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35 e Sure
Überschr[ift]
Die Engel

1/1

Gelobt sei Gott,
Der Schöpfer Himmels und der Erde,
Der da die Engel macht zu Boten
Mit Flügeln zweifach, dreifach oder vierfach.
Zusetzet er der Schöpfung was er will,
Denn Gott ist jedes Dings gewaltig.

2/2

Was aufthut Gott den Menschen für Barmherzigkeit,
Wer kann sie vorenthalten?
Und was er vorenthält, wer kann
Es niedersenden hinter ihm?
Und Er ist der Allmächtige der Allweise.

3/3

Ihr o ihr Menschen, denkt der Wolthat Gottes
An euch! Ist noch
Ein Schöpfer außer Gott?
Der euch versorgt vom Himmel und von der Erde;
Kein Gott ist alsnur Er;
Wie laßt ihr euch bethören?

4/4

Und zeihen sie dich Lügen,
So wurden Lügen auch geziehn
Die Boten vor dir; doch zu Gott
Sind heimgebracht die Dinge.

5/5

Ihr o ihr Menschen, die Verheißung Gottes
Ist Wahrheit; nicht bethör' euch
Das irdische Leben, nicht bethör'
An Gott euch der Bethörer.

6/6

Der Satan ist ein Feind euch,
So nehmet ihn zum Feinde;
Er rufet seinen Anhang nur
Zu werden Glutgenossen.

7/7

Die leugneten, für die ist starke Pein.

8/–

Die aber glaubten und das Gute thaten,
Für die ist Gnad' und großer Lohn.

9/8

Wie aber wem gefällt das Böse seines Thuns
Und sieht es an für schön? Denn Gott
Läßt irren wen er will, und leitet wen er will.
Drum komme deine Seele
Nicht über sie in Kümmerniß;
Denn Gott weiß was sie wirken.

10/9

Und Gott ist der gesendet hat die Winde,
Die wühlen das Gewölk auf,
Das führen wir hin zu erstorbnem Gaue;
Lebendig machen wir dadurch
Die Erde, wann sie todt war;
So ist die Auferstehung.

11/10

Wer da begehrt die Herrlichkeit,
Die Herrlichkeit ist Gottes ganz.
Zu ihm steigt auf das fromme Wort,
Das gute Werk erhebet er;
Und die da listen Böses,
Für sie ist starke Pein,
Und die List derselben sie kommt um.

12/11

Gott aber hat geschaffen euch
Aus Staub, sodann aus einem Tröpflein,
Und hat gemachet euch zu Paaren.
Und nichts trägt eine Schwangre und nichts bringet sie,
Als nur mit seinem Wissen;
Und nicht betagt wird ein betagter,
Und nichts wird abgebrochen seinen Tagen,
Es stehe denn im Buch;
Wol ist das Gott ein Leichtes.

13/12

Nicht gleich sind beide Wasser, dieses lieblich süß
Und angenehm zu trinken,
Und jenes herb und bitter;
Aus beiden aber eßt ihr frische Speise,
Und zieht daraus hervor Schmuck den ihr anlegt.
Du siehst darauf die Schiffe schweben,
Auf daß ihr werbt nach Gottes Fülle,
Und ob ihr dankbar wäret.

14/13

Er führt die Nacht ein in den Tag,
Und führt den Tag ein in die Nacht,
Und machte dienstbar Sonn' und Mond,
Jedes läuft zu bestimmtem Ziel.
Selbiger ist Gott euer Herr,
Sein ist die Herrschaft, aber die
Ihr anruft neben ihm, beherrschen
Nicht eine Dattelfaser.

15/14

Ruft ihr sie an, so hören sie
Nicht euern Ruf, und wenn sie hörten,
Könnten sie nicht erhören euch.
Und an dem Tag der Auferstehung
Verleugnen sie den Antheil, den ihr ihnen gabt.
Dir sagts am besten wer es weiß.

Vers 15 wer es weiß Sprichwörtlich was es auch später geblieben.

16/15

Ihr o ihr Menschen, dürftige seid ihr gegen Gott,
Gott aber ist der Reiche der Gelobte.

17/16

Wenn Er will, nimmt er euch hinweg
Und bringet neue Schöpfung;

18/17

Das ist für Gott kein Großes.

19/18

Und keine beladne Seele ladet
Einer Anderen Ladung auf;
Und rufet eine schwerbeladne
Ihr etwas abzunehmen,
So wird davon nichts abgenommen,
Wär's auch ein Blutsverwandter;
Du aber mahnest die allein,
Die fürchten ihren Herren im Verborgnen
Und das Gebet bestellen;
Und wer Almosen gibt, der gibt sie seiner Seele,
Und zu Gott ist der letzte Gang.

20/19

Doch gleich ist nicht der Blinde und der Sehende,

–/20

Noch Finsterniß und Licht,

–/21

Noch Hitz' und Schattenkühle.

21/22

Gleich sind nicht die lebendigen und die todten.
Ja Gott macht hören wen er will,
Du aber machst nicht hören die in Gräbern,

–/23

Du bist nichts wan ein Mahner.

22/24

Wir haben dich gesendet mit der Wahrheit
Als Heilverkündiger und Mahner.
Und nie ein Volkstamm war, in welchem
Nicht schon erschien ein Mahner.

23/25

Und wenn sie Lügen zeihen dich,
So zeiheten auch die vor ihnen,
Als ihnen kamen ihre Boten
Mit offnen Kunden, Buchabschnitten
Und mit der Schrift der klaren.

24/26

Dann griff ich, die da leugneten,
Und wie war da mein Strafgericht!

25/27

O siehst du nicht, daß Gott hernieder schickt vom Himmel Wasser,
Da bringen wir daraus hervor
Früchte verschiedner Farben.
Und von den Bergen sind Abschnitte weiße
Und rothe, von verschiednen Farben,
Und rabenschwarze,

28/–

Und von Menschen, Thier und Vieh,

–/28

Verschiedene von Farben.
So, doch es fürchten Gott von seinen Knechten nur die Weisen;
Ja Gott ist machtvoll, huldreich.

26/29

Ja, die da lesen Gottes Buch,
Und halten das Gebet, und spenden
Von dem womit wir sie versorgten,
Geheim und öffentlich,
Die lieben einen Handel der nicht umschlägt;

27/30

Daß er gewähre ihnen den verheißnen Lohn,
Und zuleg' ihnen von seiner Gnadenfülle,
Denn er ist huldvoll dankbar.

28/31

Was aber wir dir offenbarten von der Schrift,
Das ist die Wahrheit,
Bekräftend das was ihm vorangieng;
Denn Gott ist seiner Knechte kundiger Schauer.

29/32

Nun haben wir vererbt die Schrift
Auf die so wir erwählten unsrer Knechte;
Von ihnen einer nun der sich versündigt,
Und einer der die Mitte hält,
Und einer der da eilt voran im Guten,
Nach Zulaß Gottes, dieses ist
Die hohe Gnadenfülle:

30/33

Die Gärten Edens, wo sie eingehn,
Geschmückt darin mit Spangen
Von Gold, und Perlen, und ihr Gewand darin ist Seide.

31/34

Da sprechen sie: Gelobt sei Gott,
Der von uns nahm die Trauer;
Ja unser Herr ist huldreich dankbar.

32/35

Der uns gesiedelt hat im Haus des Bleibens
Nach seiner Gnadenfülle, nicht berührt uns drin
Ermüdung, nicht berührt uns drin Ermattung.

33/36

Doch die geleugnet, ihnen ist
Das Feuer der Gehenna,
Nicht wird es aus mit ihnen daß sie stürben,
Und nichts geleichtert wird ab ihnen von der Pein;
So lohnen wir jeden Leugner.

34/37

Sie rufen Hülfe drinn: O Herr!
Laß uns hinaus, so thun wir Gutes
Anderes dan wir thaten. –
Ließen wir nicht solang euch leben,
Daß sich besänne, wer da sich besänne,
Und euch kam auch der Mahner!

35/–

So schmeckt nun, und den Sündern ist kein Helfer.

36/38

Gott aber ist der Wisser des Geheimnisses
Des Himmels und der Erde,
Er ist bewußt auch des Gehalts der' Herzen.

37/39

Er ists der euch gemacht zu Stellvertretern auf der Erde;
Wer leugnet nun, auf ihn sein Leugnen!
Nichts aber bringt den Leugnern ein ihr Leugnen
Bei ihrem Herrn als Zorn;
Nichts aber bringt den Leugnern ein ihr Leugnen als Verlust.

38/40

Sag ihnen: Saht ihr eure Gottgesellen,
Die ihr anrufet neben Gott?
Zeigt mir, was sie erschufen von der Erde?
Ob ihr ist ein Gesellschaftsrecht am Himmel?
Oder wir ihnen gaben
Geschriebnes, daß sie sich damit ausweisen?
Nein! es verheißen nur die Sünder
Einer dem andern nichts wan Trug.

39/41

Gott hält den Himmel und die Erde,
Daß sie nicht weichen; und sie wichen,
Wenn sie hielt' einer außer ihm;
Denn Er ist gütig huldreich.

40/42

Sie aber schworen Gott mit ihren stärksten Eiden,
Wenn ihnen käm' ein Mahner,
Sie würden seyn rechtwandelnder
Als eins der Volksgeschlechter;
Und als nun ihnen kam ein Mahner,
Mehrt es nur ihre Störrigkeit

41/43

Mit Hochfahrt auf der Erde
Und List zum Bösen, doch es trifft nur
Die böse List den eignen Mann.
Was anders denn erwarten sie,
Als die Strafordnung voriger Zeiten?
Und nimmer findst du an der Ordnung Gottes eine Wandlung,

Vers 41 Ordnung Gottes Vgl. 33,62

42/–

Und nimmer findst du an der Ordnung Gottes eine Aendrung.

43/44

O reisten sie nicht auf der Erde,
Und sahen, wie das Ende war
Derjenigen die vor ihnen
Stärker waren als sie an Macht?
Doch kommt es Gott nicht zu daß ihn behindre irgend etwas
Im Himmel oder auf der Erde;
denn er ist weis' und mächtig.

44/45

Und wollt' ergreifen Gott die Menschen
Um das was sie verwirkten,
Nicht übrig ließ' er auf dem Rücken
Der Erde ein Geschöpf, doch er
Gibt Aufschub ihnen auf bestimmte Frist.

45/–

Doch, ist gekommen ihre Frist,
Dann schauet Gott nach seinen Knechten.


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