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Neunundfünfzigste Sura
Überschrieben
Der Aufbruch

Überschrift Der Aufbruch sonst Auferstehung ḥašr v. 2.

(Medinisch)

Im Namen [Gottes des allbarmherzigen Erbarmers.]

1

Gott preiset, was im Himmel ist
Und was auf Erden,
Und Er ist der Allmächtige der Allweise.

2

Er ist es der vertrieben hat
Vom Volk der Schrift die Ungetreuen
Aus ihren Wohnungen im ersten Aufbruch.
Ihr meintet nicht sie seyen zu vertreiben,
Und selber meinten sie, beschützen würden
Sie ihre festen Burgen
Vor Gott, doch Gott kam ihnen
Von wannen sie es nicht gedacht,
Und warf in ihre Herzen Schrecken,
Sodaß sie selbst zerstörten ihre Häuser
Mit ihren Händen, wie mit Händen
Der Gläubigen. So nehmt daran ein Beispiel
Ihr, die ihr Augen habet.

3

Und hätte Gott nicht über sie
Geschrieben Landesräumung,
So hätt' er sie mit Tod gestraft in dieser Welt,
Und in der andern ist
Für sie des Feuers Strafe.

4

Dis dafür, daß sie trotzten Gott
Und seinem Abgesandten;
Und wer da trotzet Gott,
Ja, Gott ist scharf von Rache.

5

Ihr habt gefället keine Palme,
Und keine lassen stehn auf ihrem Schafte;
Gott wollt' es so, und daß er mache
Zu Schanden die Abtrünnigen.

Vers 5 Ihr habt gefället keine Palme Das ist halb nicht, halb was.

6

Und was Gott seinem Abgesandten
Hat zugewandt von ihrer Beute:
Nichts habt ihr zu ihm stoßen lassen
Von Reiterei und von Kamelschaar;
Nur Gott ists, der Gewalt gibt seinen
Gesandten über wen wer will,
Und Gott ist jedes Dinges mächtig.

7

Was Gott hat zugewendet seinem
Gesandten von der Städter Beute,
Gehöret Gott und dem Gesandten,
Den Anverwandten und den Waisen,
Den Armen und dem Sohn des Weges,
Daß es nicht werde Glückspiel
Zwischen den Reichen unter euch.
Doch was euch der Gesandte gibt, das nehmet;
Und was er euch versagt, versagts euch,
Und fürchtet Gott,
Denn Gott ist scharf von Strafe.

8

Und es gehört den Armen Gottes
Den Ausgewanderten, die sind vertrieben
Von ihrer Heimat, ihren Gütern;
Sie suchen Gottes Huld und Wohlgefallen
Und leisten Beistand Gott
Und seinem Abgesandten;
Die sind die Wahrheitsprechenden.

9

Die aber, die vor andern nun
Inhaben Haus und Glauben,
Und lieben jene, die zu ihnen
Auswanderten, und fühlen nicht in ihrer Brust
Bedürfnis des, was sie besitzen,
Ja andre werther halten als sich selber,
Wenn auch sie selber Mangel hätten,
Und wer sich so verwahrt vorm Geize seines Herzens,
Dis sind die Glückbeseligten.

10

Und die nach ihnen kommen, werden sprechen:
Vergib uns, Herr, und unsern Brüdern,
Die uns vorangegangen sind im Glauben;
Und laß nicht seyn in unsern Herzen
Groll gegen die so glauben,
Herr! Denn du bist der Milde, der Barmherzige.

11

O sahst du nicht die Heuchler, wie sie sprachen
Zu ihren ungetreuen Brüdern
Vom Volk der Schrift:
Wenn man euch austreibt, ziehn wir aus mit euch,
Und geben niemals einem gegen euch Gehör;
Wenn man euch angreift, stehen wir euch bei;
Doch Gott ist Zeuge daß sie lügen.

12

So man nun jene austreibt, ziehn sie nicht mit aus,
Und greift man jene an, nicht stehn sie ihnen bei;
Auch wenn sie ihnen beistehn,
So wenden sie die Rücken;
Dann steht auch ihnen Niemand bei.

13

Ihr selber seid gewaltiger
Mit Furcht in ihrer Brust, als Gott,
Dieweil sie sind ein Volk vernunftlos.

14

Sie nicht bekämpfen euch mit Heermacht,
Nur aus verschanzten Städten
Und hinter Mauern. Ihre Kraft
Ist zwischen ihnen selber stark;
Du hältst sie für vereinte Heermacht,
Doch ihre Herzen sind getheilt,
Dieweil sie sind ein Volk verstandlos.

15

Gleich denen, die vor ihnen nächst
Schmeckten das Unheil ihres Rathes,
Und Strafe traf sie peinvoll.

16

Gleichwie der Satan, als er sprach
Zum Menschen: Leugne! Und als er geleugnet,
Sprach Satan: Keine Schuld hab' ich an dir,
Ich fürchte Gott, den Herrn der Welten.

17

Und ihr der beiden Ende war,
Daß beide sind im Feuer,
In dem sie ewig sind;
Das ist der Lohn der Übelthäter.

18

Ihr edle, die da glauben, fürchtet Gott!
Und eine Seele schaue,
Was sie gefördert hat für morgen;
Ja fürchtet Gott,
Denn Gott ist kundig eures Thuns.

19

Seid nicht wie jene, die vergaßen Gottes,
Da macht' er sie vergessen ihrer selber,
Das sind die Abgefallenen.

20

Nicht gleich sind die Genossen
Der Glut und die Genossen
Des Gartens; die Genossen
Des Gartens sind die Seligen.

21

Wenn wir gesendet hätten diesen Koran
Herab auf einen Berg, du sähest
Ihn niedersinken und zerspringen
Aus Furcht vor Gott.
Und diese Gleichnisse prägen wir
Den Menschen aus, ob sie vielleicht bedenken.

22

Er ist Gott, außer welchem ist
Kein Gott als Er,
Der Wisser des Verborgnen und des Sichtbarn,
Er, der barmherzige der Allerbarmer.

23

Er ist Gott, außer welchem ist
Kein Gott als Er, der Herrscher,
Der Heilige, der Friedliche,
Der Treue, der Betraute,
Der Starke, der Gewaltige, der Große,
Preis ihm vor allem was man ihm
Abgöttisch beigesellet!

24

Er ist Gott der Erschaffer und der Schöpfer und der Bildner;
Sein sind die schönsten Namen;
Ihn preiset was im Himmel ist
Und was auf Erden,
Und Er ist der Allmächtige, der Allweise.


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