Johann Wolfgang von Goethe
Briefe an Charlotte Stein, Bd. 1
Johann Wolfgang von Goethe

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470

[Donnerstag 31. August?]

Der Herzog will diesen Mittag bey mir essen. Wollen Sie von der Parthie seyn; so sagen Sie ein Wort, und ich komme aus dem Conseil, Sie abholen. Wenn Sie Sich eine Gefährtin mitbringen soll auch die willkommen seyn.

G.

471

Wenn Sie mich wollen so komm ich heute und bring von meinem Essen Bohnen.

G.

472

[Dienstag 5. September]

Adieu nochmals allerbeste, leben Sie wohl und vergnügt. Hier die Briefe über Wasern, die Reisebeschreibung an die Waldner, schreiben Sie mir, und behalten mich lieb. Und pflegen unsre krancke Fürstinn, und schreiben das bewuste auf. Adieu, lieber Engel.

d. 5. Sept. 80.

G.

473

[Dienstädt, Dienstag 5. September]

Von Dienstädt wo ich gefüttert habe noch ein Adieu. Mit Krebsen und Schafkäs hab ich hier ein gut Mittagessen gehalten. Adieu liebste. Wenn Sie mir etwas zu sagen haben, so geht ein Bote nach Ilmenau, Seidel wirds bestellen. Eine Brücke hab ich gezeichnet es will gar nicht mehr fort. Grüsen Sie Lingen und machen sich Donnerstag recht lustig und dencken an mich und schicken mir Freytags etwas.

G.

474

[Ilmenau, Mittwoch 6. September]

d 6 Sept. 80. Auf dem Gickelhahn dem höchsten Berg des Reviers den man in einer klingernden Sprache Alecktrüogallonax nennen könnte hab ich mich gebettet, um dem Wuste des Städgens, den Klagen, den Verlangen, der Unverbesserlichen Verworrenheit der Menschen auszuweichen. Wenn nur meine Gedancken zusammt von heut aufgeschrieben wären es sind gute Sachen drunter.

Meine beste ich bin in die Hermannsteiner Höhle gestiegen, an den Plaz wo sie mit mir waren und habe das S, das so frisch noch wie von gestern angezeichnet steht geküsst und wieder geküsst dass der Porphyr seinen ganzen Erdgeruch ausathmete um mir auf seine Art wenigstens zu antworten. Ich bat den hundertköpfigen Gott, der mich so viel vorgerückt und verändert und mir doch Ihre Liebe, und diese Felsen erhalten hat; noch weiter fortzufahren und mich weither zu machen seiner Liebe und der Ihrigen.

Es ist ein ganz reiner Himmel und ich gehe des Sonnen Untergangs mich zu freuen. Die Aussicht ist gros aber einfach.

Die Sonne ist unter. Es ist eben die Gegend von der ich Ihnen die aufsteigenden Nebels zeichnete iezt ist sie so rein und ruhig, und so uninteressant als eine grose schöne Seele wenn sie sich am wohlsten befindet.

Wenn nicht noch hie und da einige Vapeurs von den Meulern aufstiegen wäre die ganze Scene unbeweglich.

Nach 8. – Schlafend hab ich Provision von Ilmenau erwartet, sie ist angekommen auch der Wein von Weimar, und kein Brief von Ihnen. Aber ein Brief von der schönen Frau ist gekommen mich hieroben aus dem Schlafe zu wecken. Sie ist lieblich wie man seyn kan. Ich wollte Sie wären eifersüchtig drauf, und schrieben mir desto fleisiger.

475

[Donnerstag 7. und Freitag 8. September]

d. 7. Sept. Die Sonne ist aufgegangen das Wetter ist hell und klar. Diese Nacht war ein wenig Wind und ich werde heut zu meinem Weeg schöne Zeit haben. Es geht auf Goldlauter und auf den Schneekopf. Eh ich aufbreche einen guten Morgen.

Ilmenau d. 7 Abends. Meine Wandrung ist glücklich vollendet und ich sizze und ruhe, indess Sie im Geschwirre der Menschen umgedreht werden, und Illuminationen zubereitet sind. Wir sind auf die hohen Gipfel gestiegen und in die Tiefen der Erde eingekrochen, und mögten gar zu gern der grosen formenden Hand nächste Spuren entdecken. Es kommt gewiss noch ein Mensch der darüber klaar sieht. Wir wollen ihm vorarbeiten. Wir haben recht schöne grose Sachen entdeckt, die der Seele einen Schwung geben und sie in der Wahrheit ausweiten. Könnten wir nur auch bald den armen Maulwürfen von hier Beschäfftigung und Brod geben. Auf dem Schneekopf ist die Aussicht sehr schön. Gute Nacht. Ich bin müde. Dencken und schwäzzen ginge noch an, das schreiben will nicht mehr fort. Es sind hübsche Vorfälle – gute Nacht ich kan doch nichts einzelnes erzählen.

d. 8 Sept.

Nach zehenstündigem Schlaf, bin ich fröhlich erwacht. O dass doch mein Beruf wäre immer in Bewegung und freyer Luft zu seyn, ich wollte gerne iede Beschweerlichkeit mit nehmen die diese Lebensart auch ausdauern muss. Nachher hab ich verschiednes durchgeredt und untersucht. Die Menschen sind vom Fluch gedrückt der auf die Schlange fallen sollte sie kriechen auf dem Bauche und fressen Staub. Dann las ich zur Abwaschung und Reinigung einiges griechische davon geb ich Ihnen in einer unmelodischern, und unausdrückendern Sprache wenigstens durch meinen Mund und Feder, auch Ihr Theil.

Und wenn du's vollbracht hast,
Wirst du erkennen der Götter und Menschen unänderlich Wesen
Drinne sich alles bewegt und davon alles umgränzt ist,
Stille schaun die Natur sich gleich in allem und allem
Nichts unmögliches hoffen, und doch dem Leben genug seyn.

Wenn Sie sich dies nun wieder übersezzen so haben Sie etwas zu thun, und können gute Gedancken dabey haben.

Der Herzog hat uns bis gegen drey in Erwartung gehalten. Staff hat viel aufgetragen, und wir waren lustig.

Über des Herzogs Diät Zettel, das was er darnach nicht essen darf, und wovon er sich dispensirt, und worauf er wieder hält, hab ich sonderliche Betrachtungen gemacht. Es sind bey seinem vielen Verstand so vorsäzliche Dunckelheiten und Verworrenheiten hier und da. Auch ists kurios dass ihn wenn er von zu hause weg und z. E. hier ist, wie gewisse Geister des Irrthums anwehen, die mir sonst soviel zu schaffen gemacht haben, weil ich selbst noch nicht vom Moly gegessen hatte, davon ich nun anhaltende Curen gebrauche. O Weiser Mambres wann werden deine Spekulationen aufhören.

Ihr Brief und Zettelgen kam mir recht willkommen. Verlieren Sie den Glauben nicht dass ich Sie liebe sonst muss ich einen grosen Bankrut machen.

Wie lieb ist mirs dass ich den Ball und die Illumination nicht mit gelitten habe. Zwar wenn Sie artig waren hätt es doch gehalten.

Herders haben, merck ich die Minute abgepasst dass ich weg wäre, um einen Fus in Ihr Haus zu sezzen, ich bitte die Götter auch dass ich darüber recht klar werden möge, und einsehen möge was bey der Sache an mir liegt, bis dahin ist mirs eckelhafft.

Jezt leb ich mit Leib und Seel in Stein und Bergen, und bin sehr vergnügt über die weiten Aussichten die sich mir aufthun, diese zwey lezten Tage haben wir ein gros Fleck erobert, und können auf vieles schliessen. Die Welt kriegt mir nun ein neu ungeheuer Ansehn.

Morgen früh gehts von hier weiter.

Ich hätte fast Lust damit Sie noch was menschliches hörten, Ihnen das leere Blat mit Übersezzungen aus dem Griechischen auszufüllen. Doch bin ich Lingen auch ein Wort schuldig, und vor Schlafengehn bring ich wol noch etwas zusammen.

476

Ein ieder hat sein Ungemach
Stein zieht den alten Ochsen nach
Der Herzog iungen Haasen

Der Prinz ist gut gesinnt für's Bett
Und ach wenn ich ein Misel hätt,
So schwäzzt ich nicht mit Baasen.

477

[Freitag 8.September?]

Sagen Sie mir durch diesen Boten ein Wort, und schlagen noch ein Couvert drum an Herrn Krafft in Ilmenau. Geben Sie auch dem Boten einen Schein dass er den Brief gebracht hat.

G.

478

[Ilmenau, Sonnabend 9. bis Zilbach, Dienstag 12. September]

d. 9 Sept. heute hab ich mich leidend verhalten das macht nichts ganzes, also meine liebste ist mir's auch nicht wohl. Des Herzogs Gedärme richten sich noch nicht ein, er schont sich, und betrügt sich, und schont sich nicht, und so vertrödelt man das Leben und die schönen Tage.

Heut früh haben wir alle Mörder, Diebe und Hehler vorführen lassen und sie alle gefragt und konfrontirt. Ich wollte anfangs nicht mit, denn ich fliehe das Unreine – es ist ein gros Studium der Menschheit und der Phisiognomick, wo man gern die Hand auf den Mund legt und Gott die Ehre giebt, dem allein ist die Krafft und der Verstand pp. in Ewigkeit Amen.

Ein Sohn der sich selbst und seinen Vater des Mords mit allen Umständen beschuldigt. Ein Vater der dem Sohn ins Gesicht alles wegläugnet. Ein Mann der im Elende der Hungersnoth seine Frau neben sich in der Scheune sterben sieht, und weil sie niemand begraben will sie selbst einscharren muss, dem dieser Jammer iezt noch aufgerechnet wird, als wenn er sie wohl könnte ermordet haben, weil andrer Anzeigen wegen er verdächtig ist. pp.

Hernach bin ich wieder auf die Berge gegangen, wir haben gegessen, mit Raubvögeln gespielt und hab immer schreiben wollen, bald an Sie, bald an meinem Roman und bin immer nicht dazu gekommen. Doch wollt ich dass ein lang Gespräch mit dem Herzog für Sie aufgeschrieben wäre, bey Veranlassung der Delinquenten, über den Werth und Unwerth menschlicher Thaten. Abends sezte Stein sich zu mir und unterhielt mich hübsch von alten Geschichten, von der Hof miseria, von Kindern und Frauen pp. Gute Nacht liebste. Dieser Tag dauert mich. Er hätte können besser angewendet werden, doch haben wir auch die Trümmern genüzt.

Stüzzerbach d. 10ten Abends. Es will mir hier nicht wohl werden, in vorigen Zeiten hat man so manch leidiges hier ausgestanden.

Heut wars in den Sternen geschrieben dass ich mich sollte in Ilmenau rasiren lassen, darüber ging das Pferd erst mit mir durch, und hernach versanck ich in ein Sumpffleck auf der Wiese. Früh hab ich einige Briefe des grosen Romans geschrieben. Es wäre doch gar hübsch wenn ich nur vier Wochen Ruh hätte um wenigstens Einen Theil zur Probe zu liefern.

Schmalkalden d. 11ten Nachts. Heut war ein schöner und fröhliger Tag, wir sind von Stüzzerbach herüber geritten, unserm Fuhrwerck nur ist es in den Steinweegen elend gegangen. An allen Felsen ist geklopft worden, Stein entzückt sich über alle Ochsen, wie wir über die Granite. Der Herzog ist ziemlich passiv in beyden Liebhabereyen, dagegen hat ihm der Anblick sovieler Gewehre in der Fabrick wieder Lust gemacht. Ich habe ieden Augenblick des Tags genuzt, und mir noch zulezt eine Scene aus einem neuen Trauerspiel vorgesagt, die ich wohl wieder finden mögte. Gute Nacht Gold! Ich vermuthe Sie in Kochberg und da wird dieser Brief einen bösen Umweeg machen müssen.

Zilbach d. 12. Nachts. Wieder einen Tag ohne eine augenblickliche unangenehme Empfindung. Theils hab ich gesehen, theils in mir gelebt, und nichts geredt, wenn ich nicht fragte. Wir sind im Stahlberge bey Schmalkalden gewesen und reichliche Betrachtungen haben wir gemacht. Sie müssen noch eine Erdfreundinn werden es ist gar zu schön, Sie haben Sich ia schon mir zu gefallen über mehreres gefreut.

Wir sind hier spät angekommen, weil Prinzen und Prinzessinnen niemals von einem Ort zur rechten Zeit wegkommen können, wie Stein bemerckte, als ihm die Zeit lang werden wollte, inzwischen dass Serenissimus Flinten und Pistolen probierte. Ich hingegen kriegte meinen Euripides hervor und würzte diese unschmackhaffte viertelstunde.

Dann ist die grösste Gabe für die ich den Göttern dancke dass ich durch die Schnelligkeit und Manigfaltigkeit der Gedancken einen solchen heitern Tag in Millionen Theile spalten, und eine kleine Ewigkeit draus bilden kan.

Gleich ienem angenehmen Mirza reis ich auf die berühmte Messe von Kabul, nichts ist zu gros oder zu klein wornach ich mich nicht umsehe, drum buhle, oder handle, und wenn ich mein Geld ausgegeben habe mich in die Prinzess von Caschemire verliebe, und erst noch die Hauptreisen bevorstehn, durch Wüsten, Wälder, Bergzinnen und von dannen in den Mond. Liebes Gold wenn ich zulezt aus meinem Traum erwache, find ich noch immer dass ich Sie lieb habe und mich nach Ihnen sehne. Heute wie wir in der Nacht gegen die erleuchteten Fenster ritten, dacht ich: wenn sie doch nur unsre Wirthinn wäre. Hier ist ein böses Nest, und doch wenn ich ruhig mit Ihnen den Winter hier zubringen könnte dächt ich, ich mögts. Gute Nacht liebstes. Briefe von Ihnen kriege ich wohl so bald nicht zu sehen. Meine Blätter sind numerirt, und gleich beschnitten, und so solls fortgehn. Addio. Dieses geht über Eisenach.

479

[Zilbach, Dienstag 12. bis Kaltennordheim, Donnerstag 14. September]

Zilbach d. 12 Nachts das vorige Blat ist gefaltet und gesiegelt um Morgen fort zu gehen, nun noch Gute Nacht auf dieses.

Kalten Nordheim d. 13ten Abends. Der Herzog liest, Stein raucht mit Arnswalden eine Pfeife, und wenn ich nichts zu thun oder zu beobachten habe, mag ich nur mit Ihnen reden. Von der Zillbach sind wir gegen Mittag hier angekommen, und ich finde hier kein Intresse als was mir Bäty von Wiesewässerungen vorerzählt die sie in der Gegend eingerichtet haben. Morgen wollen wir alles besichtigen und ich werde auch mein geliebtes Dorf Melpers zu sehen kriegen. Auf der Reise hab ich Ihnen recht offt gedanckt dass Sie mich haben saure Gurcken essen gelehrt, wie man der Ceres den Gebrauch der Früchte verdanckte, bey heisen Ritten war mirs offt erquickend. Was werden Sie im schönen Mondschein anfangen? und wann werden mich Ihre Briefe erreichen! – Der Recktor hat dem Herzog eine böse Serenade gebracht aus der ich mir nichts gemerckt habe als: Meine Freundinn ist mein.

d 14ten Nachts. Endlich nachdem ich 15 Stunden gelebt habe finde ich einen ruhigen Augenblick Ihnen zu schreiben. Wenn ich doch einem guten Geist das alles in die Feder dicktiren könnte was ich Ihnen den ganzen Tag sage und erzähle. Abends bin ich abgetragen und es fällt mir nicht alles wieder ein. In Melpers hab ich viel Vergnügen gehabt, Bäty hat seine Sachen treffl. gemacht. Unter andern Betrachtungen sind folgende. Man soll thun was man kan einzelne Menschen vom Untergang zu retten.

Dann ist aber noch wenig gethan vom Elend zum Wohlstand sind unzählige Grade.

Das Gute was man in der Welt thun kan ist ein Minimum pp. Und dergleichen Tausend die Sache selbst erzähl ich Ihnen mündlich.

Hernach haben wir heis gehabt und ein sehr pfiffiges Kind dieser Welt bey uns zu Tische. Dann hat mir ein böser Prozess einige Stunden Nachdenckens und Schreibens gemacht. In meinem Kopf ists wie in einer Mühle mit viel Gängen wo zugleich geschroten, gemahlen, gewalckt und Oel gestossen wird.

O thou sweet Poetry ruf ich manchmal und preise den Marck Antonin glücklich, wie er auch selbst den Göttern dafür danckt, dass er sich in die Dichtkunst und Beredsamkeit nicht eingelassen. Ich entziehe diesen Springwercken und Caskaden soviel möglich die Wasser und schlage sie auf Mühlen und in die Wässerungen aber eh ichs mich versehe zieht ein böser Genius den Zapfen und alles springt und sprudelt. Und wenn ich dencke ich sizze auf meinem Klepper und reite meine pflichtmäsige Station ab, auf einmal kriegt die Mähre unter mir eine herrliche Gestalt, unbezwingliche Lust und Flügel und geht mit mir davon.

Und so bin ich Reisemarschall und Reisegeheimderath und schicke mich zum einen wie zum andern.

Nehmen Sie dieses ewige περὶ ἑαυτου gutmütig auf, es ist noch nicht alle, denn wenn ich den ganzen Tag Welthändel getrieben habe die ich nicht erzählen kan, muss ich Ihnen die Resultate auf mich sagen, und in Gleichnissen lauff ich mit Sanchos Sprüchwörtern um die Wette.

Heute in dem Wesen und Treiben, verglich ich mich einem Vogel der sich aus einem guten Entzweck in's Wasser gestürzt hat, und dem, da er am Ersauffen ist, die Götter seine Flügel in Flosfedern nach und nach verwandeln. Die Fische die sich um ihn bemühen begreifen nicht, warum es ihm in ihrem Elemente nicht sogleich wohl wird.

So einen Menschen wie Baty zu haben, ist ein Glück über alles, wenn ich ihn entbehren sollte und müsste meinen Garten geben ihn zu erhalten ich thäts.

Neuerdings hab ich mirs zur Richtschnur gemacht: in Sachen die ich nicht verstehe, und es thut einer etwas das ich nicht begreife, so macht ers dumm, und greiffts ungeschickt an. Denn das was schicklich und recht ist begreifft man auch in unbekannten Dingen, wenigstens muss es einer einem leicht und bald erklären können. Die meisten Menschen aber haben dunckle Begriffe, und wissen zur Noth was sie thun.

Der Husar wartet. Es ist schon spät. Stein spricht viel von Oekonomie und da fast nichts weiter vorkommt ists ihm wohl, übrigens sizzt er und macht Anmerckungen die ich ihm an der Nase ansehe.

Der Herzog ist gar brav gegenwärtig und mässig, aber sein Körper will nicht nach, man merckts nicht eher als wenn er sich so ziemlich ordentlich hält, wo man die schlimmen Augenblicke nicht auf Rechnung des Zuviel schieben kan. Adieu. Wenn ich von Ihnen weg bin, werd ich in allem fleisiger, denn es wird mir nirgends wohl, daher ich mein Vergnügen in der Arbeit suchen muss. Nach der Lehre dass Fleis immer eine Unbehaglichkeit voraussezt. Adieu Gold. Grüsen Sie die kleine Schwägerinn.

Caroline könnte mir wohl für meine Verse auch was artigs sagen. Vielleicht ists unterweegs. Haben Sie der Waldner ihr Theil an der Krebsscheere gegeben. NB. Von Gesteinen ist sehr viel gesammelt worden und über den Basalt der hiesigen Gegend hat der Dekanus von hier einen kühnen Einfall gehabt. Addio.

G.


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