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Zeichnung Hans A. Müller

Erstes Kapitel

Rosa-Stramin! sing mir ein Lied!

Mit Jodeln oder ohne Jodeln?

Mit Jodeln.

»Laduih! Laduih! Laduih! Laduih!
Die Sonn' ist aufgegangen, juchhe!
Wo bleibst du mein Bu?
Wir treiben das Vieh zur grasigen Höh'
Und singen dazu.
Im Tale klingt lustiger Hörnerton,
Es wartet am Berge die Sennrin schon.
Wo bleibst du mein Bu?
Laduih! Laduidu!«

O jodele mir noch mehr, Rosa-Stramin! Ich hör' es so gern und hab' es solange nicht gehört, und es ist so hübsch heute Morgen, und rings um mich her ist alles so frisch und so lustig, als wenn lauter Frieden in der Welt wäre, und lauter Glück, und lauter Liebe!

»Als auf die Sonne gegangen, juchhei
In schöner Pracht,
Und hat vergoldet die Alpenhöh',
Hab' i dein gedacht
Wann wird auch meine Sonne, mein Schatzerl, aufgehn?
Da seh ich die Sennrin am Berge stehn.
Bist schon ausgewacht?
Laduih! Laduihda!
Juchhe! mein Madel wir sind a so froh!
Und die Welt ist so schön,
Wenn die Bubn und die Dirnel miteinander so
Zu Berge gehn.
Und die Hörner blasen den Hochzeitsgesang,
Und die Herden läuten zum Kirchengang
Auf die Alpenhöh'n!«

Rosa-Stramin!

»Was befehlen Sie, Herr Doktor?«

– Ei, so wollt' ich, daß – jawohl, Herr Probator! Die Morgenstunde hat Gold im Munde!


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