Sagen aus Westfalen
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Der Teufel in der Davert

Es geht im Münsterlande allgemein die Sage, daß in der Davert außer einer Menge von andern Gespenstern und Kobolden auch der Teufel selbst sein Wesen treibe. Er läßt sich in allerhand Gestalten sehen und erscheint besonders in der Abenddämmerung als ein starker stämmiger Kerl, welcher mit großen Schritten und mit ineinandergeschlagenen Armen unter den alten Eichbäumen umhergeht. Zuweilen findet man ihn auch, wie er ganz ruhig auf einem Schlagbaum sitzt. Er tut indessen niemandem etwas zuleide und soll sogar schon mit mehreren Bauern geplaudert haben. Wer ihm aber zu Leibe geht, kommt schlecht weg. Es ist schon mehrmals begegnet, daß Bauern, die mit Knüppeln auf ihn losgehen wollten, stundenweit durch die Luft fortgeschleudert wurden und Arme und Beine zerbrachen, so daß sie ihr Leben lang Krüppel blieben. Es wird den Teufel ärgern, daß er bei der jetzigen Teilung der Davert seinen Tummelplatz in Westfalen verliert.

 


 


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