Georg Queri
Die Weltlichen Gesänge des Egidius Pfanzelter von Polykarpszell
Georg Queri

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Was einen ehrbarn und christlichen Lebenswandel anbelangt.

Siehgst es, Annamirl, dees tua ih net,
daß ih mit deiner zum Tanzn gang,
dir is ja der Rock vorn viel z' kurz.
und hintn z' lang;
und du bist a sölli und dih straft der liabe Gott,
und es is a rechte Sünd mit'n heilin sechstn Gebot,
und ih mag koane Weibsbilder,
dee wo eahner Kranzl verliern –
vielleicht mag dih der Bratlhofer Blasi,
(der is am Liachtmeßtag vom Tennat runtergflogn,
fehlt eahm seitdem im Hirn).

Schaust'n halt a bissl patschierlih oh,
der is noh ledig
und a kreuzbraver und recht a christlicher Moh
und hat an schön Hof
und vier Roß,
und Geld hat er aa grad gnua –
herentgegn aber ih, mei Gott,
laß doh mir mein Ruah!

Und dees sag ih dir: liaber an Kopf und's Gwand voller Läus,
als wia so a Weibsbild,
wo ma schoh ham koh ledigerweis;
und dees sag ih dir, wann dih ebber fragt:
Ih bin fei nia net in deiner Kammer gflaggt!


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