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Fünftes Kapitel

Jakobs Gift und Grimm kriegt Hände und Füße, tritt ins Bewußtsein

Jakob fand Arbeit, diesmal bei einem kleinern Meister, der seine Gesellen speiste. Der Meister war ein Mann von einigen dreißig Jahren, ein Mußjö, kein Ratsherr, wäre es aber möglicherweise gerne gewesen, wenigstens war ihm nichts recht, was die Ratsherren machten, und er wußte immer zu sagen, wie sie es hätten machen sollen. Die Frau Meisterin war eine Madam, wandte mehr Zeit auf die Toilette als auf die Küche, war lieber im Theater als an der Arbeit, und wenn sie einmal dazu gelangen konnte, daß ihr Mann mit ihr ausfuhr, so hatte ihr Glück kein Ende, und solange sie fuhren, hatte sie keine böse Laune. Freilich kam diese verstärkt wieder, sobald sie den Fuß auf die Erde setzen mußte. Beide waren Leute der neuen Zeit. Die Arbeit war ihnen lästig, sie schämten sich fast derselben. Sie hatten die Ansicht, der Mensch sei auf Erden, um zu genießen, alles was ihn am Genießen hindere, sei Übelstand, der wegzuschaffen, oder Bosheit, welche zu bekämpfen sei, das heißt, sie schimpften einfach über die verfluchte Ordnung und die verfluchten Aristokraten und Pfaffen, und zwar blieb auch im Fluchen die Madam hinter dem Mußjö nicht zurück. Sie haßten beide, aber Pfaffen noch mehr als Aristokraten, es war fast, als ob sie die Pfaffen für Kinder des Teufels hielten, welche sie unerwartet ihrem selbstgemachten Himmel entführen und in die Hölle transportieren könnten. Es war wohl nichts Schlechtes, welches sie ihnen nicht nachredeten, und kein Ausdruck des Abscheues, welchen sie in Beziehung auf sie nicht gebrauchten. Es versteht sich von selbst, daß sie in keine Kirche gingen, nie beteten bei Tische, keine Bibel im Hause hatten; ob sie was glaubten, wußten sie wahrscheinlich selbst nicht recht und hätten auf eine daherige Frage bald so, bald anders geantwortet, je nachdem jemand gefragt, oder je nachdem es ihnen eben zumute gewesen; jedenfalls hätten sie sich gegen alles verwahret, was die verfluchten Pfaffen den Leuten vorplapperten. Indessen wären beide imstande gewesen, zu Wahrsagerinnen zu laufen, ja selbst zu Kapuzinern, wenn eine verlassene Katze einige Nächte hintereinander unter dem Dache erbärmlich geseufzt hätte.

Besser daheim waren sie mit dem politischen Glaubensbekenntnis. Sie gehörten zu den Radikalen und zwar zu den rechten, in der Wolle gefärbten, hätten beide ohne Besinnen jedem geantwortet, der sie um ihre politischen Ansichten gefragt hätte. Hätte man sie ferner gefragt, worin denn ihr Radikalismus bestehe, so hätten sie im allgemeinen geantwortet, so wie es sei, könne es nicht bleiben, alles müsse anders werden, ganz anders, gänzlich anders. Dann wären sie zu der eben obschwebenden Tagesfrage übergesprungen. Der Radikalismus hat es nämlich gerade wie die Jahreszeiten. Wie die Jahreszeiten Erdbeeren hervorbringen, dann Johannisbeeren, Kirschen, Stachelbeeren, Hagebutten, immer eins nach dem andern zum Vorschein kommt, so hats auch der Radikalismus: bald ists um den Strauß zu tun, bald um Zehnten, bald um Klöster, bald um Wahlen, bald um Jesuiten, bald um Gemeinde- oder andere Güter, kurz, er hat immer was auf dem Korn, was zur Religion oder zum Eigentum gehört. Das sind zwei Dinge, welche ihm schrecklich im Wege sind.

Also zu diesem Schlage gehörten Jakobs Meisterleute, scharmante Leute waren es, er ein gebildeter junger Mann und sie eine Frau, welche über ihrem Stande stand, so urteilte die Welt. Wie kreuzdumm aber die Welt urteilt, sieht man aus diesem Urteile; denn wer über seinem Stande steht, der schwebt in der Luft, und wer in der Luft schwebt, sehe zu, daß er nicht falle und zwar tief! Die Hauptsache ist die, daß einer in seinem Stande feststehe, daß er im Kleinen getreu sein kann; bleibt er es, so gibt ihm allweg Gott den Lohn, ja, möglich ists, daß selbst die Welt ihn in nüchternen Augenblicken anerkennt und über Großes setzt. Und doch wird er nie über seinem Stande stehen; wie hoch er auch das Haupt erhebt, mit den Füßen bleibt er allweg auf festem Boden stehen.

Jakob gefiel sich sehr bei diesem neuen Meister, er war stolz auf ihn und selbst auf die Frau Meisterin. Der Meister sei ein ganz nobler Mann, sagte er, und ungeheuer ästimiert, die vornehmsten Herren kämen zu ihm, redeten mit ihm ganze Stunden lang, ja, es seien auch schon Professoren gekommen und hätten mit ihm gesprochen ganz gelehrt, so gelehrt, daß er gar nicht gewußt, was sie reden täten. Nachmittags gehe er auf das vornehmste Kaffeehaus und manchmal vormittags schon und bleibe oft ganze halbe Tage dort, wenn was Wichtiges obhanden sei, denn die Herren könnten gar nichts machen, wenn der Meister nicht dabei sei. Es sei aber auch ein Kerl, wie er keinen noch getroffen, der könne es einem sagen, was für eine verfluchte Ordnung auf der Welt sei, und wie es ganz konträr kommen müsse. Aber der Meister wolle zu rechter Zeit auch noch ein Wort dazu reden, und wenn der einmal dazu rede, so werde es schon kommen, wie es der Herrgott hätte machen sollen.

Es war allerdings des Meisters Weise, viel mit seinen Gesellen über Politik zu sprechen, ihnen zu sagen, wie schlecht es hier gehe von wegen der Aristokraten und Pfaffen, wie er es schon hundertmal gesagt, die müßten runter, besser komme es sonst nicht. Aber es sei hier akkurat wie in Deutschland draußen: wenns aufs Reden bloß ankäme, die Sache wäre längstens gemacht. Er führte sie auch an Orte ein, wo ein wenig gesungen, ein wenig gerechnet, ein wenig gelesen und viel geschwatzt wurde und zwar meistens Politik, das heißt über die verfluchten Hunde, welche an allem schuld seien. Schon in Basel, sagte Jakob oft, hab ers gedacht, daß es konträr gehe in der Welt, es sei ihm eingefallen, es sei nicht recht, aber so klar wie hier sei es ihm nicht vorgekommen, ja, das sei eine Hundewelt, ein schrecklicher Druck sei da. Worin eigentlich der Druck bestehe und das Hundeleben, das untersuchte man nicht genau, man begnügte sich damit, daß man sich gegenseitig Jammer und Zorn ins Gemüt sprach, bis alle sich so recht elend fühlten, so recht katzenjämmerlich an Leib und Seele, bis sie wirklich in die seltsame Meinung gerieten, sie deutsche Handwerksgesellen samt dem übrigen Volke schmachteten hier in schrecklicher Sklaverei und Tyrannei. Es ward ihnen, als müßten sie den Schweizern zeigen, wie sie sich durchaus frei machen müßten von den Aristokraten und Pfaffen. (Damals wars noch nicht die Jahreszeit für die Jesuiten.) Freilich waren es nur dumme Schweizer und noch dümmere Bauern, und sie, die Gesellen, hatten guten Lohn und nicht schlechtes Essen, das heißt, wenn die Meisterin nicht gerade eine schlechte Magd hatte, Geld, um genug einzukaufen, und Geld, um genug Holz zu kaufen, was in Zürich freilich sehr teuer war, aber sehr wohlfeil sein könnte, wenn die verdammten Aristokraten und Pfaffen nicht wären; aber sie hielten dafür, sie seien berufen, die verfluchte Sklaverei und Tyrannei allenthalben abzuschaffen, es war ihnen nur wegen dieser und um weiter nichts. Die Polizei molestierte sie freilich wenig, das Bier war ziemlich, von der Regierung merkten sie gar nichts, Steuern zahlten sie keine, aber es war doch ein Elend, und namentlich war um den Zürichsee noch verflucht saurer Wein, welcher ganz anders sein könnte, wenn die Pfaffen sich die Mühe nehmen wollten, das Volk über die Veredlung des Weinbaues aufzuklären, und wie man in jedem Klima die besten Weinsorten in bester Qualität pflanzen könne. »Himmelsackerment«, sagten sie alle Abend, »die Schweizer könnten ein gut Leben haben, wenn sie nicht so dumme Kühe wären!« Nun komme es den Schweizern kommod, daß sie deutsche Bursche da seien, sie wollten es ihnen zeigen, wie man es anfangen müsse, um der greulichen Herrschaft loszuwerden. So schwadronierten sie nach dem von den Vorsängern angeschlagenen Tone.

Mit der Frau Meisterin war Jakob weniger zufrieden als mit dem Meister, obgleich er anfänglich große Freude an ihr hatte, weil sie mit ihnen aß, während sie doch ins Theater ging und der Mann aufs Kaffee; die hochmütige Baslerin sei nirgends hingegangen als in die Kirche, wo ja alle Leute gehen könnten, wenn sie auch keinen Pfennig hätten, und doch habe sie nie ein Wort mit ihm gesprochen, und ihr Mann, der Meister, gehe aufs Kaffeehaus, welches erst im vergangenen Jahre neu gebaut worden, ganz neu, mit schönen Tapeten und großen Spiegeln. Da gingen die großen Gelehrten hin, die Radikalen, das sei was ganz anders als so ein alt Rathaus, wohin nur ganz simple Bürger gingen, so alte, verfluchte Zöpfe mit langen Stöcken, oben mit Silber beschlagen oder gar mit Gold. So räsonierte Jakob.

Indessen war die Zufriedenheit mit der Frau Meisterin nicht eine beständige, sie war veränderlich, ungefähr wie der Frau Meisterin Laune. Mit dem Reden ists nicht getan, sintemalen man mit einem Menschen manierlich und unmanierlich reden kann. Mit einem neuen Gesellen war sie zumeist freundlich, oder es mußte das Wetter gar zu schlecht sein, sie machte Ansprüche auf Liebenswürdigkeit und war eine gute Patriotin, wollte dem Fremdling eine gute Meinung beibringen von ihrem Vaterland und dessen Aufklärung im allgemeinen und vom schönen Geschlechte desselben insbesondere. Wenn sie dem neuen Gesellen dieses einige Tage gezeigt hatte, dann hielt sie dafür, er solle davon überzeugt sein und bleiben, einen festen, unumstößlichen Glauben haben. Sah sie diesen Glauben wanken, dann wehe dem Ungläubigen! Man sieht, die Frau Meisterin hatte es wie tausend und abertausend Mädchen, welche, nachdem sie mit dem Aufwand aller Kunst und Macht einem Manne einen Begriff ihrer innerlichen Schönheit und Glauben an ihre Liebenswürdigkeit beigebracht haben, so daß er sie zu seiner Gemahlin erhebt, nun von ihm fordern, er solle Begriff und Glauben an Schönheit und Liebenswürdigkeit unverändert behalten, das sei er von wegen der Treue ihnen schuldig. Auf diesen Glauben an die Schuldigkeit verlassen sich leider tausend und tausend Mädchen, vergessen, durch andauernde Liebenswürdigkeit den Glauben daran alle Tage neu zu machen wie Gott den Glauben an seine Huld und Liebe, gebärden sich, wie eben ihre Laune ist, und jammern namentlich ganz abscheulich über der Männer Veränderlichkeit und Untreue.

Gerade so gings auch Jakobs Frau Meisterin und nicht mit dem Manne allein, sondern mit Gesellen, Mägden, mit der ganzen Welt. Sie war eine der Seelen, in welche kein Strahl der göttlichen Sonne fällt, in welche nur die Schatten fallen und darüberstreifen, welche die Welt wirft. Zu diesem kam noch der Frau Meisterin Unkunde in der Haushaltung, und daß dieselbe ihr völlig Nebensache war. War sie mit etwas beschäftigt, das heißt beschäftigt im Gemüte, zum Beispiel mit einer neuen Mode oder einer Frau Nachbarin, welche sich beifallen ließ, ebenso liebenswürdig als sie zu sein, so vergaß sie alles unter den Händen, und wenn die Magd schon mahnte, so hörte sie nicht. Sie vergaß die Eßstunde, vergaß, für Brot zu sorgen, vergaß, daß man keine Kartoffel mehr hatte, bis sie übers Feuer sollten. Eine solche Gleichgültigkeit, oder wie man es nennen mag, durchdringt alsbald ein ganzes Hauswesen, wird jedem Glied desselben fühlbar wie Rauch, wo ein schlecht Kamin ist, welches nicht zieht; es wird unheimlich im Hause. Es wird überhaupt allenthalben unheimlich, wo die Hauptsache zur Nebensache wird, die Menschen tändeln, mit ihrem Hauptgeschäft spielen und all ihr Sinnen und Denken an Kleinigkeiten oder Schlechtigkeiten verschwenden.

Zu dieser Eigentümlichkeit der Frau Meisterin kam noch was anderes, welches noch böseres Blut machte. Ältere Gesellen, welche dem Dinge länger zugeschaut, behaupteten, die Frau Meisterin beute die Haushaltung aus. Zuweilen werde das Essen schlechter, kärglicher, man begreife nicht warum, denn weder das Brot hatte aufgeschlagen noch das Fleisch. Plötzlich erscheine die Frau Meisterin ganz nagelneu aufgedonnert von obenan bis untenaus oder hätte doch wenigstens einen neuen Hut auf dem Kopf oder sonst was Nagelneues am Leibe. Andere Male sei sie ausgefahren, habe eine Partie gehabt, sei in Baden gewesen oder habe jemand geladen gehabt, dann werde das Essen acht oder vierzehn Tage ganz hundemäßig, denn an der Haushaltung sollten die Kosten wieder eingebracht werden.

Wie wir alle wissen, hängt die Liebe zu einer Frau Meisterin nicht von ihrer Liebenswürdigkeit alleine ab, sondern hauptsächlich von der Suppe, welche sie auf den Tisch stellt, vom Fleisch, welches die Gesellen unter die Zähne kriegen, und von der Art und Weise, wie das Abendbrot verabreicht, überhaupt das Brot ausgeteilt wird. Man begreift, daß bei wechselnder Liebenswürdigkeit, bei Suppe, welche auf- und abnahm wie der Mond, Fleisch, welches bald fett, bald mager war wie die Krebse, und Brot, das sehr oft nach den sieben magern Jahren Ägyptens roch, die Zuneigung zu der Frau Meisterin eine sehr abwechselnde und oft ebenfalls sehr dünne und schmächtige sein mußte. Bei solcher Bewandtnis könnte man sich darüber wundern, daß der Meister Gesellen haben konnte. Man muß aber bedenken, daß er es mit der Arbeit so genau nicht nahm, daß er oft nicht zu Hause war, die Gesellen sich also mit dem Schaffen nicht töten mußten, daß, wenn er auch zuweilen schrecklich aufbegehrte, der Vorfall doch bald vergessen war, daß der Meister zudem den Namen hatte, er sei ein guter Radikaler, ein echter Gesellenfreund ganz auf die neue Mode, so daß die Gesellen sich mit ihm rühmten, sich allemal in die Brust warfen, wenn sie sagen konnten, sie stünden bei dem und dem in Arbeit. Die Reputation macht unendlich viel, aber bis auf den heutigen Tag ist die Welt nicht klug geworden, die meisten vergessen immer und immer wieder, zu untersuchen, worauf die Reputation beruhe, ob auf soliden, das heißt christlichen Tugenden oder ob auf der Färbung des Tages.

Jakob hatte einen Schlafkameraden, einen äußerst gebildeten, das heißt, er stammte aus einem Städtchen, hatte die höhern Schulen besucht, eigentlich ein Gelehrter oder Minister werden wollen, er war noch nicht entschlossen gewesen, welches von beiden. Aber allenthalben sei Mißgunst seinem Genie in den Weg gestanden, da habe er endlich gedacht: »Wartet nur, ihr Hundsfötter, ich will euch auf einem andern Wege zeigen, wer ich bin, und was ihr seid!«, und sei Handwerker geworden. So erzählte er sein Schicksal, begreiflich mit vielen Einzelheiten, welche wir weglassen.

Jakob hatte noch immer den Gebrauch behalten, zu beten, wenn er zu Bette ging und wenn er aufstand; es war so ein Gebrauch, dem er nicht absagte, trotzdem daß er nicht mehr zur Kirche ging, über die Pfaffen schimpfen half, überhaupt in alle Spöttereien einstimmte, gingen sie, so weit sie wollten. Beim Beten dachte er dann wohl zuweilen an die Großmutter, und wie es ihr ergehen möge. Der Schlafkamerad, den wir Karl nennen wollen, merkte dieses Beten Jakobs einige Zeit nicht, da sie selten zu gleicher Zeit auf- und niedergingen. Karl konnte des Abends nie zu Bette kommen, am Morgen nie daraus. Einmal traf es sich, daß Karl unwohl war und schon zu Bette, als Jakob sich niederlegte und einige Zeit nicht Antwort gab, als Karl ihn etwas fragte. Karl war eben nicht geduldiger Natur, und wenn er schon Gleichheit predigte und über die Reichen schimpfte, drohte, wie die über kurzem auf den Kopf gestellt sein müßten, daß der letzte Pfennig ihnen aus der Tasche falle, so war er doch sackgrob gegen jüngere Gesellen, und wenn er nicht etwas Apartes von ihnen wollte, so konnte er sie behandeln, als ob er wirklich Minister geworden wäre, sie aber seine Bedienten oder gar Leibeigenen wären. Karl schnauzte daher Jakob an: »Kerl, kannst du mir nicht antworten, wenn ich was frage?« Jakob, welcher vom Ratsherrn in Basel so was nicht vertragen hätte, nahm es von Karl demütig an, dieweil Karl ungeheuer radikal war und die Sachen auseinandersetzen täte, daß man die Beine nicht mehr stillehalten könnte unter dem Tische. Eingeschüchtert antwortete er: »Nun, was willst du? Habe erst zu Ende beten wollen.« Da schlug Karl ein höllisches Gelächter auf und sagte: »Was, du betest noch, ein Kerl wie du betet, betet, als ob er noch, bald hätte ich gesagt, ein klein Kind wäre, aber auch die beten ja nicht mehr, höchstens noch eine alte Großmutter, welche fürchtet, dem Teufel sei sie zu böse, und daher, um doch irgendwohin zu kommen, herumtastet, ob irgendwo ein Himmel sei. Jüngst kamen zu meinem Freunde Fratz, Lehrer in einer großen Mädchenschule, zwei Mädchen und sagten, sie hätten sich ums Beten gestritten. Er hatte einige schon so klug und aufgeklärt gemacht, daß sie beten für eine Torheit hielten, andere waren noch nicht so weit, behaupteten, man müsse beten, die Mutter habe es gesagt. Sie kamen nun zu Fratz, er sollte den Streit entscheiden. ›Kinderchen‹, sagte er, ›beten ist eine schöne Sache, ja freilich, aber einstweilen könnt ihrs doch bleiben lassen. Ja, wenn ihr dann Großmütterchen seid und nichts Besseres mehr tun könnt auf der Welt, ja, dann könnt ihr beten, so viel ihr wollt, dann kanns euch in alle Wege nicht schaden.‹ Ein Kerl wie du aber, stark zwanzig Jahre, und betet noch, ist ein Esel und bleibt ein Esel in alle Ewigkeit, das heißt, wenn eine Ewigkeit wäre.«

So solle er ihm nicht kommen, sagte Jakob, beten sei beten, seine Großmutter habe es ihn gelehrt, als Lehrbursche habe er bei seinem Meister gebetet und seither so fort, und schlecht sei es ihm dabei nicht gegangen. »Jakob, bist doch ein Esel und bleibst ein Esel, wenn du solch dummes Zeug forttreibst. Bete doch einmal, daß die Frau Meisterin besseres Fleisch aufstelle, schmackhaftere Suppe, das Geld, welches sie in den Haushalt brauchen soll, nicht ins Theater trage, oder bete, daß das Essen dir im Schlafe komme, sieh, ob es dir hilft!« »Ja«, sagte Jakob, »das mag wohl sein, daß das all nichts hilft, aber was würde unser Herrgott sagen, wenn ich nicht mehr beten täte!« Da lachte Karl trotz seinem Unwohlsein, daß ein allgemeiner Aufruhr im Hause drohte, und sagte endlich: »Der dümmste Kerl, den ich gesehen habe, bist du, Jakob! Hat sich je ein Herrgott um dich gekümmert, hat er dir je das Felleisen getragen, einen Stein aus dem Wege gestoßen oder einen Gulden in den Sack? Oder hat er dir eine Ohrfeige gegeben oder dir gerufen: ›Jakob, du Esel, was tust du wieder?‹ Sieh, von all dem ist nichts, denn was nicht ist, kann auch nicht hören. Oder sag mir, hast du den Herrgott je gesehen, zu dem du beten tust?« »Ne, das nicht«, sagte Jakob, »aber er hat ja alles gemacht, wie die Großmutter gesagt hat, der Schullehrer, der Pfarrer und auch der Meister.« »Sind denn die dabei gewesen, oder haben die den Herrgott gesehen?« »Ne«, sagte Jakob, »aber sie habens gesagt, und weil er alles gemacht hat, ist und bleibt er der Herrgott.« »Dummes Zeug!« sagte Karl, »eben weil niemand gesehen hat, was er gemacht, und niemand seine Person gesehen hat, so ist all nichts an dem Herrgott, es ist gar keiner, und all das Zeug ist Pfaffengeschwätz fürs dumme Volk, was das Gebiß für das Pferd ist und das eiserne Gitter für den Löwen.« »Höre du«, sagte Jakob, »so komm mir nicht! So einfältig, als du glaubst, bin ich nicht. Wie könnte die Welt sein, wenn kein Herrgott wäre, der sie gemacht hat? Hör mal, du hast sie nicht gemacht und dein Vater auch nicht.« »Na, willst du noch Witz machen?« antwortete Karl. »Sag mir doch, wer hat dir deinen Finger so schlimm gemacht, daß du ihn verbinden mußt und große Schmerzen leidest?« »Das hat niemand gemacht«, antwortete Jakob, »das ist von selbst gekommen.« »Sieh«, antwortete Karl, »gerade so ist es mit der Welt, die ist auch von selbst gekommen wie dein schlimmer Finger.« »Ja«, sagte Jakob, »die Welt und mein Finger sind zwei, die Welt ist groß, der Finger klein.« »Bist ein dummer Junge«, sagte Karl, »auf groß oder klein kömmts ja nicht an, sondern darauf, ob etwas von selbst kommen könne. Kann was Kleines von selbst kommen, kann es auch was Großes, wie ja aus der gleichen Erde große und kleine Bäume kommen und von den gleichen Eltern große und kleine Kinder. Verstehsts endlich, begreifsts?« »'s ist kurios«, entgegnete Jakob, »aber es kann sein. Aber was wird die Großmutter sagen, wenn sie vernimmt, daß kein Herrgott ist? Himmelsapperment, die wird es gar nicht glauben wollen.« »Brauchst es ihr auch gar nicht zu sagen«, antwortete Karl. »Solche Dinge sagt man nicht jedermann. Die Schweizer sind alleweil Kühe, in Zürich sind noch Pfaffen und Aristokraten, vernünftige Leute müssen sehen, was sie reden. Die Hunde wären imstande, jeden zu verfolgen, der sagen täte, was die Pfaffen predigten, seien Pfaffenmärlein, besonders wenn er ein Fremder wäre, auf die haben sie einen schrecklichen Zorn, alleweil sie viel gescheuter sind als die Züricher alle vom obersten bis zum untersten.« »Aber«, fragte Jakob, »was nützt es mich, wenn ich es niemand sagen darf, daß ich gescheut geworden und an keinen Herrgott glaube, ansehen tut es mir doch keiner nicht.« Da lachte Karl wieder und sagte: »Kannst ja dann das Beten lassen, kannst länger schlafen, kannst desto besser zu dir selbsten sehen, weil du dich nicht mehr dummerweise auf den Herrgott verlassest, und weißt fürderhin, daß du dir alles erlauben darfst, was dir am Leibe nicht schaden tut und sonst nicht. Wenn ich dabei bin und wir unter uns sind, da allerdings darfst und sollst du reden, zeigen, daß du kein dummer Christ mehr bist, sondern ein Emanzipierter, ein Aufgeklärter.« »Ja so«, sagte Jakob, »schlafen ist -- eine -- schöne -- S--a--ch--e«, und langsam begann er zu schnaufen und endlich zu schnarchen, daß die Fliegen erschraken, welche bereits an den Wänden sich zur Ruhe begeben hatten, und aufs neue zu surren begannen.

Mancher mag urteilen, daß ein Glaube, welcher so leicht genommen werde, nicht der beste gewesen sei, nicht viel Bedauern verdiene, und weil es der christliche Glaube sei, welcher auf solche Weise vor dem Schlafengehen verloren gehe, so müsse der christliche Glaube überhaupt wenig taugen; und wer so urteilt, würde urteilen wie einer, der behauptet, dieweil es faule Bäume und faule Zähne gebe, so taugten alle Bäume und alle Zähne nichts. Der Glaube ist allerdings einem Baume gleich, und mit einem solchen hat Christus ihn auch verglichen. Wie der Baum seine Wurzeln in die Erde geschlagen hat, seine Äste in der Luft entfaltet, seine Krone nach seiner Kraft gen Himmel treibt, aus Erde, Luft und Himmel seine Nahrung saugt, bei guter Nahrung gesund bleibt, blüht und Früchte trägt, so soll der Glaube im Herzen wurzeln, hinaus ins Leben reichen, hinauf-, Gott entgegenstreben, aus Gott, Leben und Herz, aus dieser Dreifaltigkeit soll er täglich, stündlich Nahrung saugen, unmittelbar, fast bewußtlos, fast ohne Mühe, dem Baume gleich; dann bleibt der Glaube lebendig, schön wird er blühen, süße Früchte wird er tragen. Aber wie ein Baum, welcher nicht Nahrung hat, Sumpf oder Stein die Wurzeln finden, die Luft giftig ist, die Sonne abgesperrt, serbt, fault, abstirbt, umfällt, so geht es dem Glauben. Ist derselbe nicht im Sinnen und Denken gegründet, steht er nicht aufrecht am Tage, vom strömenden Leben Gottes umflossen, ist er nicht beleuchtet und verklärt durch die Offenbarungen Gottes, so entweicht ihm das Leben, es kürzen sich seine Wurzeln, es schrumpfen Stamm, Äste und Krone zusammen, es setzt sich der Wurm in die lose Rinde, es wird das Mark zu Staub, morsch, faul wird das Holz, und unerwartet fällt er zusammen und nicht im Sturme, oft wenn die Sonne lacht und alle Winde schweigen.

Jakob hatte Glauben, aber diesen Glauben hatte ihm die Großmutter so gleichsam ins Herz hineinkommandiert, in der Schule hatte er ihn repetiert, in des Meisters Hause ging es nach der gleichen Regel zu, und wenn Jakob im gleichen Kreise sich bewegt, nichts Neues in sein Leben hineingeragt hätte, so wäre dieser Glaube nach und nach ein lebendiger, wäre zu seinem wirklichen Lebensbaume geworden. Nun war er aus diesem Kreise weggekommen in ein ganz ander Leben, in diesem Leben ward der Glaube nicht mehr bemerkt, und aus dem Leben zog er keine Nahrung mehr. Dieses neue, ungewohnte Leben verzehrte all sein Sinnen und Denken, war zugleich auch die Wolkendecke, welche sich zwischen ihm und seiner Seele Sonne legte, so daß auch Tau und Licht von oben nicht mehr auf ihn herabträufelte. Er glaubte noch, er betete noch; wenns der Anlaß geboten hätte, so hätte er sich auch noch gefürchtet vor Gott; aber dieser Glaube war morsch, faul in Mark und Wurzeln, so fiel er ihm auch halb im Schlafe um, wie man Beispiele hat, daß man wackelichte Zähne sich in vollem Schlafe selbst ausbeißen kann.

So fiel also dem Jakob sein morsch gewordener Glaube um, woran das Christentum keine Schuld hatte, sintemalen dasselbe ewig jung bleibt. Sonderbar aber ists, wie die Ungläubigen erstlich über Menschen spotten, welche meinen, das Christentum sei gleichsam eine alte Kapuzinerkutte, welche der satte Sünder über sich werfen könne, um in ihr fromm zu scheinen und selig zu werden, und wie sie hinwiederum über das Christentum spotten, wenn ein Quasichrist zu einem Ungläubigen wird, wenn die umgeworfenen Fetzen im Winde von ihm fahren, als ob wirklich zwischen einer frommen Kutte und dem wahren Christentume kein Unterschied sei und keiner sein könne. Und sonderbar, wenn man ihnen selbst anmutet, das wahre christliche Wesen anzuziehen, nicht eine alte Kapuzinerkutte, nicht die Kutte eines schmutzigen Fleischers, so schaudert es sie darob, sie wollen nicht. Wenn man ihnen klar machen will die sündige Natur des Menschen, welche zu allem Bösen geneigt bleibt und nur zu gerne schöne Phrasen für einen Purpurmantel ansieht, aber mit dem Gefallen an den Phrasen wechselt, wie die Gelüste des Fleisches sich ablösen, das Beste faulen läßt, nach dem Schlechtesten mit Begierde greift, so greifen sie nach Steinen und wählen zu ihrem Ziele den Quasilästerer, nicht den Gotteslästerer, sondern den Lästerer der Majestät des menschlichen Fleisches.

Als so unserm Jakob sein Glaube umgefallen war wie ein morscher Baum, da hatte Karl seine ungeheure Freude daran und ermangelte nicht, mit unendlichem Vergnügen den Vorfall im Kreise der Vertrauten zu erzählen, sich zu versteigen zu kühnen Gleichnissen von unsers Jakobs Glauben und dem Christentum und zu noch kühneren Voraussagungen; wie des dummen Esels Glaube zusammengebrochen, als er ihn mit dem kleinen Finger berührt, so wäre der gesamte christliche Quark schon längst zusammengebrochen, wenn Aristokraten und Pfaffen ihn nicht aufrecht erhielten aus Leibeskräften. Doch nur noch eine kleine Weile, ein kleiner Wind, so liege derselbe auf dem Bauche trotz Aristokraten und Pfaffen zum Nimmerwiederauferstehn.

So sprach Karl. Dem Jakob aber war es am folgenden Morgen wirklich wie einem, welchem ein Zahn ausgefallen ist. Derselbe fühlt die Lücke, sie ist ihm anfänglich unheimlich; aber ausgefallene Zähne lassen die wenigsten Menschen wieder einmachen, sie gewöhnen sich an die Lücken. Als Jakob erwachte, so wollte er beten, da war es ihm gerade wie einem Erwachenden, der im Schlafe einen Zahn sich ausgebissen, er hatte das Gefühl, daß etwas gegangen, und als er nachdachte was, kam es ihm in Sinn, daß ja kein Gott mehr sei, daß er also nicht zu beten habe. Er tat es also nicht, wälzte sich noch einmal rum und stand auf. Und doch, trotz dieser fast unbegreiflichen Leichtfertigkeit, mit welcher er seinem guten lieben Gott den Abschied gab und zwar halb aus Gleichgültigkeit und halb aus Respekt gegen Karl, der hätte Minister werden können, einem verflucht gescheuten Kerl, der einem den Bart vom Munde reden könnte, war es ihm den ganzen Tag nicht wohl, es dünkte ihn unwillkürlich, es fehle ihm was. Es war ihm so öde, so dumpf, er wußte nicht, kams aus dem Magen oder fehlte es ihm im Kopfe. Unheimlich war es dem armen Jakob, dem man das Beste, was er hatte, so frevelhaft genommen, und das er sich so leichtfertig hatte nehmen lassen, noch lange, und dabei tat er akkurat wie ein junger Bub, der hinter Lustigkeit ein bös Gewissen, oder wie ein Fuchs, der hinter Renommieren sein Hasenherz verstecken will. Er lärmte in ihren Zusammenkünften gar gewaltig, aller aufgeschnappten Spöttereien bediente er sich so häufig als möglich, selbst Lästerungen sparte er nicht und tat dick, als ob er alle Könige der Erde, alle Pfaffen und Aristokraten vor dem Morgenbrot alleine fressen wollte. Wenn man den guten Jakob hörte hinterm Glase Bier oder seinem Schoppen, so hätte man ihn für den schrecklichsten, blutdürstigsten Kannibalen und Menschenfresser halten können, für den gefährlichsten aller Menschen, und doch war Jakob im Grunde ein guter Junge, besser als tausend andere, der zumeist nicht wußte, was er sagte.

Freilich, wie man sich in Zorn hineinreden kann, so kann man sich auch hineinreden in Schlechtigkeiten und Greuel, so daß man am Ende auch die Tat, die Ausführung nicht scheut. Da können uns unsere Buben zum Exempel dienen. Laßt diese brav Räubergeschichten lesen und die Räuber spielen, so wird es sie jucken, sich zur Räuberbande zu organisieren. Da begreiflich eine Räuberbande rauben muß, so wird es nicht lange gehen, bis die jungen Räuber Höhlen, Schlupfwinkel sich aussuchen und zu stehlen beginnen. Es wird kaum eine bedeutendere Schule sein, welche in ihrer Geschichte nicht solche Ausbrüche gefährlicher Spielerei ins praktische Leben nachzuweisen hätte. Die Räuberjungen sind zumeist weniger moralisch verdorben als man sie nimmt, während die Sache selbst so gefährlich als möglich ist und bei längerer Dauer allerdings ein totales moralisches Verderben nach sich ziehen würde. Denn mit der Räuberei stehen in innigster Verbindung Saufgelage, Liebschaften, die größte Roheit, endlich Dolch und Pistole. So ists auch mit den politischen Vereinen oder all den Zusammenkünften, wo beständig vom Fressen und Hängen der Aristokraten und Pfaffen, vom Verteilen ihrer Güter, vom Verteilen der Arbeit usw. die Rede ist. Diese Leute können dabei sehr sittlich scheinen, fast wie die Burschenschaftler in ihrer schönen Zeit, wo sie, die mit hohen Dingen beschäftigten, von schönen Ideen getragenen, so ernst einherschritten, so verächtlich niedersahen auf Bier und Liebe. Aber das Reden frißt sich doch in sie hinein, und wenn das Reden an sich nicht tötet, nicht raubt, so bereitet es doch die Gemüter auf Töten und Rauben vor, so daß sie, wenn der Anlaß zu beiden kömmt, denselben freudig ergreifen oder, kömmt er von selbst nicht, denselben selbst sich machen. Das kennen die, welche die Fäden des Treibens in Händen haben, wohl, und darum, da sie die Kraft zur äußern Tat noch nicht haben, bereiten sie einstweilen das Material dazu vor und zwar auf eigentümliche Weise. Sie scheinen die menschlichen Gemüter zu betrachten wie Kamine, in welche sich viel alter Ruß angesetzt und aufgehäuft, als solchen Ruß betrachten sie Gottesfurcht, den christlichen Glauben überhaupt; und wie man nun solche Kamine ausbrennt, damit man wieder darunter feuern darf nach Lust und Belieben und sie den Rauch durstig ziehen in frischem Zuge, so brennen sie auch die Seelen der armen Bursche, welche ihnen in die Hände fallen, aus, sorgen, daß all ihr Glaube verzehrt werde, nichts mehr dasei, was, wenn sie endlich ihr Feuer anzünden können, dem frischen Zug des Rauches im Wege stehen möchte.

Es ist sehr möglich, daß Jakob in diesem Augenblick zu blutigen Taten durchaus unfähig gewesen wäre, es setzte sich bei ihm die Theorie erst an, zur Praxis war sie noch nicht durchgebildet. Desto größern Lärm machte er, so daß er selbst den Führern mißfällig war, sich scharfe Mahnungen zur Vorsicht zuzog, während sie ihn in ihr engeres Vertrauen je länger je weniger zogen. Solche Leute sind gut zur Zeit, aber wenns noch nicht Zeit ist, wird man leicht durch sie kompromittiert und bloßgestellt. Jakob, der von der Politik, ihren Gefahren, den bewegenden Kräften so wenig einen Begriff hatte als ein alter Pantoffel, nahm dieses Betragen verkehrt auf. Er meinte, man traue ihm nicht genug Mut und Kraft zu, man meine noch immer, er habe einige Stücke Glauben oder so was im Leibe versteckt, und je mehr man ihn abmahnte, desto forscher machte er sich, desto heldenmütiger wollte er sich zeigen., wollte zeigen, daß er alleine imstande wäre, den dummen Schweizern zum Glück und zur Freiheit zu helfen.


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