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Erstes Kapitel.
Die Jagd auf dem James River

Die Sonne neigte sich bereits ihrem Untergange und färbte die fernen Gipfel der majestätischen Blauen Berge, diesem Gliede in der Riesenkette der Anden, welche die beiden Hälften des amerikanischen Festlandes verbindet und in seiner ganzen Länge durchzieht, mit dem Purpur der Abendröthe. Blutig roth strahlte das Gewölk den Abendglanz zurück, blutig, wie die weiten Landstrecken des Kriegsschauplatzes von Virginien und Carolina, auf welche die untergehende Sonne herabblickte.

Da lagen diese noch vor einem Jahre so herrlichen Auen, ein entsetzliches Bild des Elends und der Vernichtung. Nichts von blühenden Farmen und wohlbebauten Plantagen – Nichts von dem regen Treiben in den Städten, welche sonst den Verkehr mit Europa vermittelten – Nichts von den glänzenden Festen und üppigen Mahlen, auf welchen die Reichen des Landes ihren Reichthum zur Schau zu stellen pflegten; Alles träge, Alles still, Alles todt! Die Plantagen blieben unbebaut, denn man brauchte die Nigger zu Soldaten; der Verkehr in den Städten stockte, denn die Häfen waren blockirt; Glanz und Reichthum verbargen sich, denn wo man sie entdeckte, da mußten sie dem Moloch des Krieges geopfert werden, der täglich Millionen Dollars verschlang.

So sah es in Virginien und Carolina aus, den Sklavenstaaten Nordamerikas, welche der Schauplatz des blutigsten Bruderkrieges waren, den seit Jahrtausenden die Geschichte verzeichnet hat. –

Melancholisch wälzte der James-Fluß seine trägen Fluthen durch die düstern Waldungen von Buckingham, bis er sich jenseits Richmond, der Hauptstadt der Rebellen, zu einem Hafen erweitert, ins Meer ergießt. Hier war es, wo im Sommer 1863 drohend die kämpfenden Heere einander gegenüber standen, wo über mächtige Verschanzungen zahllose Feuerschlünde Unheil verkündend hinüberblickten und die Vorposten argwöhnisch die leiseste Bewegung des Gegners beobachteten. Wehe dem Wanderer, welcher gewagt hätte, diese Linien ohne das richtige Losungswort zu passiren, er wäre verloren gewesen, denn man hätte ihn für einen Spion gehalten und ohne Weiteres erschossen.

Kein Wunder, daß in der Nähe der Vorpostenlinien keine Seele sich blicken ließ, selbst die Schiffe, welche längs der Ufer des James-Flusses in unfreiwilliger Ruhe und völlig abgetakelt vor Anker lagen, schienen von ihrer Bemannung sämmtlich verlassen, denn nirgendwo bemerkte man einen wachehaltenden Matrosen auf dem Deck. – Alles still – Alles todt. –

Doch nein – siehe da, wo das Strauchwerk über das Ufer hinabhängt und das Wasser düster beschattet, regt es sich. Ein kleines Boot lös't sich vom Ufer und pfeilschnell, aber geräuschlos schießt es, von zwei gewandten Ruderern getrieben, den Fluß hinauf, sich immer hart am Ufer im Schatten des Gesträuches haltend. – Wer sind jene Verwegenen? Wie haben sie es möglich gemacht, die Vorpostenlinie der Unionsarmee zu durchbrechen? Oder gehören sie zu derselben, wie können sie es alsdann wagen, sich in eine Gegend zu begeben, wo tausend Späheraugen der Rebellenspione aus jeden Verdächtigen fahnden? –

Jetzt kommen sie zwischen die Reihen der an beiden Ufern des Stromes ankernden Schiffe. Hier sind sie genöthigt, das Ufer zu verlassen und in der Mitte des Stromes weiter zu fahren; doch nein, sie treiben ihr Boot dicht unter das erste Schiff, und dort halten sie an. Das hohe Ufer an der einen Seite und der riesige Bug der Brigg von der andern entziehen sie jeder Entdeckung. Sie ziehen die Ruder ein und setzen sich auf den Boden des Bootes, so daß ihr Kopf den Bord desselben kaum überragt.

Der eine der jungen Männer, welche sich in dem Boote befanden, mochte etwa 26 Jahre zählen; sein Gesicht war oval und wohl geformt, die Oberlippe des kleinen Mundes, in welchem zwei Reihen elfenbeinweißer Zähne schimmerten, zierte ein schwarzes Schnurrbärtchen, die sanften aber lebhaften blauen Augen waren beschattet von schön geschweiften, dichten Brauen, und über der hohen Stirn kräuselte sich das reiche kastanienbraune Haar. Auf dem Kopf trug er einen Strohhut mit breiter Krempe und blauem Bande, dessen Enden nach hinten herabhingen; im Uebrigen ließ seine Kleidung auf einen Mann der besseren Stände schließen.

Sein Gefährte mochte ein oder zwei Jahre jünger sein. Sein Gesicht, obgleich wettergebräunt, wie das des ersten, war doch von fast mädchenhafter Zartheit und regelmäßig schön geformt. Dunkelblondes Haar fiel in Locken bis auf die Schultern herab, und unter den langen dunklen Wimpern blitzten zwei braune Augen voll Feuer und Muth, während die schmalen, fest geschlossenen Lippen zugleich auf Energie und Entschiedenheit des Willens deuteten.

»Hier wären wir vorläufig geborgen,« nahm der Aeltere von Beiden das Wort, nachdem er sich prüfend nach allen Seiten umgeschaut hatte, »und schwerlich wird uns hier eine Spürnase der Rebellen auswittern. Ich denke, wir können ruhig hier liegen bleiben, bis die Dämmerung weiter vorgeschritten ist, damit man uns aus der Mitte des Stromes nicht so leicht bemerkt. Was meinst Du, George?«

»Ich meine, Frederic,« versetzte der mit dem mädchenhaften Gesicht ernst und ohne in den Humor seines Freundes einzustimmen, »daß es gerathen ist, keinen Augenblick die Vorsicht aufzugeben. Unsere Ergreifung wäre unser Verderben.«

»Da hast Du Recht,« erwiderte der Andere, während seine Hand unwillkürlich nach dem Revolver griff. »Zwar sehe ich auch nicht ein Atom einer Gefahr, allein diese Rebellenhunde haben, was Spionage betrifft, den Teufel selbst in ihrem Dienst. Fängt man uns, dann sind wir verloren, denn es ist kein Kunststück, in uns, trotz unserer Verkleidung, Offiziere der Unions-Armee zu erkennen, und da hätten wir denn die liebliche Aussicht, ein paar Jahre in dem Mustergefängniß Millen, Ga unter der Aegide des Bluthundes Wirtz zu verleben. Brrr, lieber todt.«

George nickte gleichgültig mit dem Kopfe, als ob das eine Sache wäre, über die er längst mit sich im Reinen gewesen. Frederic fuhr fort:

»Mir, glaube ich, würde auch schwerlich ein andres Loos werden, als der Tod, denn Frederic Seward, der Sohn des Premierministers der Union, würde in den Augen der Rebellen schwerlich Gnade finden.«

»Und ich, George Borton, der berüchtigte Spion der Unions-Armee noch weniger,« fügte der Andere kalt hinzu.

Es entstand eine Pause, während welcher Frederic die angeregten Gedanken weiter zu spinnen schien. George indessen musterte mit den Blicken aufmerksam die Gegend in der Nähe des Flusses. Jedes Gebäude, das sein Auge zu erreichen vermochte, die in der Ferne schimmernden Umrisse der Stadt Richmond, die Hecken und Gebüsche auf den Aeckern, das Alles schien ihm von Interesse zu sein.

Frederic beobachtete seinen Freund eine Weile gedankenvoll und schweigend, dann nahm er das unterbrochene Gespräch wieder auf:

»Fast thut es mir leid, George,« sagte er, »daß ich darin gewilligt habe, mich von Dir auf dieser gefährlichen Expedition begleiten zu lassen. Ich selber scheue die Gefahr nicht, denn die Liebe achtet keiner Gefahr – aber Du, Georg, mit Dir ist es etwas anderes.«

Um die Lippen des Angeredeten zuckte ein verächtliches Lächeln.

»Meinst Du, ich fürchte den Tod mehr als Du?« fragte er.

»O nein,« fiel Frederic lebhaft ein, »im Gegentheil, Dein Muth und Deine Todesverachtung sind bekannt genug, Du hast sie hinlänglich bethätigt bei Deinen geheimen Missionen in's feindliche Lager. Aber da handelte es sich um den Dienst für's Vaterland, hier setzest Du Dich aber der Gefahr aus lediglich aus Gefälligkeit für mich.«

»Vielleicht treibt auch mich die Liebe nach Richmond,« versetzte George von dem Thema kurz abbrechend, und wandte sich wieder der Betrachtung der Gegend zu.

Frederic folgte der Richtung seiner Blicke.

»Wonach siehst Du denn da?« fragte er. »Willst Du etwa das Terrain recognisciren für den Fall, daß unsere Armee einmal bis hierher vordringt? – Die herrlichen Besitzungen da, nach welchen Du eben siehst, da linker Hand, nicht weit vom James, mit dem prächtigen Wohnhause und den umfangreichen Wirthschaftsgebäuden, das ist White-House und gehörte noch vor zwei Jahren dem Vater meiner theuren Emmy, dem guten Peter Brown. An ihm hatte der Norden einen mächtigen Freund hier im Rebellenlande, denn er war nicht bloß reich an Geld, sondern auch an Einfluß. Er besaß mehr als zweihundert Sklaven, aber er hielt sie nicht wie das Vieh, sondern behandelte sie äußerst human, wodurch er sich bei den Sklavenzüchtern seiner Nachbarschaft ziemlich mißliebig machte. Jetzt ist der alte Brown todt und Emmy's Vormund, Mr. Breckenridge, hat die Plantage mit allem Zubehör gekauft, die Erbin aber nach Richmond gebracht, wo sie sich mit ihrem unermeßlichen Vermögen ganz in der Gewalt der Häupter der Rebellen befindet. Aber ich befreie sie aus diesen Banden, so wahr ich Frederic Seward heiße! – Du begreifst nun wohl, weshalb ich diese Expedition mitten in das Wespennest der Rebellen unternahm? … Aber Du hörst ja gar nicht; was beschäftigt dort Deine Aufmerksamkeit so ausschließlich, daß Du an meiner Erzählung gar kein Interesse nimmst?«

In der That hatte George während der Erzählung seines Freundes unaufhörlich fortgefahren, mit Aufmerksamkeit die Gegend zu durchforschen. In diesem Moment blieb sein Auge auf einem dunklen Gegenstand in der Nähe eines Farmhauses haften.

»Erkennst Du, was das für ein dunkler Gegenstand dort ist?« fragte er seinen Freund, mit dem Finger nach der Richtung deutend.

»Das ist, so viel ich sehe, ein Wagen,« war die Antwort.

»Ganz recht, es ist ein Wagen,« bestätigte George. »Dieser Wagen erwartet mich.«

»Dich?«

»Wie ich Dir sage; frage nicht weiter, sondern laß uns jetzt aufbrechen, es ist dunkel genug, daß wie getrost die Fahrt fortsetzen können.«

Mit diesen Worten richtete sich George im Boote auf und erfaßte mit seiner kleinen, zarten Hand das Ruder. Sein Gefährte folgte seinem Beispiel und wollte eben mit einem kräftigen Schlage das Ruder einsetzen; da fiel ihm der junge Mann in den Arm.

»Halt!« flüsterte er. »Leg' Dich in's Boot zurück.«

Frederic blickte erstaunt um sich, aber sein Freund ließ ihm nicht Zeit, sich erst zu überzeugen, ob etwas Verdächtiges in der Nähe sei, sondern er zog ihn schnell zu sich herunter. Sie lagen der Länge nach im Fahrzeuge ausgestreckt, aber so, daß sie über den Rand desselben hinweg zu sehen vermochten.

»Siehst Du jenes Boot dort,« fragte George, »das genau dem Cours folgt, den wir genommen haben?«

»Wahrhaftig; dort am Ufer gerade unter den Weidenbüschen, unter denen wir hinfuhren. – Sollten sie auf uns Jagd machen?« –

Frederic erfaßte in der einen Hand den Revolver, in der andern das Bowiemesser. George wandte kein Auge von den Ankommenden.

Jetzt hatte sich das Boot so weit genähert, daß sie in demselben deutlich drei Männer unterscheiden konnten. Zwei von ihnen handhabten die Ruder, der dritte saß am Steuer. Als sie, die Reihen der Schiffe erreichten, wendeten sie sich vom Ufer ab und lenkten nach der Mitte des Stromes, bei der Wendung aber, die das Boot machte, konnte George einen leisen Schrei nicht unterdrücken.

Frederic sah ihn verwundert an.

»Was hast Du?« fragte er.

George Borton antwortete nicht. Die Augen weit geöffnet, starrte er nach der Stelle hin, an welcher das fremde Boot vor der Brigg, hinter welcher sie lagen, vorbei kommen und von ihnen noch einmal gesehen werden mußte. Mit fieberhafter Spannung durchbohrte er mit den Augen die Dunkelheit; seine Hand, die das Ruder hielt, schien zu zittern.

Jetzt tauchte die Spitze des Bootes hinter der Brigg hervor – jetzt ward der erste Ruderer sichtbar, es war ein Neger, dann der zweite: es war ein Weißer, ein Mann in grauer Blouse und Beinkleidern von derselben Farbe, seinem Aeußern nach, schien er etwa Aufseher einer Plantage oder Besitzer einer kleinen Farm – endlich ward auch der Mann am Steuer sichtbar. George's Herz schlug hörbar. – Der Mann am Steuer schien klein von Statur, aber von schöner, männlicher Gesichtsbildung, außer einem starken schwarzen Schnurrbart war er völlig glatt rasirt. Auf dem Kopfe trug .er eine niedrige Mütze mit abstehendem Schirm und breiter Goldborte, und um die Schultern hatte er einen dunkelblauen Mantel mit rothem Besatz gehängt.

Das Alles konnte George nur einen Augenblick sehen, denn im nächsten Augenblick befand sich das Boot schon hinter dem folgenden Schiffe und konnte nicht mehr gesehen werden.

Frederic steckte Revolver und Bowiemesser bei Seite und wollte eben seine Freude zur erkennen geben, daß man sie nicht bemerkt habe, aber noch ehe er ein Wort sagen konnte, rief George: »Ihnen nach! Vorwärts, wir müssen sie einholen und den Mann im Mantel noch einmal sehen, Frederic, und wenn's das Leben kostet.«

»Bist Du toll. – Ihnen nach? Laß uns zufrieden sein, daß man uns nicht bemerkt hat.«

»Vorwärts, sage ich, der Mann dort am Steuer ist – wenn nicht der Teufel sein Spiel treibt – der General Mac Clellan.«

»Was sagst Du? Mac Clellan, der Oberbefehlshaber der Unionsarmee, schleicht sich zu den Feinden? Unmöglich George!«

Der, junge Mann hatte bereits die Ruder ergriffen und mit einer Kraft, und Ausdauer, die zu seiner zarten Hand in keinem Verhältniß zu stehen schien, trieb er das Boot vorwärts. Frederic half ihm kräftig und nach einigen Minuten befanden sie sich in der Mitte des Stroms im Kielwasser des verfolgten Boots.

Bis aus hundert Schritte waren sie demselben nahe, ehe sie von den Insassen bemerkt wurden. Die Ruderer hielten einen Augenblick inne. Der Mann am Steuer schien offenbar unschlüssig, was er thun sollte. – Waren es Freunde oder Feinde, die ihm folgten? Sollte er sie herankommen lassen und, falls sie ihm verdächtig wären, niederschießen, oder sollte er sein Heil in der Flucht versuchen? –Nach einigen Sekunden der Ueberlegung hatte er sich zu·dem Letzteren entschlossen.

Die sehnigen Arme des Negers und des Farmers setzten mit verdoppelter Kraft die Ruder ein, aber ihre Verfolger blieben ihnen auf den Fersen.

»Nur nicht nachlassen,« ermahnte George. »Bedenke, das Leben Tausenden hängt davon ab, ob er ein Verräther ist oder nicht. Wir müssen Gewißheit haben, ob er es ist oder nicht.«

Fuß um Fuß gewannen sie den Fliehenden ab. Kaum vierzig Schritte trennten sie, und schon konnten sie die Minuten berechnen, die sie gebrauchen würden, um sie vollends einzuholen – da drang das Geräusch eines in's Wasser fallenden Gegenstandes an ihr Ohr.

»Was war das?« riefen Beide zugleich.

So scharf sie auch umherblickten, sie vermochten Anfangs nichts zu entdecken. Da machte George die Bemerkung, daß indem verfolgten Boote jetzt nur ein Ruderer sichtbar sei.

Verwundert blickten Beide einander an.

Da plötzlich erhielt ihr Boot einen Ruck, daß sie nach einer Seite taumelten, und gerieth dermaßen in's Schwanken, daß es mit dem einen Bord Wasser schöpfte und nahe daran war umzuschlagen. – Erschrocken wandten sie sich nach der Seite hin, an welcher sich die Ursache dieses Schwankens befinden mußte, und blickten in das grinsende Gesicht des Negers, der, sich mit den Händen anklammernd, aus Leibeskräften bemüht war, das Boot umzukippen.

Schnell wie der Gedanke hatte Frederic den Revolver gezogen. Der Schuß krachte; aber noch bevor er den Hahn abgedrückt hatte, war der Kopf des Negers unter der Oberfläche des Wassers verschwunden, um erst nach geraumer Zeit in weiter Entfernung von ihnen wieder aus den Fluthen emporzutauchen.

Es war jetzt unmöglich, die Verfolgung fortzusetzen, denn ihr Boot war dermaßen mit Wasser angefüllt, daß es leicht bei der geringsten Bewegung sinken konnte. Nur mit Mühe erreichten sie das Ufer; die Verfolgten aber, nachdem sie den Neger wieder aufgenommen hatten, waren schnell ihren Blicken entschwunden. – –

»Wir müssen es dennoch erfahren,« erklärte George. »Laß uns hier unsern Weg trennen. Ich werde nach Richmond gehen; ist er es, und kommt er dahin, so erfahre ich es sicherlich. Geht er nicht nach Richmond, sondern hält er sich hier auf einer der Farmen auf, so wirst Du ihn sehen müssen, wenn Du Dich hier in der Nähe dieser Landstraße verborgen hältst.«

Frederic nickte beistimmend und reichte dem Freunde die Hand.

»Leb' wohl, George,« sagte er. »Zwar thut es mir wehe, daß ich Emmy jetzt nicht, vielleicht nie mehr sehe und spreche; aber die Pflicht gegen die Republik geht voran. Ich werde thun, was ich kann, um zu entdecken, ob es sich hier um Verrath handelt oder nicht. Geh' Du nach Richmond. Bin ich binnen drei Tagen nicht bei Die im Hotel Franklin, so nimm an, daß ich todt oder gefangen bin und räche mich.«

George erwiederte mit Herzlichkeit seinen Händedruck, und indem er aus einen langsam sich nähernden Wagen deutete, sagte er:

»Dieser Wagen erwartet mich, wie ich Dir sagte. Leb' wohl, wenn Gott will, sehen wir uns bald wieder. Der Weg, den wir Beide gehen, ist mit Gefahren gepflastert. Mein Besuch gilt dem Rebellenpräsidenten Jefferson Davis!«

Er stieg ein, und der Wagen fuhr mit ihm in scharfem Trabe davon.


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