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Zweites Kapitel.

Wer sah zwei solche Freunde mehr?
Woher denn kam ihr Streit? –
Weil er Versöhnung wünschte sehr
Nach bester Freundschaft Rechten,
Und sich kein andres Mittel beut,
So will er mit ihm fechten.

Die zwei Herzöge.

Die beiden Freunde hatten mit ihrer gewöhnlichen Herzlichkeit die mit Gras bedeckten Einöden von Liddesdale durchzogen, und waren in den gegenüberliegenden Theil von Cumberland, welcher den emphatischen Namen der Wüste führt, gekommen. In diesen einsamen Gegenden erhielten die unter der Sorgfalt ihrer Viehtreiber stehenden Heerden ihre Nahrung hauptsächlich auf dem Wege, über den sie hingetrieben wurden, bisweilen auch durch eine in Versuchung führende Gelegenheit, in eine benachbarte Waide einzudringen und das dortige Futter mitzunehmen. Von jetzt aber änderte sich der Schauplatz, sie gelangten in ein fruchtbares, mit Umzäunungen versehenes Land, wo keine solche Freiheit genommen werden durfte, ohne daß eine Verabredung oder ein Handel mit den Grundeigentümern geschlossen war. Dieß war um so mehr der Fall, da ein großer nördlicher Markt gehalten werden sollte, wo sowohl schottische als englische Viehtreiber einen Theil ihrer Heerden zu verkaufen gedachten, hinsichtlich deren es wünschenswerth war, sie gehörig ausgeruht und in gutem Zustande auf den Markt zu bringen. Man konnte deßhalb nur mit Schwierigkeit und zu höheren Preisen Felder bekommen. Diese Nothwendigkeit veranlaßte auf einige Zeit die Trennung der beiden Freunde, welche fortgingen, damit ein Jeder, so gut es ihm möglich war, für die Unterbringung seiner Heerde einen besonderen Handel abschließen könne. Unglücklicherweise traf es sich, daß Beide, ohne es zu wissen, über ein Stück Feld einen Handel abschließen wollten, welches auf dem Eigenthume eines Landedelmannes von einigem Vermögen lag, dessen Gut in der Nähe sich befand. Der englische Viehtreiber wandte sich an den Verwalter des Eigenthums, den er kannte. Es traf sich, daß der cumbrische Gutsherr, welcher einigen Verdacht über die Ehrlichkeit seines Verwalters hegte, gelegentlich Maßregeln traf, um sich zu überzeugen, wie weit derselbe begründet sei, und den Willen ausgesprochen hatte, daß diejenigen, welche sich nach seinen Gehegen erkundigten, um dieselben auf einige Zeit zu benutzen, an ihn selbst verwiesen würden. Da jedoch Herr Ireby am Tage zuvor eine Reise auf einige Meilen nordwärts angetreten hatte, so war der Verwalter der Meinung, die Einschränkung seiner Vollmacht sei für jene Zeit beseitigt, und schloß daraus, daß er für das Interesse seines Herrn, und vielleicht für sein eigenes sorgen könne, wenn er mit Harry Wakefield einen Contrakt abschließe. Mittlerweile wurde Robin Oig, ohne zu wissen, was sein Kamerad vorhatte, seinerseits von einem gut aussehenden, hübschen, jungen Mann auf einem Klepper eingeholt, dem nach der damaligen Mode der Schwanz gestutzt war. Der Reiter, mit engen ledernen Beinkleidern angethan und mit langen Sporen bewaffnet, that einige passende Fragen über Märkte und Viehpreise. Als Robin nun sah, daß er ein höflicher Herr und ein Kenner seines Gewerbes sei, nahm er sich die Freiheit ihn zu fragen, ob es in der Nähe kein Grasland für die zeitliche Unterbringung seiner Heerde gebe. Er hätte die Frage an keine willigere Ohren richten können, denn der Herr mit den ledernen Hosen war der Grundeigenthümer, mit dessen Verwalter Harry Wakefield einen Handel abgeschlossen, oder abzuschließen im Begriffe stand.

»Du hast gutes Glück, pfiffiger Schotte,« sagte Ireby, »daß du mit mir gesprochen hast, denn ich sehe, dein Vieh hat sein Tagewerk gethan, und ich habe innerhalb drei Meilen in der Runde das einzige Feld zur Verfügung, das in dieser Gegend dazu gebraucht werden kann.«

»Die Heerde kann wirklich noch drei bis vier Meilen gehen,« sagte der vorsichtige Hochländer, »aber was verlangt Euer Gnaden für die Thiere pro Kopf, wenn ich den Park für zwei oder drei Tage nehmen will-«

»Schotte, wir werden Handels eins, wenn Ihr mir sechs Ochsen zum Mästen, und zwar zu vernünftigem Preise, überlaßt«

»Welche Thiere wollen Euer Gnaden haben?«

»Wohlan, laß mich sehen; die beiden schwarzen, den dunkelbraunen, die Ochsen ohne Hörner, den mit den gewundenen Hörnern – den mit geraden Hörnern, was ist Euer Preis pro Kopf?«

»O,« sagte Robin, »Euer Gnaden ist ein Kenner, ein wirklicher Kenner; ich hätte selbst nicht geschickter die sechs besten Thiere aussuchen können, ich, der ich sie kenne, als wären sie meine Kinder, die armen Dinger!«

»Wohlan, Schotte, wie viel pro Kopf?« fuhr Herr Ireby fort.

»Sie standen im höchsten Preise auf den Märkten von Doune und Falkirk,« erwiderte Robin.

In dieser Weise hatte das Gespräch seinen Fortgang, bis sie Beide über den Preis der Thiere übereingekommen waren, wobei der Gutsherr die zeitweilige Unterbringung des Viehs mit in Kauf nahm, und Robin, wie er glaubte, einen sehr guten Handel abschloß, vorausgesetzt, das Gras war nur erträglich.

Der Gutsherr ritt an der Heerde her, theils um Robin den Weg zu zeigen und nachzusehen, daß seine Heerde gehörig untergebracht würde, theils auch, um von ihm die letzten Nachrichten über die nördlichen Märkte zu erfahren.

Sie kamen zu dem Felde und die Waide schien ausgezeichnet. Wie groß war aber ihr Erstaunen, als sie sahen, daß der Verwalter ruhig die Heerde von Harry Wakefield in das grasreiche gelobte Land trieb, welches den Thieren von Robin Oig vom Eigenthümer selbst angewiesen war! Der Gutsherr spornte sein Pferd, sprengte auf seinen Diener zu und erklärte dem Engländer, als er erfahren hatte, worum es sich handle, daß sein Verwalter das Feld ohne seine Erlaubniß vermiethet habe, und daß er sich Gras für sein Vieh, wo er wolle, suchen möge, da er hier keines bekommen werde. Zugleich gab er seinem Verwalter einen strengen Verweis wegen Ueberschreitung seiner Befehle, und befahl ihm, das hungrige und müde Vieh von Harry auszutreiben, welches gerade ein Mahl von ungewöhnlichem Ueberfluß begonnen hatte, sowie dasjenige seines Gefährten einzuführen, den er jetzt als seinen Nebenbuhler zu betrachten begann.

Die Gefühle, welche sich in Wakefields Seele erhoben, konnten ihn anreizen, sich der Entscheidung Ireby's zu widersetzen, allein jeder Engländer hat einen ziemlich genauen Begriff von Gesetz und Gerechtigkeit, und John Fleece Bumpkin, der Verwalter, mußte anerkennen, daß er seine Vollmacht überschritten habe. Somit sah Wakefield, daß ihm nichts übrig blieb, als seine hungrigen und in ihren Hoffnungen getäuschten Thiere zusammen und fort zu treiben, um anderswo ein Unterkommen zu suchen. Robin Oig sah den Vorfall mit Bedauern, und beeilte sich, seinem englischen Freunde den Antrag zu machen, daß er den streitigen Besitz mit ihm theilen möge, allein Wakefields Stolz war tief gekränkt; derselbe erwiderte mit Verachtung: »Nimm nur Alles, Mann, mache nicht zwei Bissen aus einer Kirsche; du kannst die Herren beschwatzen und eines schlichten Mannes Auge trübe machen. Fort, Mann, ich mag nicht die schmutzigen Schuhriemen von Jemand küssen, um Erlaubniß zu erhalten, in seinem Ofen backen zu dürfen.«

Robin Oig war über das Mißvergnügen seines Kameraden betrübt, aber nicht erstaunt; er bat seinen Freund, daß er nur noch eine Stunde warten möge, bis er selbst zum Hause des Gutsherrn gegangen sei, um für das von ihm gekaufte Vieh Bezahlung zu erhalten; alsdann werde er zurückkehren und ihm behülflich sein, um das Vieh auf einen passenden Ruheplatz zu treiben und ihm zugleich das ganze Mißverständniß, worin sie Beide gerathen waren, darzulegen. Der Engländer aber beharrte bei seinem Zorne. »So, du hast verkauft? Du bist ein schlauer Kerl, um die Stunden zu kennen, wo ein Handel abzuschließen ist. Geh zum Teufel, denn ich will niemals wieder dein Gesicht sehen, falscher Schlingel! du sollst dich schämen, mir in's Gesicht zu blicken.«

»Ich schäme mich niemals, Jemandem in's Gesicht zu blicken,« sagte Robin etwas bewegt, »und außerdem will ich Euch auch heute noch in's Gesicht blicken, wenn Ihr im kleinen Dorfe dort einkehren wollt.«

»Vielleicht würdet Ihr eben so gut wegbleiben,« sagte sein Kamerad; er wandte seinem früheren Freunde den Rücken und trieb sein ungern ihm folgendes Vieh zusammen, wobei ihm der Verwalter half, welcher einige wirkliche und einige verstellte Theilnahme an Wakefields Mißgeschick zeigte.

Nachdem Harry Wakefield einige Zeitlang mit mehr als Einem der benachbarten Pächter unterhandelt hatte, welche ihm den Platz für die Unterbringung seiner Heerde nicht gewähren konnten oder nicht gewähren wollten, erreichte er endlich in seiner Noth seine Absicht bei dem Wirthe des Bierhauses, wo er und Robin Oig bei ihrer ersten Trennung von einander überein gekommen waren, die Nacht mit einander zuzubringen. Der Wirth gestattete ihm, sein Vieh auf ein unfruchtbares Moor zu einem nur wenig geringeren Preise zu treiben, als der Verwalter gefordert hatte; die elende Waide, sowie der dafür bezahlte Preis wurde von ihm als Steigerung des Treu- und Freundschaftsbruches von Seiten seines schottischen Bekannten betrachtet. Diese Richtung der Leidenschaft von Wakefield wurde von dem Verwalter, welcher seine eigenen Gründe hatte, um sich über den armen Robin zu ärgern, weil derselbe, ohne es zu wissen, die Ursache war, daß er bei seinem Herrn in Ungnade fiel, sowie von dem Wirth, und zwei oder drei zufälligen Gästen ermuthigt, welche den Viehtreiber in seinem Zorn gegen seinen früheren Gefährten, einige aus altem Groll gegen die Schotten, welcher hauptsächlich an der Grenze zu suchen ist, wenn er sich noch irgendwo vorfindet, und einige aus einer allgemeinen Lust zum Unheil anreizten, welche den Menschen in allen Ständen, zur Ehre der Kinder Adams sei es gesagt, als vorragender Charakterzug eigenthümlich ist. Der edle Gerstentrank, welcher die vorherrschenden Leidenschaften, die des Zornes wie der Liebe, stets erhöht und übertreibt, leistete ohnedem bei dieser Gelegenheit seine Dienste; Scham und Untergang für falsche Freunde und harte Herren wurde bei mehr als einer Kanne ausgebracht.

Mittlerweile fand Herr Ireby einiges Vergnügen daran, den Viehtreiber des Nordens in seiner alten Halle zu bewirthen. Er ließ einen kalten Rinderbraten aus dem Speiseschranke nebst einer schäumenden Kanne seines Hausbieres dem Schotten vorsetzen, und hatte an dem herzlichen Appetit Vergnügen, womit diese ungewohnten Leckereien von Robin Oig beseitigt wurden. Der Gutsherr selbst zündete seine Pfeife an, und traf einen Vergleich mit seiner patrizischen Würde und seiner Liebhaberei am Gespräch über landwirthschaftliche Gegenstände, indem er auf- und abging, während er sich mit seinem Gast unterhielt.

»Ich bin auch bei einer zweiten Heerde vorübergekommen,« sagte der Gutsherr, »die einer Eurer Landsleute trieb; sie bestand aus etwas schlechteren Thieren als die Eurigen, meist aus Vieh ohne Hörnern; der Treiber war ein dicker Mann mit keinem von euren Schurzfellen, sondern einem anständigen Paar Hosen; wißt Ihr, wer er ist?«

»Halt, das kann und muß Hugh Morrison gewesen sein; ich glaubte nicht, daß er so weit gekommen wäre; er hat eine Tagreise mehr als gewöhnlich zurückgelegt; allein sein Vieh aus Argyle-Shire muß müde Schenkel haben. Wie weit war er noch entfernt?«

»Wie ich glaube, etwa sechs oder sieben Meilen,« erwiderte der Gutsherr, »denn ich kam bei ihm am Christenbury-Felsen vorüber, und Euch holte ich beim Hollanwalde ein. Wenn seine Thiere müde sind, so wird er sie vielleicht schon jetzt verkaufen.«

»Nein, nein, Hugh Morrison ist nicht der Mann dazu – das kann nur ein hochländischer wie ich und Meinesgleichen – ich muß Euch aber gute Nacht wünschen, und mein Vieh allein lassen, denn ich muß nach dem Dorfe, um nachzusehen, ob der Bursch Harry Wakefield noch seinen Groll gegen mich hegt.«

Die Gesellschaft im Bierhause befand sich noch in vollem Gespräch, und der Stoff derselben war die Verrätherei von Rodin Oig, als der angebliche Schuldige in's Zimmer trat. Seine Ankunft beendete sogleich, wie es gewöhnlich in solchem Falle zu geschehen pflegt, die Unterhaltung, deren Gegenstand er war, und er wurde von der Gesellschaft mit dem kalten Schweigen empfangen, welches mehr als lauter Ausruf dem Eindringlinge verkündet, daß er sehr unwillkommen ist. Ueber den so erhaltenen Empfang überrascht, und gereizt, aber nicht bestürzt, trat Robin mit unerschrockenem und sogar stolzem Ausdruck ein, grüßte nicht, als er sah, daß man ihn mit keinem Gruß empfing, und setzte sich an's Feuer in einiger Entfernung vom Tische, an welchem Harry Wakefield, der Verwalter und zwei oder drei Andere sich befanden. Die große cumbrische Küche hätte genug Raum sogar für eine noch weitere Trennung dargeboten.

Als Robin sich so gesetzt hatte, zündete er seine Pfeife an und forderte eine Pinte Zweipfennigbier.

»Wir haben kein Zweipfennigbier,« erwiderte Ralph Heskett, der Wirth; »da du aber deinen eigenen Tabak findest, so wirst du auch wohl dein eigenes Getränk finden; ich denke mir, das ist der Brauch in deinem Vaterlande.

»Schäme dich, Wirth,« sagte die Wirthin, eine aufgeräumte, geschäftige Hausfrau, welche sich beeilte, den Gast mit Getränk zu versehen. »Du weißt sehr wohl, was der fremde Herr braucht, und es ist dein Gewerbe, höflich zu sein, Mann; du mußt wissen, daß der Schotte einen sicheren Pfennig zahlt, wenn er auch nur dünnes Bier trinkt.«

Ohne diesen Ehedialog zu beachten, nahm der Hochländer die Kanne in die Hand, wandte sich im Allgemeinen an die Gesellschaft und trank, nachdem er den Anwesenden den für Alle angemessenen Trinkspruch ausgebracht hatte, »einen guten Markt, ihr Herren.«

»Der Markt ist desto besser, je weniger der Wind uns Käufer aus Norden herweht,« sagte einer der Pächter, »und je weniger hochländisches Krüppelvieh hieher kömmt, um englische Wiesen abzufressen.«

»Seele meines Leibes, darin habt Ihr Unrecht, mein Freund,« erwiderte Robin mit großer Fassung; »ihr fetten Engländer seid es, die unser hochländisches Vieh essen, die armen Dinger!«

»Ich wünschte, daß ein Abgrund sich aufthäte, um Alle Eure Viehtreiber zu verschlingen,« sagte ein Zweiter; »ein schlichter Engländer findet sein Brod nirgends mehr, wo einer von ihnen gewesen ist.«

»Oder ein ehrlicher Diener kann nicht mehr die Gunst seines Herrn bewahren, denn sie schleichen sich zwischen ihm und dem Sonnenschein ein,« sagte der Verwalter.

»Sollen dieß Spässe sein,« sagte Robin mit derselben Fassung, »so sind das zu viel Spässe gegen einen Mann.«

»Es ist kein Spaß, sondern wirklicher Ernst,« sagte der Verwalter. »Hört, Herr Robin Ogg Eine Anspielung auf Hog, Schwein., oder wie Ihr heißen mögt, wir müssen Euch sagen, daß wir Alle einer Meinung sind, und diese geht dahin, daß Ihr Robin Ogg Euch gegen Euren Freund Wakefield wie ein Lump und schmutziger Kerl benommen habt.«

»Ohne Zweifel,« erwiderte Robin mit großer Kälte; »und Ihr seid ein Pack herrlicher Richter, für deren Gehirn oder Betragen ich keine Prise Schnupftabak geben würde. Wenn Herr Harry Wakefield weiß, daß man ihm Unrecht erwiesen hat, so weiß er ja auch, wo er sich Genugthuung holen kann.«

»Er spricht die Wahrheit,« sagte Wakefield, welcher auf die Vorgänge mit getheilter Stimmung gehört hatte, während sein Aerger über Robins kürzliches Benehmen noch nicht verschwunden war, aber seine gewohnten Gefühle hinsichtlich seines Gefährten wieder wach wurden.

Er stand auf und ging auf Robin zu, welcher sich von seinem Sitz, als er heran kam, erhob und ihm seine Hand reichte.

»Das ist recht, Harry, zahle ihm seinen Lohn,« erschallte es von allen Seiten; »beschlage ihm den Bauch, zeige ihm den Weg zur Holzmühle.«

»Haltet sämmtlich Euer Maul und seid verdammt,« sagte Wakefield; alsdann wandte er sich zu seinem Kameraden, ergriff die dargereichte Hand mit einem Wesen, worin etwas Achtung und etwas Herausforderung lag. »Robin,« sagte er, »du hast mich heute schlecht behandelt, wenn du aber wie ein braver Kerl mit mir die Hand drücken und einen oder zwei Gänge auf dem Rasen machen willst, so will ich dir vergeben, Mann, und wir wollen so gute Freunde als jemals sein.«

»Können wir nicht ebenso gute Freunde sein, ohne uns weiter darum zu bekümmern?« sagte Robin; »wir werden weit bessere Freunde mit ganzen Schädeln als mit zerschlagenen sein.«

Harry Wakefield ließ die Hand seines Freundes fahren, oder vielmehr schleuderte sie von sich hinweg.

»Ich glaubte nicht, daß ich drei Jahre lang mit einem Feigling in Gesellschaft gewesen bin.

»Das Wort Feigling gehört Niemand meines Namens,« sagte Robin, dessen Augen zu funkeln begannen, der aber noch immer Selbstbeherrschung behielt; »es waren nicht die Hände eines Feiglings, Harry Wakefield, der Euch aus der Furth des Frew herauszog, als ihr von dem Strom über den schwarzen Felsen gerissen wurdet, und als jeder Aal im Fluß seinen Antheil an Euch erwartete.«

»Das ist allerdings wahr,« sagte der Engländer, über die Berufung auf jenes Ereigniß betroffen.

»Zum Henker!« rief der Verwalter; Harry Wakefield, der handfesteste Bursch auf allen Märkten der Gegend, wird doch nicht die Flügel einziehen? Das kömmt davon, wenn man so lang unter Schurzfellen und Mützen lebt; die Männer vergessen dann den Gebrauch ihrer Fäuste.«

»Ich mögte Euch den Beweis geben, Herr Fleece Bumpkin, daß ich den Gebrauch der meinigen nicht vergessen habe,« sagte Wakefield, und alsdann fuhr er fort: »das geht nicht, Robin, wir müssen einen Gang machen, oder wir werden das Gerede des ganzen Landes; ich will verdammt sein, wenn ich dir Schaden thue, ich will die Fechthandschuhe anziehen, wenn du willst. Komme, stehe mir wie ein Mann.«

»Um geschlagen zu werden wie ein Hund,« sagte Robin; »ist ein Grund dazu vorhanden? wenn Ihr glaubt, daß ich Euch Unrecht gethan habe, so will ich mit Euch zu Eurem Richter gehen, obgleich ich weder sein Gesetz, noch seine Sprache kenne.«

Ein allgemeiner Schrei ertönte von den Anwesenden. »Nein, nein, kein Gesetz, kein Advokat! Ein Bauch voll Prügel und seid Freunde.«

»Aber,« fuhr Robin fort, »wenn ich kämpfen soll, so habe ich keine Geschicklichkeit, um mich wie ein Affe mit Händen und Nägeln zu wehren.«

»Wie wollt Ihr denn kämpfen,« fragte sein Gegner, »obgleich ich glaube, daß es schwer sein wird, Euch zum Stehen zu bringen, wenn es Schrammen gibt?«

»Ich würde mit Degen kämpfen, und die Spitze beim ersten vergossenen Blut senken wie ein Mann von Ehre.«

Ein lautes Gelächter folgte auf den Vorschlag, welcher wirklich dem schwellenden Herzen des armen Robin eher entgangen, als durch ruhiges Urtheil ihm eingegeben war.

»Ha, ha, ein Herr von Ehre,« erschallte von allen Seiten mit einem Ausbruch unauslöschlichen Gelächters; ein schöner Herr von Ehre, Gott weiß! Kannst du zwei Degen herbeischaffen für die Herren, um damit zu fechten, Ralph Heskett?«

»Nein, aber ich kann nach dem Arsenal von Carlisle schicken, und ihnen zwei Heugabeln leihen, um vorerst damit den Versuch zu machen.«

»Still, Mann,« sagte ein Anderer, »die guten Schotten kommen auf die Welt mit blauen Mützen auf dem Kopf und Dolch sowie Pistolen im Gürtel.«

»Schickt doch einen Eilboten,« sagte Herr Fleece Bumpkin, »an den Gutsherrn von Corbycastle, damit er kömmt, und dem Herrn von Ehre als Sekundant dient.«

Bei diesem Strome allgemeinen Spottes griff der Hochländer instinktartig unter die Falten seines Mantels. »Es ist besser, daß ich ihn nicht habe,« sagte er in seiner Sprache. »Hundert Flüche den Schweinessern, welche weder Anstand noch Höflichkeit kennen. Macht Platz, ihr Pack,« sagte er, indem er auf die Thüre zuging.

Allein sein früherer Freund setzte ihm seinen derben Körper entgegen und verhinderte dadurch, daß er das Haus verließ; als Robin Oig versuchte, sich mit Gewalt Bahn zu machen, warf er ihn auf den Fußboden mit so vieler Leichtigkeit nieder, als ein Kind ein Kegelspiel umstößt.

»Bildet einen Kreis!« riefen jetzt Alle mit so lautem Schrei, daß die dunklen Balken und die daran hängenden Schinken zitterten und die hölzernen Schüsseln auf dem Gesimse gegen einander klapperten. »Brav gethan, Harry – gib es ihm heim, Harry – besorge ihn tüchtig – er sieht jetzt sein Blut!«

Dieß waren die Ausrufungen, während der Hochländer, von dem Boden aufspringend, alle Kälte und Vorsicht in wahnsinniger Wuth verlor, und auf seinen Gegner mit dem Grimm, der Thätigkeit und der Rachsucht eines gereizten Tigers einsprang. Wann aber vermochte die Wuth Geschicklichkeit und Kälte zu überwinden?

Robin Oig stürzte wieder in dem ungleichen Kampfe zu Boden; da der Schlag ein sehr starker war, lag er bewegungslos auf dem Fußboden der Küche. Die Wirthin lief herbei, um Hülfe anzubieten, aber Herr Fleece Bumpkin erlaubte ihr nicht, sich zu nahen.

»Laßt ihn allein,« sagte er, »er wird schon wieder zu sich kommen, und muß sich dann wieder stellen; er hat noch nicht zur Hälfte sein Verdienst bekommen.«

»Er hat jedoch Alles bekommen, was ich ihm geben will,« sagte sein Gegner, dessen Herz gegen seinen alten Gefährten milde zu werden begann. »Ich habe große Lust, Euch selbst, Herr Fleece Bumpkin, den Rest zu geben, denn Ihr wollt ja etwas vom Faustkampfe verstehen, und Robin war darin so ungeschickt, daß er nicht einmal den Rock ablegte, bevor er sich in Parade setzte, und daß er sogar mit seinem ihn umflatternden Mantel focht – steht auf, Robin, Mann, laßt uns wieder Freunde sein. Niemand wage ein Wort gegen Euch oder Euer Vaterland um Euretwillen zu sagen!«

Robin Oig befand sich noch unter der Herrschaft seiner Leidenschaft und wollte hitzig den Kampf wieder beginnen, da er aber einerseits von der friedenstiftenden Frau Heskett zurückgehalten wurde, und andererseits merkte, daß Wakefield den Kampf nicht erneuen wollte, versank seine Wuth in finsteren Groll.

»Kommt, kommt, tragt mir nicht nach, Mann,« sagte der offene Engländer mit der Versöhnlichkeit seines Volkes, schütteln wir die Hände und seien wir bessere Freunde als jemals.«

»Freunde!« rief Robin Oig mit starkem Nachdruck aus, »Freunde! niemals, nehmt Euch in Acht, Harry Wakefield.«

»Dann komme der Fluch Cromwells über Euren stolzen schottischen Magen, wie der Mann im Schauspiele sagt; thut das Schlimmste, was Ihr vorhabt, und seid verdammt! Niemand kann einem Andern nach einem Zank mehr sagen, als daß es ihm leid thut.«

In dieser Stimmung schieden die Freunde, Robin Oig zog schweigend ein Geldstück aus dem Beutel, warf es auf den Tisch und verließ das Bierhaus. An der Thüre sich umwendend, streckte er gegen Wakefield seine Hand aus, indem er mit seinem Zeigefinger nach Oben in einer Weise wies, welche entweder als Drohung oder als Warnung gelten konnte; alsdann verschwand er im Mondlicht.

Nachdem er gegangen war, wurden noch einige Worte zwischen dem Verwalter, welcher sich darauf etwas zu gut that, ein Raufbold zu sein, und Harry Wakefield gewechselt, der mit großmüthiger Unbeständigkeit in der Stimmung war, einen neuen Streit zur Vertheidigung von Robin Oig anzufangen, »obgleich derselbe seine Kräfte nicht gegen Engländer gebrauchen könne, da ihm dieß nicht angeboren sei.« Allein Frau Heskett verhinderte, daß dieser zweite Zank zum Ausbruch kam, durch ihr entschiedenes Auftreten, indem sie sagte: »in meinem Hause soll keine Schlägerei mehr stattfinden, es ist schon zuviel davon dagewesen; Ihr aber, Herr Wakefield, könnt jetzt durch Erfahrung kennen lernen, was es heißt, einen guten Freund zum Todfeind zu machen.«

»Bah,« Frau Wirthin! Robin Oig ist ein ehrlicher Kerl, und wird niemals seinen Groll gegen mich lange bewahren.«

»Verlaßt Euch nicht darauf, Ihr kennet nicht das nachhaltige Wesen der Schotten, obgleich Ihr so oft mit ihm Verkehr habt; ich habe ein Recht darauf, sie zu kennen, denn meine Mutter war eine Schottländerin.«

»Das sieht man an ihrer Tochter,« sagte Ralph Heskett.«

Dieser eheliche Spott gab dem Gespräch eine andere Wendung. Frische Kunden traten in die Trinkstube oder Küche, und andere verließen dieselbe. Das Gespräch wandte sich auf die erwarteten Märkte und auf den Bericht über die Viehpreise aus verschiedenen Theilen Schottlands und Englands. Mehrere Verhandlungen über Einkäufe wurden eingegangen, und Harry Wakefield war glücklich genug einen Käufer für einen Theil seiner Heerde mit einem beträchtlichen Nutzen zu finden, ein Ereigniß, wodurch jede Erinnerung an die unangenehme Rauferei im früheren Theile des Tages erlosch. Eine Partei war aber vorhanden, aus deren Erinnerung sie nicht durch den Besitz eines jeden Stücks Viehs zwischen Esk und Eden hätte vertilgt werden können.

Dieß war Robin Oig Mac Combich. »Daß ich keine Waffe hatte,« dachte er bei sich, »und zwar zum ersten Mal in meinem Leben; es verderbe die Zunge, welche dem Hochländer räth, sich von seinem Dolche zu trennen – der Dolch, hat das englische Blut! Meiner Muhme Wort! – wann wurde ein Wort derselben nicht bestätigt!«

Die Erinnerung an die verhängnißvolle Prophezeihung bestätigte die tödtliche Absicht, welche zugleich in seiner Seele entsprang.

»Ha! Morrison kann nicht mehr viele Meilen weit entfernt sein, und wären es auch hundert Meilen, was hätte das zu bedeuten?«

Sein ungestümer Geist hatte jetzt einen bestimmten Zweck und einen Beweggrund zur Handlung; er richtete den leichten Schritt seines Landes nach der Einöde, durch welche Morrison seine Heerde trieb, wie er es aus Herrn Ireby's Bericht erfahren hatte. Alle seine Gedanken waren ausschließlich durch das Gefühl des Unrechtes bedingt, welches er von der Hand seines Freundes erlitten hatte; er empfand nur den Wunsch nach Rache, nach Rache an jenem, den er jetzt für seinen bittersten Feind hielt. Seine im Geheimen gehegten Vorstellungen von seiner Bedeutung und von seiner Würde – von seiner Geburt und von seinem Stand waren ihm um so werther geworden, weil er sie, wie der Geizhals seinen Schatz, nur im Geheimen genießen konnte, allein dieser Schatz war geplündert, die Götzen, die er im Geheimen verehrt hatte, waren entweiht. Beschimpft, geschmäht und geschlagen, war er nach seiner Meinung nicht länger seines Namens und seines Stammes würdig; nichts als Rache blieb ihm übrig; während der Gedanke einem jeden seiner Schritte einen schmerzlichen Sporn ertheilte, beschloß er, dieselbe solle so plötzlich und entscheidend als die Beleidigung sein.

Als Robin Oig die Thüre des Bierhauses verließ, lagen wenigstens 7 oder 8 englische Meilen zwischen Morrison und ihm. Das Vorrücken des Ersteren war langsam, durch den trägen Schritt seines Viehes bedingt; Robin ließ hinter sich Stoppelfeld und Hecken, Felsen und dunkle Haide, die vom Reif im hellen Mondlicht des Novembers erglänzten, indem er 6 Meilen in einer Stunde zurücklegte. Er hörte das Brüllen von Morrisons Vieh, er sah, wie es gleich Maulwürfen an Größe und Langsamkeit der Bewegung auf dem breiten Moor einherkroch, er erreichte endlich die Thiere, ging an ihnen vorüber, und hielt den Hirten an.

»Möge Glück unser Theil sein,« sagte der Südländer; »ist es Rodin Mac Combich, oder ist es sein Doppelgänger?«

»Es ist Robin Mac Combich,« erwiderte der Hochländer, »und er ist es nicht, indeß daran ist nichts gelegen; gebt mir meinen Dolch zurück.«

»Was, wollt Ihr nach den Hochlanden zurück? zum Teufel, habt Ihr schon Alles vor Beginn des Marktes verkauft? das übertrifft ja Alles, was sonst bei großer Nachfrage vorzukommen pflegt.«

»Ich habe meine Heerde nicht verkauft, ich gehe nicht nach Norden, vielleicht gehe ich nie wieder nach Norden; gebt mir aber meinen Dolch, Hugh Morrison, oder wir bekommen Händel.«

»Wirklich, Robin? Ich will bessere Kunde haben, bevor ich ihn Euch zurückgebe; es ist eine arge Waffe in den Händen eines Hochländers, und ich glaube, Ihr habt einen schlechten Spaß im Sinn.«

»Still, still, gebt mir meine Waffe,« sagte Robin ärgerlich.

»Ruhig, ruhig,« erwiderte sein wohlmeinender Freund, »ich will Euch etwas sagen, was besser ist, als Euer Treiben mit Dolchen. Ihr müßt wissen, Hochländer, und Niederländer, und Grenzleute sind Alle gleich, sobald sie den Fuß über die schottische Grenze gesetzt haben. Die Tapferen von Eskdale, der fechtende Carl von Liddesdale, die Burschen aus Lockerby, die vier Stutzer von Lustruther und viele Graumäntel kommen noch hinter uns, und wenn Euch ein Unrecht geschehen ist, so ist hier die Hand des männlichen Morrison; wir würden Euch Genugthuung verschaffen, wenn auch Carlisle und Stanwix beide die Fehde aufnehmen sollten.«

»Um Euch die Wahrheit zu sagen,« sagte Robin Oig, indem er wünschte, dem Verdachte seines Freundes auszuweichen, »so habe ich mich bei einer Abtheilung Soldaten anwerben lassen, und muß morgen früh abmarschiren.«

»Was anwerben lassen! seid Ihr toll oder betrunken? Ihr müßt Euch wieder loskaufen, ich kann Euch 20 Banknoten leihen, und noch weitere 20, wenn ich einen guten Handel mache.«

»Ich danke Euch, Hugh, aber ich schlage mit gutem Willen den Weg ein, den ich gehen will; drum mit dem Dolch her! gebt den Dolch!«

»Dort ist er, weil Ihr nichts Anders wollt, denkt aber an das, was ich sage. Weh mir! das wird eine schlechte Nachricht auf den Hügeln von Balquidder sein, wenn man hört, daß Robin Oig Mac Combich einen schlechten Weg eingeschlagen und sich gegrämt hat.«

»Allerdings schlechte Nachricht in Balquidder wird es sein,« sagte der arme Robin, »aber Gott schütze Euch, Hugh, und gebe Euch einen guten Markt. Robin Oig werdet Ihr nicht wieder sehen, weder in einer Zusammenkunft, noch auf dem Markte.«

Mit den Worten schüttelte Robin hastig die Hand seines Freundes und schlug die Richtung, in welcher er gekommen war, mit der Heftigkeit seines früheren Schrittes wieder ein.

»Mit dem Burschen ist es nicht ganz richtig,« murmelte Morrison vor sich hin; »morgen früh wollen wir uns aber die Sache etwas besser ansehen.«

»Lange jedoch, bevor der Morgen dämmerte, war die Katastrophe unserer Geschichte eingetreten. Zwei Stunden nach der Rauferei, als dieselbe beinahe von Jedem vergessen war, kehrte Rodin Oig zum Gasthofe Hesketts zurück. Der Ort war von Leuten verschiedener Art und von Geräusch, das ihrem Charakter entsprach, gefüllt. Man vernahm die ernsten und leisen Töne von Leuten, die in Geschäften redeten, neben dem lachenden Gesang und dem lauten Scherz derer, welche nur ihr Vergnügen im Sinne hatten. Unter den Letzteren befand sich Harry Wakefield, welcher unter einer schmunzelnden Gruppe von Pächterkitteln, schweren mit Nägeln beschlagenen Schuhen, und lustigen englischen Gesichtern das alte Lied sang:

»Obgleich mein Name Roger ist,
Der Pflug und Karren treibt –«

als er von einer ihm wohl bekannten Stimme unterbrochen wurde, die in lautem und finsterem Tone mit scharfem hochländischen Accent ihm zurief: »Harry Wackefield, wenn du ein Mann bist, stehe auf.«

»Was gibts, was gibts da?« fragten die Gäste einander.

»Es ist weiter nichts, als der verdammte Schotte,« sagte Fleece Bumpkin, der jetzt betrunken war, »derselbe, dem Harry Wakefield heute zu seiner Brühe verholfen hat, und der wiedergekommen ist, um seinen kalten Kohl wieder aufzuwärmen.«

In den letzten Worten wurde die schottische Aussprache nachgeäfft.

»Harry Wakefield,« wiederholte dieselbe unglückverkündende Stimme, »stehe auf, wenn du ein Mann bist!«

Im Tone einer tiefen und gewaltigen Leidenschaft liegt Etwas, welches durch den Schall Aufmerksamkeit erregt und Ehrfurcht einflößt; die Gäste fuhren an jeder Seite zurück und blickten auf den Hochländer, als er in ihrer Mitte mit niedergezogenen Augenbrauen stand, während seine Züge von Entschlossenheit erstarrt waren.

»Ich werde von ganzem Herzen aufstehen, mein Junge, aber nur um die Hand Euch zu drücken und jeden Aerger hinunter zu trinken. Es ist nicht der Fehler Eures Herzens, Mann, daß Ihr nicht wißt, wie Ihr die Faust ballen müßt.« Er stand seinem Gegner gegenüber, wobei sein offener und argloser Blick einen sonderbaren Gegensatz mit der finsteren Entschlossenheit darbot, welche wild, grimmig und rachsüchtig in den Augen des Hochländers strahlte.

»Es ist nicht dein Fehler, Mann, daß du nicht viel besser als ein Schulmädchen fechten kannst, denn du hast nicht das Glück, ein Engländer zu sein.«

»Ich kann fechten,« erwiderte Robin finster aber ruhig, »und Ihr sollt es erfahren. Ihr, Harry Wakefield, zeigtet mir heute, wie sächsische Grobians fechten, ich will Euch jetzt zeigen, wie Hochländer von guter Abkunft fechten.«

Er begleitete die Worte mit der Handlung und stieß den plötzlich gezückten Dolch in die breite Brust des englischen Landmannes mit solcher verhängnißvollen Sicherheit und Kraft, daß der Griff mit hohlem Schall gegen das Brustbein stieß, und die zweischneidige Spitze das Herz des Opfers zertheilte. Harry Wakefield fiel und starb mit einem einzigen Gestöhn.

Sein Mörder ergriff zunächst den Verwalter am Kragen und hielt ihm den blutigen Dolch an die Kehle, während Schrecken und Ueberraschung den Mann unfähig zur Vertheidigung machten.

»Es wäre nur gerecht, Euch neben ihn hinzulegen,« sagte er, »allein das Blut eines niedrigen Fuchsschwänzers soll sich niemals auf meines Vaters Dolch mit dem eines braven Mannes vermischen.«

Während er sprach, schleuderte er den Mann mit solcher Kraft von sich weg, daß derselbe auf den Fußboden stürzte, während Robin mit der andern Hand die verhängnißvolle Waffe in das lodernde Torfeuer warf.

»Dort,« sagte er, »mag den Dolch nehmen, wer Lust hat; mag das Feuer ihn vom Blute reinigen, wenn es möglich ist.«

Als das durch Erstaunen hervorgerufene Stillschweigen noch dauerte, fragte Robin Oig, ob ein Beamter gegenwärtig sei; als ein Constabler vortrat, ergab er sich demselben.

»Ihr habt aus dem Handel eine blutige Sache gemacht,« sagte der Constabler.

»Es ist Euer eigener Fehler,« erwiderte der Hochländer, »hättet Ihr seine Hände vor zwei Stunden von mir abgehalten, so würde er jetzt ebenso munter und wohlbehalten sein, wie vor zwei Minuten.«

»Ihr müßt schlimm dafür büßen,« sagte der Beamte.

»Laßt Euch das nicht kümmern, der Tod zahlt alle Schulden; ich werde diese hier bezahlen.«

Der Schauder der Gegenwärtigen begann jetzt dem Unwillen zu weichen, und der Anblick eines Lieblingsgefährten, welcher in ihrer Mitte bei einer nach ihrer Meinung im Verhältniß zur Rache so geringfügigen Veranlassung ermordet war, hätte sie vielleicht bewegen können, den Vollbringer der That sogleich zu tödten. Der Constabler jedoch that bei dieser Gelegenheit seine Pflicht und schaffte mit Hülfe einiger vernünftigen Personen unter den Anwesenden Pferde herbei, um den Gefangenen nach Carlisle zu bringen, damit derselbe sein Schicksal in den nächsten Assisen erwarten möge. Während Vorbereitungen zum Transport getroffen wurden, sprach der Gefangene weder die geringste Regung aus, noch versuchte er die unbedeutendste Erwiderung. Er äußerte nur seinen Wunsch, bevor er aus dem verhängnißvollen Zimmer hinweggebracht wurde, den Leichnam ansehen zu dürfen, welcher vom Boden erhoben und auf den großen Tisch gelegt war, an dessen oberem Ende Harry Wakefield noch vor wenig Minuten voll Leben, Kraft und Munterkeit den Vorsitz geführt hatte, bis die Wundärzte die tödtliche Wunde untersucht haben würden. Das Antlitz des Leichnams war dem Anstand gemäß mit einem Tuch bedeckt. Zur Überraschung und zum Schauder der Anwesenden, welche sich in einem allgemeinem Oh, durch zusammengepreßte Zähne und halbgeöffnete Lippen Luft machte, zog Rodin Oig das Tuch zurück und blickte mit betrübtem aber festem Auge auf das Antlitz, welches noch so kürzlich belebt gewesen war, daß das Lächeln des gut gelaunten Vertrauens auf eigene Kraft der Versöhnlichkeit und zugleich der Verachtung gegen seine Feinde noch auf den Lippen ruhte. Während die Gegenwärtigen erwarteten, daß die Wunde, welche das Gemach soeben mit Blut überschwemmt hatte, neue Ströme bei der Berührung des Mörders ergießen würde, legte Robin Oig die Decke mit dem kurzen Ausruf wieder hin: »er war ein hübscher Mann.«

Meine Geschichte ist beinahe geendet; der unglückliche Hochländer wurde zu Carlisle vor die Geschwornen gestellt.

Ich selbst war gegenwärtig und erhielt als junger schottischer Rechtsgelehrter und als Mann von einigem Ansehen durch die Güte des Sherifs von Cumberland einen Platz auf der Advokatenbank. Die Thatsachen wurden in der Weise bewiesen, wie ich sie dargelegt habe. Von welcher Art auch die Vorurtheile der Zuhörer gegen ein so unenglisches Verbrechen der Ermordung aus Rachsucht sein mochten, so wurde doch die Großmuth des englischen Publikums bald geneigt, darin eher die seltsame Verirrung einer falschen Vorstellung von Ehre, als das Ergebniß eines von Natur wilden oder durch Gewohnheit des Lasters verkehrten Herzens zu sehen. Als die Nationalvorurtheile des Gefangenen erklärt waren, nach denen er sich durch persönliche Gewaltthätigkeit auf immer für entehrt halten müßte, als ferner seine vorhergehende Geduld, Mäßigung und Kälte bei ungerechter Aufreizung dargelegt worden war, änderte sich die Stimmung zu seinen Gunsten. Ich werde niemals die Anrede des ehrwürdigen Richters an die Geschwornen vergessen, obgleich ich damals nicht in einer Stimmung war, um mich durch Pathos oder Beredtsamkeit rühren zu lassen.

»Wir haben im vorhergehenden Theil unserer Sitzungen (der Richter meinte die vorhergehenden Prozesse) uns mit Verbrechen beschäftigen müssen, welche nur Widerwillen und Abscheu erregen, während sie die wohlverdiente Rache des Gesetzes veranlassen. Jetzt ist uns die noch betrübtere Aufgabe zu Theil geworden, seine heilsamen, obgleich strengen Gebote auf einen Fall eigenthümlichen Charakters anzuwenden, in welchem das Verbrechen, denn es ist ein Verbrechen, und zwar ein schweres, weniger aus dem böswilligen Herzen, als aus irrendem Verstande – weniger aus einer Vorstellung Unrecht zu begehen, als aus einem unglücklicherweise verkehrten Begriff über Recht entsprang. Hier haben wir zwei in ihrer Stellung hochgeachtete Leute, von welchen das Leben des Einen durch übelverstandenes Ehrgefühl geopfert wurde, und das des Andern der Rache beleidigter Gesetze anheim zu geben ist, und dennoch müssen Beide unser Mitleid in Anspruch nehmen, da sie als Männer handelten, von denen Jeder die Nationalvorurtheile des Andern nicht kannte, während Beide eher unglücklicherweise mißleitet waren, als daß sie freiwillig den Pfad gerechten Handelns verließ.

»In der ursprünglichen Ursache des Mißverständnisses müssen wir der Gerechtigkeit gemäß dem Angeklagten vollkommen Recht geben. Er hatte das umzäunte Feld, den Gegenstand der Bewerbung Beider, durch einen gesetzlichen Contrakt mit dem Eigenthümer, Herrn Ireby, erlangt; als er mit unverdienten und für ein Temperament, welches für Leidenschaft empfänglich ist, höchst kränkenden Vorwürfen überhäuft wurde, machte er dennoch den Antrag, die Hälfte seiner Erwerbung abzugeben, um Frieden und gute Nachbarschaft zu bewahren; sein freundschaftlicher Vorschlag aber ward mit Hohn zurückgewiesen. Alsdann folgte der Auftritt im Gasthause des Herrn Heskett, und ihr werdet beobachten, wie der Fremde von dem Verstorbenen und leider von allen Anwesenden behandelt wurde, welche gegen ihn auf eine im höchsten Grade schmachvolle Weise verfuhren. Während er um Frieden und Versöhnlichkeit nachsuchte, und sich einer Gerichtsperson oder einem Schiedsrichter zu unterwerfen bereit erklärte, ward er von einer ganzen Gesellschaft beschimpft, welche bei dieser Gelegenheit den englischen Grundsatz gleicher Vortheile bei einem Faustkampfe gänzlich vergessen zu haben schienen; während er in Frieden von dem Orte sich zu entfernen suchte, ward er daran verhindert, zu Boden geworfen und geschlagen, bis sein Blut floß.

»Ihr Herren Geschwornen, mit einigem Unwillen habe ich vernommen, als mein gelehrter College, welcher die Anklage im Namen der Krone vorbrachte, bei dieser Gelegenheit das Benehmen des Angeklagten in ungünstigem Lichte darstellte. Er sagte, der Gefangene habe sich gescheut, seinem Gegner im offenen Kampfe entgegen zu treten, und sich den Gesetzen der Fechtkunst zu unterwerfen; er habe deßhalb wie ein feiger Italiener Zuflucht zum verhängnißvollen Dolch genommen, um den Mann zu ermorden, dem er im männlichen Kampfe nicht gegenüberzutreten wagte. Ich bemerkte, wie der Gefangene bei diesem Theile der Anklage den Abscheu zeigte, welcher einem Manne von Muth natürlich ist. Da ich nun wünsche, daß meine Worte nachdrücklich sind, wenn ich auf sein wirkliches Verbrechen zurückkomme, so muß ich hier seinen Glauben an meine Unparteilichkeit sichern, indem ich eine solche Anklage zurückweise. Es kann kein Zweifel herrschen, daß der Gefangene ein Mann von Entschlossenheit ist – nur von zu großer Entschlossenheit – ich wünsche beim Himmel, daß dieselbe geringer wäre, oder wenigstens, daß seine Erziehung derselben eine bessere Richtung ertheilt hätte.

»Meine Herren, was die Gesetze betrifft, wovon mein College redet, so mögen sie bei Stier- oder Bärenhetzen, oder bei Hahnenkämpfen gelten; hier gelten sie nicht; oder wenn man sie in so weit als Beweismittel gelten lassen will, daß keine Bosheit in dieser Art Kampf stattfand, woraus oft Todtschläge entstehen, so kann man dieß nur in so fern einräumen, als beide Theile sich gleich stehen, mit dieser Art Entscheidung gleich bekannt, und gleicherweise Willens sind, sich derselben zu unterwerfen. Kann man aber behaupten, daß ein Mann von höherem Rang und Erziehung diesem groben und viehischen Kampfe unterworfen ist oder sich unterwerfen muß, vielleicht wenn sein Gegner ein jüngerer, stärkerer und geschickterer Mann ist? Sicherlich können die Gesetze des Faustkampfes, wenn sie auf den gleichen Bedingungen beruhen, welche die englische Sitte, wie mein College behauptet, erheischt, nichts so Verkehrtes vorschreiben. Ihr Herren Geschwornen, wenn die Gesetze einem englischen Herrn, welcher, wie wir voraussetzen, seinen Degen trägt, eine Selbstvertheidigung gegen heftige persönliche Angriffe, wie sie diesem Angeklagten geboten wurden, vollkommen gestatten, so müssen sie auch einen Fremden unter denselben Umständen schützen. Wenn deßhalb der Angeklagte durch überlegene Gewalt gedrängt, und als der Gegenstand der Schmähung einer ganzen Gesellschaft die Waffe gezogen hätte, welche seine Landsleute, wie man uns sagt, gewöhnlich bei sich führen, und wenn dann derselbe unglückliche Umstand sich ereignet hätte, welcher jetzt durch Zeugnisse erwiesen ist, so würde ich, meinem Gewissen gemäß, von euch kein Urtheil auf Mord verlangen. Die persönliche Vertheidigung des Gefangenen hätte dann mehr oder weniger auf Nothwehr beruhen müssen, und die Strafe wäre alsdann die des Todtschlags, nicht des Mordes. Ich füge hinzu, daß ich selbst diese mildere Art Urtheil für vorliegenden Fall verlangt haben würde, obgleich ein Gesetz den Fall des Todtschlags bei Erstechungen mit kurzer Waffe auch ohne bösliche Absicht nicht gelten lassen will, denn dies Gesetz wurde nur wegen einer vorübergehenden Ursache gegeben, und da die Schuld dieselbe ist, mag der Todtschlag durch Dolch, Degen oder Pistolen veranlaßt sein, so läßt das neuere Verfahren keinen Unterschied gelten.

»Allein ihr Herren Geschworenen, das Wesentliche des Falles liegt in dem Umstande, daß ein Zeitraum von zwei Stunden zwischen dem Empfang der Beleidigung und der Vergeltung verschwand. In der Hitze des Kampfes berücksichtigt das Gesetz aus Mitleid mit den Schwächen der Menschen die Leidenschaften, welche in so stürmischen Augenblicken herrschen – es berücksichtigt die empfundene Pein, die Besorgniß weiterer Verletzung, die Schwierigkeit, den Grad der Gewaltthat anzugeben, welcher erforderlich ist, um die Person des Angegriffenen zu schützen, ohne daß dem Angreifer ein mehr als nothwendiger Schaden geschieht. Allein die Zeit für einen Gang von zwölf Meilen, so schnell dieselben auch zurückgelegt sein mögten, war für den Gefangenen ein genügender Zeitraum, um seine Besonnenheit wieder zu erlangen, und die Heftigkeit, womit er seinen Zweck mit so vielen Umständen überlegter Entschlossenheit zur Ausführung brachte, konnte weder durch Zorn, noch Furcht bedingt sein. Es war der Zweck und die Handlung überlegter Rache, für welche das Gesetz kein Mitgefühl und keine Nachsicht hegen kann und hegen darf.

»Allerdings müssen wir zur Milderung der Handlung dieses unglücklichen Mannes bedenken, daß sein Fall ein sehr eigenthümlicher ist. Sein Vaterland war in den Tagen mancher jetzt noch lebender Personen nicht allein den Gesetzen Englands, die auch jetzt noch nicht dahin eingedrungen sind, sondern selbst denen Schottlands unzugänglich, welche ohne Zweifel auf den allgemeinen Grundsätzen der Gerechtigkeit und Billigkeit gegründet sind, die in jedem civilisirten Lande herrschen. Die verschiedenen Stämme waren wie die nordamerikanischen Indianer gewohnt, in ihren Bergen mit einander Krieg zu führen, so daß Jedermann sich zu seinem eigenen Schutze bewaffnen mußte. Diese Leute betrachteten sich nach den Vorstellungen über ihre Abkunft und ihre eigene Wichtigkeit eher als Cavaliere und Krieger, wie als Bauern eines friedlichen Landes. Die Gesetze des Faustkampfes, wie mein College sie nennt, waren den kriegerischen Gebirgsbewohnern unbekannt; die Entscheidung ihrer Streitigkeiten mit keinen anderen Waffen als denjenigen, welche die Natur einem Jeden ertheilt, mußte ihnen ebenso gemein und schimpflich, als dem Adel Frankreichs scheinen; die Rache dagegen mußte den Gewohnheiten ihrer Gesellschaft ebenso gewöhnlich sein, wie den Cherokees oder Mohawks. Wie Bacon sie beschreibt, liegt ihr ein wildes, durch Erziehung nicht geleitetes Rechtsgefühl zu Grunde; die Furcht der Vergeltung muß nämlich die Hände des Unterdrückers zurückhalten, wenn kein regelmäßiges Gesetz vorhanden ist, um kühne Gewalt zu hemmen. Obgleich man aber alles dieß und sogar noch den Umstand zugestehen muß, daß manche dieser Meinungen und Gefühle, welche in den Hochlanden zur Zeit der Eltern des Angeklagten herrschten, auch auf die jetzige Generation noch Einfluß üben, so darf dieß sogar nicht in dem vorliegenden unglücklichen Fall die Ausübung des Gesetzes weder in euren, noch in meinen Händen verändern. Der erste Zweck der Civilisation ist die Ersetzung dieser wilden Gerechtigkeit, welche Jedermann je nach der Länge seines Schwertes und der Kraft seines Armes sich zuschnitt, durch den allgemeinen und gleicherweise vertheilten Schutz des Gesetzes. Das Gesetz spricht zu den Unterthanen mit einer nur der Gottheit untergeordneten Stimme: »die Rache ist mein.« Sobald Zeit vorhanden ist für die Abkühlung der Leidenschaft und das Einschreiten der Vernunft, so muß der beleidigte Theil beachten, daß das Gesetz die ausschließliche Erkenntniß über Recht und Unrecht zwischen den Parteien übernimmt und sein unverletzliches Schild jedem Versuch einer Privatpartei, sich Recht zu verschaffen, entgegenhält. Ich wiederhole es, dieser unglückliche Mann muß persönlich eher der Gegenstand unseres Mitleids, als unseres Abscheus sein, denn sein Fehl beruhte auf Unwissenheit und mißverstandenem Vorurtheil über Ehre, allein sein Verbrechen ist dennoch das des Mordes, und es ist eure Pflicht, ihr Herren Geschwornen, in eurem hohen und wichtigen Berufe, darauf zu erkennen. Engländer haben ebenso ihre zornigen Leidenschaften, wie die Schotten, und bliebe dieses Mannes Handlung unbestraft, so würdet ihr unter verschiedenen Umständen tausend Dolche zwischen dem südlichsten Vorgebirge Englands und den Orkney-Inseln entblößen.«

Der ehrwürdige Richter beendete hiemit seine Aufgabe, die ihm wirklich höchst peinlich war, wie aus seiner offenbaren Erregung und den Thränen in seinen Augen erhellte. Die Geschwornen gaben nach seiner Auslegung des Gesetzes eine Entscheidung auf Schuldig, und Robin Oig Mac Combich, sonst Mac Gregor genannt, wurde zum Tode verurtheilt, worauf die Hinrichtung demgemäß stattfand. Er ging seinem Schicksal mit großer Festigkeit entgegen, und sprach seine Anerkennung über die Gerechtigkeit des Urtheils aus. Er wies jedoch mit Unwillen die Aeußerung Mancher zurück, die ihn anklagten, einen unbewaffneten Mann angegriffen zu haben. »Ich gebe mein Leben für das Leben, welches ich genommen habe,« sagte er, »was kann ich mehr thun?«



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