Johann Wolfgang von Goethe
Briefe an Charlotte Stein, Bd. 1
Johann Wolfgang von Goethe

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770

[Mittwoch 26. Dezember]

Deiner süssen Liebe schönes Zeichen, und einige Franckfurter Marzipane schick ich dir. Auch das verlangte Kupfer, ersetze meine Faulheit. Die Jöchhausen soll etwas zu ihrem Geburtstag haben. Erkundige dich nach ihm unter der Hand, auch nach Carolingens und der kl. Schwägerinn. Adieu.

d. 26. Dez. 81.

G.

771

[Freitag 28. Dezember]

Dem Himmel sey Danck daß diese Empfindung vorübergehend und deine Liebe bleibend ist. Ich will fleisig sein das thut gut. Herders Gespräche über die Seelenwandrung sind sehr schön und werden dich freuen, denn es sind deine Hoffnungen und Gesinnungen. Einige Stellen sind ganz allerliebst. Leb wohl beste. Der Abend kommt mir angenehm, weil du mit dem Abend kommst.

d. 28. Dez. 81.

G.

772

[Sonnabend 29. Dezember]

– – befind ich mich sehr wohl. Zu Mittage ess ich mit dir. Bitte das Ballet zu lesen weil ich's gegen Abend brauche. Hier noch etwas süses, aber nichts süsers als die hundert Nahmen, mit denen ich dich ewig nenne.

d. 29. Dez. 81.

Goethe.

773

[Sonntag 30. Dezember]

Kaum fängt der Tag an in Bewegung zu gehn; so verlangt meine Seele schon wieder zu dir. Um mich zu enthalten lade ich Jagemannen zu Tisch. Schicke mir die Italiänischen Briefe Werthers und dein deutsch Exemplar dazu. Heut Abend wollen wir zu der Waldner.

Auf den neujahrstag hab ich mir etwas ausgedacht. Ich komme zu dir in aller Frühe um den Gratulationen auszuweichen, und mahle bey dir das Portefeuille für Gustgen Stolberg. Adieu. Fahre fort mir wohlthätig zu seyn.

d. 30. Dez. 81.

G.


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