Frederik van Eeden
Der kleine Johannes
Frederik van Eeden

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Noch bevor er so recht wach war, überkam ihn das unbestimmte Empfinden, daß etwas Seltsames mit ihm geschehen sein müsse, während er schlief. Dennoch trieb es ihn nicht, es zu wissen und um sich her zu schauen. Er wollte wieder zurück in den Traum, der wie ein träger Nebel langsam schwand – in dem Traum war Robinetta wieder zu ihm gekommen und hatte ihm sanft übers Haar gestrichen, so wie einst – und seinen Vater hatte er wiedergesehen, und Presto in dem Garten, darinnen der Teich lag.

»Au!« das tat weh. Wer das wohl tun mochte? – Johannes öffnete die Augen und sah in der grauen Morgendämmerung dicht neben sich einen kleinen Menschen, der ihn an den Haaren zupfte. Er lag in einem Bett und das Licht war matt und unbestimmt, wie in einem Zimmer . Allein das Gesicht, das sich über ihn neigte, führte ihm mit einem Schlage wieder all das Elend und die ganze Trostlosigkeit des gestrigen Tages vor Augen. Es war Klaubers Gesicht, weniger spukhaft und menschlicher jetzt – aber genau so häßlich und unheimlich wie am Abend zuvor.

»Aber nein, laß mich doch träumen,« bat er.

Klauber aber rüttelte ihn unsanft: »Bist du denn von Sinnen, du Faulpelz? Träumen ist Torheit, damit kommt man nicht weiter. Der Mensch soll arbeiten und denken und streben. Dafür bist du eben ein Mensch.«

»Ich will aber kein Mensch sein. Ich will träumen.«

»Das nützt alles nichts. Du mußt. Du stehst jetzt unter meiner Obhut, und vereint mit mir sollst du suchen und arbeiten. Nur mit mir kannst du das finden, wonach du dich sehnst. Und ich werde dich nicht eher verlassen, bis wir es gefunden haben.«

Den Johannes überkam ein unbestimmtes Grausen. Allein ihm war, als werde er von einer Übermacht unterdrückt und bezwungen. Willenlos unterwarf er sich.

Fort waren Dünen, Bäume und Blumen. Er befand sich in einem kleinen matt erleuchteten Kämmerlein – dort draußen aber sah er, so weit sein Blick reichte, Häuser, nichts als Häuser, grau und düster, in langen eintönigen Reihen.

Überall stieg der Rauch in dicken Säulen auf, um dann rote ein bräunlicher Nebel in den Straßen niederzuschlagen. Und in diesen Straßen liefen die Menschen wie große schwarze Ameisen hastig durcheinander. Aus ihrer Mitte stieg, dumpf und unablässig, ein verworrenes Geräusch auf.

»Sieh mal, Johannes,« sagte Klauber, »ist das nun nicht sehr nett? Das sind lauter Menschen und all die Häuser, so weit du sehen kannst – viel weiter noch als jener blaue Turm dort – sind auch voller Menschen, von oben bis unten voll. Ist das nicht seltsam? Dies ist denn doch noch ein wenig anders als ein Ameisenhaufen.«

Johannes lauschte in ängstlicher Spannung, gleich als zeige man ihm ein großes entsetzliches Ungeheuer. Ihm war es, als stände er auf dem Rücken des Monstrums, als sähe er das schwarze Blut träge durch die Adern rinnen und aus Hunderten von Nasenlöchern den dunkeln Atem aufsteigen. Und ihm ward bange vor dem Unheil kündenden Knurren dieser ungeheueren Stimme.

»Sieh nur, wie rasch all die Menschen laufen, Johannes,« fuhr Klauber fort. »Du kannst wohl sehen, daß sie es eilig haben und etwas suchen, nicht wahr? Aber es ist ergötzlich, daß keiner so recht weiß, was er eigentlich sucht. Und wenn sie dann erst eine ganze Weile gesucht haben, begegnen sie jemandem – der heißt: Hein ...«

»Wer ist das?« fragte Johannes.

»Ach, ein guter Freund von mir; ich werde dich gelegentlich mal mit ihm bekannt machen. Nun, und dieser Hein sagt dann: »Suchst du mich?« Und darauf pflegen die meisten zu antworten: »O nein ... dich meinen wir nicht!« Aber darauf antwortet Hein dann wieder: »Etwas anderes als mich werdet ihr aber nicht finden.« Und dann müssen sie sich eben wohl oder übel mit dem Hein zufrieden geben.«

Johannes begriff, daß er vom Tode sprach.

»Und geht das immer, immer so fort?«

»Gewiß, immer. Es kommt allerdings jeden Tag eine Menge neue hinzu, und die fangen dann auch wieder an, tagein tagaus zu suchen, ohne zu wissen wonach, und suchen und suchen, bis sie endlich Freund Hein finden – so ist das schon eine ganze Weile gegangen, und so wird es vorläufig auch wohl noch weiter gehen.«

»Werde ich auch nichts anderes finden, Klauber, nichts anderes als ...«

»Ja, den Freund Hein wirst du sicherlich auch einst finden, aber das tut nichts. Such du nur, such du nur immer fleißig!«

»Aber das Büchelchen, Klauber, du wolltest mich doch das Büchelchen finden lassen.«

»Nun, wer weiß! Ich habe nicht widersprochen. Wir müssen suchen, suchen. Wir wissen doch wenigstens, wonach wir suchen. Das hat uns der Wistik gelehrt. Es gibt aber viele, die ihr ganzes Leben lang suchen, um zu ergründen, was sie eigentlich suchen. Das sind die Philosophen, Johannes. Aber wenn Freund Hein dann kommt, ist es auch mit ihrem Suchen vorbei.«

»Das ist entsetzlich, Klauber.«

»Aber nein, durchaus nicht. Hein ist ein sehr guter, freundlicher Mann. Aber er wird verkannt.«

Draußen hörte man jemanden die Treppe hinaufpoltern.

Klapp! klapp! klang es auf den hölzernen Stufen.

Klapp! klapp! klang es näher und immer näher.

Dann wurde an die Tür gepocht, und es war, als ob Eisen gegen Holz schlage.

Ein großer Mann trat ein. Er hatte tiefliegende Augen und lange hagere Hände. Ein kalter Zugwind fuhr durch das Kämmerlein.

»So, so!« sagte Klauber. »Bist du da? setz dich! Wir sprachen gerade von dir. Wie geht's, wie steht's?«

»Viel zu tun, viel zu tun,« sagte der große Mann, während er sich den kalten Schweiß von der knochigen, bleichen Stirne wischte.

Scheu und regungslos starrte Johannes in die tiefliegenden Augen, die unverwandt auf ihn gerichtet waren. Sehr ernst und sehr düster schauten sie drein, aber weder grausam noch feindselig. Nach einigen Augenblicken atmete er wieder freier auf und das Pochen seines Herzens begann nachzulassen.

»Dies ist Johannes,« sagte Klauber. »Er hat von einem gewissen Büchelchen gehört, in dem geschrieben steht, warum alles so ist, wie es ist. Und das wollen wir jetzt zusammen suchen, nicht wahr?« – Und dabei lachte Klauber sehr vielsagend.

»So, so, nun, das ist recht!« sagte der Tod freundlich, indem er Johannes zunickte.

»Er fürchtet, daß er es nicht finden wird – aber ich sagte ihm, daß er nur erst mal fleißig suchen solle.«

»Natürlich,« sagte der Tod, »fleißig suchen, das ist das beste.«

»Er meinte, daß du gar grausig seiest – nun siehst du doch wohl, daß du dich geirrt hast, nicht wahr, Johannes?«

»Ach ja!« sprach der Tod wohlwollend, »man sagt mir recht viel übles nach. Meine Erscheinung ist nicht einnehmend – aber trotzdem meine ich es gut.«

Er lächelte matt, wie einer, dessen Gedanken bei Ernsterem verweilen, als dem, wovon er gerade spricht. Dann wandte sich sein düsterer Blick von Johannes ab und schweifte sinnend hinaus über die große Stadt.

Lange Zeit wagte Johannes nicht zu sprechen. Dann sagte er endlich leise:

»Willst du mich jetzt mitnehmen?«

»Wie meinst du das, mein Junge?« fragte der Tod, aus seinem Grübeln erwachend. »Nein, jetzt noch nicht. Erst sollst du heranwachsen und ein guter Mensch werden.«

»Ich will kein Mensch werden, so wie die andern.«

»Nun, nun,« sagte der Tod, »daran ist nichts zu ändern.«

Man konnte es ihm anhören, daß dies eine seiner alltäglichen Redensarten war. Dann fuhr er fort:

»Mein Freund Klauber wird dich lehren, wie man ein guter Mensch wird. Man kann das auf ganz verschiedene Weise anfangen; aber der Klauber versteht es vorzüglich zu lehren. Ein guter Mensch zu werden, ist etwas sehr Schönes und Begehrenswertes. Das darfst du nicht gering achten, mein kleiner Freund!«

»Suchen, Denken, Schauen,« sagte Klauber.

»Gewiß, gewiß,« sagte der Tod, und dann zu Klauber gewandt: »Zu wem gedenkst du ihn zu führen?«

»Zum Doktor Ziffer, meinem einstigen Schüler.«

»Ach ja, der ist ein vortrefflicher Schüler. Ein sehr schönes Vorbild von einem Menschen. Beinahe vollkommen in seiner Art.«

»Werde ich Robinetta wiedersehen?« fragte Johannes zitternd.

»Wen meint der Kleine?« fragte der Tod.

»Ach, er hat sich bereits verliebt und bildete sich trotzdem ein, daß er ein Elfe sei. Hi! hi! hi!« lachte Klauber hämisch. »Nein, mein bester Junge, das geht nicht,« sagte der Tod, »solcherlei Dinge wirst du dir beim Doktor Ziffer hübsch abgewöhnen. Wer das sucht, was du suchst, muß alles andere aufgeben. Alles oder nichts.«

»Ich werde aus ihm einen Menschen aus einem Guß machen – ich will ihm mal zeigen, was Verliebtheit im Grunde genommen ist. Dann wird er sich schon hindurchklauben.«

Und Klauber lachte vergnügt. – Der Tod aber richtete wiederum seine dunkeln Augen auf den armen Johannes, der sein Schluchzen nur mühsam zu unterdrücken vermochte: denn er schämte sich vor dem Tod.

Dieser erhob sich plötzlich. – »Ich muß fort,« sagte er. »Ich verplaudere meine ganze Zeit, und es gibt hier noch viel zu tun. Leb wohl, Johannes, wir werden uns schon einmal wiedersehen. Du sollst dich vor mir nicht fürchten.«

»Ich fürchte mich nicht vor dir; ich wünschte nur, du nähmest mich mit. Bitte, bitte, nimm mich doch lieber mit!«

Der Tod aber wies ihn sanft zurück. An derlei Bitten war er gewöhnt.

»Nein, Johannes, geh du jetzt an deine Arbeit. Schau um dich und suche! Bitte mich jetzt nicht länger. Ich fordere nur einmal auf, und das ist zeitig genug.«

Als er verschwunden war, benahm sich der Klauber wiederum ganz ausgelassen. Er sprang über Stühle, schlug Purzelbäume, kletterte auf den Schrank und den Kaminsims und führte vor dem offenen Fenster die halsbrecherischesten Künste aus.

»Das war nun Hein, mein lieber Freund Hein!« rief er. »Hat er dir nicht gut gefallen? Äußerlich zwar ein wenig häßlich und griesgrämig, aber er kann auch ganz lustig sein, wenn seine Arbeit ihm Spaß macht. Aber oftmals langweilt sie ihn. Es ist auch wohl ein wenig eintönig.«

»Wer sagt ihm, wohin er gehen soll, Klauber?«

Klauber heftete einen falschen, forschenden Blick auf den kleinen Johannes.

»Warum fragst du das? Er geht seinen eigenen Weg – er nimmt, was er bekommen kann.«

Späterhin hat Johannes das anders sehen gelernt. Jetzt aber wußte er es nicht besser, als daß Klauber in allem die Wahrheit spräche.

Sie gingen auf die Straße und drängten sich durch die wimmelnde Menge. Die schwarzen Menschen liefen alle durcheinander und plauderten und lachten so lustig, daß Johannes höchlichst erstaunt war. Er sah, daß Klauber vielen zunickte: aber niemand erwiderte seinen Gruß. Alle blickten sie starr vor sich hin, als hätten sie nichts gesehen.

»Jetzt gehen sie lachend einher,« sagte Klauber, »gleich, als kenne mich keiner unter ihnen. Aber das sieht nur so aus. Wenn ich mit ihnen allein bin, dann können sie mich nicht verleugnen und dann sind sie auch lange nicht so lustig.« – Während des Gehens ward Johannes sich dessen bewußt, daß jemand hinter ihm herschritt. Und als er sich umsah, gewahrte er den großen, bleichen Mann, der sich unhörbaren Schrittes unter den Menschen bewegte. Er nickte Johannes zu.

»Sehen die Menschen ihn auch, Klauber?« fragte Johannes.

»Ja, gewiß, alle; aber ihn wollen sie auch nicht kennen. Nun, den Hochmut gönne ich ihnen.«

Das Gewirr und das Getöse versetzten Johannes in eine Art von Betäubung, die ihn seinen Kummer vergessen ließ. Die engen Straßen und die hohen Häuser, die das Himmelsblau in lange gerade Streifen zerschnitten, die Menschen, die an ihm vorübergingen, das Geräusch der Schritte und das Rasseln der Wagen, das alles zerstörte die alten Visionen und den Traum der verflossenen Nacht, wie ein Sturm die Bilder in einem Wasserspiegel. Es war ihm, als gäbe es nichts anderes als Mauern, Fenster und Menschen – als müsse auch er mit all den anderen durch dies unruhige, atemlose Gewühl eilen.

Endlich gelangten sie in ein stilles Viertel, wo ein großes Haus mit grauen, schmucklosen Fenstern stand. Es sah streng und unfreundlich aus. Drinnen war es still, und Johannes roch eine Mischung von seltsamen, starten Düften – durchsetzt von einem muffigen Kellergeruch. In einem Zimmer saß ein einsamer Mann, umringt von wunderlichen Instrumenten, Büchern, Gläsern und Messinggeräten, die Johannes allesamt fremd waren, über seinen Kopf hinweg fiel ein einziger Sonnenstrahl in das Zimmer und funkelte auf Flaschen mit buntfarbigem Inhalt. Der Mann schaute gespannt durch ein Messingrohr und blickte nicht auf.

Als Johannes näher kam, hörte er ihn: »Wistik! Wistik!« murmeln.

Neben dem Mann lag auf einer schmalen Bank etwas Weißes, Wolliges, das Johannes nicht recht zu unterscheiden vermochte.

»Guten Morgen, Doktor,« sagte Klauber. – Der Doktor indessen blickte noch immer nicht auf.

Da erschrak Johannes, denn der weiße Gegenstand, auf den er so gespannt starrte, geriet plötzlich in eine krampfhaft zuckende Bewegung. Und was er gesehen, das war das weiße, flaumige Bauchfell eines Kaninchens. Das Köpfchen mit der beweglichen Nase lag rücklings in Eisen geklemmt, und die vier Pfötchen waren fest an den Körper angebunden. Kurze Zeit nur währte der verzweifelte Versuch, sich zu befreien; dann lag das Tierchen wieder still, und nur das hastige Zucken der blutigen Kehle bewies, daß es noch lebte.

Und Johannes sah das runde, gutmütige Auge, das in machtloser Angst so weit geöffnet starrte, und ihm war es, als erkenne er es. Ach, war das nicht das weiche Körperchen, an dem er in jener ersten seligen Elfennacht geruht? Alte Erinnerungen drängten sich gewaltsam ihm auf. Er stürzte auf das Tierchen zu:

»Warte, warte, mein armes Kaninchen, ich werde dir helfen.« Und hastig versuchte er die Schnüre zu lösen, mit denen die zarten Pfötchen festgebunden waren.

In demselben Augenblick aber wurde er, auch schon an beiden Händen festgepackt und dicht an seinem Ohr erklang ein scharfes Lachen.

»Was bedeutet das, Johannes? Bist du noch so kindisch? Was wird der Doktor wohl von dir denken?«

»Was will der Junge? Was hat er hier zu suchen?« fragte der Doktor erstaunt.

»Er wollte ein Mensch werden, daher führte ich ihn zu dir. Aber er ist noch ein wenig klein und kindisch. Dies ist nicht der rechte Weg, um das zu finden, was du suchst, Johannes!«

»Nein, dies ist der rechte Weg nicht,« sagte der Doktor.

»Herr Doktor, binden Sie das Kaninchen los!«

Klauber aber kniff ihm die beiden Hände so fest, daß er sich krümmte vor Schmerz.

»Wie lautete unsere Verabredung, Kleiner?« zischte er ihm ins Ohr. »Wir wollten suchen, nicht wahr? Wir sind hier nicht in den Dünen bei Windekind und bei dummen Tieren. Wir wollten Menschen sein – Menschen! Verstehst du mich wohl? Wenn du ein Kind bleiben willst, wenn du nicht stark genug bist, um mir zu helfen, dann lasse ich dich im Stich, such du dann nur allein!«

Johannes schwieg und glaubte. Er wollte stark sein. Er schloß die Augen, um das Kaninchen nicht zu sehen.

»Mein lieber Junge,« sagte der Doktor, »du scheinst mir noch recht empfindsam zu sein. Es ist ja wahr, zum ersten Male so etwas mit anzusehen, ist recht fatal. Ich selber sehe es stets ungern und vermeide es so viel wie möglich. Aber hin und wieder ist es unumgänglich notwendig. Und du mußt auch wohl verstehen: daß wir Menschen sind und keine Tiere, und daß an dem Heil der Menschheit und der Wissenschaft mehr gelegen ist, als an ein paar Kaninchen.«

»Hörst du!« sagte Klauber, »die Wissenschaft und die Menschheit!«

»Der Mann der Wissenschaft,« fuhr der Doktor fort, »steht höher als alle anderen Menschen. Dafür muß er aber auch die kleinen Empfindsamkeiten der Alltagsmenschen der einen großen Sache – der Wissenschaft – zum Opfer bringen. Willst du ein solcher Mensch werden? Glaubst du, daß das deine Bestimmung ist?«

Johannes zauderte – er wußte noch nicht so recht, was eine Bestimmung eigentlich war, ebensowenig wie jener junge Maikäfer.

»Ich möchte das Büchelchen finden,« sagte er, »von dem Wistik sprach.«

Der Doktor blickte erstaunt auf und sagte fragend: »Wistik?« Klauber aber sagte rasch: »Er will es, Doktor, ich weiß es. Er will die höchste Weisheit suchen, er will das Wesen aller Dinge ergründen lernen.«

Johannes nickte. »Ja!« Soweit er es zu verstehen vermochte, war das wirklich seine Absicht.

»Nun, Johannes, dann mußt du stark sein, und nicht klein und weichherzig. Dann will ich dir helfen. Aber sei dessen eingedenk: alles oder nichts.«

Und mit zitternden Händen half Johannes ihm, die halbgelösten Schnüre wieder fester um die Pfötchen des Kaninchens zu knoten.


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