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17. Im Kampfe mit Eisbären

Der Steuermann war im Nu aus seiner Koje und ging mit dem Kapitän auf Deck.

Ich folgte ihnen; denn ich war sehr gespannt darauf, wie sie es anstellen würden, das Schiff mit Handkraft aus dem Eis in die offene See zu bringen.

Zugleich mit mir kamen die Matrosen oben an.

Ohne Verzug ward das schwere Werk begonnen.

Zuerst schaufelte man den Schnee von der Luke des Lastraumes; denn dort lagen die langen Stangen und Haken, die man zur Arbeit brauchte.

An beiden Seiten des Schiffes ragten kleine Eishügel auf.

Die Männer stemmten die langen Stangen gegen das Eis und schoben mit Aufwendung ihrer ganzen Kraft das Schiff langsam in südliche Richtung.

Nach einer Stunde angestrengter Arbeit kamen wir an eine sehr große flache Eisscholle zur Linken.

Sie war gewiß mehrere hundert Meter lang und erstreckte sich in gerader Linie bis zum offenen Wasser an der Grenze des Polareises.

Ihr entlang mußte das Schiff geschoben werden.

Doch hier entstand eine große Schwierigkeit.

Zur Rechten war kein Eis mehr in unmittelbarer Nähe, und so konnte man an der Steuerbordseite die Stangen nicht benutzen.

Die Arbeit stockte. Man überlegte, was nun zu machen sei.

Der Kapitän wußte bald Rat.

»Die Matrosen«, sagte er, »gehen mit mir auf die Eisscholle, das lange Tau wird am Bug befestigt, und dann ziehen wir mit vereinten Kräften das Schiff vorwärts. Der Steuermann hält an Bord mit einer Stange das Fahrzeug in passender Entfernung vom Rande des Eises.«

Das war in der Tat der einzige Ausweg.

Das Schiff wurde nun mit langen Haken bis dicht an die Scholle gezogen.

Dann sprangen Kapitän und Matrosen auf diese hinab, der Steuermann warf ihnen das Tau hinüber, und die mühsame Arbeit begann.

Ich suchte, so gut ich konnte, dem Steuermann zu helfen, das Schiff vom Rande des Eises fernzuhalten, damit es nicht durch Reiben oder Anstoßen behindert würde.

Der Kapitän und die Matrosen mußten zuweilen bis über die Knie durch den Schnee waten. Doch hielt das nicht weiter auf, denn die schwere Arbeit ging ohnehin nur langsam voran.

Ohne ein Wort zu reden, zogen sie unverdrossen an ihrem Tau.

So kamen wir unserem Ziel immer näher.

Keiner von uns merkte etwas von der Kälte; im Gegenteil, das Rettungswerk machte uns sehr warm.

Ich selbst war bald in Schweiß gebadet und sah, wie ab und zu dicke Tropfen von der Stirne des Steuermanns rollten.

In meinem Eifer wurde ich förmlich begeistert für die ungewohnte Arbeit.

Es war ein höchst seltsames Bild, das wir darboten:

Auf der Eisscholle die vier vornüber gebeugten Gestalten in den Lederkleidern, den Südwester auf dem Kopf, in einer Reihe der eine hinter dem andern, mit großer Anstrengung das lange Tau ziehend und mühsam durch den tiefen Schnee stapfend; auf dem Schiffe ein Mann und ein kleiner Knabe, in einem fort mit der langen Stange gegen die Scholle drückend und stoßend.

Der Steuermann und ich hatten kein leichtes Tun; denn das Tau war stets straff gespannt; die auf dem Eise zogen wacker.

Aber wir achteten der harten Mühe nicht. Es galt ja Leben oder Tod für uns alle.

Nachdem wir eine gute Stunde lang sämtliche Kraft aufgeboten hatten, waren wir bis zur Mitte der Eisscholle gekommen.

Hier stießen wir auf ein Hindernis, das unserer Arbeit vorläufig ein Ende machte.

Wir hatten anfangs gemeint, die Eisscholle sei in ihrer ganzen Ausdehnung flach. Aber nun sahen wir gerade vor uns in einer Entfernung von etwa zwanzig Metern eine Erhöhung, die wir wegen des hohen Schnees bisher nicht beachtet hatten.

Sie erstreckte sich wie ein Wall von Ost nach West quer über die ganze Fläche und war, wie alles rundumher, mit Schnee bedeckt. Zudem war sie auf der uns zugekehrten Seite so steil, daß man nicht hinüberklettern konnte.

Kapitän Foß, der Vorderste in der Reihe, blieb stehen und machte den Vorschlag, einen Augenblick auszuruhen.

Auf das Hindernis zeigend, rief er:

»Herr Steuermann, wie kommen wir da hinüber?«

Der Steuermann, der schon einige Zeit mit Besorgnis in diese Richtung geschaut hatte, antwortete:

»Ich sehe noch keinen Ausweg, Herr Kapitän. Jedenfalls müssen wir sehr auf der Hut sein, wenn wir in die Nähe dieser unebenen Stelle kommen, denn da finden sich oft Vertiefungen und Spalten. Geben Sie nur acht, daß Sie nirgends hineinfallen.«

»Sie haben recht«, erwiderte der Kapitän. »Es wird wohl das beste sein, ich nehme meinen Stab und untersuche erst den Ort.«

»Nonni!« rief er dann, »geh mal in die Kajüte und hole meinen Stab mit der Eisenspitze; er hängt bei dem Jagdgewehr in meiner Koje.«

Stolz über diesen Auftrag, war ich im Augenblick unten, nahm den Stab und brachte ihn eilig hinauf.

Es war eine Stange aus festem Holz, etwa zwei Meter lang, unten mit einer scharfen Eisenspitze versehen.

»Wirf ihn mir zu!« rief der Kapitän.

Ich schleuderte ihn hinüber, und Herr Foß fing ihn geschickt auf. Dann gab er Befehl:

»So, jetzt das Schiff so nah wie möglich an den Eisbuckel gezogen! Wir werden nachher schon Mittel finden, das Hindernis zu überwinden. Zunächst aber wollen wir ein Lied anstimmen. Das gibt bei der sauren Arbeit Mut und Kraft.«

Der Vorschlag fand allgemeinen Beifall. Sofort stimmte der Steuermann, der eine wohlklingende Stimme hatte, das beliebte dänische Lied an:

»Es ist ein herrlich Land,
Es liegt im hohen Norden.«

Kapitän und Matrosen fielen kräftig ein.

Dann ward mit frohem Mut die Arbeit wieder fortgesetzt.

Der Kapitän hatte recht gehabt: der Gesang verlieh uns neue Kraft.

Als wir endlich bis an die verhängnisvolle Erhöhung gelangt waren, blieb der Kapitän stehen und stieß mit seinem Stabe einigemal kräftig gegen die harte Eiswand, die lotrecht vor uns aufragte.

Da ertönte plötzlich von der andern Seite des Walles her ein Heulen, so wild und entsetzlich, daß der Gesang augenblicklich verstummte und alle die kräftigen, sonst so mutigen Seeleute unwillkürlich einige Schritte zurücksprangen.

Mit angsterfülltem Blick starrten sie in die Richtung, von wo das fürchterliche Heulen gekommen war.

Es dauerte nicht lange, da tauchte über dem Rand des Eiswalles ein weißer, zottiger Kopf hervor, und ein paar scharfe, funkelnde Augen stierten auf die Männer herab.

Der Kapitän, der dem Ungetüm am nächsten war, faßte sich zuerst und rief mit lauter Stimme den Matrosen zu, die wie gelähmt vor Schrecken hinter ihm standen:

»Ein Eisbär! Rettet euch schnell aufs Schiff! Ich bleibe hier, bis alle an Bord sind.«

Kaum hatte er diese Worte gerufen, da zeigte sich neben dem ersten zottigen Kopf noch ein zweiter, ebenso wilder.

Die Matrosen waren gleich davongestürzt.

Schrecken und Angst hatten ihre Schritte beflügelt. Das war jetzt kein Waten mehr durch den tiefen Schnee, sie flogen förmlich darüber hinweg.

In wenigen Sekunden hatten sie den Weg zum rettenden Fahrzeug zurückgelegt.

Herr Foß trotzte unterdessen kaltblütig der Todesgefahr.

Zwar zog auch er sich zurück, aber langsam, Schritt um Schritt, die Augen fest auf die fürchterlichen Bestien gerichtet.

Ab und zu warf er einen raschen Blick auf die Matrosen, um zu sehen, ob sie sich schon in Sicherheit gebracht hätten.

»Um Gottes willen! schnell! schnell!« schrie er. »Springt auf Deck, sonst ist es aus mit uns!«

Atemlos riefen sie ihm zu:

»Wir können nicht – es ist unmöglich – das Schiff ist zu weit vom Eis entfernt.«

Es lag wenigstens sechs Fuß vom Eisrande im Wasser.

Der Steuermann und ich hatten es ja mit aller Macht vom Eise ferngehalten.

Ratlos irrten die Leute in wilder Angst bald da-, bald dorthin und streckten zitternd die Hände zu uns herauf.

Doch umsonst.

Nirgends fanden sie eine Stelle, wo sie herüberspringen konnten.

Niemand dachte daran, mit dem Tau das schwere Schiff heranzuziehen. Es wäre wohl auch keine Zeit dazu gewesen.

Der Steuermann war in die Kajüte hinabgerannt, um das Gewehr des Kapitäns zu holen. Aber in der Aufregung fand er nicht gleich Kugel und Pulver.

Ich stand da und rang die Hände in Todesangst um den Kapitän.

Schon waren die Tiere bis ganz oben auf den Wall geklettert, zwei große Eisbären, mächtige Raubtiere, lüstern nach Beute – ein schrecklicher Anblick.

Anfangs blieben sie unbeweglich stehen und schauten neugierig auf die Männer und das Schiff.

Es war ihnen wohl etwas ganz Neues. Sie hatten vielleicht bisher noch nie Menschen gesehen.

Nachdem sie uns eine Weile mit großer Aufmerksamkeit betrachtet hatten, sperrten sie den Rachen auf und zeigten ihre langen, spitzen Zähne. Dann folgte ein furchtbares Heulen.

Ich zitterte am ganzen Leibe wie Espenlaub.

Der kranke Owe war aus seiner Koje gesprungen und kam, in eine Bettdecke gehüllt, herangelaufen.

Das waren unheimliche Töne, so hohl und wild, daß es uns durch Mark und Bein ging.

Plötzlich wurden sie still und begannen, Kopf und Vorderkörper auf die plumpe Art der Eisbären zu bewegen, bald nach rechts, bald nach links, und so eine Weile fort.

Dann streckten sie Kopf und Hals immer weiter nach vorn, als suchten sie eine passende Stelle, wo sie sich an der lotrechten Wand hinablassen könnten.

Es war schauerlich anzusehen, mit welch eisiger Ruhe, wie bedächtig und sicher die beiden beutegierigen Unholde den Weg zu uns auskundschafteten.

Der Kapitän hatte sich unterdessen bis zum Schiff zurückgezogen.

Die Matrosen liefen in ratloser Verzweiflung längs des Wassers hin und her.

Jetzt erst sah der Kapitän, weshalb die Unglücklichen nicht an Bord kommen konnten.

»Nonni!« rief er, »die dickste Stange her!«

Schnell ließ ich sie über die Reling bis auf das Eis hinunter.

Einer der Matrosen kletterte in aller Hast darauf.

Aber sie war zu schwach; sie krachte gleich so stark, daß er zurückspringen mußte.

Wieder standen Kapitän und Matrosen ratlos da.

Die Gefahr wuchs mit jeder Sekunde.

Schon ließen die Bären sich vorsichtig von der Eiswand herab und wateten dann nebeneinander durch den Schnee.

»Die Bären gehen auf uns los!« schrie der Kapitän mit vor Erregung zitternder Stimme und stellte sich unverzüglich ihnen entgegen.

Den Stab fest in beiden Händen, hielt er die scharfe Spitze gegen die Tiere.

In dieser schrecklichen Lage hatte der mutige Mann noch die Kaltblütigkeit, an die Rettung der Matrosen zu denken.

»Lauft zum Bug und klettert am Schiffstau hinauf!« rief er.

»Am Schiffstau hinauf!« wiederholte er mehrmals, wandte aber nicht den Blick von den herannahenden Bestien.

Die Matrosen liefen in aller Hast nach vorn, wo das dicke Tau schlaff von der Reling herabhing.

Einen Augenblick zögerten sie; denn sie konnten das Tau nicht greifen, ohne sich in das eiskalte Wasser zu stürzen.

Die Bären waren jetzt noch höchstens zehn Fuß weit vom Kapitän.

Er drohte ihnen beständig mit dem Stabe, um sie womöglich zu schrecken oder wenigstens aufzuhalten.

Das gelang ihm.

Sie blieben stehen und schauten abwechselnd bald auf ihn, bald auf die Matrosen.

Dann aber wandten sie sich nach links, gingen in einem Bogen an dem drohenden Kapitän vorbei und auf die Matrosen los.

Jetzt war die Entscheidung da.

»Ins Wasser hinein!« schrie der Kapitän. »Ins Wasser hinein! Greift das Tau!«

Als die Matrosen die Bären herankommen sahen, brachen sie in einen Schrei des Entsetzens aus und warfen sich alle auf einmal ins Wasser.

Sie verschwanden unter der Oberfläche, konnten aber doch das Tau ergreifen und kletterten daran empor.

In dem Augenblick, wo die Raubtiere ihre Beute plötzlich verschwinden sahen, stießen sie ein fürchterliches Gebrüll aus und gingen rasch zur Stelle, wo die Männer soeben gestanden hatten.

Der erste Matrose war schon beinahe bis an die Reling geklettert, der andere war hart hinter ihm, doch hingen seine Füße noch im Wasser; der dritte kam mit dem Kopf eben aus dem Wasser hervor.

Herr Foß suchte seinen Leuten Zeit zu verschaffen. Drohend schwang er seinen Stab und schrie, so laut er konnte, um die Aufmerksamkeit der wilden Tiere auf sich zu lenken.

Sie blieben auch wirklich an der Kante des Eises stehen und wandten den Kopf zum Kapitän, der beständig schrie und mit dem Stab drohte.

Die zwei ersten Matrosen waren bereits außer Gefahr. Der letzte lag noch mit dem Unterkörper im Wasser.

Jetzt ließen die Bären sich nicht länger hinhalten. Sie sprangen ins Meer hinab und schwammen auf ihn los.

Der arme Mann strengte sich aufs äußerste an.

Eben wollte er die Füße aus dem Wasser ziehen, da hatten die Bären ihn erreicht.

Sie langten wie Katzen mit den Vordertatzen nach ihm, faßten mit ihren scharfen Klauen seine Beine und zogen ihn zu sich, daß ihm augenblicklich das Tau entschlüpfte.

Mit einem Schrei der Verzweiflung fiel er auf die schwimmenden Raubtiere, die ihn nun mit den Zähnen packten.

Was jetzt vor unsern Auge geschah, war so gräßlich, daß mir das Blut in den Adern stockte.

Zwischen den beiden Bären entstand ein unheimlicher Kampf um ihre Beute. Jeder für sich zerrte mit solcher Kraft an dem Unglücklichen, daß es aussah, als würden sie ihn in Stücke reißen.

Endlich kam der Steuermann mit dem bereits geladenen Gewehr. Er lehnte sich sofort über die Reling und zielte.

Der Schuß krachte.

Ein dumpfes Heulen und starkes Platschen im Wasser bewies, daß eines der Tiere getroffen war.

Der grauenvolle Kampf hörte auf.

Der durch den Kopf geschossene Bär ließ seine Beute fahren und drehte sich im Wasser rund.

Der andere schwamm, den Matrosen mit den Zähnen am Arme festhaltend, zum Rande des Eises.

Schnell ging der Kapitän einige Schritte zurück, damit das Tier den Mann ungehindert auf das Eis bringen und ihn so wenigstens vor dem Ertrinken rette.

Das war denn auch ein leichtes für den riesig starken Bären.

Er kletterte mit dem scheinbar Halbtoten auf die Eisscholle und schleppte ihn einige Fuß weit.

Dann ließ er ihn auf den Schnee fallen, legte sich langsam auf ihn und hielt ihn mit den Vordertatzen an den Schultern fest.

Nun machte er es gerade wie ein Hund, der sich in aller Ruhe hinlegt, um einen großen Knochen zu verspeisen.

Er schaute langsam um sich, fletschte mit den Zähnen, leckte sich ums Maul, ja beleckte sogar das Gesicht des Matrosen und gab durch ein leises Knurren und Grunzen zu erkennen, wie wohlig er sich fühlte, sein Mahl nun beginnen und seine Gier befriedigen zu können.

Doch dazu bekam er keine Zeit.

Mit Todesverachtung stellte der Kapitän sich dem jetzt doppelt gefährlichen Raubtier entgegen, bewaffnet nur mit seinem Stabe.

Der Steuermann stand mit geladenem Gewehr auf dem Schiff. Er zielte, wagte aber nicht zu schießen aus Furcht, er möchte den Kapitän oder den Matrosen treffen.

Die zwei Geretteten waren in ihre Kajüte hinabgesprungen und kamen mit Messern heran.

Bei dem grausigen Anblick, der sich ihnen auf der Eisscholle darbot, schrien sie vor Entsetzen laut auf.

Der Eisbär lag da mit offenem Rachen auf ihrem Kameraden, vor ihm stand der Kapitän und hielt ihm die Eisenspitze vor die Brust.

Knurrend warf das Tier wütende Blicke auf ihn, wollte aber seine Beute nicht preisgeben.

»Kommt mit den Schiffshaken her!« rief der Kapitän.

Die Matrosen schleuderten sie aufs Eis und setzten von der Reling aus in kühnem Sprung über das Wasser.

Der Steuermann mit dem Gewehr in der Hand sprang ihnen nach.

Just während dies vor sich ging, erhob der Bär sich gegen den Kapitän.

Dieser aber stieß schnell zu und bohrte ihm die scharfe Eisenspitze mit solcher Kraft in die Brust, daß sie bis tief in die Eingeweide drang.

Das verwundete Tier stieß ein langgezogenes, durchdringendes Geheul aus und sprang so wütend auf, daß es dem Kapitän nicht möglich war, den Stab wieder an sich zu ziehen. Er blieb dem Bär im Leibe stecken.

Waffenlos, wie er jetzt war, suchte Herr Foß sein Leben durch die Flucht zu retten.

Aber der rasende Bär richtete sich auf die Hinterfüße empor und setzte ihm nach.

Trotz der schweren Wunde hatte er ihn in wenigen Sekunden eingeholt und streckte ihn mit einem Schlag der Vordertatze nieder in den Schnee.

Der Kapitän schien verloren.

Aber im Nu waren die Matrosen da und bohrten beide zugleich ihre Haken tief in die Seiten des wütenden Tieres.

Zugleich setzte der Steuermann ihm den Gewehrlauf an den Kopf und gab Feuer.

Trotzdem hatte der Eisbär noch die Kraft, sich gegen seine Verfolger zu wenden.

Doch das waren seine letzten Kraftanstrengungen.

Er fiel auf den Rücken, biß den Stab, der aus der Brust hervorragte, ab und wälzte sich in den letzten Zuckungen eine Weile in dem blutgetränkten Schnee.

Dann blieb er auf der Seite liegen und rührte sich nicht mehr.


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