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Vorwort

Die früheren Romane des Verfassers wurden bekanntlich ohne Nennung seines Namens, unter der Bezeichnung »Verfasser des Waverley« herausgegeben; die Umstände, welche es für denselben unmöglich machten, sein Incognito länger zu bewahren, wurden 1827 in der Einleitung zur Chronik von Canongate mitgetheilt, welche außer einer biographischen Skizze des fingirten Erzählers »die Wittwe des Hochlandes,« »die zwei Viehtreiber« und »die Tochter des Wundarztes« enthielt.

Ich habe vielleicht bei früheren Gelegenheiten genug von dem Unglück gesagt, welches mich zur Niederlegung der Maske bewog, unter welcher ich mich der Gunst des Publikums so lange erfreut habe. Durch den Erfolg dieser literarischen Bemühungen war ich in den Stand gesetzt worden, meinen Neigungen nachzugehen, wie man sie bei einem auf dem Lande lebenden Manne meines Standes voraussetzen kann. In der Feder des namenlosen Romandichters schien ich gleichsam die geheime Quelle von Goldstücken und Perlen zu besitzen, welche das Mährchen des Orients dem Reisenden gewährt. Niemand glaubte, daß ich ohne albernen Unbedacht meine persönlichen Ausgaben beträchtlich über die Gränze hinaus dehnen würde, die ich mir für den Fall hätte setzen müssen, wären meine Mittel auf ein ererbtes Einkommen und auf den mäßigen Ertrag von Berufsgeschäften beschränkt gewesen, ich kaufte, baute und pflanzte, und galt bei mir selbst, sowie bei der übrigen Welt, als der sichere Besitzer eines nicht unbeträchtlichen Vermögens. Mein Reichthum jedoch, wie so mancher anderer dieser Welt, war Zufälligkeiten ausgesetzt, unter welchen es ihm zuletzt beschieden war, Flügel zu bekommen und hinwegzufliegen. Das Jahr 1825, welches so vielen Zweigen des Handels und der Industrie nachtheilig war, verschonte auch nicht den Buchhandel; ein plötzlicher Verlust, welcher so manchen Buchhändler traf, mußte eine Firma erschüttern, welche sich in ausgedehnter Weise in die Geschäfte dieses Standes eingelassen hatte. Kurzum, ich fand mich beinahe, ohne die geringste Ahnung in das Unglück jener Zeit verwickelt und mußte den Forderungen von Gläubigern, an ein mit mir schon lange in Verbindung stehendes Handels-Etablissement für 120,000 Pfund Sterling Genüge thun.

Da der Verfasser, wenn auch unbesonnen, Bürgschaft für die Zufälle von Handels-Compagnien geleistet hatte, so ziemte es ihm natürlich die Folgen seines Benehmens auf sich zu nehmen, und er überlieferte deßhalb auch sogleich jedes Eigenthum, das er sein zu nennen gewohnt gewesen war, den Gläubigern, von welcher Art auch seine Gefühle dabei sein mochten. Dasselbe wurde Herren übergeben, deren Rechtschaffenheit, Klugheit und Einsicht mit aller nur möglichen Rücksicht und Charaktergüte verbunden war, und welche bereitwillig ihren Beistand zur Ausführung von Plänen boten, von deren Erfolg der Verfasser die endliche Beseitigung seiner Verlegenheiten erwartete; dieselben waren solcher Art, daß er ohne diesen Beistand wenig Aussicht zu Durchführung derselben gehabt hätte. Unter andern Hülfsmitteln befand sich auch die vollständige Herausgabe seiner Romane; da der Verfasser aber seine Feder weiterhin so lange zu üben gedachte, als der Geschmack seiner Landsleute seinen Bemühungen Beifall geben würde, so hielt er es für Ziererei, ein neues Incognito anzunehmen. Somit wurde auch folgender persönliche Bericht der Chronik von Canongate, als eine Art Vorrede, vorangedruckt.

Alle diejenigen, welche mit der früheren Geschichte der italienischen Bühne bekannt sind, werden sehr wohl wissen, daß Arlechino in seiner ursprünglichen Auffassung kein Wunderthäter mit seinem hölzernen Schwerte, sowie auch keine Person wie auf unserem Theater war, welche aus dem Fenster und in dasselbe hinein springt, sondern, daß er, wie auch seine bunte Jacke zeigt, die Rolle eines Tölpels oder Narren spielte, dessen Mund, nicht wie bei uns ewig geschlossen, sondern mit Sticheleien, Schwänken und witzigen Einfällen gefüllt war, die sehr oft aus dem Stegreif gegeben wurden. Es ist schwierig nachzuweisen, wie er in den Besitz seiner schwarzen Maske gelangte, welche ursprünglich dem Gesicht einer Katze glich; es scheint jedoch, daß die Maske eine wesentliche Bedingung für die Darstellung der Rolle war, wie aus folgender Theater-Anekdote erhellt:

Ein Schauspieler des italienisches Theaters auf dem Foir de St. Germain in Paris, war wegen seines kecken und ungemeinen Witzes, wegen seiner glänzenden Einfälle und glücklichen Antworten berühmt, womit er gelegentlich die Rolle des Spaßmachers in bunter Jacke würzte. Einige Kritiker, deren gute Absicht in Bezug auf den Lieblingsschauspieler größer war, als ihr Urtheil, machten demselben, einem Lieblinge des Publikums, Vorstellungen über seine seltsame Maske. Sie gingen dabei schlau zu Werke, indem sie bemerkten, daß sein klassischer und attischer Witz, sein feiner Humor, seine glücklichen Wendungen des Dialogs, in gemeiner Weise possenhaft durch diese sinnlose und sonderbare Verkleidung würden; alle seine Eigenschaften würden bei weitem mehr Eindruck erregen, wenn der Geist seines Auges und der Ausdruck seiner natürlichen Gesichtszüge denselben zu Hülfe kämen. Die Eitelkeit des Schauspielers wurde in so weit erregt, daß er sich zu einem Versuch verleiten ließ, er spielte den Harlequin ohne Maske, worauf das ganze Publikum der Meinung war, er sei damit durchgefallen. Er hatte nämlich die Kühnheit, welche ihm das Bewußtsein seines Incognito ertheilte, und damit das ganze kecke Spiel seiner Scherze verloren, wodurch seinem ursprünglichen Spiel so viel Lebhaftigkeit ertheilt war. Er verfluchte seine Rathgeber und nahm wieder seine groteske Maske an; wie aber berichtet wird, vermochte er niemals wieder sich die sorglose und glückliche Leichtigkeit anzueignen, welche das Bewußtsein der Verkleidung ihm ertheilte.

Vielleicht befindet sich der Verfasser des Waverley jetzt in derselben Gefahr, und setzt seine Beliebtheit dadurch auf's Spiel, daß er sein Incognito bei Seite legt. Dieß Verfahren ist jedoch nicht bei mir, wie beim Harlequin, freiwillig, denn ich hegte ursprünglich die Absicht, während meines Lebens, diese Werke niemals anzuerkennen. Die Original-Manuskripte wurden sorgfältig aufbewahrt, obgleich eher durch die Sorgfalt Anderer als durch die meinige, um als nothwendiges Zeugniß der Wahrheit zu dienen, wenn die Zeit meines Todes eintreten würde. Da jedoch die Angelegenheiten meiner Buchhändler unglücklicherweise in die Leitung Anderer übergingen, so besaß ich nicht länger ein Recht, auf Heimlichkeit zu bestehen; und somit mußte ich, wie Tante Dinah im Tristram Shandy, meine Maske, als sie etwas abgetragen am Kinn wurde, gutwillig ablegen, wenn ich nicht wollte, daß sie mir in Fetzen vom Gesichte fiele.

Ich hatte jedoch nicht die geringste Absicht, die Zeit und den Ort zu wählen, wo die Enthüllung geschehen sollte; noch hatte ich eine Verabredung mit meinem gelehrten und geachteten Freunde, Lord Meadowbank, bei dieser Gelegenheit getroffen.

Am 23. Februar 1827 wurde die Mittheilung bei einem öffentlichen Gastmahle in Edinburg gemacht. Bevor wir uns zu Tische setzten, fragte mich der Lord, ob ich mein Incognito, hinsichtlich der Waverley-Novellen, bewahren wolle. Ich erkannte nicht sogleich die Bedeutung der Frage, obgleich ich dieselbe mir hätte denken können und erwiderte: Mir sei die Sache gleichgiltig, da das Geheimniß schon so vielen Leuten bekannt geworden sei. Lord Meadowbank wurde dadurch veranlaßt, beim Ausbringen meiner Gesundheit etwas über die Erzählungen zu sagen, wobei er dieselben mit mir, als dem Verfasser, in solche Verbindung setzte, daß ich durch mein Stillschweigen entweder der wirklichen Autorschaft überführt, oder des noch größeren Verbrechens verdächtig hätte werden müssen, ich wolle ein Lob mir erringen, auf das ich keinen gerechten Anspruch besitze. So wurde ich plötzlich und unerwartet zum Bekenntniß genöthigt und konnte nur bedenken, daß ich zu demselben durch eine freundschaftliche Hand geleitet sei und vielleicht keine bessere Gelegenheit finden könne, um eine Verkleidung abzulegen, die derjenigen einer erkannten Maske zu gleichen begann.

Ich mußte mich deßhalb der zahlreichen und achtbaren Gesellschaft als den alleinigen Verfasser dieser Erzählungen zu erkennen geben, was zu jener Zeit einen Streit von einiger Berühmtheit hätte erregen können, denn einige Belehrer des Publikums gaben hierüber, mit außerordentlicher Hartnäckigkeit, Versicherungen ihrer eigenen Erfindung. Ich halte es aber weiterhin für nothwendig, zu erklären, daß ich sehr oft, während ich selbst alle Verdienste und Mängel dieser Dichtungen auf mich nehme, Mittheilungen über Gegenstände und Sagen, von verschiedenen Seiten her mit Dankbarkeit angenommen, und dieselben zur Grundlage meiner Erzählungen gebraucht oder in der Form von Episoden eingewoben habe. Besonders muß ich die Güte des Herrn Joseph Train, Oberaufsehers der Accise zu Dumfries erwähnen, welchem ich wegen mancher merkwürdigen Ueberlieferungen und Umstände von antiquarischem Interesse verbunden bin. Herr Train vervollständigte mir das Material zu den Schwärmern und rief mir wieder meinen Gewährsmann für diesen Roman, jenen Greis, der die Gräber der Märtyrer der presbyterianischen Kirche in gutem Stand erhielt, in's Gedächtniß zurück. Ich hatte übrigens selbst 1792 eine lange Unterredung mit demselben, als ich ihn bei seiner gewöhnlichen Arbeit antraf. Damals besserte er die Grabsteine der Covenanters aus, die während ihrer Gefangenschaft, im Schlosse Dunnottar, gestorben waren, wo Viele zur Zeit von Argyle's Aufstand eingesperrt wurden. Ihr Gefängniß heißt noch jetzt der Kerker der Whigs. Herr Train gab mir jedoch weit ausgedehntere Kunde über jenen merkwürdigen, Patterson genannten Mann, als ich mir während meines eigenen Gespräches mit ihm verschaffen konnte. Derselbe war, wie ich schon in den Schwärmern erwähnt zu haben glaube, zu Closeburn in Dumfriesshire geboren; wahrscheinlich veranlaßte ihn häusliches Unglück eben sowohl als andächtiges Gefühl zu seinem wandernden Leben. Jetzt sind schon zwanzig Jahre seit Robert Patterson's Tod verflossen, welcher aus der Landstraße bei Lockerby stattfand, wo man ihn in den letzten Zügen antraf. Der weiße Klepper, der Gefährte seiner Pilgerfahrten, stand an der Seite seines sterbenden Herrn, und der ganze Auftritt war der Darstellung eines geschickten Malers würdig.

In einer andern Schuld, die ich mit Freuden anerkenne, bin ich gegen eine mir früher unbekannte, aber mit mir im Briefwechsel stehende Dame, die selige Frau Goldie. Dieselbe gab mir die Geschichte des aufrichtigen und charakterfesten Mädchens, welches ich im Kerker von Edinburg Jeanie Deans genannt habe. Der Umstand, daß sie das Leben ihrer Schwester durch einen Meineid zu retten sich weigerte, und daß sie eine Pilgerschaft nach London unternahm, um durch Vermittlung des Herzogs von Argyle die königliche Gnade für die Verurtheilte zu erlangen, sind von meiner schönen Correspondentin als wahre Begebenheiten geschildert. Ich kam dadurch auf den Gedanken, die Theilnahme für die Heldin meines Romans, durch alleinigen Seelenadel der Grundsätze, nebst gesundem Menschenverstand, Anspruchslosigkeit und reinem Gemüth zu erwecken, ohne Schönheit, Talent, Witz, Anmuth und Erziehung in Anspruch zu nehmen – Eigenschaften, auf welche eine Romanheldin, nach der öffentlichen Meinung, sonst ein Recht hat. Wurde das Bild mit Interesse vom Publikum aufgenommen, so bin ich mir bewußt, daß ich dieß der Wahrheit und Kraft der ursprünglichen Skizze, nach einer wirklichen Begebenheit, verdanke, und ich bedaure, daß ich dieselbe dem Publikum nicht darbieten darf.

Alte und seltene Bücher, sowie eine beträchtliche Sammlung von Familiensagen, öffneten mir einen weiteren Steinbruch für meine Bauten und zwar einen so ergiebigen, daß die Kraft des Arbeiters eher hätte erschöpft werden müssen, als daß ihm das Material ausgegangen wäre. Als Beispiel erwähne ich nur, daß die furchtbare Katastrophe in der Braut von Lammermoor, in einer hohen schottischen Familie wirklich vorgekommen ist. Das weibliche Mitglied derselben, welches mir die traurige Erzählung vor vielen Jahren mittheilte, war eine nahe Verwandte derselben und erzählte sie mir immer mit dem Ausdruck düsterer Heimlichkeit, welche die Theilnahme höher spannte. Sie hatte selbst in ihrer Jugend den Bruder gekannt, welcher dem unglücklichen Opfer zum verhängnißvollen Altare voranritt; derselbe war damals noch ein Knabe, und dachte beinahe an Nichts weiter, als an sein eigenes schmuckes Erscheinen im Brautzuge, bemerkte aber doch, die Hand seiner Schwester sei feucht und kalt, wie die einer Statue. Es ist unnöthig den Schleier von diesem Auftritt eines Familienunglücks hinwegzuziehen; auch würde dieß den Repräsentanten des betreffenden edlen Hauses nicht ganz angenehm sein, obgleich das Ereigniß mehr als hundert Jahre alt ist. Ich bemerke nur noch, daß ich blos die Ereignisse nachahmte, allein weder die Mittel hatte, noch die Absicht hegte, die Sitten oder die Charaktere der in der Geschichte wirklich betheiligten Personen zu schildern.

Ich erkläre hier überhaupt, daß ich zwar von historischen Personen annahm, daß ihre Schilderung mir frei stehe, daß ich aber nie die Achtung verletzte, welche man dem Privatleben schuldig ist. Daß Charakterzüge von verstorbenen oder noch lebenden Personen, mit denen ich in Gesellschaft verkehrt hatte, sich meiner Feder ausdrängen mußten, als ich den Waverley und die späteren Romane schrieb, versteht sich von selbst. Ich habe aber stets meinen Porträts einen allgemeinen Charakter zu ertheilen gesucht, so daß sie im Ganzen als Produkte der Phantasie, wenn auch nicht ohne Aehnlichkeit mit wirklichen Personen, erscheinen konnten. Ich muß jedoch gestehen, daß meine Versuche in letzterer Hinsicht nicht immer Erfolg hatten. Es gibt Männer, deren Charaktere so eigenthümliche Züge darbieten, daß die Schilderung einer vorherrschenden und in die Augen fallenden Eigenheit, die ganze Person als Einzelwesen euch vorführt. So war z. B. der Charakter von Jonathan Oldbuck im Alterthümler zum Theil auf denjenigen eines alten Freundes meiner Jugend gegründet, welcher mich in das Verständniß des Shakespeare einführte und mir andere unschätzbare Gunstbezeugungen erwies; ich glaubte jedoch die Aehnlichkeit so versteckt zu haben, daß seine Züge von keinem jetzt lebenden Menschen erkannt werden könnten. Indeß, ich irrte mich und brachte sogar das Geheimniß in Gefahr, worein ich damals meinen Namen zu hüllen wünschte; denn ich erfuhr bald darauf, daß ein sehr achtbarer Herr, einer der wenigen, jetzt noch lebenden Freunde meines Vaters und ein scharfsinniger Kritiker, bei der Erscheinung des Werkes erklärt habe, er wisse jetzt, wer der Verfasser sei, denn er erkenne im Alterthümler die Spuren vom Charakter eines Mannes, welcher in der Familie meines Vaters ein sehr genauer Freund gewesen sei.

Es mag hier noch angeführt werden, daß der gegenseitige Austausch der Großmuth, den ich, als zwischen Waverley und Oberst Talbot stattfindend, dargestellt habe, in einer wirklichen Thatsache besteht. Die wirklichen Umstände der Anekdote, welche sowohl den Whigs, wie den Tories zum Lobe gereichen, sind in Kurzem folgende:

Alexander Stewart von Invernahyle, ein Name, den ich ohne die wärmste Anerkennung und Dankbarkeit gegen den Freund meiner Kindheit nicht niederschreiben kann, welcher mich zuerst in die Hochlande, ihre Ueberlieferungen und Sitten eingeführt hat, hatte thätigen Antheil an dem Bürgerkrieg von 1745 genommen. Als er in der Schlacht von Preston mit seinem Clan, den Stewarts von Appine, einen Angriff machte, sah er wie ein Offizier des feindlichen Heeres allein bei einer Batterie von vier Kanonen stand, drei derselben auf die angreifenden Hochländer abfeuerte und dann seinen Degen zog. Invernahyle stürzte auf ihn zu und forderte ihn auf, sich zu ergeben. »Niemals Rebellen!« war die unerschrockene Antwort, von einem Hiebe begleitet, welchen der Hochländer mit seiner Tartsche auffing; anstatt aber mit seinem Degen seinem jetzt vertheidigungslosen Gegner niederzuhauen, parirte er damit den Streich einer Streitaxt, welche der Müller seines Gutes, einer seiner Leute und ein grimmig aussehender alter Hochländer gegen ihn führte, den ich noch selbst gesehen zu haben mich erinnere. So überwältigt, übergab Oberstlieutenant Allan Whitefoord, ein Herr von Rang und Ansehen, sowie auch ein braver Offizier, seinen Degen, zugleich mit Uhr und Börse, welche Invernahyle annahm, um dieselben vor der Plünderung seiner Leute zu retten. Nachdem der Kampf vorüber war, suchte Herr Stewart seinen Gefangenen auf; beide wurden von dem berühmten John Roy Stewart einander vorgestellt, welcher den Oberst mit dem Stande dessen, der ihn gefangen genommen hatte, bekannt machte und ihm die Notwendigkeit sein Eigenthum zurückzunehmen vorstellte, welches jener in den Händen desjenigen zurückzulassen gedachte, dem es während des Kampfes anheim gefallen war. Das Vertrauen zwischen Beiden wurde so groß, daß Invernahyle von Karl Edward die Freigebung seines Gefangenen auf Ehrenwort erlangte; bald darauf besuchte er, nach den Hochlanden zur Aushebung von Leuten ausgeschickt, den Oberst in dessen Hause und verbrachte zwei glückliche Tage mit demselben und seinen whigistischen Verwandten, ohne daß man von beiden Seiten an das damalige Wüthen des Bürgerkrieges dachte.

Als die Schlacht von Culloden den Hoffnungen Karl Edwards ein Ende machte, wurde Invernahyle, verwundet und unfähig sich zu bewegen, durch den treuen Eifer seiner Leute vom Schlachtfelde fortgetragen. Da er aber sich als Jacobit sehr hervorgethan hatte, wurde seine Familie und sein Eigenthum dem Systeme rachsüchtiger Zerstörung ausgesetzt, welches nur zu allgemein im Lande der Aufständischen zur Ausführung gebracht wurde. Die Reihe war jetzt an dem Oberst Whitefoord, seine Bemühungen auf den Retter seines Lebens zu verwenden; er ermüdete alle Militär- und Civilbehörden mit Gesuchen, um demselben die königliche Gnade zu verschaffen, oder wenigstens um seiner Gemahlin und seiner Familie Schutz zu gewähren. Seine Bemühungen waren lange Zeit vergeblich; wie Invernahyle sagte, war er auf jeder Liste, als ein schädliches Raubthier bezeichnet. Zuletzt wandte sich Oberst Whitefoord an den Herzog von Cumberland und unterstützte sein Gesuch mit jeder Begründung, woran er nur denken konnte. Als er wiederum eine abschlägige Antwort erhielt, zog er sein Patent aus der Tasche, erwähnte einiges über die Dienste, die er selbst und seine Familie dem Hause Hannover erwiesen habe und bat um seinen Abschied, da man ihm nicht erlaube, seine Dankbarkeit dem Herrn zu erweisen, welchem er sein Leben verdanke. Der Herzog über diesen ernstlichen Entschluß betroffen, bat ihn, sein Patent zu behalten, und gewährte den für die Familie von Invernahyle nachgesuchten Schutz.

Der Häuptling selbst lag in einer Höhle, in der Nähe seines eigenen Hauses, versteckt, vor welchem eine kleine Abtheilung regelmäßiger Truppen ihr Lager aufgeschlagen hatte. Er konnte das Verlesen derselben jeden Morgen, ebenso den Zapfenstreich des Abends vernehmen; er bemerkte sogar jede Ablösung der Schildwachen. Da man vermuthete, er liege in der Nähe seines Eigenthums verborgen, so wurde seine Familie genau beobachtet, und zur äußersten Vorsicht, um ihn mit Nahrung zu versehen, gezwungen. Eine seiner Töchter, ein acht- oder zehnjähriges Kind, wurde dazu als die Mittelsperson gebraucht, welche am wenigsten Verdacht erregen würde. Sie gab unter vielem Andern ein Beispiel, daß Noth und Gefahr eine frühzeitige Schärfe des Verstandes erzeugt; sie machte sich mit den Soldaten bekannt, bis sie so vertraut mit ihnen würde, daß ihr Hin- und Hergehen nicht weiter deren Aufmerksamkeit erregte; sie pflegte in der Nähe umher zu schweifen und die wenige Nahrung, welche sie zu ihrem Zweck mit sich führte, unter einem auffallenden Stein oder einer Baumwurzel zu verstecken, wo ihr Vater dieselbe finden könnte, wenn er des Nachts aus seinem Versteck herauskröche. Die Zeiten wurden milder, und mein trefflicher Freund wurde durch die Amnestieakte errettet. Dieß ist die interessante Geschichte, die ich vielleicht durch die Art meiner Erzählung im Waverley eher verschlechtert als verbessert habe.

Diesen Vorfall habe ich, nebst noch einigen andern, die meine Romane beleuchten, meinem verstorbenen Freunde, William Erskine, schottischem Richter und titulirtem Lord Kinedder, mitgetheilt, welcher mit zu großer Parteilichkeit, 1817, meine Romane recensirte. Der Artikel desselben enthält mehrere andere Erläuterungen zu meinen Werken; wer sich darüber zu belehren sucht, kann in dem Januarhefte von Quarterly Review 1817, das Original von Meg Merrilees und, wie ich glaube, von zwei andern Personen desselben Charakters vorfinden.

Ich erwähne auch noch, daß die tragischen und wilden Umstände, welche als der Geburt von Allan Mac Aulay vorhergehend, in der Sage von Montrose geschildert werden, sich in der Familie der Stewarts von Ardvoirlich wirklich ereigneten. Die Wette, hinsichtlich der Leuchter, deren Stelle durch hochländische Fackelträger ersetzt war, wurde von einem der Macdonals von Keppoch vorgeschlagen und gewonnen.

Es würde jedoch nur wenig Vergnügen bieten, wollte ich aus der Fülle des Erdichteten alle Wahrheitskörner herauslesen. Ehe ich aber diesen Gegenstand verlasse, mögen noch einige Anspielungen über die Oertlichkeiten in diesen Romanen hinzugefügt werden. So steht z. B. Wolfshope für Fastcastle in Berwickshire – Tillietudlem für Draphane in Clydesdale – und das Thal, welches im Kloster Glendearg heißt, für dasjenige des Flusses Allan oberhalb Somerville's Villa bei Melrose. Ich kann hier nur sagen, daß ich in diesen und andern Beispielen keinen besondern Platz beschreiben wollte; die Aehnlichkeit muß also derjenigen allgemeinen Art sein, welche zwischen Gegenden desselben Charakters stattfindet. Die schroffe Küste Schottlands hat auf ihren Vorgebirgen an fünfzig Schlösser wie Wolfshope; jede Grafschaft hat ein Thal, welches demjenigen im Kloster mehr oder weniger gleicht; wenn Schlösser wie Tillietudlem oder Wohnsitze wie derjenige des Barons von Bradwardine gegenwärtig weniger häufig vorkommen, so beruht dieß auf der Zerstörungswuth, welche so viele Denkmale des Alterthums entfernt oder zu Grunde gerichtet hat, wenn dieselbe durch ihre unzugängliche Lage nicht geschützt waren.

Die Stellen aus Gedichten, welche vor den Anfang der Kapitel gesetzt wurden, sind entweder nachgeschlagen oder aus dem Gedächtniß citirt, oft aber bloße Erfindungen. Es war mir zu mühsam in der Sammlung brittischer Dichter immer nachzulesen, um passende Motto's aufzufinden; wie der Maschinenmeister eines Theaters, welcher bei Darstellung eines Schneegestöbers braunes Papier regnen ließ, als ihm das weiße ausgegangen war, entnahm ich die Stellen aus meinem Gedächtniß so weit es ging, und half mir mit Erfindung, als mir dasselbe nichts weiter lieferte. Ich glaube, daß es bisweilen nutzlos ist, die Stellen in den Werken der Dichter aufzusuchen, wenn ich einen Namen darunter gesetzt habe. Bisweilen habe ich über den Umstand gelacht, daß bedächtige Schriftsteller sich vergeblich abmühten, um Stanzen nachzusuchen, für welche allein der Romanschreiber verantwortlich war.

Da ich mich nun einmal im Beichtstuhle befinde, so kann der Leser von mir erwarten, daß ich ihm die Beweggründe darlege, weßhalb ich so lang die Rechte des Verfassers bei meinen Schriften zurückwies. Hierauf kann ich schwerlich eine andere Antwort geben, als die des Korporals Nym – es war damals die Laune oder der Eigensinn des Verfassers. Ich hoffe, man wird es mir nicht als Undankbarkeit gegen das Publikum auslegen, dessen Nachsicht mehr als mein eigenes Verdienst mich so lang meine Kaltblütigkeit bewahren ließ, wenn ich gestehe, daß ich gegen Erfolg, wie gegen Durchfallen als Schriftsteller gleichgültiger bin als Andere, welche die Leidenschaft nach literarischem Ruhm vielleicht deßhalb mehr empfinden, weil sie desselben würdiger sind. Erst nach Erreichung des dreißigsten Jahres, machte ich ernstliche Versuche, mich als Schriftsteller auszuzeichnen, also zu einer Lebenszeit, worin die Hoffnungen und Wünsche der Menschen gewöhnlich einen entscheidenden Charakter angenommen haben und sich nicht rasch und leicht in einen neuen Kanal leiten lassen.

Als ich die Entdeckung machte – für mich war es eine solche – daß ich durch die mir selbst zum Vergnügen dienende Schriftstellerei zugleich Andern Vergnügen schaffen könne, – als ich ferner bemerkte, daß literarische Beschäftigungen einen beträchtlichen Theil meiner Zeit in Anspruch nehmen würden, empfand ich Besorgniß, daß ich diejenigen Gewohnheiten der Eifersucht und Empfindlichkeit annehmen könnte, welche sogar den Charakter großer Schriftsteller entwürdigten, und sie durch ihre Reizbarkeit, sowie ihre Zänkereien zum Gelächter der Welt machten. Ich beschloß deßhalb meine Brust mit dreifachem Erze zu schützen, und so viel wie möglich meine Gedanken und Wünsche von literarischem Erfolge abzuwenden, damit ich nicht meinen eigenen Seelenfrieden und meine Ruhe durch Vereitlung meiner Erwartungen in Frage stelle. Es wäre entweder einfältige Gefühllosigkeit oder lächerliche Ziererei, wollte ich meine Unempfindlichkeit gegen öffentlichen Beifall aussprechen, wenn ich mit den Zeugnissen desselben beehrt wurde; noch höher schätze ich die Freundschaft, welche einige vorübergehende Berühmtheit beim Publikum, mit Männern abzuschließen mich befähigte, die sich durch Talente und Geist am meisten auszeichnen – eine Freundschaft, von welcher ich hoffe, daß sie jetzt auf einer festeren Grundlage als die Umstände ruht, denen sie ihre Entstehung verdankt. Indem ich jedoch alle diese Vortheile nach Pflicht und Gebühr zu schätzen weiß, kann ich aufrichtig erklären, daß ich nach meiner Meinung nur mit Mäßigkeit den berauschenden Becher kostete, und daß ich weder im Gespräch noch im Briefwechsel Verhandlungen über meine literarischen Beschäftigungen ermuthigte. Im Gegentheil haben solche Materien der gegenseitigen Unterhaltung, sogar wenn sie aus Beweggründen, welche mir sehr schmeichelhaft waren, angeregt wurden, mich immer in Verlegenheit gebracht und sind mir unangenehm gewesen.

Ich habe jetzt mit Offenheit meine Beweggründe zur Verschweigung meines Namens mitgetheilt, soweit ich mir bewußt bin, welche zu haben, und das Publikum wird mir den Egoismus der Darlegung von Einzelnheiten verzeihen, da dieselbe nothwendig damit verknüpft ist. Der Verfasser ist auf der Bühne erschienen und hat dem Publikum seine Verbeugung gemacht. Bis dahin ist sein Benehmen eine Aeußerung der Achtung. Wollte derselbe länger auf der Bühne verweilen, so würde er sich dem Publikum aufdrängen.

Ich wiederhole hier nur, daß ich mich selbst für den einzigen und von Andern nicht unterstützten Verfasser der Romane erkläre, welche als die Werke des »Verfassers von Waverley« herausgegeben wurden. Ich thue dieß ohne Scham, denn ich bin mir nicht bewußt, daß ihnen in Bezug auf Moral oder Religion irgend ein Vorwurf gemacht werden kann. Ich gebe mich dabei auch keinem Gefühl des Triumphes hin, von welcher Art auch ihr augenblicklicher Erfolg gewesen ist, denn ich weiß wohl, wie sehr ihr Ruf vom Eigensinn der Mode abhängt; letzteres blieb immer ein Grund, weßhalb ich niemals begierig war, nach dem Besitz zu greifen.

Vor dem Schluß ist noch zu erwähnen, daß wenigstens zwanzig Personen wegen ihres freundschaftlichen Verhältnisses zum Verfasser oder aus andern Umständen um das Geheimniß wußten. Da meines Wissens kein Beispiel vorkam, daß Einer derselben es enthüllte, so bin ich denselben um so mehr verbunden, als der unbedeutende Charakter des Geheimnisses nicht geeignet war, eine große Achtung desselben bei denjenigen, denen man es anvertraut hatte, zu erwecken. Nichtsdestoweniger hegte ich das Vertrauen, daß ich die damit verknüpften Vortheile stets genießen würde, und wären nicht Ereignisse, die mich zur Enthüllung zwangen, eingetreten, so würde ich sie nur mit der größten Vorsicht aufgegeben haben.

Was das vorliegende Werk betrifft, so wurde es lange bevor diese Erklärung stattfand, ersonnen und zum Theil schon gedruckt; ursprünglich sollte es mit einer Erklärung beginnen, daß es weder eine Einleitung noch eine Vorrede erhalte.

Dieses lange Vorwort mag jedoch erweisen, wie menschliche Absichten bei den unbedeutendsten, wie bei den wichtigsten Angelegenheiten, durch den Lauf der Ereignisse vereitelt werden. So entschließen wir uns einen starken Strom zu durchschreiten und auf einem gewissen Punkte des gegenüber liegenden Ufers zu landen; allmählig weichen wir der reißenden Fluth und sind zuletzt erfreut, wenn wir vermittelst eines Zweiges oder Busches uns an einem entfernten und vielleicht gefährlichen Landungsplatze, weit unter demjenigen, welchen wir bestimmt hatten, zuletzt vor der Gefahr des Ertrinkens erretten.

In der Hoffnung, daß der gütige Leser einem ihm jetzt bekannten Verfasser einen Theil der Gunst erweisen wird, welche er dem verkleideten Kandidaten seines Beifalls nicht versagte, unterschreibe ich mich als sein unterthänigster Diener

Abbotsford, 1. Oktober 1827.
Walter Scott.


Solcher Art war der kleine Bericht, den ich im Oktober 1827 drucken ließ; auch habe ich jetzt nicht viel hinzuzufügen. Als ich zum ersten Male in meinem eigenen Namen auftrat, kam ich auf den Gedanken, daß eine Art periodischer Herausgabe nach etwas Neuem aussehe, und ich wollte, wenn ich so sagen darf, die Plötzlichkeit meines persönlichen Auftretens dadurch etwas mildern, daß ich einem erdachten Gehülfen eine wenigstens ebenso bestimmte Existenz ertheilte, als ich dergleichen früher anderen Schatten derselben Art gegeben hatte. Natürlich kam es mir nicht in den Sinn, eine wirkliche Person zu meinem Gehülfen zu machen, um den schriftstellerischen Charakter und die Arbeiten mit mir zu theilen. Ich bin lange der Meinung gewesen, daß ein literarischer Pickwick Vergleichungen hervorruft, weßhalb er mit Recht als gehässig zu bezeichnen und zu vermeiden ist; auch habe ich wirklich die Erfahrung gemacht, daß Versprechungen des Beistandes, in Arbeiten dieser Art, einen weit prächtigeren Anschein haben, als die späteren Leistungen halten können. Ich entwarf deßhalb den Plan einer Unterhaltungsschrift, bei welcher ich, nach Art der englischen Schriftsteller, in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, mich allein auf mich selbst verlassen müsse; obgleich ich mir bewußt war, daß der Augenblick, welcher örtliche Wohnung und einen Namen dem Verfasser des Waverley ertheilte, auch dessen Zauber einer ernstlichen Gefahr ausgesetzt habe, fühlte ich Neigung zur Annahme eines Gedankens, den mein alter Held Montrose hegte, und sagte mir selbst, daß in der Literatur wie im Kriege

Zu sehr befürchtet sein Geschick
Und ist des Werthes baar,
Wer stets besorgt um Ruhm und Glück
Nie keck im Wagen war.

Zu den Einzelnheiten, hinsichtlich des Planes dieser Chronik, welche der fingirte Herausgeber, Herr Croftangry, im zweiten Kapitel mittheilt, habe ich nur noch hinzuzufügen, daß die Dame, welche in dieser Erzählung Frau Baliol genannt wird, in den Hauptpunkten den interessanten Charakter meiner theuren Freundin, Frau Murray Keith, zeigen sollte, deren kurz zuvor eingetretener Tod einen weiten Kreis mit Betrübniß erfüllt hatte, welcher sowohl wegen ihrer Tugend und Liebenswürdigkeit des Charakters, als wegen ihrer manchfachen Kenntnisse und der angenehmen Weise, womit sie dieselben mitzutheilen verstand, große Anhänglichkeit zu ihr hatte. Der Verfasser verdankte wirklich bei vielen Gelegenheiten ihrem lebhaften Gedächtniß einen großen Theil der Unterlage seiner schottischen Dichtungen; sie konnte somit auch schon bei Beginn meines Auftretens als Schriftsteller, mich als den Verfasser sehr leicht erkennen.

Hinsichtlich der Skizze von Chrystal Croftangry's eigener Geschichte, wurde der Verfasser beschuldigt, einige nicht artige Anspielungen auf noch lebende Personen angebracht zu haben; nach seiner Meinung kann er aber eine solche Beschuldigung leicht übergehen.

Die erste der Erzählungen, die Herr Croftangry dem Publikum vorlegt, »die Wittwe des Hochlandes,« kommt von der so eben erwähnten Dame, und ist mit Ausnahme weniger hinzugefügter Umstände, deren Einführung ich beinahe zu bedauern geneigt bin, beinahe in derselben Art hier wieder gegeben, wie die ausgezeichnete alte Dame die Geschichte zu erzählen pflegte. Weder der hochländische Cicerone, noch die ernste Aufwärterin, sind der Einbildungskraft entnommen; als ich nach einigen Jahren meine Erzählung wieder durchlas, und deren Wirkung mit meiner eigenen Erinnerung an die sehr rührende mündliche Erzählung meiner würdigen Freundin verglich, mußte ich empfinden, daß ich deren Einfachheit durch Einschiebungen zerstört hatte, welche ich, als ich sie niederschrieb, ohne Zweifel für Verschönerungen hielt.

Die zweite Erzählung, mit dem Titel: »die zwei Viehhändler«, verdanke ich einem alten Freunde, und zwar demselben Herrn, der das Original meines Alterthümlers gewesen ist. Derselbe hatte den Assisen in Carlisle beigewohnt und erwähnte selten des ehrwürdigen Richters Anrede an die Geschworenen, ohne Thränen zu vergießen; was einen eigenthümlichen Eindruck machte, weil Thränen auf Gesichtszügen hinunter flossen, die eher einen sarkastischen, ja cynischen Ausdruck hatten.



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