Alfons Petzold
Der stählerne Schrei
Alfons Petzold

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Vor einem gemeinsamen Soldatengrab.

        Hier schweige der Haß, denn alle die
Da unten ruhen, ob Freund, ob Feind,
Liebten die Heimat und haben für sie
Des Herzens blutigste Tränen geweint.
Für jeden trauert ein fernes Weib,
Ringt durch die Nächte sich weh und wund
Und heiligt den toten Soldatenleib
In einem stillen, erdigen Grund.

Hier schweige der Haß, der uns umgibt
Im harten Kampfe um Sieg und Brot.
Denn seht, wie die Erde die Helden liebt,
Die für sie fielen in heißer Not.
Sie haben da unten in frommer Hast
Die Hände ineinander getan
Und wandern ohne jedwelche Last
Den Weg der Ewigkeit hinan.

Hier schweige der Haß, seid still und lauscht
Hinüber in eine andere Welt,
Wie Stimme mit Stimme zusammenrauscht,
In liebender Freude steigt und fällt.
Einst grimme Feinde in Haß und Spott,
Raubtiere in dem Urwald Zeit,
Sind sie nun treue Brüder in Gott
Und loben hymnend die Ewigkeit.


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