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Die 43 e Sure
Überschrift
Der Goldprunk

Überschrift. Der Goldprunk s. V. 34.

Im Namen [Gottes des allbarmherzigen Erbarmers.]

1/2

Beim klaren Buche!

2/3

Wir machten's zu arabischem Koran,
Ob sie verstehen möchten.

3/4

Und es ist bei uns in der Urschrift,
Traun hoch und weise.

4/5

Sollten wir ihnen vorenthalten
Die Lehre ganz,
Weil sie sind Leute frevelhaft?

5/6

Doch wieviel sandten wir nicht auch
Profeten in der Vorzeit!

6/7

Und nie kam ihnen ein Profet,
Daß sie ihn nicht verlachten.

7/8

Doch wir vertilgten stärkere schon als sie an Macht;
Ergangen sind die Gleichnisse der Vorzeit.

Vers 8 Ausgelassen als Glosse, Dublette, hieher verirrt aus V. 87, um hier eine scheinbare (oder wirkliche) Lücke zu füllen. Die Construktion ist 9–13 Vordersatz 14 Nachsatz.

9/10

Er, der gemacht die Erde euch zum Bette,
Und macht' euch auf ihr Wege,
Ob ihr geleitet möchtet seyn.

10/11

Und der hernieder sendete
Vom Himmel Wasser nach dem Maße,
Mit dem erweckten wir das Gefild das todte;
Desgleichen werdet ihr hervorgehn.

11/12

Und der da schuf die Paar' und Gattungen alle,
Und machte euch von Schiff und Thieren was euch trage;

12/13

Daß ihr auf dessen Rücken schwebet,
Sodann gedenkt der Wohlthat eures Herrn,
Wenn ihr schwebet darauf, und sprechet:
Preis ihm der uns macht dienstbar dieses!
Wir hättens nimmer fügen können.

Vers 13 Zweideutig; Wahl verstehts von der Rückkehr am jüngsten Tag.

13/14

Und zu unserm Herrn sollen wir uns wenden.

14/15

Doch geben sie ihm nun Antheil von seinen Knechten!
Der Mensch ist offenbarer Huldverleugner.

15/16

Nahm Er von dem wol, was er schaffet, Töchter?
Und euch beehrt' er mit den Söhnen?

16/17

Doch wenn verkündet ihrer einem solches wird,
Was auf den Allerbarmer er
Geschmiedet hat als Gleichnis,
Verfinstert sich sein Antlitz,
Und Aerger würget ihn:

Vers 17 Ganz misverstanden von Wahl, der andere des Misverstands zeiht.

17/18

»Was? so eins das aufwächst im Putz,
Und vor Gericht hat keine Stimme?«

18/19

Doch machten sie die Engel, die
Die Diener sind des Allerbarmers,
Zu Frauen! Waren sie bei ihrer Schöpfung Zeugen?
So sei ihr Zeugnis aufgeschrieben,
Und man soll sie befragen.

Vers 19 Müßige, störende Glosse.

20/21

Gaben wir ihnen denn ein Buch vor diesem,
Auf das sie sich berufen könnten?

21/22

Sie sagen nur: »Wir fanden unsre Väter
In einer Glaubensweise,
Und ihren Spuren gehn wir nach.«

22/23

Ja, also sandten wir vor dir
In keine Stadt je einen Mahner,
Daß ihre Üppigen nicht sprachen:
Wir fanden unsre Väter
In einer Glaubensweise,
Und ihren Spuren folgen wir.

23/24

Sag ihnen: Wie? auch wenn ich zu euch komme
Mit bessrer Leitung, als wobei
Ihr fandet eure Väter?
Sie sprachen: doch wir glauben
An eure Sendung nicht.

24/25

Und Rache nahmen wir an ihnen;
Nun siehe, was das Ende war der' Leugner!

25/26

Wie da sprach Abraham zu seinem Vater
Und seinem Volk: Ich bin unschuldig
An dem was ihr anbetet,

26/27

Außer jenem, der mich erschuf,
Derselbe wird mich leiten.

27/28

Und diese Rede macht' er bleibend unter seiner
Nachkommenschaft, aufdaß sie sich bekehrten.

28/29

Gefristet aber hab' ich diese
Und ihre Väter, bis zu ihnen kam die Wahrheit
Und deutliche Gesandtschaft.

29/30

Und als nun ihnen kam die Wahrheit, sprachen sie:
Das ist ein Blendwerk, wir sind dran ungläubig.

30/31

Und sprachen: Wäre dieser Koran
Nur zugekommen einem Edlen
Aus unsern beiden Städten!

31/32

Ha! theilen sie die Gnade deines Herrn aus?
Wir theilen unter ihnen aus
Die Fülle ihrer Güter
In diesem Leben, und erhöhn
Den einen ob dem andern
Um Stufen, daß der eine habe
Den andern zum Gelächter;
Allein die Gnade deines Herrn
Ist besser als was sie da sammeln.

32/33

Und wär' es nicht um zu verhüten,
Daß alle würden gleiches Schlages,
So gäben wir jedwedem, der
Verleugnet den Allerbarmer,
Auf ihre Häuser silberne Dächer,
Und Treppen, drauf zu steigen,

33/34

Und ihren Häusern Thore,
Und Throne, drauf zu lehnen.

34/35

Und goldnen Prunk; und Alles dis
Ist Nießbrauch dieses Lebens nur,
Das andre ist bei deinem Herrn
Für jene, die ihn fürchten.

35/36

Wer aber ist blödsichtig für
Die Weisungen des Allerbarmers,
Dem ordnen wir den Satan bei,
Der wird nun sein Genosse.

36/37

Dieselben stoßen solche nun
Vom Weg ab, und sie glauben sich geleitet;

37/38

Bis einer zu uns kommt, da spricht er:
O wäre zwischen mir und dir
Der Abstand zweier Sonnaufgänge!
Schlimm ist ein solcher Genosse.

38/39

Nichts aber hilft es heut euch, da ihr sündigtet,
Daß in der Pein ihr euch Gesellschaft leistet.

39/40

Doch du, wirst du die tauben hören machen, oder leiten
Die blinden, oder die in offner Irre?

40/41

Mögen wir nun hinweg dich nehmen,
Wir werden uns an ihnen rächen;

41/42

Oder mögen dich sehen lassen,
Was wir ihnen verheißen haben;
Denn wir sind ihrer wohl gewaltig!

42/43

Halt du dich nur an das, was dir ist offenbart!
Du bist auf gradem Wege.

43/44

Und dis ist eine Weisung dir
Und deinem Volk, und einst wird man euch fragen.

44/45

Frage nur, wen wir sendeten
Vor dir als unsre Boten, ob wir machten
Außer dem Allerbarmer Götter, anzubeten?

45/46

Den Mose sandten wir mit unsern Zeichen
An Farao und sein Gefolg, da sprach er:
Ich bin ein Bote von dem Herrn der Welten.

46/47

Und als er ihnen nun bracht' unsre Zeichen,
Siehe da lachten sie darüber.

47/48

Wir ließen sie nur Zeichen sehn
Eins größer als das andre,
Und faßten mit der Strafe sie,
Ob sie umkehren möchten.

48/49

Sie sprachen: O du Wundermann,
Ruf deinen Herrn für uns an
Um das was er dir zugesagt hat!
Wir wollen seyn geleitet.

49/50

Als wir von ihnen nahmen dann die Strafe,
Siehe, da traten sie zurück.

50/51

Und Farao rief vor seinem Volke,
Sprach: o mein Volk, ist mein nicht
Das Reich Aegyptens,
Und diese Ströme fließen unter mir, seht ihrs?

51/52

Bin ich wol besser als solch ein Verächtlicher,

52/–

Der nicht einmal kann reden?

53/53

Ja, wären ihm nur umgehangen
Goldspangen, oder kämen
Mit ihm die Engel im Verein!

54/54

Und so verführte er sein Volk, daß sie ihm folgten;
Sie waren ja ein Volk abtrünnig.

55/55

Doch als sie uns erzürnten, rächten wirs an ihnen,
Wir ertränkten sie insgesamt.

56/56

Und machten sie zu Vorgang
Und Gleichnis für die Nachwelt.

Vers 57-62 deplaziert, siehe nach V. 80.

63/63

Doch als nun Jesus kam mit den Urkunden,
Sprach er: Ich komm' euch mit der Weisheit,
Und daß ich euch erkläre manches
Von dem worin ihr uneins seid;
So fürchtet Gott und folget mir!

64/64

Denn Gott ist mein und euer Herr;
Dient ihm! das ist der grade Pfad.

65/65

Doch uneins wurden die Anhänger unter sich;
Weh aber denen die gesündigt,
Weh vor der Strafe schlimmen Tags!

66/66

Was haben sie zu erwarten, als die Stunde, daß
Sie ihnen komme plötzlich,
Ohne daß sie es merken?

67/67

Die trauten Freunde sind des Tags einander feind,
Nur nicht die Gottesfürchtigen.

68/68

Ihr meine Knechte, keine Furcht heut über euch,
Und ihr sollt nicht betrübt seyn!

69/69

Die da geglaubt an unsre Zeichen,
Und waren Gottergebne.

70/70

Geht ein zum Garten, ihr und eure Fraun, durchwonnet!

71/71

Man geht im Kreis um sie mit Schalen
Von Gold und Bechern, und alda
Ist was begehren ihre Seelen,
Und wünschen ihre Augen;
Und ihr seid hier geewigt.

72/72

Dis ist der Garten, der zum Erbe
Euch ward, um was ihr thatet.

73/73

Darin für euch sind Früchte viel,
Davon ihr esset.

74/74

Allein die Schuldigen sind in der Pein Gehennas ewig,

75/75

Die nicht wird nachgelassen ihnen;
Drin sind sie hoffnungslos.

76/76

Wir aber thun nicht Unrecht ihnen,
Sondern das Unrecht thaten sie.

77/77

Und rufen nun: O Malek!
Ausmachen solls mit uns dein Herr.
Er aber spricht: Ihr bleibet.

78/78

Wir haben euch gebracht die Wahrheit,
Doch eure meisten sind der Wahrheit abhold.

79/79

Haben sie ihren Rath beschickt?
Nun, wir beschicken unsern.

80/80

Oder meinen sie, daß wir nicht hören
Ihre Heimlichkeit und Gespräch?
Ja unsre Boten ihnen
Zur Seite schreibens auf.

57/57

Da wir aufstelleten zum Gleichnis
Den Sohn Marias, sieh, so schreit dein Volk darüber,

58/58

Und sprechen: Unsre Götter, sind sie besser, oder er?
Sie stellen ihn dir nur zum Streit auf;
Ja sie sind Leute streithaft.

59/59

Er aber ist nichts als ein Diener,
Welchem wir Huld erwiesen,
Und machten ihn zum Gleichnisse
Den Söhnen Israels.

60/60

Ja wenn wir wollten, machten wir von euch auch Engel
Zu Stellvertretern auf der Erde.

61/61

Er aber ist ein Herold für die Stunde;
O zweifelt nicht an ihr, und folget mir!
Das ist der Pfad der grade!

62/62

Und nicht verleite euch der Satan!
Denn er ist euer offner Feind.

81/81

Sprich also: Wenn der Allerbarmer
Hätt' einen Sohn, ich wäre
Der erste der' Anbetenden.

82/82

Lobpreis dem Herrn des Himmels und der Erde,
Dem Herrn des Throns, ob allem, was ihr aussagt!

83/83

Laß du sie thören nur und spielen,
Bis sie begegnen ihrem Tage,
Der ihnen ist verheißen.

84/84

Er ist es der im Himmel Gott ist,
Und auf der Erde Gott,
Er der Allwissende, Allweise.

85/85

Gepriesen Er, des ist die Herrschaft
Des Himmels und der Erde
Und was inzwischen beiden ist,
Und bei ihm ist die Kenntnis
Der Stund', und zu ihm kommt ihr hin.

86/86

Die aber, die man anruft neben ihm,
Vermögen keine Fürsprach, als allein nur
Wer Zeuge war der Wahrheit, und sie wissen das.

Vers 86 Wer Zeuge war der Wahrheit Nach den muhammedanischen Auslegern.

87/87

Und fragst du sie, wer sie erschuf?
Sie müssen sagen Gott! Was macht sie denn abwendig?

88/88

Wie oft er sprach: Mein Herr, dis Volk
Sind Leute die nicht glauben!

89/89

Entschlag dich ihnen und sprich Gottbefohlen!
Einst werden sie's erkennen.


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