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Drittes Kapitel

Ueberschrift: »Hier erzählt Nornagest von Sigurd dem Fafn[istödter]« S; »Gest's Erzählung« F.

»So will ich davon sagen, wie ich südwärts nach Frankenland zog und wollte aus eigener Anschauung Königssitten kennen lernen »Aus eigener Anschauung kennen lernen«: forvitnast um. Königssitten, d. h. »Sitten und Brauch an Königshöfen« (Winkel-Horn). und den großen Ruhm, der von Sigurd, Sigmund's Sohne, ausging hinsichtlich seiner Schönheit und Stärke. Es geschah da nichts Bemerkenswerthes, bevor ich südwärts ins Frankenland kam. Da begab ich mich zu König Hjalprek. Dieser hatte einen großen Hofstaat um sich. Da war auch | Sigurd, der Sohn Sigmund's, des Volsungssohnes, und der Hjordis, der Tochter Eylime's. Sigmund fiel in der Schlacht gegen Hunding's Söhne, Hjordis aber vermählte sich alsbald mit Alf, König Hjalprek's Sohne. Dort wuchs Sigurd auf in seiner Kindheit. Alle Söhne König Sigmund's überragten alle andern Männer an Stärke und Wuchs: Sinfjotle und als zweiter Helge, der den König Hunding erschlug, und ward er daher Hundingstödter benannt; der dritte hieß Hamund. Sigurd jedoch war unter all' den Brüdern der vorzüglichste; auch ist den Leuten nicht unbekannt, daß er der vornehmste aller Heerkönige gewesen ist und der trefflichste in der Heidenzeit.

| Da war zu König Hjalprek auch Regin, Hreidmar's Sohn, gekommen, der war kunstfertiger als irgend ein Mann, von Wuchs ein Zwerg, klug, zornmuthig und zauberkundig. Regin lehrte Sigurd mancherlei und liebte ihn sehr. Er erzählte ihm von seinen Vorfahren und von wundersamen Begebenheiten. Die hier übergangene »Vorgeschichte des Hortes« ( Vols. Kap. 14) ist gemeint. ||56)

Nachdem ich dort kurze Zeit gewesen war, ward ich Sigurd's Dienstmann; es dienten ihm auch viele andere Männer. Alle liebten ihn sehr, weil er freundlich und leutselig und mit Geld freigiebig gegen uns war.


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