Gustav Freytag
Die verlorene Handschrift
Gustav Freytag

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Fünftes Kapitel

Hummels Triumph

Es wurde schwül in der Natur und unter den geschäftigen Menschen. Das Barometer fiel plötzlich, Gewitter und Hagelschauer fuhren über das Land; das Vertrauen schwand, die Aktien wurden wertloses Papier, dem Übermut folgte Jammer, auf den Straßen stand Wasser, die Strohhüte verschwanden wie vom Sturm zerweht.

Wer in dieser wechselvollen Zeit die Gemütlichkeit des Herrn Hummel beobachten wollte, der mußte die Nachmittagsstunde vor drei Uhr wählen, wo er seine Gartentür öffnete und sich an den Zaun setzte. In dieser Stunde gab er wohlwollenden Gedanken Audienz, er hörte auf den Schlag der Stadtuhr und stellte die eigene, las etwas im Tageblatt, zählte die regelmäßigen Spaziergänger, welche alltäglich zu derselben Stunde in den Wald und wieder zur Stadt zogen, und hielt darauf, die Bekannten anzureden und ihren Gruß zu empfangen. Diese Bekannten waren meist Hausbesitzer, starke Köpfe, auch Mitglieder der Stadtverordneten und des Rats.

Heut saß er an der geöffneten Pforte, sah stolz nach dem Haus gegenüber, in welchem eine innere Bewegung erkennbar war, prüfte die Vorübergehenden und empfing würdig die Grüße und kurzen Anreden der Stadt. Der erste Bekannte war Herr Wenzel, Rentier und sein Gevatter, der seit vielen Jahren jeden Tag des Sommers und Winters denselben Weg durch die Parkwiese machte, um in wohltätige Wärme zu kommen. Es war das einzige feste Geschäft seines Lebens und er sprach deshalb auch von wenig anderem. – »Guten Tag, Hummel.« – »Guten Tag, Wenzel.« – »Ist's geglückt?« fragte Herr Hummel. – »Es hat lange gedauert, aber es ist geworden,« sagte der Rentier. »Ich darf nicht stehenbleiben, ich wollte nur fragen, wie geht's mit dem drüben.«

»Wieso?« fragte Hummel ärgerlich.

»Du weißt nicht, daß sein Buchhalter verschwunden ist?«

»Warum nicht gar!« rief Hummel.

»Sie sagen, er hat Börsengeschäfte gemacht und ist nach Amerika entwischt. Aber ich muß fort, es zieht längs den Häusern. Guten Tag.« Der Rentier entfernte sich eilig.

Herr Hummel blieb in großem Erstaunen zurück. »Guten Tag, Herr Hummel,« weckte die Stimme des Stadtrats. »Ein warmer Tag, achtzehn Grad im Schatten. Sie haben doch gehört?« er machte mit dem Stockknopf eine Bewegung nach dem Nachbarhause.

»Nichts,« rief Hummel, »man lebt an diesem Orte wie verraten und verkauft. Feuersbrunst, Seuche und Ankunft hoher Personen – es ist ein reiner Zufall, wenn man davon erfährt. Wie ist's mit dem entlaufenen Buchhalter?«

»Es scheint, daß Ihr Nachbar dem Manne zuviel Vertrauen geschenkt hat, dieser soll auf den Namen seines Prinzipals in der Stille tolle Aktiengeschäfte gewagt haben und diese Nacht geflohen sein. Man spricht von vierzigtausend.«

»Dann ist Hahn verloren,« sagte Hummel. »Unrettbar. Es sollte mich nicht wundern. Dieser Mann ist immer ein Phantast gewesen.«

»Vielleicht ist's nicht so arg,« tröstete der Stadtrat, sich losmachend.

Herr Hummel blieb mit seinen Gedanken allein. »Natürlich,« sagte er zu sich selbst, »das mußte so kommen. Immer oben hinaus, Häuser, Fenster, Gartenspielerei, keine Ruhe, der Mann ist aus wie ein Licht.«

Er vergaß die Vorübergehenden, bewegte sich in seinem Hauptgange auf und ab und sah zuweilen verwundert auf die feindlichen Mauern.

»Aus wie ein Licht,« wiederholte er mit dem Behagen eines tragischen Schauspielers, welcher den schrecklichsten Ausdruck für ein Kraftwort seiner Rolle zu finden bemüht ist. Ein halbes Menschenalter hatte er sich über den Mann dort drüben geärgert; ehe er noch den ersten Ansatz zu dem Bäuchlein erhielt, das er jetzt stattlich trug, hatte er dieses Mannes Hauswesen und Geschäft gehaßt. Dies Gefühl war seine tägliche Unterhaltung gewesen, es gehörte zu seinem Tagesbedarf wie sein Stiefelknecht und der grüne Kahn. Jetzt kam die Stunde, wo das Schicksal dem drüben heimzahlte, daß er Herrn Hummel durch sein Dasein gekränkt hatte. Hummel sah auf das Haus und zuckte die Achseln, der Mann, der ihm dieses unförmliche Ding vor die Augen gesetzt, war jetzt in Gefahr, selbst hinausgeschleudert zu werden; er sah auf den Tempel und die Muse, dieses Spielwerk eines armen Teufels wurde nächstens von irgendeinem Fremden niedergerissen. Hummel trat in die Wohnstube, auch dort wandelte er auf und ab und erzählte seinen Frauen in kurzen Sätzen das Unglück, er beobachtete von der Seite, daß Frau Philippine erschrocken auf das Sofa eilte, sich zurechtsetzte und häufig die Hände zusammenschlug, daß Laura in das Nebenzimmer stürzte und ein lautes Weinen nicht bändigen konnte, und er wiederholte mit schauderhaftem Behagen die greulichen Worte: »Er ist aus wie ein Licht.«

Ebenso trieb er's in seiner Fabrik, er ging langsam in der Niederlage auf und ab, sah majestätisch auf einen Haufen Hasenhaare, nahm einen der feinsten Hüte aus der Papierkapsel, hielt ihn gegen das Fenster, gab ihm mit der Bürste einen Strich und brummte wieder: »Auch er geht zu Ende.« Sein Buchhalter kam heut das erste Mal in seinem Leben zu spät an das Pult, er hatte auf dem Wege von dem Unglück vernommen, berichtete aufgeregt seinem Prinzipal und wiederholte zuletzt schadenfroh die Unglücksworte: »Mit dem geht's zu Ende.« Da sah ihn Hummel mit durchbohrendem Blick an und schnaubte, daß dem Mann das furchtsame Schreiberherz tief hinabsank: »Sie wollen wohl auch Prokurist werden, wie der Ausgekratzte? Ich danke Ihnen für diesen Beweis Ihres Vertrauens, ich kann solche Banditenwirtschaft nicht brauchen, ich bin mein eigener Prokurist, Herr, und ich verbitte mir jede Art von Geheimniskrämerei hinter meinem Rücken.«

»Aber Herr Hummel, ich habe ja keine Geheimniskrämerei getrieben.«

»Das danke Ihnen der Teufel,« dröhnte Hummel in seinem wildesten Baß; »es ist kein Verlaß mehr auf Erden, nichts ist fest, die heiligsten Verhältnisse werden gewissenlos zerstört, auf seine Freunde durfte man schon lange nicht mehr vertrauen, jetzt gehen sogar die Feinde durch die Lappen. Heut legen Sie sich ruhig als Deutscher schlafen, morgen wachen Sie als Franzose auf, und wenn Sie nach Ihrem germanischen Kaffee seufzen, bringt Ihnen die Wirtin eine Schüssel Pariser Spinat ans Bett. Es sollte mir lieb sein, von Ihnen zu erfahren, auf welcher Stelle dieses Erdbodens wir uns jetzt befinden.«

»In der Talgasse, Herr Hummel.«

»Das sprach aus Ihnen der letzte Rest des guten Genius, den Sie noch auf Lager haben. Sehen Sie durch das Fenster, was steht dort?« Er wies auf das Nachbarhaus.

»Parkstraße, Herr Hummel.«

»Wirklich?« fragte Hummel ironisch. »Seit der grauen Vorzeit, wo Ihre Voreltern hier auf den Bäumen saßen und Bucheckern knabberten, hieß diese Gegend die Talgasse. In dieses Tal habe ich den Grund meines Hauses gelegt und einen Zettel eingemauert für spätere Ausgrabungen: Heinrich Hummel, Nummer 1. Jetzt haben die Umtriebe jenes verbrannten Strohmanns auch diese Wahrheit umgeworfen. Trotz meinem Protest beim Rat sind wir polizeilich in Parkarbeiter umgeschrieben. Kaum ist das geschehen, so schreibt sich auch der Buchhalter des Mannes in einen Amerikaner um. Glauben Sie, daß Knips junior, dieser Molch, seine Untat gewagt hätte, wenn ihm nicht der eigene Prinzipal mit gutem Beispiel vorangegangen wäre? Da haben Sie die Folgen elender Neuerungen. Zwanzig Jahre habe ich an Ihnen herumgestrichen, aber ich glaube, sogar Sie sind jetzt imstande, Ihren Stuhl umzuwerfen und sich in ein anderes Geschäft umzuschreiben. Pfui, Herr, schämen Sie sich Ihres Jahrhunderts.«

Für die Familie Hahn war es ein Trauertag. Der Hausherr war am Morgen zur gewöhnlichen Stunde auf sein Kontor in der Stadt gegangen und hatte vergebens seinen Buchhalter erwartet. Als er endlich in die Wohnung des jungen Mannes sandte, brachte der Markthelfer die Nachricht zurück, daß derselbe verreist sei und auf seinem Tisch einen Brief an Herrn Hahn zurückgelassen habe. Hahn las den Brief und brach an seinem Pult in jähem Schreck zusammen. Er hatte seinem Geschäft stets als treuer Arbeiter vorgestanden, mit geringen Mitteln hatte er begonnen, durch eigene Kraft war er zum wohlhabenden Mann geworden; aber er hatte in Geldgeschäften seinem gewandten Kommiß mehr überlassen, als vorsichtig war. Der Mann war unter seinen Augen aufgewachsen, hatte durch geschmeidigen Diensteifer allmählich sein volles Vertrauen gewonnen und war vor kurzem mit dem Recht versehen worden, den Namen der Firma unter geschäftliche Verpflichtungen zu setzen. Der neue Prokurist war den Versuchungen einer aufgeregten Zeit unterlegen, er hatte hinter dem Rücken seines Prinzipals wilde Spekulationen gewagt. In dem Briefe legte er ein offenes Geständnis ab. Für seine Flucht hatte er eine kleine Summe veruntreut, seine Verluste aber hatte Herr Hahn am nächsten Tage mit ungefähr zwanzigtausend Talern zu decken. Der Blitzstrahl fuhr aus heiterm Himmel in das friedliche Leben eines Bürgerhauses. Herr Hahn sandte nach seinem Sohn, der Doktor eilte zur Polizei, zum Rechtsanwalt, zu Geschäftsfreunden und immer wieder nach dem Kontor zurück, den Vater zu trösten, der wie gelähmt vor seinem Pulte saß und der Zukunft fassungslos entgegensah.

Der Mittag kam, wo Herr Hahn seiner Frau das Unglück mitteilen mußte, und der Jammer erhob sich in den Wänden des Hauses. Frau Hahn ging verstört durch die Zimmer, vor dem Herde schrie Dorothee und rang die Hände. In den Stunden des Nachmittags eilte der Doktor wieder zu Bekannten und zu Geldleuten, aber während dieser Woche eines allgemeinen Schreckens, wo jeder dem andern mißtraute, war das Geld verschwunden, der Doktor fand nichts als Mitleid und Klagen über die furchtbare Zeit. Die Flucht des Buchhalters machte auch zuverlässige Freunde argwöhnisch gegen den Umfang der Verpflichtungen, welche vielleicht auf der Firma lasteten, selbst auf das Haus war mit den größten Opfern keine ausreichende Summe zu erhalten. Die Gefahr wurde mit jeder Stunde drohender, die Angst größer. Gegen Abend kehrte der Doktor von dem letzten vergeblichen Gange in das Haus seiner Eltern zurück, dem Vater hatte er ein heiteres Antlitz gezeigt und tapfer getröstet, aber in seinem Haupt hämmerte unablässig der Gedanke, daß dieses Unglück auch ihn vollends von der Geliebten scheide. Jetzt saß er müde und allein in der dunkeln Wohnstube und sah nach den erleuchteten Fenstern des Nachbars hinüber.

Er wußte wohl, daß ein Freund seinem Vater in dieser Not nicht fehlen würde. Aber der Professor war fern, auch war die Hilfe, welche dieser zu leisten vermochte, unzureichend, sie kam im besten Fall zu spät. Nur noch wenige Stunden, und die Entscheidung trat ein. Was dazwischen lag, eine Zeit der Ruhe für jedermann, wurde dem Vater eine unendliche Qual, wo er hundertfach das Bittere des nächsten Tages durchmachen sollte mit starrem Auge und fieberhaftem Pulsschlag, und dem Sohn bangte um die Wirkung, welche die furchtbare Spannung auf den reizbaren Vater haben mußte.

Da schwebte es leise in das dunkle Zimmer, eine helle Gestalt stand neben dem Doktor, Laura faßte seine Hand und hielt sie mit beiden Händen fest. Sie beugte sich zu ihm herab und blickte in das kummervolle Antlitz. »Ich habe drüben die Not dieser Stunden durchgefühlt, ich kann die Einsamkeit nicht länger ertragen,« sagte sie leise. »Ist keine Hilfe?«

»Ich fürchte, keine.«

Sie berührte ihm mit der Hand das lockige Haar. »Sie haben das Los erwählt, geringzuachten, was sich andere so ängstlich begehren. Das Licht der Sonne, welches Ihr Haupt verklärt, soll niemals durch die Qualen dieser Erde getrübt werden. Seien Sie stolz, Fritz, nie dürfen Sie es mehr sein als in diesen Stunden, denn Ihnen kann solches Unglück nichts nehmen, was einer Klage wert ist.«

»Mein armer Vater!« rief Fritz.

»Ihr Vater ist doch glücklich,« fuhr Laura fort, »denn er hat sich einen Sohn erzogen, dem kaum ein Opfer ist, zu entbehren, was andern Menschen das beste Glück erscheint. Für wen haben Ihre lieben Eltern gesammelt als für Sie? Heut dürfen Sie ihnen zeigen, wie frei und groß Sie stehen über diesen Sorgen um totes Metall.«

»Wenn ich auch für mein Leben das Unglück dieses Tages empfinde,« sagte der Doktor, »so war es nur um einer andern willen.«

»Ist es Ihnen ein Trost, mein Freund,« rief Laura in ausbrechendem Gefühle, »so will ich Ihnen heut sagen, daß ich treu zu Ihnen halte, was auch geschehen möge.«

»Liebe Laura!« rief der Doktor, sie aber sang ihm weich wie ein Vogel in das Ohr: »Mir ist's recht, Fritz, daß Sie mir gut sind.« Fritz legte seine Wange zärtlich auf ihre Hand. »Ich mühe mich, Ihrer nicht unwert zu sein,« fuhr Laura fort. »Was ich armes Mädchen vermag, versuche ich im geheimen schon lange, um mich freizumachen von dem kleinen Tand, der an unserm Leben hängt. Ich habe mir alles überlegt, wie man haushalten kann mit sehr wenig, ich verwende nichts mehr auf unnütze Kleider und solchen Kram. Ich bin eifrig, auch etwas zu verdienen. Ich gebe Stunden, Fritz, und man ist mit mir zufrieden. Der Mensch braucht sehr wenig zum Leben, dahinter bin ich gekommen, ich habe in meiner Stube keine größere Freude als den Gedanken, mich unabhängig zu machen. Das wollte ich Ihnen heut schnell sagen. Und noch eins, Fritz, wenn ich Sie auch nicht sehe, ich denke immer an Sie und ich sorge um Sie.«

Fritz streckte die Arme nach ihr aus, aber sie entzog sich ihm, noch einmal winkte sie an der Tür, dann flog sie über die Straße zurück in ihre Dachstube.

Dort stand sie im Dunkeln mit pochendem Herzen, von außen fiel ein matter Lichtstrahl durch die Scheiben und beleuchtete das Schäferpaar am Tintenfaß, daß es verklärt in der Luft schwebte. Heut dachte Laura nicht an ihr Geheimbuch, sie sah hinüber nach dem Fenster, wo der Geliebte saß, und wieder stürzten ihr die Tränen aus den Augen. Aber sie faßte sich mit kurzem Entschluß, holte in der Küche Licht und einen Topf mit Wasser, suchte Spitzenärmel und Kragen zusammen und weichte sie in einer Schüssel ein, auch diesen Plunder konnte sie sich allein zurechtmachen. Es war wieder eine kleine Ersparnis, es konnte doch einmal dem Fritz zugute kommen.

Herr Hummel schloß sein Kontor und setzte seine Wanderungen fort. Die Tür zu Lauras Stube öffnete sich, die Tochter fuhr zusammen, als sie den Vater auf die Schwelle treten sah, feierlich wie einen Boten der Feme. Hummel bewegte sich auf seine Tochter zu und sah ihr scharf in die verweinten Augen. »Also wegen dem drüben?« Laura barg das Gesicht in den Händen, wieder bewältigte sie der Schmerz.

»Da hast du deine Glöckchen,« brummte er leise. »Da hast du deine Taschentücher und deine Inder. Es ist dort drüben aus.« Er klopfte ihr mit der großen Hand auf die Schulter. »Höre auf, wir haben ihn nicht umgebracht, eure Schnupftücher beweisen gar nichts.«

Es wurde dunkel, Hummel ging auf der Straße zwischen den beiden Häusern auf und ab, sah das feindliche Haus von der Parkseite an, wo es ihm weniger geläufig war, und sein breites Gesicht verzog sich zu einem siegesgewissen Lächeln. Endlich entdeckte er einen Bekannten, der aus dem Nachbarhause eilte, und ging mit starken Schritten hinter ihm her. »Wie steht's?« fragte er, den Arm des andern fassend, »kann er sich halten?«

Der Geschäftsfreund zuckte die Achseln, »es wird kein Geheimnis bleiben,« und berichtete über Lage und Gefahr des Gegners.

»Wird er Deckung schaffen?«

Der andere zuckte wieder die Achseln. »Bis morgen schwerlich. Geld ist jetzt unter Brüdern nicht zu haben. Natürlich ist der Mann mehr wert, das Geschäft gut, das Haus unverschuldet.«

»Das Haus ist keine zwanzigtausend wert,« unterbrach ihn Hummel.

»Gleichviel, bei gesundem Stande des Geldmarktes würde er den Schlag ohne Gefahr aushalten. Jetzt fürchte ich das Schlimmste.«

»Ich hab's ja gesagt, er ist aus wie ein Licht,« murrte Hummel und drehte sich kurz ab nach seinem Hause.

Im Zimmer des Doktors saßen Vater und Sohn über Briefen und Rechnungen, an den Wänden glänzten im Lampenlicht die goldenen Titel der Bücher und der sauberen Mappen, in denen der Doktor seine Schätze barg, emsiger Sammelfleiß hatte sie aus hundert Winkeln zusammengeholt und hier in stattlicher Ordnung verbunden, jetzt sollten auch sie auseinanderflattern in alle Welt. Mutvoll redete der Sohn in die Seele des verzweifelten Vaters. »Ist das Unglück nicht zu wenden, das wie ein Orkan über uns einbrach, wir ertragen es mannhaft, deine Ehre vermagst du zu wahren. Der größte Schmerz, den ich empfinde, ist doch nur, daß ich dir jetzt so wenig nützen kann und daß der Rat jedes Geschäftsmannes mehr Wert hat, als die Hilfe des eigenen Sohnes.«

Der Vater legte das Haupt auf den Tisch, kraftlos und betäubt.

Da ging die Tür auf, aus dem dunkeln Vorsaal trat mit schweren Schritten eine fremde Gestalt in das Zimmer. Der Doktor sprang auf und starrte auf die harten Züge eines wohlbekannten Gesichtes, Herr Hahn aber stieß einen Schrei aus und fuhr von dem Sofa, um das Zimmer zu verlassen. »Herr Hummel,« rief der Doktor erschrocken.

»Natürlich,« versetzte Hummel, »ich bin's, wer sollte es auch sonst sein?« Er legte ein Paket auf den Tisch. »Hier sind zwanzigtausend Taler in ehrlichen Stadtschuldscheinen, und hier ist eine Empfangsbescheinigung, die Sie beide unterschreiben. Morgen lassen Sie mir dafür eine Hypothek ausstellen auf Ihr Haus, die Papiere werden mir in natura zurückgezahlt, denn ich will nicht zu Schaden kommen, der Kurs ist zu schlecht. Die Hypothek soll für mich auf zehn Jahre unkündbar sein, damit Sie nicht glauben, ich will Ihnen Ihr Haus nehmen, Sie können zurückzahlen, wann Sie wollen, das Ganze oder in Teilen. Ich kenne Ihr Geschäft, auf Ihr Stroh ist jetzt kein Geld zu erhalten, aber in zehn Jahren kann der Schade überwunden sein. Ich mache nur eine Bedingung, daß kein Mensch von diesem Darlehn erfährt, am wenigsten Ihre Frau und meine Frau und Tochter. Dazu habe ich meine guten Gründe. Sehen Sie mich doch nicht an wie die Katze den Kaiser,« fuhr er zum Doktor gewendet fort. »Setzen Sie sich hin, zählen Sie die Papiere und die Nummern. Machen Sie keine Worte, ich bin kein Mann von Gefühl, und Redensarten können mir nichts nützen. Ich denke auch an meine Sicherheit. Das Haus ist schwerlich zwanzigtausend Taler wert, aber es genügt mir. Wenn Sie's wegtragen wollen, werde ich's sehen. Sie haben gesorgt, daß es mir nahe genug vor den Augen steht. Zählen Sie und unterschreiben Sie, Herr Doktor,« befahl er und drückte den Sohn auf einen Stuhl.

»Herr Hummel,« begann Hahn etwas undeutlich, denn in seiner Gemütsbewegung wurden ihm die Worte schwer, »diese Stunde vergesse ich Ihnen nicht bis zu meinem Ende.« Er wollte auf ihn zugehen und ihm die Hand reichen, aber es kam ihm heiß aus den Augen und er arbeitete stark mit seinem Taschentuche.

»Setzen auch Sie sich nieder,« sagte Hummel und drückte ihn auf das Sofa. »Gesetztheit und kaltes Blut sind immer die Hauptsache, sie sind besser als chinesisches Zeug. Ich sage Ihnen heut weiter nichts, und Sie sagen mir auch kein Wort über diese Angelegenheit. Morgen wird alles vor Notar und Gericht glatt gemacht, dann vierteljährlich pünktlich die Zinsen gezahlt, und im übrigen bleibt es zwischen uns beim alten. Denn sehen Sie, wir sind nicht bloß Menschen, wir sind auch Geschäftsleute. Als Mensch weiß ich ganz genau, was für gute Seiten Sie haben, auch wenn Sie mich verklagen. Unsere Häuser aber und unsere Geschäfte stimmen nicht. Wir sind zwanzig Jahr Gegner gewesen mit Haar und Stroh, mit unsern Liebhabereien und unserm Gitterzaun. Das soll so bleiben. Ihre Musen sind mir nicht recht und meine Hunde sind Ihnen nicht recht, obgleich ich jetzt glaube, daß es dieser Schurke von Buchhalter auch hinter Ihrem Rücken getan hat. Es ist dieselbe Geschichte wie bei den Wechseln, heimliche Vergiftung mit Auskratzen. Was also nicht stimmt, das braucht nicht zu stimmen. Wenn Sie mich borstig nennen und einen groben Filz, ich will grob gegen Sie sein und ich will Sie für einen Strohkopf halten, sooft mir der Ärger über Sie kommt. Demungeachtet kann daneben das ruhige Geschäft gehen, welches wir jetzt miteinander machen. Und wenn einmal, was ich nicht hoffen will, mich die Räuber ausplündern, so werden Sie auch da sein, soweit Sie vermögen. Dies weiß ich, und ich habe es immer gewußt, und deshalb bin ich heut gekommen.«

Hahn sah mit einem Blicke warmer Dankbarkeit zu ihm auf und griff wieder nach seinem Tuch.

Hummel legte ihm die schwere Hand auf den Kopf, wie einem kleinen Kinde, und sagte leise: »Sie sind ein Phantast, Hahn. – Der Doktor ist fertig, jetzt unterschreiben Sie und lassen Sie sich beide das Unglück nicht übermäßig zu Herzen gehen. So,« fuhr er fort und bestreute das Papier sorgfältig, »morgen um neun Uhr schicke ich Ihnen meinen Anwalt aufs Kontor. Bleiben Sie hier, die Treppe hat schlechtes Licht, aber ich finde mich schon zurecht. Gute Nacht.«

Er trat auf die Straße und sah sich geringschätzig nach den feindlichen Mauern um. »Keine Hypothek?« brummte er. »H. Hummel, erste und letzte, zwanzigtausend.« In der Familienstube gönnte er seinen Frauen einige beruhigende Worte. »Ich habe mich erkundigt, die Leute werden sich halten. Ich verbitte mir also jedes weitere Geseufz. Wenn ihr wieder einmal der elenden Mode zu Gefallen einen Strohhut braucht, so könnt ihr das Geld eher zu den Hähnen tragen als zu andern, ich gebe meine Erlaubnis.«

Einige Tage darauf trat Fritz Hahn in das kleine Kontor des Herrn Hummel. Dieser scheuchte den Buchhalter durch einen Wink mit dem Finger hinaus und begann kühl von seinem Lehnstuhl: »Was bringen Sie mir, Herr Doktor?«

»Mein Vater fühlt die Verpflichtung, dem großen Vertrauen, das Sie ihm bewiesen, dadurch zu entsprechen, daß er Ihnen Einblick in den Stand seines Geschäftes gibt und Sie bittet, ihn in einzelnen Verwicklungen zu unterstützen. Er ist der Meinung, daß er, bis diese Erschütterung überwunden ist, nichts Wichtiges ohne Ihre Beistimmung tun darf.«

Hummel lachte hell auf. »Ich soll einen Rat geben, und Ihrem Geschäfte? Sie bringen mich in eine Lage, welche ganz unnatürlich ist, und gegen welche ich mich wehre.«

Der Doktor legte ihm schweigend die Übersicht über Aktiva und Passiva vor die Augen.

»Sie sind ein feiner Kunde,« rief Hummel, immer noch erstaunt. »Aber für einen alten Fuchs ist dieses Tellereisen nicht schlau genug.« Dabei blickte er doch auf Kredit und Debet und nahm einen Bleistift in die Hand. »Hier finde ich unter den Aktivis fünfzehnhundert Taler für Bücher, welche verkauft werden sollen, ich habe nicht gewußt, daß Ihr Vater auch diese Liebhaberei hat.«

»Es sind meine Bücher, Herr Hummel, ich habe in diesen Jahren weit mehr Geld dafür ausgegeben, als meinen Arbeiten unbedingt notwendig ist. Ich bin entschlossen, zu verkaufen, was ich entbehren kann; ein Antiquar hat sich bereits erboten, diese Summe in zwei Raten zu zahlen.«

»Handwerkszeug darf kein Exekutor pfänden,« sagte Hummel und machte einen dicken Strich durch den Posten. »Ich glaube zwar, daß es unleserliche Schmöker sind, aber die Welt hat viele dunkle Winkel, und da Sie einmal eine Vorliebe dafür haben, als Kauz unter Ihren Mitmenschen zu sitzen, so sollen Sie in Ihrem Loch bleiben.« Er betrachtete den Doktor mit einem ironischen Blinzen. »Haben Sie mir nichts weiter zu sagen? Ich meine nicht über das Geschäft Ihres Vaters, das mich gar nichts angeht, sondern über ein anderes Geschäft, das Sie selbst zu betreiben scheinen, wobei Sie den Wunsch haben, sich mit meiner Tochter Laura zu assoziieren.«

Der Doktor errötete. »Ich hätte einen andern Tag für diese Erklärung gewählt, welche Sie jetzt von mir fordern. Aber auch ich habe den heißen Wunsch, mich darüber mit Ihnen zu verständigen. Ich habe mich lange mit der stillen Hoffnung getragen, daß es der Zeit gelingen könnte, Ihre Abneigung gegen mich zu vermindern.«

»Der Zeit?« unterbrach ihn Hummel, »das ist mir lächerlich.«

»Jetzt bin ich durch die hochherzige Hilfe, welche Sie meinem Vater geleistet, Ihnen gegenüber in eine Stellung gekommen, welche für mich so schmerzvoll ist, daß ich Sie anflehen muß, mir Ihr Mitgefühl nicht zu versagen. Ich werde bei angestrengter Tätigkeit und glücklichen Zufällen erst nach Jahren in der Lage sein, eine Frau ernähren zu können.«

»Brotlose Künste!« unterbrach Herr Hummel brummend.

»Ich liebe Ihre Tochter und ich kann dies Gefühl nicht opfern. Aber ich habe die Aussicht verloren, ihr eine Zukunft zu bieten, welche den Ansprüchen, die sie zu machen berechtigt ist, einigermaßen entspricht, und die rettende Hilfe, welche Sie meinem Vater gebracht, macht auch mich so abhängig von Ihnen, daß ich meiden muß, was Ihren Unwillen erregen könnte. Deshalb sehe ich für mich eine öde Zukunft.«

»Ganz wie ich erwartet habe,« versetzte Hummel, »miserabel.«

Der Doktor trat zurück, aber er legte gleich darauf seine Hand auf den Ärmel des Nachbarn. »Diese Sprache nutzt Ihnen nichts mehr, Herr Hummel,« sagte er lächelnd.

»Edel, aber miserabel,« wiederholte Hummel mit Genuß. »Schämen Sie sich, Herr, Sie wollen ein Liebhaber sein? Sie wollen sich unterstehen, meiner Tochter Laura zu gefallen, und Sie sind ein solcher schwachherziger Hase mit Seitensprüngen? Wollen Sie Ihre Gefühle nach meiner Hypothek regulieren? Wenn Sie verliebt sind, so fordere ich von Ihnen, daß Sie sich benehmen wie ein springender Löwe, jaloux und mordsüchtig. Pfui, Herr, Sie sind mir ein schöner Adonis, oder wie dieser Nikodemus sonst heißt.«

»Herr Hummel, ich bitte Sie um die Hand Ihrer Tochter,« rief der Doktor.

»Ich verweigere sie Ihnen,« sagte Hummel entschieden, »Sie verstehen meine Worte falsch. Mir fällt nicht ein, auch noch mein Kind in diese Masse zu werfen. Aber daß ich meine Tochter Ihnen nicht geben will, darf Sie gar nicht irremachen. Ihre verdammte Schuldigkeit ist, wie das Wetter hinterher zu sein. Sie müssen mich angreifen und in mein Haus dringen, wogegen ich mir allerdings vorbehalte, Sie hinauszuwerfen. Aber ich habe es immer gesagt, Ihnen fehlt die Courage.«

»Herr Hummel,« versetzte der Doktor mit Haltung, »ich erlaube mir die Bemerkung, daß Sie jetzt nicht mehr ausfällig sein dürfen.«

»Warum nicht?« fragte Hummel. Der Doktor wies auf die Papiere. »Was hier geschehen, macht mir schwer, wieder grob zu werden, es kann Ihnen kein Vergnügen sein, einen Wehrlosen anzugreifen.«

»Diese Ansprüche sind mir nur lächerlich,« erwiderte Hummel. »Weil ich Ihnen mein Geld gegeben habe, soll ich aufhören, Sie zu behandeln, wie Sie verdienen? Weil Sie vielleicht nicht ganz abgeneigt wären, meine Tochter zu heiraten, soll ich Sie mit einer Samtbürste streicheln? Hat man je solchen Unsinn gehört?«

»Sie irren,« fuhr der Doktor artig fort, »wenn Sie meinen, daß ich ganz außerstande bin, Ihre Sprache zu reden. Ich gebe mir deshalb die Ehre, Ihnen zu bemerken, Ihre höhnende Laune versteht so zu verletzen, daß selbst die empfangene Wohltat ihren Wert verliert.«

»Bleiben Sie mir vom Leibe mit Ihrer Wohltat,« unterbrach Hummel, »ich war nur wohltätig aus Rachsucht.«

»Darauf will ich Ihnen ebenso ehrlich sagen,« fuhr der Doktor fort, »daß es auch für mich eine schwere Stunde war, als Sie auf mein Zimmer traten. Ich wußte, wie drückend die Verpflichtung auf meinem Leben lasten würde, die Sie uns auferlegten. Ich sah auf meinen armen Vater, und der Gedanke an sein Unglück schloß mir den Mund. Ich für meinen Teil wäre lieber betteln gegangen, als daß ich von Ihnen Geld genommen hätte.«

»Nur weiter!« ermunterte Hummel.

»Was Sie für meinen Vater getan, gibt Ihnen noch nicht das Recht, mich zu mißhandeln. Dieses Gespräch stärkt mich in der Überzeugung, die ich vom ersten Augenblick hatte, daß wir alles aufbieten müssen, Ihnen so schnell als möglich die erhaltene Summe zurückzuzahlen. Sie haben den Posten für meine Bücher gestrichen, ich werde sie doch verkaufen.«

»Unsinn!« rief Hummel.

»Ich werde es tun, wie unbedeutend auch die Summe im Vergleich zu unserer Schuld ist; weil die Tyrannei, welche Sie über mich ausüben wollen, mir unerträglich zu werden droht. Ich wenigstens will Ihnen nicht in dieser Weise verpflichtet sein.«

»Sie wollen es doch in einer andern Weise, die Ihnen mehr zusagt.«

»Ja,« versetzte der Doktor; »da Sie das größte Opfer, welches ich Ihnen bringen konnte, so verächtlich zurückweisen, so werde ich fortfahren, um die Liebe Ihrer Tochter zu werben, auch gegen Ihren Willen. Ich werde versuchen, sie zu sprechen, sooft ich kann, mich ihr so wert zu machen, als ich imstande bin. Sie selbst haben mir diesen Weg gezeigt, Sie werden sich gefallen lassen, daß ich ihn betrete, und wenn Sie nicht zufrieden sein sollten, werde ich auf Ihren Unwillen keine Rücksicht nehmen.«

»Endlich!« rief Hummel, »es kommt zum Vorschein. Ich sehe doch, daß Sie nicht ganz ohne Bosheit sind. Darum lassen Sie uns ruhig diese Angelegenheit besprechen. Sie sind nicht der Mann, den ich meiner Tochter wünsche. Ich habe Sie von meinem Hause ferngehalten, und es hat nichts genützt. Denn es hat sich doch ein verdammtes Gefühl entsponnen. Deshalb bin ich der Meinung, dies Geschäft jetzt anders zu betreiben. Ich habe nichts dagegen, wenn Sie manchmal in mein Haus kommen. Sie werden das mit Bescheidenheit tun, ich sehe es Ihnen an. Ich werde Sie als nicht vorhanden betrachten, meine Tochter wird Gelegenheit haben, Sie ruhig mit unsern vier Wänden zu vergleichen. Was daraus wird, warten wir beide ab.«

»Auf diesen Vorschlag gehe ich nicht ein,« sagte der Doktor entschlossen. »Ich bestehe nicht darauf, daß Sie mir in dieser Stunde die Hand Ihrer Tochter bewilligen; den Zutritt zu Ihrer Familie aber nehme ich nur unter der Bedingung an, daß Sie selbst sich gegen mich so verhalten, wie gegen einen Gast Ihres Hauses schicklich ist, und daß Sie gegen mich die Pflichten eines Wirtes freundlich erfüllen. Ich werde nicht dulden, daß Sie in der Weise zu mir sprechen, wie heut unter vier Augen. Eine Kränkung durch Worte oder Nichtachtung ertrage ich von Ihnen am wenigsten. Es liegt mir nicht nur daran, Ihrer Tochter zu gefallen, sondern auch Ihnen angenehmer zu werden. Dazu fordere ich Gelegenheit. Können Sie auf diese Bedingung nicht eingehen, so komme ich lieber gar nicht.«

»Humboldt, unternehmen Sie nicht zuviel auf einmal,« mahnte Herr Hummel kopfschüttelnd, »denn sehen Sie, ich schätze Sie, aber ich kann Sie wirklich nicht recht leiden. Deshalb will ich mir überlegen, wieweit ich Ihnen gefällig sein kann, ich versichere Sie, es wird mir sauer werden. Unterdes nehmen Sie diese Papiere mit sich. Ihr Vater hat sich die Lehre gekauft, daß er seine Geldgeschäfte selbst besorgt. Im übrigen steht die Sache nicht schlecht und er wird sich allein heraushelfen, Sie brauchen dazu weder mich noch einen andern. Guten Morgen, Herr Doktor.«

Der Doktor nahm die Papiere unter den Arm. »Ich bitte um Ihre Hand, Herr Hummel.«

»Nicht so hastig,« wehrte Hummel.

»Es tut mir leid,« sagte der Doktor lächelnd, »aber ich kann es Ihnen heut nicht ersparen.«

»Nur aus angeborener Höflichkeit,« entgegnete Hummel, »aber nicht aus guter Meinung.«

Er reichte ihm die große Hand und ließ sie sich kräftig schütteln. »Ihre Bücher behalten Sie,« rief er dem Scheidenden nach. »Den Schwindel kenne ich, Sie werden sich das Zeug doch wieder anschaffen, und ich muß am Ende noch einmal mein Geld dazu geben.«


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