Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Vorwort

Die hier folgenden Anmerkungen sind keineswegs dazu bestimmt, Personen, welchen die Erziehung Anderer obliegt, eine Reihe maßgebender Vorschriften zu geben; noch weniger sollen sie ein Handbuch sein, um eigentliche Krankenwärterinnen in der Krankenwartung zu unterrichten. Sie haben vielmehr einfach den Zweck, Frauenzimmern, welche persönlich die Aufsicht über die Gesundheit anderer Personen haben, Andeutungen zum reiferen Nachdenken zu geben.

Jedes Frauenzimmer, oder beinahe jedes Frauenzimmer in unserer Gesellschaft, hat zu einer oder der andern Zeit ihres Lebens die Obsorge über die Gesundheit irgend einer Person, sei's ein Kind, oder sonst ein hülfloses Wesen, oder mit andern Worten: jedes Frauenzimmer ist eine Pflegerin. Mit jedem Tage erlangt auch die Sanitätskenntniß, oder die Kenntniß der Körperpflege, oder mit andern Worten: die Kenntniß, wie man die Leibesbeschaffenheit in einen Zustand versetzt, in welchem sie von Krankheit frei, oder im Stande ist, Krankheit zu überwinden, ein höheres Ansehen.

Sie ist, wie anerkannt, die Kenntniß, die jeder Mensch besitzen sollte, und verschieden vom ärztlichen Wissen, das nur ein gelehrter Beruf haben kann.

Wenn demnach jedes Frauenzimmer zu einer oder der andern Zeit ihres Lebens eine Pflegerin werden, das heißt die Obsorge über die Gesundheit irgend einer Person erhalten muß, wie unermeßlich und wie werthvoll wäre die Frucht der vereinigten Erfahrung aller, wenn jede Frauensperson darüber nachdächte, wie sie pflegen soll?

Ich beanspruche nicht, sie darüber zu belehren, aber ich ersuche sie, sich selbst zu belehren, und zu diesem Zweck wage ich es, ihr einige Winke zu geben.


 << zurück weiter >>