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Dreiundzwanzigstes Kapitel

Ueberschrift: »Sigurd kommt zu Heimi«. Die folgenden Kapitel bis 29 einschl. entsprechen der Lücke in der Handschrift der Lieder-Edda; vgl. die Einl., auch über das Verhältniß zu Grip.

Sigurd ritt nun, bis daß er zu einem großen Hofe kam, dessen ein mächtiger Häuptling Namens Heimi waltete. Der hatte zur Frau Brynhild's Schwester, die Beckhild D. h. Bank-Hilde, als die häusliche, im Gegensatz zu ihrer kriegerischen Schwester Brynhild, d. h. Panzer-Hilde. hieß, denn sie war daheim geblieben und hatte weibliche Kunstfertigkeiten gelernt; | Brynhild aber trug Helm und Brünne, und zog in den Krieg, und darum ward sie Brynhild genannt. S. S. 109**. Heimi und Beckhild hatten einen Sohn, der Alsvinn hieß, ein höchst ritterlicher Jüngling.

Dort spielten Leute ||136) draußen; | und als sie einen Mann zum Hofe reiten sahen, hielten sie inne mit Spielen und verwunderten sich über den Mann, dieweil sie [noch] keinen solchen gesehen hatten, | gingen ihm entgegen und begrüßten ihn freundlich. Alsvinn bot ihm an, daß er bei ihm bliebe und von ihm annähme, was immer er wollte. Darauf ging er ein. Ihm ward ehrenvoller Dienst erwiesen: vier Männer huben das Gold vom Rosse, der fünfte nahm dasselbe (das Roß) in Empfang. Da konnte man manche werthvolle und seltene Kleinode erblicken, und man ergötzte sich damit, Panzer, Helme und große Ringe zu besehen und wunderbar große Goldbecher und allerlei Heergeräthe.

Sigurd weilte da lange in großen Ehren. Man vernahm nun diese Heldenthat in allen Landen, daß er den furchtbaren Drachen erschlagen hatte. Sie (Sigurd und Alsvinn) fanden nun Wohlgefallen an einander, und war einer dem andern hold. Das war ihre Lust, ihre Waffen zuzurüsten, und ihre Pfeile zu schäften D. h. hölzerne Pfeilschäfte zu schnitzen. und mit ihren Habichten zu beizen.


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