Heinrich Smidt
Seeschlachten und Abenteuer berühmter Seehelden
Heinrich Smidt

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Von der Groeben.

Die Grafen und Herren von der Groeben gehören in Preußen, Pommern, den Marken und Sachsen zu Hause; auch wanderte vor vielen Jahren eine Linie derselben in die königlichen Staaten ein. Der Sage nach gehörten die Groebens zu den zwölf uralten Geschlechtern, aus denen die alten Sachsen die Vierherren ihres Königreiches wählten. Bei Jena und Taucha in Sachsen liegen die uralten Orte Groeben; ebenso bei Saarmund in der Mark Brandenburg das später entstandene, jedoch auch sehr alte Groeben. Eine vielfach erzählte und von Dichtern benutzte Sage ist es, daß die Voreltern dieses Geschlechtes mit Kaiser Heinrich dem Vogelsteller in die Mark gekommen sein und unter seinen Bannern Brandenburg erobert haben sollen.

Aus diesem berühmten Geschlechte ist der deutsche Seemann entsprossen, dessen Name in den brandenburgischen Landen stets mit besonderer Achtung ausgesprochen werden muß.

Otto Friedrich von der Groeben war der Sohn Georg Heinrichs, kurfürstlich brandenburgischen Generalmajors und Amtshauptmanns zu Marienwerder und Riesenburg. Otto Friedrich erwarb sich die Gunst Kurfürst Friedrichs III., wurde bald zum Kammerjunker befördert und erhielt nach dem Tode seines Vaters dessen Amtshauptmannschaft, die er später mit derjenigen zu Osterode und Hohenstein vertauschte. Er war von einer unwiderstehlichen Wanderlust ergriffen und zog über See und Land nach Jerusalem, auf den Libanon, auf den Sinai und nach Aegypten, focht auf Morea in den Reihen der Venetianer gegen die Türken, sowie in der Mittellandssee gegen die Barbaresken.

Der große Kurfürst hatte ihn, den bewährten Reisenden, dazu ausersehen, die von ihm geschaffene Marine durch Gründung einer Kolonialmacht zu befestigen, und diesem Umstande verdankt Herr Otto Friedrich von der Groeben seinen Platz in diesem Buche. Er gründete 1683 das Fort Friedrichsburg auf der Küste von Guinea. Zwei spanische Schiffe, die zu der sogenannten Silberflotte gehörten, wurden durch seinen Mut eine Beute der Brandenburger. – Er starb am 30. Januar 1725.


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