Georg Queri
Die Weltlichen Gesänge des Egidius Pfanzelter von Polykarpszell
Georg Queri

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Von dem schlechtn Brauch, wo man Nasenbohrn heißt.

Annamirl, woaßt es noh:
damals hast grad deine Säu 's Fuatter gschafft,
und ih bin am Zaun dort gstandn bei deiner
und hab dih gfragt:
gell, Annamirl, wann dei Muatter schlafft
heunt auf d' Nacht,
da laßt mih halt einer?

Da bist rot worn und gschaamih
und hast in deiner Nasn bohrt
und hast ganz staad gsagt: jawoll, Girgl, du derfst scho kema!
Siehgst es, dees hat mih soviel gfreut, 's selle Wort,
daß ih gsagt hab:
Jetzt derfst dein Finger scho wieder aus der Nasn nehma!

Und nachat hast dein Finger wirklih wieder aus der Nasn zogn –
hast'n ohgschaut a Zeit lang ganz verlegn;
aber nachat hast'n in dei Mäui neigschobn –
und siehgst es, Annamirl, deswegn
hab ih dir damals koa Bussl net gebn!


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