Wilhelm von Polenz
Liebe ist ewig
Wilhelm von Polenz

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III

Während der nächsten Tage war Jutta nicht dazu gekommen, Herrn von Weischach aufzusuchen. Das Bewußtsein, daß ihr Vater jetzt im Hause sei und daß ihr Geheimnis durch ihn möglicherweise entdeckt werden möchte, hielt sie zurück. Dabei hatte sie im geheimen große Sehnsucht nach dem Atelier. Wie mochte es mit dem Kostüm stehen, das er ihr versprochen hatte? Ob es schon in Arbeit war? Sie konnte es kaum erwarten, sich darin zu sehen. Im Unterricht war sie noch unaufmerksamer als gewöhnlich, weil sie beständig an Weischach, das Kostüm und sein Bild dachte.

Endlich fand sich Gelegenheit, hinüberzuspringen. Durch Erkrankung einer Lehrerin war eine Stunde ausgefallen.

Jutta ging, wie sie aus der Schule kam, mit Büchern und Heften unter dem Arm, durch das Vorderhaus schnurstracks nach dem Atelier.

Weischach empfing sie im Malerkittel. Er hatte gearbeitet. Auf der Staffelei stand eine Leinwand. Malstock und die Palette mit frischen Farben waren nicht fern.

»Umarme mich nicht, Kind!« rief er. »Ich bin vollgeschmiert. Leg' ab!« Er reinigte sich schnell die Hände und trat dann vor sie hin, ihre Hand ergreifend. »Bist du es wirklich? Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, dich jemals wiederzusehen.«

Statt der Antwort umarmte sie ihn. Als er dieses feine Köpfchen an seine Brust geschmiegt sah, überkam den alternden Mann tiefe Rührung. So ganz Kind war sie in diesem Augenblicke: wie sein Töchterchen erschien sie ihm. Er küßte ihr Haar ganz leicht, sie sollte es gar nicht merken. Es war das erstemal, daß er es tat. Jutta fand es als das selbstverständlichste Ding der Welt, daß er sie küsse.

Dann ließ sie ihn fahren und rief übermütig: »Fräulein Jubert ist krank. Wir haben kein Französisch. Vielleicht die ganze Woche nicht! Ist das nicht fein?« –

Jetzt bückte sie sich, um Mucki zu streicheln, die träge blinzelnd der Szene zwischen den beiden zugeschaut hatte. »Mucki ist schlechter Laune!« rief das Mädchen. »Wart', ich werde dich munter machen!« Sie nahm die Katze am Fell vom Boden auf und spielte mit ihr wie mit einem Ball. Mucki schien daran nicht viel Gefallen zu finden, sie wollte entweichen, aber Jutta verstand es, das Tier immer wieder einzufangen.

Sein Malerauge weidete sich entzückt an der schlanken Gestalt, den jugendlich flinken Gliedern, deren Grazie, Ebenmaß und Kraft bei der schnellen Bewegung zu voller Geltung kam. Die Aufregung des Spieles rötete ihr Gesicht, das Haar, von dem sie den Hut abgenommen hatte, war in reizende Unordnung geraten. Einer »Mignon« glich sie in diesem Augenblicke nicht, eher einer ausgelassenen »Philine«.

Endlich hatte sich die Katze durch einen schnellen Sprung auf einen hohen Schrank gerettet. Dorthin konnte ihr Jutta nicht folgen. Das Mädchen strich sich das Haar aus dem geröteten Gesicht und warf sich lachend auf den Divan.

In Weischachs durchfurchtem Angesicht witterte es wie Regen und Sonnenschein. Ihm wurde immer bange, wenn er sie so voll Leben, Kraft und Übermut sah: das brachte ihm den Unterschied zwischen ihm und ihr recht zum bitteren Bewußtsein.

Wenn Jutta darauf geachtet hätte, würde sie haben bemerken müssen, wie bleich und abgekommen er war. Aber Kinder haben für das Befinden anderer keinen Blick.

Sie war vor allen Dingen gespannt, zu hören, was aus dem geplanten Bilde geworden sei, ob er nun endlich anfangen würde, sie zu malen.

»Ich bin die letzten drei Tage nicht von der Staffelei gekommen!« sagte er.

»Was hast du gemacht?«

Er zog einen Vorhang von dem großen Fenster und rückte die Staffelei in das rechte Licht. »Was sagst du nun?«

Das Bild, nicht allzu groß, zeigte eine Landschaft mit Figuren: deutscher Wald. An einer Wegekreuzung im Dämmerlicht des Laubdaches ein Mann zu Roß, vor ihm stehend ein Kind. Die Züge des bärtigen Reitersmannes, durch den Schlapphut verdeckt, sind kaum zu erkennen. Der Schatten des Waldes liegt auf ihm; dagegen fällt alles Licht vereinigt auf die Gestalt des Kindes, eines kleinen Mädchens.

Das Bild war noch unfertig, das Pferd und der düstere Reiter vorläufig nur skizziert, voll ausgeführt dagegen die Kindesgestalt. Der Ausdruck des jungen Gesichtes, wie es voll Vertrauen zu dem Fremden aufblickt, war mit Liebe herausgebracht.

»Nun, was sagst du!« rief Weischach ungeduldig, als Jutta ihm allzulange mit der Anerkennung zurückhielt.

»Soll ich das sein?« fragte Jutta in einem Tone, dem man die Enttäuschung deutlich anhörte.

»Ich habe an dich gedacht dabei, natürlich!«

»Nein, das bin ich nicht! Das ist garstig!« rief das Mädchen trotzig.

Er drang in sie: was ihr denn so mißfalle an dem Bilde. Sie erklärte sich nicht näher, blieb eigensinnig dabei, das sei sie nicht und es wäre überhaupt garstig.

Was ein vierzehnjähriges Mädchen sagte, war als Kunsturteil schließlich nicht von Belang, das wußte er wohl. Und trotzdem quälte ihn diese Kritik. Unmutig drehte er die Leinwand um.

»Ich glaube, Jutta, du hast mich hier nicht recht verstanden. Gerade das, was wertvoll ist an dem Bilde, macht es dir unsympathisch. Es soll nicht erzählen: alles darin ist Stimmung. Wer durchaus vom Künstler einen Stoff verlangen will, dem könnte man sagen: es sei ein Fremder, der ein Kind nach dem rechten Wege fragt. Aber wenn du mich fragst, was ich damit hätte sagen wollen, so muß ich dir antworten: ich weiß es selbst nicht. Nicht einmal einen Namen habe ich bis jetzt dafür. Stimmung, alles Stimmung! Erst war ein Farbeneindruck da: hell und dunkel. Ich sah Farbenflecke. Das ist die wahre Inspiration, wenn das Bild im Auge entsteht, nicht im Verstande. Ich kann nicht mal sagen: ich sah; nein, ich empfand, fühlte Wald, in welchen wie durch einen Vorhang die Sonne verstohlen hineinleuchtet. Daraus erst, aus diesem Gegensatze von Licht und Schatten, traten die Gestalten langsam und wie von selbst hervor. Der Reiter dunkel, geheimnisvoll tragisch. Das Kind dagegen klar, beruhigend, strahlend, ein Quell des Lichtes und des Glückes. Begreifst du das nun?«

»Aber ich will nicht, daß du mich barfuß malst!« rief sie und hatte mit einem Male Tränen in den Augen.

Er stutzte zunächst. Als er jedoch den Sinn der Antwort verstand, lachte er laut auf. Mit einem Male begriff er, wen er vor sich habe: ein echtes rechtes Kind! Man vergaß das so leicht, ließ sich von ihrem Wesen verleiten, sie für erwachsen zu halten.

»Mein Engel, kränkst du dich darüber?«

»Ich sehe nicht aus wie ein Bettelmädel!«

»Aber siehst du denn nicht, Jutta, daß es sich nicht um ein Faksimile handelt, hier! Das Porträt wird immer eine untergeordnete Kunstgattung bleiben, solange man nur Gegebenes wiedergibt. Du hast mir etwas viel Höheres geschenkt: eine Stimmung, eine Symphonie in Farben. Fasse es doch symbolisch! Hier ist Licht, da ist Schatten, hier Jugend, da Alter. Wir beide sind in dem Bilde, du und ich. Aber weit künstlerischer und feiner verborgen, als wenn ich dich als Mignon und mich als Harfner gemalt hätte.«

»Du willst mich nicht als Mignon malen?«

Er wurde ein wenig verlegen. »Offen gestanden, Jutta, ich habe mir's anders überlegt. Es liegt immer eine gewisse Trivialität in den Illustrationen zu großen Meistern. Anregen soll man sich als bildender Künstler von den Dichtern lassen, aber nicht ihre Gestalten verdeutlichen wollen. Das kommt mir so vor wie die Vorlagen, die man ganz kleinen Kindern gibt, wo sie die vorgezeichneten Umrisse nur mit Farbe auszufüllen haben. Nein, der Gedanke war kein glücklicher!«

Jutta blieb stumm. Enttäuschung und Ärger waren bei ihr größer als er ahnte. Wo blieb jetzt das mit Sternen besäte Kleid, der lichte Schleier über dem Haar, wo das Diadem, von dem sie geträumt hatte? –

Sie empfand nicht so sehr Kummer als Empörung. Weischach war an allem schuld. Versprechungen hatte er gemacht, die er nun nicht hielt, hatte sie getäuscht, mit Absicht wohl gar sie zum Narren gehabt. Keinem seiner Worte wollte sie fortan trauen, wollte gar nicht hören, was er sagte. Sie haßte ihn in diesem Augenblick.

Niemand hätte dem Kinde so leicht angesehen, was in ihm vorging. Sie stand da und starrte den Mann nur groß an aus erstaunten Augen. Tapfer schluckte sie an ihren Tränen, die ihr um keinen Preis verräterisch über die Wangen rinnen sollten.

Weischach fuhr fort in dozierendem Tone: »Meine ganze bisherige Malerei war vielleicht ein einziger großer Irrtum, ruhte auf falscher Anschauung vom Wesen der Kunst. Jedes Kunstgebiet hat seine genau verraiinten Grenzen, die man nicht überschreiten soll. Man kann nicht Musik malen, und man soll auch nicht als Maler Dichter sein wollen. Farbeneindrücke wiedergeben! Bilder sehen und sie auf die Leinwand zwingen, wie sie in der camera obscura der Seele auftauchen. Eine Stimmung, eine malerische Erfindung muß das Ursprüngliche sein, nicht eine Historie, ein rein äußerlicher Einfall. Nur um Gottes willen nicht konstruieren! Das wollen wir den Architekten überlassen. Ich kenne jetzt die Fehler meiner bisherigen Kunstübung: sie war erkünstelt, überheizt, es fehlte ihr Naivität. Kunstlos schaffen allein ist künstlerisch. Nimm alle meine früheren Bilder, selbst die besten; sind sie nicht konstruiert? Um den Leuten zu sagen, daß alte Frauen häufig in der Bibel lesen, und daß ihnen dabei wohl mal ein Enkelkind zusieht, bedarf es nicht des Malerauges: das ist durch die Brille des Novellisten gesehen. Und meine ›Inspiration‹! – Blasse Allegorie! Jetzt begreife ich, warum ich daran scheitern mußte. – Nimm einmal das hier dagegen!« Damit wandte er sich der Staffelei zu. »Das ist malerisch empfunden. Die Figuren sind nicht Staffage, sind ein Teil der Landschaft, wachsen organisch aus der Farbe heraus . . .«

Jutta hatte, während er beschäftigt war, das Bild umzukehren und zurechtzurücken, lautlos den Hut aufgesetzt und ihre Bücher zur Hand genommen. Weischach wandte sich um. »Wo willst du hin?«

Aber sie hatte schon die Tür erreicht und schlüpfte hinaus. Er stürzte ihr nach. »Jutta, Kind! Hör' doch nur! Ich brauche dich . . .«

Sie war nicht mehr einzuholen. In großen Sätzen, mehrere Stufen auf einmal nehmend, eilte sie die Stiege hinab.

Wohl eine Woche lang sah und hörte Jutta nichts von Herrn von Weischach. Dann eines Tages, als sie aus der Schule kam, sah sie ihn im Hausflur stehen: er wartete da offenbar auf sie. Was sollte sie tun, wie an ihm vorbeikommen? –

Unschlüssig ging sie vor dem Hause auf und ab. Da wollte es ein glücklicher Zufall, daß ihr Vater von einem Gange zurückkehrte. Sie eilte auf ihn zu und hing sich an seinen Arm. Unter seinem Schutze kam sie unbehelligt ins Haus.

Sie hatte Weischachs Gesicht im Vorbeigehen für einen Augenblick gesehen; er sah sehr unglücklich aus.

Weitere Tage vergingen, ohne daß von Weischach ein Lebenszeichen zu Jutta gedrungen wäre. Sie fing an, eine gewisse Neugier zu empfinden, was er treibe. Malte er? Ob er gar Modelle hatte? Es gingen öfters Leute durch den Hof, die so aussahen. Aber im Hinterhaus war ein Atelier über dem anderen, man wußte nicht, zu welchem Künstler diese Menschen wollten. –

Einmal, als die Neugier ihr keine Ruhe mehr ließ, begab sie sich auf die schmale Hintergasse, von der aus man die großen Scheiben der Ateliers sehen konnte. In der Weischachschen Etage war alles verhangen.

Ob er verreist war? –

An seiner Tür wollte sie sich nicht blicken lassen, deshalb beauftragte sie Resi, sich bei Herrn von Weischachs Wirtin zu erkundigen. Resi brachte die Nachricht zurück, der Herr Oberstleutnant sei schwer erkrankt, eine barmherzige Schwester pflege ihn.

Nun gab es für Jutta kein Zaudern mehr. Vergessen war die Kränkung. Ihr Freund krank! Sie mußte ihn aufsuchen.

Angst hatte sie freilich vor der Krankheit, vor der Wirtin, vor der Schwester. Aber sie faßte sich ein Herz, lief die Stiege des Hinterhauses hinauf und klopfte in altgewohnter Weise an seiner Tür.

Eine ältere Frauensperson in der Tracht der barmherzigen Schwestern machte ihr auf und fragte nach ihrem Begehr. Schüchtern erkundigte sich Jutta, wie es Herrn von Weischach gehe. Die Schwester betrachtete sich das junge Mädchen und meinte: »Sie sind das Fräulein, von dem er ein Bild gemalt hat. Ich soll Sie vorlassen, hat er mir aufgetragen.«

Sie war also erwartet worden. –

Gesenkten Hauptes trat Jutta ein, ließ sich von der Schwester führen. Sie wußte auf einmal weder aus noch ein in der Wohnung, die sie wie oft schon besucht hatte.

Der Kranke lag in dem kleinen Zimmer neben dem Atelier. Seine Bilder hatte er sich da hinein bringen lassen. Sie standen auf Staffeleien, oder hingen an der Wand, so daß er sie von seinem Lager aus jederzeit ohne Mühe betrachten konnte.

Als er die beiden eintreten sah, setzte sich Herr von Weischach im Bette auf und streckte dem jungen Mädchen die Arme entgegen. Jutta blieb zaghaft in der Nähe der Tür; sie hatte noch nie in ihrem Leben einem Schwerkranken gegenübergestanden. Sein Anblick erschreckte sie. Sie begriff gar nicht, daß sie diesen Mann kenne. Der Bart war nach allen Seiten gewachsen, das Haupthaar verwildert, die Augen lagen in tiefdunklen Höhlen. Er wollte sie anlachen und ahnte nicht, daß die ungehorsamen Muskeln seines Gesichtes nur eine traurige Grimasse zustande brachten.

Die Schwester mochte erkennen, welches Grauen sein Anblick dem Kinde einflößte. Mit gewandtem Griff brachte sie ein wenig Ordnung in den Aufzug des Kranken, glättete ihm das Haar, und schloß sein Hemd, das sich über der Brust geöffnet hatte. Dann drückte sie ihn sanft in die Kissen zurück. Jutta wurde bedeutet, daß sie nun herantreten dürfe.

Weischach ergriff die Hand des Mädchens und führte sie an seine Lippen. Jutta ließ es geschehen. Dann blickte er sie lange aus heißen Augen an.

»Ich habe dich gleich am Klopfen erkannt. Wußte ja, daß du kommen würdest! Oh, geh' nicht gleich wieder fort! Nicht wahr, du bleibst bei mir?« sagte er mit hoher, weinerlicher Stimme.

Jutta blickte ratlos zu der Schwester hinüber. Diese, eine Person, die in langjähriger Krankenpflege vieles verstehen gelernt hatte, gab ein zustimmendes Zeichen.

Aus einem Winkel, wo sie sich bis dahin verborgen gehalten, kam jetzt Mucki hervor. Sie sprang mit einem Satze auf das Bett, als sei das so ihr gutes Recht. Die Schwester wollte die Katze entfernen. »Ach, lassen Sie nur!« meinte Weischach: »das Tier wenigstens ist mir treu.« Er streichelte das bunte Fell der Katze, die unter der Liebkosung zu schnurren begann.

»Wirst du dich Muckis annehmen, Jutta, wenn mir was passieren sollte?« –

Das Mädchen nickte mechanisch, kaum verstehend, was er eigentlich meinte: denn daß es mit ihm zu Ende gehe, ahnte sie nicht.

»Siehst du meine Bilder?« rief er, plötzlich zu etwas anderem überspringend, in beinahe lustigem Tone. »Sie sind alle beisammen. Eine ganze Ausstellung – was?« Er lachte. »Das dort habe ich doch am liebsten. Es ist nun fertig! Schön, nicht wahr?«

Die Knochenhand wies auf das Bild mit dem Reiter. Daneben hing das unvollendete Selbstporträt, in dem er sich als Harfner hatte darstellen wollen. Weiter die »Inspiration«, ferner Skizzen zu Mignon und anderes. Alles gute Bekannte für Jutta.

Der Künstler liebkoste seine Werke mit einem langen Blicke, dann seufzte er tief: »Ich werde nichts mehr malen. Skizzen und Fragmente bleiben von mir zurück. Kein Mensch ahnt, was ich gewollt habe. – Wirst du wenigstens manchmal an mich denken, Jutta?«

Wieder war nur ein Kopfnicken die Antwort.

»Du wirst ein schönes, herrliches Weib werden!« rief er mit einem Male überlaut, dabei ruhte sein Auge mit dem Ausdrucke wilder Sehnsucht auf ihr.

»Oh, daß ich doch . . .«

Weiter kam er nicht. Etwas Unsichtbares schien ihn am Halse zu packen, daß er die Augen schloß und den Mund verzog. Die Schwester griff ihm unter die Arme, suchte ihn aufzurichten. Sein Kopf hing mit geöffnetem Munde weit nach vorn.

Jutta starrte für einen Augenblick auf das klägliche Schauspiel. Ein Gefühl des Grauens, wie sie es noch nie empfunden, lähmte sie. Dann machte sie die Furcht vor dem, was noch kommen könne, lebendig. Ohne Abschied floh sie aus dem Zimmer.

 


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