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Bemerkungen der Uebersetzer

Vorstehende Uebertragung von Miß Nightingale's Werk erwarb sich den Beifall sachkundiger Kritiker, welchen wir die einzelnen Bogen, wie sie aus der Presse hervorgingen, mitgetheilt hatten. Vergleiche Frank Leslie's Illustrirte Zeitung vom 18. August und die New-Yorker Handels-Zeitung. Dieses schmeichelhafte Lob macht jedoch einige Bemerkungen über unsere Arbeit nicht überflüssig. Das kleine Buch der gefeierten Verfasserin enthält, wie der Leser sehen wird, viel mehr, als sein bescheidener Titel, oder die Vorrede zu demselben vermuthen läßt. Es begleitet nämlich nicht blos die Krankenpflege, wie sie Miß Nightingale in ihrem Vaterlande und im Auslande beobachtete, mit höchst treffenden Anmerkungen, sondern schildert uns auch, wie ein geistreiches englisches Journal sich ausdrückt, »das Verhältniß des Gesunden zum Kranken, öffnet uns ein weites Gebiet der Sittlichkeit, und leitet auf einige bisher unentdeckte Pfade der Philosophie.« London Quarterly Review, April p. 204-219. Dabei belehrt es die Gesunden, wie sie ihre eigene und die Gesundheit ihrer Angehörigen erhalten können, wie wir unser Hauswesen einrichten müssen, uns bei Kranken, die wir besuchen, zu verhalten haben etc. Eine ganz besondere Aufmerksamkeit widmet Miß Nightingale der so unnatürlichen, furchtbaren Sterblichkeit unter Kindern, und sie zeigt den Müttern, wie sie ihre zarten Lieblinge vor einem frühzeitigen Tod bewahren können. Dies Alles deutet der Titel nicht an. Wir hielten uns jedoch nicht für berechtigt, ihn zu ändern, namentlich, da wir schwerlich einen finden könnten, der den reichen Inhalt des Buches vollständig andeuten würde. Was die Kritik an dem so beifällig aufgenommenen Werke zu tadeln findet, ist der Umstand, daß die Verfasserin ihre Anmerkungen noch mit andern Anmerkungen in kleiner Schrift begleitet, die oft sehr wichtige Mittheilungen enthalten, in ihrer abgesonderten Stellung aber leicht übersehen werden können. Wir haben nun, wo es immer, ohne den Zusammenhang der Darstellung zu stören, möglich war, solche besondere Anmerkungen in den Text gezogen, wo man sie nicht übersehen wird. Was die äußere Ausstattung unserer Arbeit betrifft, so hat sie vielleicht manchen Vorzug vor der Original-Ausgabe. Sie enthält nämlich eine biographische Skizze der Verfasserin, die dem Original fehlt, und einen Holzschnitt nach der trefflichen Zeichnung von Herrn Maler Kastner, der uns »die Krankenwärterin par excellence,« die so vielen Kriegern das Leben erhielt, und die Sterblichkeit in der britischen Armee so sehr vermindern half, auf geistreiche Art vor Augen stellt. Ohne Zweifel wird das Buch auch die Sterblichkeit im Allgemeinen vermindern, denn die Gesetze der Gesundheit und des Lebens, welche der seltene Genius der Verfasserin so genau studirt hat, sind überall dieselben, und wir brauchen sie nur zu beachten, um manche Krankheit zu vermeiden und manche zu überwinden, die sonst tödtlich wirken könnte.

New-York, im August 1860.

Die Uebersetzer und Herausgeber:
Dr. Adolph Wiesner,
Friedrich Eiche.


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