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Anfang und Ende der 79 n Sure
Die Entweicherinnen

1

Bei euren untertauchenden Entweicherinnen,

Vers 1 Siehe S. 33 u. 51. Dazu 77. Vgl. Wahls Absurda.

2

Und umschweifenden Schweiferinnen,

3

Und hinstreifenden Streiferinnen,

4

Und vorlaufenden Läuferinnen,

5

Und Gebotbetreiberinnen!

6

Am Tage wo die Gellerin gellt,

7

Und die Antworterin einfällt,

8

Sind die Herzen von Angst geschwellt,

9

Und die Blicke zu Boden geschnellt.

10

Doch sprechen sie: Wie sollten wir seyn hergestellt,

11

Wann wir zu Knochen sind zerschellt?

12

Sie sprechen: Übel wärs bestellt.

13

Doch seyn wirds nur ein einziger Gell,

14

Und dastehn sie im offnen Feld.

27

Seid ihr Geschöpfe stärker als die Himmel? Er erhob sie,

28

Wölbt' ihre Deck' und wob sie,

29

Umzog mit finstrer Nacht und Morgenroth sie.

30

Die Erde dann, hinstreckt' er bloß sie,

31

Dann Weid' und Wasser trug auf sein Gebot sie,

32

Und aufwerts feste Berge schob sie,

33

Euch zum Genuß und eurem Vieh.

34

Doch kommt die Überwältigerin, die große,

35

Wann seines Werks denkt jeder Werkgenosse,

36

Der Abgrund wird gerückt vors Aug das bloße;

37

Wer nun war im Verstoße,

38

Bethört vom Weltgenusse;

39

Der Abgrund ihm zum Schlosse!

40

Doch wer den Richtort seines Herrn gefürchtet,
Und der Begierde wehrte unverdrossen,

41

Der Garten ihm zum Schlosse!

42

Sie fragen dich, wann ist gesetzt die Stunde?

43

Was hast du davon Kunde?

44

Sie ruht in deines Herren Munde.

45

Du bist ein Mahner nur dem der sie scheut von Herzensgrunde.

46

Wann sie sie sehn, wirds ihnen seyn, als hätten sie
Geweilt nur einen Abend oder eine Morgenstunde.


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