließ das Taschentuch fallen und meinte: »Un nu will Sie sicher auch wissen, ob die mannbaren Plüschpantoffeln von ihm sind?«

»Ach, liebe Frau Lena . . .

»Na, denn soll Sie's erfahren,« sagte das Weibchen, griff unter das Wachstuch und brachte ein frisches Babbelatje zum Vorschein. Prüfend schaute sie dann zur Rechten und Linken, ob sie auch ihre Heimlichkeit hätte. Nur die Spatzen priesterten noch immer; vereinzelte Feldflüchter trippelten über den Marktplatz, sonst war alles ruhig und still in der weiten Umgebung. Auch die Orgel, die noch kurz vorher herübergelallt hatte, war so gut wie ohne Zunge geworden.

Von spitzen Fingern gefaßt, hob sich jetzt die Zuckerstange nach aufwärts. Sie war so dick wie'n Zimmermannsbleistift, knusprig und von einer roggenmehlgrauen Färbung.

»Ich bitte Ihnen jetzt stille zu stehn,« dekretierte die Babbeltjes-Lena, »un immerst an die Apportierung zu denken. – Tut Sie's?«

»Ja,« nickte die Lange in stiller Verzückung und blinzelte wie 'ne verliebte Himmelsziege über den Markt fort.

»Un alle bösen Gedanken muß Sie Ihrem jungfräulichen Herzen entschlagen,« klang es von neuem, »Sie muß der anderen ›Sie‹ freundwillig begegnen, keine eifersüchtige Feindschaft machen un in christlicher Demut die bestellten Hemden mit ohne Ärmels besorgen, sonst merkt Ihre Nebenbuhlerin die heimliche Sache, mischt sich dermang, un denn is mein ganzer Apport für die Katze gewesen.«

»Das will ich, das will ich!« seufzte Jöffer Boß, trat einen Schritt näher und schickte sich an, den Zauber über sich ergehen zu lassen.

»Denn man zu,« flüsterte die Alte. »Ich stecke Ihr also im Namen meines magnesianischen Zustandes dieses Babbelatje zwischen die Zähne, un das muß Sie 'runtermangieren, ohne mit die Fingers in die Nähe zu kommen. Kriegt Sie's ohne mit die Fingers Proper herunter, dann kommen Ihre Pantoffeln unters Bett bei die männlichen vom Herrn Deichgräf zu stehen – ißt Sie mich aber nich mit dem Munde alleine, hilft Sie nach, oder springt per Malör ein Stückchen vom Babbelatje herunter, so daß Sie's nich komplettemang im Magen bekommt, so muß Sie, leider Gottes, auf Gert Liffers verzichten un Ihre feinen Pantoffeln unter 'ne andere Bettstellage placieren. – Jöffer Boß, Sie hat mir doch gründlich verstanden?«

»Ja,« sagte die Lange mit ängstlicher und fast scheuer Betonung, beugte sich vor und schlug ihre stahlgrauen Augen zu Boden.

»Denn los mit's Geknabber!« versetzte das Weibchen und schob ihr das eigenhändig verfertigte Zuckerwerk zwischen die Lippen. »Der liebe Herrgott sei mit Sie!«

Der Orakelaktus ging vor sich. Wie 'ne lange, glasharte Siegellackstange hielt Jöffer Boß das Babbelatje zwischen den Zähnen und begann alsbald glaubensfreudig zu kauen. Es war ein schweres Stück Arbeit und ein artistisches Wagstück auf dem Gebiete der Eßkunst, denn jeden Augenblick konnte die Katastrophe des Mißlingens einsetzen, konnte das eigenartige Ding abbrechen oder gar dem Munde entwischen, wenn nicht Überlegung und kaltblütige Vorsicht mit der Praktik sorgfältigen Kauens und Abbeißens Hand in Hand gingen. Allein die Laken-Sophie verstand es, alle Schwierigkeiten siegreich aus dem Felde zu schlagen. Schon war ein Drittel bewältigt.

»Schön so, schön so!« triumphierte die Alte, »aberst – um Gottes willen! – kaue Sie weiter, kaue Sie weiter, denn da hinten kommt der Donnerjü in seinem Schäschen gefahren – un die Aleit is bei ihm.«

»Wo denn?!« muffelte die Lange ängstlich zwischen den Zähnen. Das Orakelobjekt kam in ein bedenkliches Schwanken.

»Kaue Sie immerst man weiter!« zischelte die Babbeltjes-Lena. »Sie fahren zur Kirche – un wenn Sie nich weitermangiert, kann Sie Ihre Selfkantpantoffeln . . .«

Immer dringlicher mahnte die Babbeltjes-Lena, immer eifriger lutschte und knusperte die Laken-Sophie an ihrer mehlbestreuten Zuckerstange herum, während der Donnerjü im blauen Leibrock und sonntäglich aufgeputzt, sein Weib neben sich und einen Kerl vor sich auf dem Spritzleder, in seinem flotten Schäschen vorüberkutschierte. Er liebte es, erst nach dem Evangelium dem Gottesdienst beizuwohnen, denn er machte auch in dieser Hinsicht keine gemeinsame Sache mit den übrigen Leuten. Der Fingerhutshöfer blies eben die erste Klarinette im Kirchspiel.

»Tag, Babbeltjes-Lena!«

Lustig knallte er dem prächtigen Gespann um die Ohren.

»Prosit, Ihr Bauern!«

Vorüber! – Der Donnerjü war mit seinem Weibe ins Kirchengäßchen gefahren,

»Schön so, schön so!« meinte die Alte, sah dem Gespann nach und sagte:

»Einmal eins is Gott alleine,
Der da lebet, der da schwebet
Hoch im Himmel un auf Erden,
Ner da gibt Präsente –
Silke, salke, sente!

Gewonnen!«

Beide Hände schlug sie klatschend zusammen.

Die Laken-Sophie stand wie unter dem Eindruck eines elementaren Ereignisses. Sie war wie versteinert, wie leblos und gab sich keine Rechenschaft mehr von dem, was sich inzwischen alles begeben hatte. Nur das Eine wußte sie: mit Gottes Hilfe und durch ihren kräftigen Willen hatte sie sich siegreich gegen das glasharte Babbelatje behauptet – und diese Erkenntnis versetzte sie in einen transzendenten Zustand, in eine Art Verzückung, die geeignet erschien, ihr das irdische Gewand zu nehmen und sie geradeswegs in den Himmel fliegen zu lassen.

Sprachlos sah sie auf das fröhliche Weibchen.

»Gewonnen!« klang es ihr wie mit Harfentönen entgegen. »Sie hat sich rühmlich benommen, Sie hat die Apportierung bestanden . . .«

»Was hab' ich bestanden?!«

»Die Apportierung – un Sie kriegt nu den Deichgräf.«

»Ach, Lena . . .!« kam es beglückt aus dem Munde der Langen. »Wie ist mir? – 'nen Stuhl, die Beine werden mir alle . . .

Das war das Einzige, was sie noch zu sagen vermochte. Mit einem tiefen Seufzer sank sie auf den untergeschobenen Stuhlsitz. Erst als die Alte ihr mit dem Schürzenzipfel eine Portion Luft zufächelte, kam Sophie Boß wieder zu sich.

Sie rieb sich die Augen.

»Wo bin ich?«

»Bei mich.«

»Und der Donnerjü?«

»In die Kirche.«

»Und sie?«

»Auch in die Kirche.«

»Und er?«

Ein süßes Lächeln spielte bei dieser Frage um die eingekniffenen Lippen der hageren Jungfrau.

Die niederrheinische Sibylle applizierte ihr einen jovialen Kickser zwischen die Rippen.

»Jöffer Boß,« sagte sie mit kicherndem Tonfall, »der is Ihr nu sicher für immer.«

»Und das glauben Sie selber?« seufzte die Jungfer, erhob sich tränenden Auges vom Stuhl und legte wie in gehobener und glücklicher Verfassung die Hände zusammen.

»Ich apportiere in meinem offenbaren Zustand nur wirkliche Sachen,« war die ruhige Antwort.

»Ach, liebe Frau Lena . . .

»Schon gut, schon gut,« wehrte die Orakelspenderin ab, indem sie ihr lockeres Haubenband völlig entschürzte und einen frischen Knoten mit tadelloser Schleife hineinschlug. »Nu hat Sie ihn, un er hat Ihr,« fuhr sie alsdann mit getragener Stimme fort, »un ich möchte nur bitten, mir bei der Hochzeiterei auch zu invitieren un mit 'ner ganzen Bouteille Anisette unter die Augen zu gehn, denn durch meinen magnesianischen Zustand bin ich doch gewissermaßen die Nährmutter Ihrer baldigen Brautschaft geworden, un da könnte ich doch wohl 'ne Bouteille mit Anisette verlangen.«

»Gerne, gerne, liebe Frau Lena!«

»Brav so,« versetzte die Alte, »un nu bedanke Sie sich beim lieben Herrgott für die auserwiesene Gnade, denn nächst mir hat er doch allens zum Besten gedreht – un an Gottes Segen is die Hauptsach' gelegen.«

»Das will ich,« sagte die Laken-Sophie mit fester Betonung, nötigte die Alte noch zu einem Schälchen Kaffee für den heutigen Nachmittag, zog ihr Pelerinchen fester zusammen, und dann: erhobenen Hauptes und sanften Schrittes, den Herrgott auf der Brust und eine keusche, innige Liebe im Herzen, ging sie zur Kirche.

 


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