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Der menschliche Verstand

Nur einer von Tarzans Stamm stellte seine Autorität in Frage, und das war Terkop, der Sohn Tublats, aber er fürchtete das scharfe Messer und die tödlichen Pfeile seines neuen Herrn, und deshalb begnügte er sich, seine Unzufriedenheit durch kleine Widerspenstigkeiten zu äußern. Tarzan wußte jedoch, daß er nur auf eine Gelegenheit lauerte, um ihm durch einen unerwarteten falschen Streich die Königswürde zu rauben. Deshalb war er immer aus der Hut vor Überraschungen.

Monatelang nahm das Leben des kleinen Trupps wieder seinen gewohnten Lauf, mit dem Unterschied jedoch, daß Tarzan dank seiner größeren Intelligenz und seiner Gewandtheit als Jäger sie reichlicher mit Nahrung versorgte als es je zuvor geschehen war. Die meisten Affen waren daher mit dem Herrscherwechsel sehr zufrieden.

Tarzan führte sie des Nachts auf die Felder der Schwarzen, aber auf seine Anweisung verzehrten sie nur, was ihnen zusagte, während Manu und andere Affen sich damit nicht begnügten, sondern auch das verwüsteten, was sie nicht hatten auffressen können.

So wurden die Schwarzen, wenn sie auch über die fortgesetzten Diebstähle auf ihren Feldern sehr ärgerlich waren, doch nicht entmutigt, sie weiter zu bebauen, wie es sicher geschehen wäre, wenn Tarzan seinem Volke erlaubt hätte, die Pflanzungen mutwillig zu verwüsten.

In dieser Zeit besuchte Tarzan das Dorf des Nachts, um seinen Vorrat an Pfeilen zu erneuern. Bald bemerkte er, daß immer Speisen am Fuße des Baumes standen, von dem er seinen Zugang zu der Niederlassung hatte, und deshalb fing er an, alles aufzuessen, was dort hingestellt wurde.

Als die Schwarzen sahen, daß das Essen über Nacht verschwand, gerieten sie in große Angst und Bestürzung, denn es ist etwas ganz anderes, ob man Speisen hinstellt, um einen Gott oder Teufel zu versöhnen, oder ob der Geist wirklich ins Dorf kommt und sie aufißt.

Diese unerhörte Erscheinung erfüllte ihre abergläubischen Köpfe mit allen möglichen unklaren Befürchtungen.

Das war aber noch nicht alles, das periodische Verschwinden ihrer Pfeile und die von unsichtbarer Hand verübten seltsamen Streiche hatten in ihnen eine solche Unruhe hervorgerufen, daß ihnen das Leben im Dorfe zur Last geworden war, und so fingen Mbonga und seine Häuptlinge an, davon zu sprechen, das Dorf zu verlassen und weiter in der Dschungel hinein sich einen Ort für eine neue Niederlassung zu suchen.

Die schwarzen Krieger begannen nun auf ihrer Jagd weiter südlich in das Innere des Waldes zu streifen, um sich nach einem Platz für die Siedlung umzusehen.

So wurde Tarzans Stamm oft durch diese Streifzüge gestört. Nun wurde die Stille der wilden Einsamkeit des Urwaldes durch neue, fremdartige Schreie unterbrochen. Für Vögel und für große Tiere gab es keine Sicherheit mehr. Der Mensch war gekommen ...

Andere Tiere gingen in der Dschungel hin und her, bei Tag und bei Nacht, wilde, grausame Tiere, aber ihre schwächeren Nachbarn flohen nur vor deren unmittelbaren Nähe, um zurückzukehren, sobald die Gefahr vorüber war.

Bei dem Menschen ist es anders. Wenn er kommt, verlassen viele größere Tiere instinktiv den Bezirk ganz und kehren nur selten zurück. So ist es auch bei den großen Menschenaffen: sie fliehen den Menschen, wie der Mensch die Pest flieht.

Eine kurze Zeit verweilte Tarzans Stamm in der Nähe des Strandes, weil ihr neuer König sich nicht entschließen konnte, die Hütte mit ihrem kostbaren Inhalt für immer zu verlassen. Aber als eines Tages ein Mitglied seines Stammes die Schwarzen in großer Zahl an den Ufern des Flusses entdeckte, der schon seit Generationen der Wasserplatz der Affen war, und als er bemerkte, daß sie im Begriffe waren, eine Lichtung in die Dschungel zu schlagen und viele Hütten dort zu errichten, wollten die Affen nicht mehr länger bleiben. Tarzan führte sie tief in den Wald hinein, in eine Gegend, die noch keines Menschen Fuß betreten hatte.

Einmal im Monat schwang Tarzan sich durch die Äste, um einen Tag bei seinen Büchern zuzubringen und seinen Vorrat an Pfeilen zu ergänzen.

Diese letztere Aufgabe wurde aber immer schwieriger, denn die Schwarzen pflegten jetzt ihre Vorräte des Nachts in Kornkammern oder in ihren bewohnten Hütten zu verstecken. Tarzan mußte jetzt bei Tage beobachten, wohin sie ihre Pfeile brachten.

Schon zweimal war er des Nachts in eine Hütte gegangen, während die Insassen auf ihren Matten schliefen, und hatte die Pfeile von der Seite der Krieger gestohlen. Er sah aber ein, daß dieser Weg zu gefährlich war, und schlug deshalb ein anderes Verfahren ein: Wenn er einen Schwarzen allein auf der Jagd sah, so fing er ihn mit seiner langen, tödlichen Schlinge, mit der er ihn erwürgte, nahm ihm seine Waffen und Zieraten ab, und des Nachts ließ er die Leiche von dem Baume aus in die Dorfstraße hinunterfallen.

All diese Streiche versetzten die Schwarzen in einen solchen Schrecken, daß sie ihr Dorf schon längst verlassen hätten, wenn nicht Tarzan jedesmal nach einem Besuch sie einen Monat lang in Ruhe gelassen hätte. Sie hofften dann, der Besuch des fremden Geistes wäre der letzte gewesen.

Bis zu Tarzans Hütte am fernen Strande waren die Schwarzen noch nicht gekommen, aber er lebte beständig in der Furcht, sie könnten seine Schätze entdecken und vernichten, während er mit seinem Stamme fort war.

So kam es, daß er immer mehr beim letzten Heim seines Vaters verweilte und nur wenig bei seinem Stamme war. Die Affen hatten unter seiner Vernachlässigung zu leiden, denn oft entstanden unter ihnen Zank und Streit, die nur der König schlichten konnte. Deshalb sprachen einige ältere Affen mit Tarzan hierüber, und dieser blieb dann einen Monat beständig bei seinem Stamme.

Die Pflichten des Königs unter den Menschenaffen waren weder mannigfaltig noch sehr anstrengend.

Am Nachmittag kam vielleicht Thaka, um sich zu beklagen, daß der alte Mungo ihm sein neues Weib gestohlen habe. Dann mußte Tarzan alle zusammenberufen, und wenn er fand, daß das Weib seinen neuen Herrn lieb hatte, so befahl er, daß die Angelegenheit auf sich beruhen bliebe oder daß Mungo wenn möglich dem Thaka eine seiner Töchter im Austausch gebe.

Wie auch seine Entscheidung ausfallen mochte, die Affen nahmen sie an und kehrten zufrieden zu ihrer Beschäftigung zurück.

Dann kam Tana, schreiend und ihre Seite haltend, von der das Blut herabfloß. Gunto, ihr Mann, hatte sie grausam gebissen! Gunto wurde nun vorgeladen. Er erklärte, Tana sei faul, sie wolle ihm keine Nüsse und Käfer bringen und ihm den Buckel nicht kratzen.

Tarzan erteilte beiden eine Rüge. Gunto drohte er, er werde mit einem todbringenden Pfeil Bekanntschaft machen, wenn er Tana noch einmal mißhandle, und Tana mußte ihrerseits versprechen, in Zukunft ihre Frauenpflichten besser zu erfüllen.

So ging es weiter. Es handelte sich meist um kleine Familiendifferenzen, die aber, wenn sie nicht beigelegt worden wären, weiter um sich gegriffen und schließlich zu einer Spaltung des Stammes geführt hätten.

Tarzan ward dieser Streitigkeiten bald überdrüssig, zumal er sah, daß sein Amt ihn in seiner Freiheit behinderte. Er sehnte sich nach der kleinen Hütte und der sonnenbeschienenen See, nach dem kühlen Innern des wohlgebauten Hauses und nach den vielen Büchern mit ihren nimmer endenden Wundern.

Je mehr er heranwuchs, desto mehr fand er, daß er seinem Volke entfremdet war.

Seine Interessen und die der Affen gingen weit auseinander. Sie hatten nicht Schritt gehalten mit ihm, und sie konnten nichts von den vielen wunderbaren Träumen verstehen, die den regen Geist ihres menschlichen Königs beschäftigten. Ihr Wortschatz war so begrenzt, daß Tarzan nicht einmal über die vielen neuen Wahrheiten und den großen Gedankenkreis, den die Lektüre seinen sehnsuchtsvollen Augen eröffnet hatte, mit ihnen sprechen, noch sie mit dem ehrgeizigen Streben seiner Seele bekannt machen konnte.

Unter dem Stamm hatte er keine Freunde und Vertraute mehr, wie in früheren Tagen. Ein kleines Kind mag bei manchem sonderbaren einfachen Geschöpf Anschluß finden, aber ein erwachsener Mann kann sich mit jemanden anderem nur befreunden, wenn die Anschauungen wenigstens einigermaßen gleich sind.

Wäre Kala am Leben geblieben, so hätte Tarzan alles andere aufgeopfert, um bei ihr bleiben zu können, aber nun, da sie tot war und die mutwilligen Freunde seiner Kindheit zu großen wilden Tieren herangewachsen waren, zog er immer mehr den Frieden und die Einsamkeit seiner Hütte den lästigen Pflichten seiner Häuptlingswürde unter einer wilden Horde vor.

Der Haß und die Eifersucht Terkops, des Sohnes Tublats, verzögerten Tarzans Absicht, auf seine Königswürde zu verzichten, denn ein so hartnackiger junger Engländer wie er konnte sich nicht entschließen, vor einem so boshaften Gegner zurückzuweichen.

Er wußte sehr wohl, daß Terkop an seiner Stelle zum Führer gewählt zu werden wünschte, denn schon wiederholt hatte das wilde Tier Anspruch auf seine Herrschaft über die wenigen männlichen Affen, die es gewagt hatten, ihm zu widerstehen, erhoben.

Tarzan wollte den gräßlichen Kerl klein kriegen, ohne zum Messer oder zu den Pfeilen zu greifen. Seine Stärke und seine Gewandtheit hatten so zugenommen, daß er den furchtbaren Terkop in einem Kampfe Mann gegen Mann bemeistern wollte, wenn nicht die schrecklichen Fänge dem Menschenaffen eine so große Überlegenheit gewährt hätten.

Die ganze Sache wurde eines Tages durch Tarzan infolge zufälliger Ereignisse zum Austrag gebracht, und zwar so, daß er nunmehr für die Zukunft freie Hand hatte, ohne daß sein Ehrenschild bei den Affen irgend einen Fleck davontrug.

Das geschah nämlich wie folgt:

Der Stamm war über ein weites Gebiet zerstreut und ruhig am Futtersuchen, als sich ein großes Geschrei erhob und zwar in einiger Entfernung östlich von der Stelle, wo Tarzan über einen kleinen Bach gebeugt lag, um mit seiner flinken braunen Hand einen Fisch zu erwischen.

Der ganze Stamm eilte einmütig nach dem Ort, von wo das erschreckende Geschrei herkam, und da fand man Terkop, der ein altes Weibchen am Pelz festhielt und mit seiner großen Hand unbarmherzig auf sie einschlug.

Als Tarzan herankam, gab er Terkop ein Zeichen, daß er aufhören solle, denn das Weib war nicht das seinige, sondern gehörte einem armen alten Affen, der schon lange wehrlos war und deshalb seine Familie nicht mehr beschützen konnte. Terkop wußte, daß es gegen die Gesetze seines Stammes war, das Weib eines andern zu prügeln, aber da er die Schwäche ihres Mannes kannte, hatte er sie dafür gezüchtigt, daß sie sich weigerte, ihm ein zartes junges Nagetier abzutreten, das sie gefangen hatte.

Als Terkop Tarzan ohne seine Pfeile herannahen sah, fuhr er fort, das arme Weib zu bearbeiten, um den verhaßten Häuptling zu ärgern.

Tarzan wiederholte sein Warnungszeichen nicht, sondern stürzte sich im Nu auf den wartenden Terkop.

Nie mehr hatte er einen so furchtbaren Kampf zu bestehen gehabt seit dem schon längst verflossenen Tage, wo Bolgani, der große Gorilla-König, ihn so schrecklich angriff.

Tarzans Messer war jetzt nur ein schwacher Ausgleich für die blinkenden Fänge Terkops, aber der Vorteil, den der Affe in bezug auf Stärke gegenüber dem Menschen hatte, wurde durch Tarzans wundervolle Gewandtheit und Beweglichkeit beinahe ausgeglichen.

Im ganzen hatte der Menschenaffe aber eine bessere Aussicht, den Kampf zu gewinnen als Tarzan, und hätte dieser nicht andere persönliche Eigenschaften gehabt, um den Ausgang des Kampfes zu beeinflussen, so wäre der junge Lord Greystoke gestorben, wie er gelebt hatte: als ein unbekanntes wildes Tier in Äquatorial-Afrika.

Das war es eben, was ihn weit über seine Genossen der Dschungel emporgehoben hatte, der kleine Funke, der den ganzen ungeheuren Unterschied zwischen Mensch und Tier bedeutet: der Verstand! Das war's, was ihn vom Tode zwischen den eisernen Muskeln und den beißenden Zähnen Terkops rettete.

Die beiden hatten kaum ein Dutzend Sekunden mit einander gekämpft, als sie auf den Boden rollten, sich schlagend, beißend und stoßend, zwei große wilde Tiere, auf Leben und Tod ringend.

Terkop hatte ein Dutzend Messerstiche am Kopf und an der Brust, und Tarzan blutete auch, denn er hatte auf den Schädel einen solchen Schlag erhalten, daß ein großes Hautstück ihm über dem Auge hing und ihn am Sehen verhinderte.

Aber nachdem der junge Engländer imstande gewesen war, die schrecklichen Fänge von seiner Halsader fernzuhalten, und beide jetzt einen Augenblick weniger angestrengt kämpften, um etwas Atem zu schöpfen, faßte Tarzan einen schlauen Plan. Er suchte hinter den Rücken des andern zu gelangen und sich mit den Zähnen und den Nägeln an ihm festhaltend, ihm das Messer so fest in den Leib zu stoßen, bis es mit Terkop vorbei wäre.

Das Manöver gelang leichter, als Tarzan erwartet hatte, denn das dumme Tier, nicht wissend, was sein Gegner beabsichtigte, machte keine sonderliche Anstrengung, um es zu verhindern.

Als es aber endlich merkte, daß sein Gegner sich an ihm festhielt, während es mit seinen Zähnen und Fäusten nichts ausrichten konnte, warf Terkop sich selbst so heftig auf die Erde, daß Tarzan sich kaum noch an ihm festhalten konnte. Ehe er noch dem Affen einen Stoß zu versetzen vermochte, wurde ihm das Messer durch einen schweren Stoß auf die Erde entrissen, und so war er waffenlos.

Während des Ringens der nächsten wenigen Minuten, wurde Tarzans Halt ein Dutzend mal gelockert, bis schließlich ein Zufall ihm einen neuen Halt mit der rechten Hand gab, so daß er seinen Plan verwirklichen konnte.

Sein Arm war von hinten unter Terkops Arm gelegt und mit der Hand und dem Vorderarm hielt er dessen Nacken umschlungen. Es war der Halb-Nelson-Griff der modernen Ringkämpfer, auf welchen der unerfahrene Tarzan gestoßen war; im Augenblick erkannte er den Wert seiner Entdeckung.

So bemühte er sich, auch mit der linken Hand dasselbe zu erreichen, und in wenigen Augenblicken knackte Terkops Nacken unter einem Voll-Nelson.

Jetzt hörte das Ringen auf. Die beiden lagen ganz still auf dem Boden, Tarzan auf Terkops Rücken. Der Kopf des Affen ward ihm immer mehr auf die Brust gedrückt.

Tarzan wußte, was geschehen würde. In einem Nu konnte er seinem Feind den Nacken brechen. Dann aber kam Terkop von derselben Seite, die ihn in diese schlimme Lage gebracht hatte, eine Hilfe, nämlich von Tarzans Überlegung.

Dieser sagte sich nämlich: Welchen Vorteil habe ich davon, wenn ich ihn töte? Wird nicht dadurch der Stamm bloß eines großen Kämpfers beraubt? Und wenn Terkop tot ist, weiß er nichts mehr von meiner Überlegenheit, während er lebend immer den andern Affen ein Exempel sein wird.

Ka-goda? flüsterte Tarzan Terkop ins Ohr. Das heißt in der Affensprache ungefähr so viel wie: Ergibst du dich?

Terkop antwortete nicht, und Tarzan verstärkte den Druck etwas, so daß das große Tier einen lauten Schmerzensschrei ausstieß.

Ka-goda? wiederholte Tarzan.

Ka-goda! schrie Terkop.

Höre zu! sagte Tarzan, indem er einen Augenblick aufatmete, aber ohne von der Umklammerung abzulassen. Ich bin Tarzan, König der Affen, ein mächtiger Jäger, ein mächtiger Kämpfer. In der ganzen Dschungel ist keiner so groß. Du hast zu mir gesagt: Ka-goda! Der ganze Stamm hat es gehört. Zanke nun nicht weiter mit deinem König oder deinem Volke, denn das nächstemal würde ich dich töten. Hast du mich verstanden?

Huh! antwortete Terkop.

Und bist du zufrieden?

Huh! antwortete der Affe wiederum.

Tarzan ließ ihn nun los, so daß er sich wieder erheben und frei bewegen konnte.

In wenigen Minuten waren alle Affen wieder bei ihrer gewöhnlichen Beschäftigung, als ob nichts geschehen wäre. In den Urwald war wieder Ruhe eingekehrt.

Tief in das Gehirn der Affen war aber die Überzeugung eingedrungen, daß Tarzan ein mächtiger Kämpfer und ein sonderbares Geschöpf sei. Sonderbar, weil er es in seiner Gewalt hatte, seinen Feind zu töten und doch ihn frei hatte laufen lassen.

Tarzan wusch seine Wunden in dem klaren Wasser des Flusses aus. Gegen Abend aber, als der Stamm seiner Gewohnheit gemäß zusammenkam, bevor die Dunkelheit über die Dschungel hereinbrach, rief Tarzan die alten Männchen zu sich.

Ihr habt heute wieder gesehen, sagte er zu ihnen, daß Tarzan der größte unter euch ist.

Huh! antworteten alle einstimmig, Tarzan ist groß.

Dann fuhr er aber fort:

Tarzan ist kein Affe. Er gleicht eurem Volke nicht. Seine Wege sind nicht eure Wege, und deshalb wird Tarzan davongehen zu dem Lager seiner eigenen Art am Wasser des großen Sees, der sich endlos weit ausdehnt. Ihr müßt nun einen andern wählen, der euch regieren soll, denn Tarzan wird nicht zurückkehren.

Damit tat der junge Lord Greystoke den ersten Schritt nach dem Ziele, das er sich gesteckt hatte: andere weiße Menschen seiner Art zu finden.


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