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Aus der 42 n Sura
Überschrift
Die Rathsbetreibung

Überschrift. Die Rathsbetreibung s. V. 36.

9/11

Der Schöpfer Himmels und der Erde,
Er machte von euch selber Paare,
Und auch vom Hausthier Paare,
Womit er euch ausbreitet,
Doch seinesgleichen ist kein Ding,
Er ist der Hörer und der Seher.

10/12

Sein sind die Schlüssel Himmels und der Erde;
Er dehnt die Nahrung wem er will und misset sie,
Denn er ist jedes Dinges weise.

11/13

Er hat für euch verordnet von dem Gottesdienst;
Das was er einst befahl an Noah,
Und was wir offenbarten dir,
Ist was wir einst befahlen
Abraham, Moses und Jesus, nämlich:
Bestellet recht den Gottesdienst,
Und spaltet euch darin nicht!
Schwer aber dünkt den Gottgesellern

12/–

Das wozu du sie rufest.
Gott wählet zu sich wen er will,
Und leitet zu sich, wer sich hinkehrt.

13/14

Sie aber spalteten sich erst
Als ihnen kam das Wissen,
Nur aus Anmaßung unter sich.
Und wär' es nicht ergangner Spruch von deinem Herrn
Auf anberaumte Frist, so wäre
Bereits entschieden unter ihnen.
Doch die die Schrift nach diesen erbten,
Sind jetzt darob in ärgerlichem Zweifel.

14/15

Zu solchem aber rufe du,
Und halte recht dich, wie dirs ist geheißen,
Folge nicht ihren Lüsten, sondern sprich: Ich glaube
An alles was gesandt hat Gott von Büchern;
Mir ist geheißen, auszugleichen zwischen euch:
Gott unser Herr und euer Herr;
Uns unsre Werk, euch eure Werke!
Kein Rechten zwischen uns und euch!
Vereinen wird er uns, und zu ihm ist die Rückkehr.

15/16

Die aber rechten über Gott,
Nachdem geworden Antwort ihm,
Ihr Rechtsgrund ist hinfällig
Vor ihrem Herrn, auf ihnen
Ist Zorn, für sie ist harte Pein.

16/17

Gott, der herabgesandt das Buch zu Steuer
Der Wahrheit und die Wage;
Wer aber sagt dir, ob nicht nah die Stund' ist?,

17/18

Die um Beschleunigung anrufen
Diejenigen, die an sie nicht glauben;
Die aber glauben, bangen
Vor ihr, und wissen daß sie ist die Wahrheit.
O die da zweifeln an der Stunde,
Die sind in weiter Irre.

18/19

Gott, gütig gegen seine Diener,
Versorget wen er will, und Er
Ist der machtvolle hohe.

19/20

Wer wünscht den Acker jener Welt,
Zulegen wir ihm von dem Acker;
Wer aber wünscht den Acker dieser,
Dem geben wir von ihr,
Doch an der andern hat er keinen Theil.

22/23

Dis, was verheißt Gott seinen Knechten,
Die glaubten und das Gute thaten.
Sprich: Nicht von euch begehr' ich dafür Lohn,
Als nur die Liebe zur Verwandtschaft.
Wer aber wirket Schönes,
Dem mehren Schönstes wir dafür;
Denn Gott ist huldvoll dankbar.

Vers 22 Die Liebe zur Verwandtschaft siehe Wahl S. [488]. Der vermuthete versteckten Eigennutz. – Wenn auch die Muhammedaner diese Stelle brauchen um die Pflicht zu beweisen, die Familie Mohammeds (die Scherifs) zu unterstützen, so folgt daraus noch nicht, daß er es hier so gemeint. Im ganzen Context und an der Stelle (in Mekka, vermuthlich frühzeitig) sagt es nicht viel mehr als: bedenkt nur daß ich euer Verwandter bin, und liebt mich als solchen.

23/24

Doch sagen sie: Er hat auf Gott gedichtet Lüge?
Nun, wenn Gott will, wird er dein Herz besiegeln,
Und weg wird tilgen Gott das Falsche,
Und bewähren die Wahrheit
Mit seinen Worten; Er kennt den Gehalt der Busen.

26/27

Wenn aber Gott erweiterte
Die Nahrung seinen Dienern,
So würden sie auf Erden übermüthig;
Er aber spendet nach dem Maße wie er will,
Denn seine Diener kennet er und schauet.

29/30

Und was euch je befällt von Unfall,
Das ist für eurer Hände Werk,
Und vieles noch verzeiht er.

31/32

Und auch von seinen Zeichen sind
Die Wandlerinnen auf dem Meer, gleich Pfeilern;

–/33

Wenn er will, legt er den Wind,
Da stehn sie unbeweglich auf der Fläche.
Hierin fürwahr sind Zeichen
Für jeden dankbaren Geduldigen.

32/34

Oder er läßt sie untergehn
Für ihre Werk', und vieles noch verzeiht er.

33/35

Er kennet die da streiten gegen unsre Zeichen,
Für sie ist keine Zuflucht.

34/36

Was aber euch bescheret wird von Gütern,
Ist Nießbrauch dieses Erdelebens,
Doch das bei Gott ist besser
Und dauernder für die so glauben
Und auf den Herrn vertrauen.

35/37

Die meiden Hauptversündigung und Laster,
Und, wenn sie zornig sind, verzeihn;

36/38

Die gern Gehör leihn ihrem Herrn,
Und halten das Gebet recht,
Und ihre Angelegenheiten
Mit Rath betreiben unter sich,
Von dem auch, was wir ihnen
Zur Nahrung gaben, spenden aus;

37/39

Und die, wenn sie ein Unrecht trifft, sich wehren:

38/40

Vergeltung eines Bösen ist
Ein gleiches Böses;
Doch wer verzeiht und sühnet,
Hat seinen Lohn bei Gott;
Er liebet nicht die Übelthäter.

39/41

Wer nun sich wehrt nach einer Kränkung,
Kein Weg des Rechts ist gegen solchen.

40/42

Der Weg ist gegen solche,
Die andre kränken, und auf Erden freveln widerrechtlich,
Derselben wartet Strafe peinlich.

41/43

Wer aber an sich hält und nachsieht,
Das ist von Tüchtigkeit des Raths.

Vers 41 Tüchtigkeit des Raths S. 31,16. Das ist vom festen Rathschluß (um den möglichen Doppelsinn zu wahren). Doch ist kein Zweifel, daß 'azm Festigkeit des Beschlusses bedeutet. Vgl. 46,34 auch von den Geduldigen. Diese Stelle hat Wahl abscheulich und lästerlich verfälscht S. 491.

50/51

Nicht kommt es zu dem Menschen,
Daß mit ihm anders rede Gott,
Alsnur durch Offenbarung
Des Wortes, oder hinter'm Schleier;

51/–

Oder er send' ihm einen Boten,
Der offenbar' auf sein Geheiß ihm was er will;
Denn er ist hoch und weise.

52/52

Und also offenbareten wir dir durch einen Geist von unserm Worte;
Du wußtest nicht was Buch war oder Glaube;
Wir aber machten dis zum Licht in dem wir leiten
Wen wir wollen von unsern Knechten,
Du aber leitest zu dem graden Pfade,

53/53

Dem Pfade Gottes. Sein ist was im Himmel und auf Erden ist,
Und ja zu Gotte kehren heim die Dinge.


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