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Am nächsten Morgen in aller Frühe kam der Stalljunge des Kaufmanns aus der Stadt mit dem kleinen Korbwagen auf dem »Seehof« angefahren.
Die Gutsherrin war schon lange auf gewesen. Sie war kalt und ruhig wie immer. Als sie den Wagen kommen sah, gab sie dem Stallknechte den Auftrag, daß er nicht abspannen, sondern dem Pferde nur etwas Hafer geben sollte.
Darauf ging sie zu Astrid hinauf, die in der Morgenstunde nach durchwachter Nacht in einen schweren, nervösen Schlaf gefallen war. Sie küßte sie liebevoll auf die roten, verweinten Augen, die von so viel Angst und Spannung zu berichten wußten.
Adieu, mein Kind!
Adieu Mutter, gehst du schon?
Ja, ich muß in die Stadt. Bleib du nur ruhig liegen, du hast einen langen Tag vor dir.
Kommst du spät zurück?
Das weiß ich noch nicht. Ich habe aber das sichere Vertrauen, daß du deinen Vater noch vor dem Abend hier haben wirst. Er ist doch deine beste Stütze.
Da kam über das junge Mädchen ein plötzliches Angstgefühl. Sie wußte selbst nicht, weshalb, sie hatte aber die Empfindung, als stehe sie einer langen, schmerzlichen Trennung gegenüber. Mit einer ihr sonst fremden Heftigkeit schlang sie ihre Arme um den Hals der Mutter und sagte mit einer tiefen Innerlichkeit in der Stimme:
Du darfst mich nicht verlassen. Bleib hier, liebe Mutter. Ich kann und darf nicht allein sein. Stößt dir etwas zu, so bin ich ja so unendlich hilflos und verlassen.
Sei unbesorgt, antwortete Frau Bruhn und strich der Tochter behutsam über das Haar, fast als fürchte sie sich, sie zu berühren. Dir wird niemand etwas Böses zufügen. Schlaf nur ruhig. Ist der Abend erst da, so wirst du dich in dem Heim deiner Kindheit wohl und sicher fühlen.
Frau Bruhn blickte ihre Tochter lange und fest an. Ihre Augen nahmen einen eigenartigen Ausdruck an, der sich weich wie Sammet über den sonst so kalten und scharfen Blick legte. Dann küßte sie sie nochmals lange und innig und strich ihr liebevoll die weichen, jugendlichen Wangen.
Adieu, mein Kind, und auf Wiedersehen, auf Wiedersehen, sobald als möglich. Gott sei mit dir.
Frau Bruhn verließ in fast majestätischer Haltung das Zimmer. Astrid blickte ihr erstaunt nach. Es kam ihr vor, als sei die Mutter diesmal größer als je zuvor.
Eine halbe Stunde später befand die Gutsherrin sich auf dem Wege zur Stadt. Neben ihr saß der kleine Stalljunge des Kaufmanns, der sich an der Seite der vornehmen Dame äußerst beklommen fühlte und kaum wußte, wie er die Zügel halten sollte. Es schien ihm, als achtete sie fortwährend auf die Art seines Fahrens. Frau Bruhns Gedanken schweiften aber in weiter Ferne, und sie kam erst zur Besinnung, als der Wagen, über den Straßendamm des kleinen Städtchens rasselte.
Frau Bruhn beachtete nicht die teilnehmenden oder neugierigen Blicke, die ihr von allen Seiten zugesandt wurden, als sie im Hofe des Kaufmanns abstieg. Sie reichte dem Knaben ein Trinkgeld und begab sich ebenso wie ihr Gatte am Tage vorher geradeswegs auf das Gericht.
Sie war nicht zum Philosophieren aufgelegt, während sie die hohe steinerne Treppe hinaufstieg. Der dicke, behäbige Beamte begrüßte sie militärisch, wie er den Rittmeister begrüßt hatte.
Frau Bruhn fragte nach dem Kriminalrichter.
Er sei eben gekommen, aber sehr beschäftigt.
Sie habe ihm eine wichtige Mitteilung zu machen.
Ach, wieder diese alten Weiberklagen – Weibertränen! sagte der Kriminalrichter ärgerlich.
Die gnädige Frau sagt, daß sie eine wichtige Mitteilung zu machen habe.
Na, meinetwegen, lassen Sie sie hereinkommen.
Der Kriminalrichter schritt ungeduldig auf und ab. Er war an diese Besuche der jammernden und klagenden Angehörigen der Arrestanten so gewöhnt, und obgleich er sie immer kurz und schonungslos abfertigte, waren diese Menschen mit ihrer Weitläufigkeit und den vielen unnützen Worten ihm doch im hohen Grade peinlich.
Die Tür öffnete sich, es trat aber eine ganz andere Gestalt ein, als er erwartet hatte. Es war keine verweinte, von Kummer und Gram gebeugte Gattin, es war eine vornehme Frau, die sich mit ruhigem Anstand bewegte. Sie schritt geradeswegs auf die Schranke zu.
Der Kriminalrichter blickte Frau Bruhn an, und ihre Augen trafen sich. Er war bei diesem Blicke ganz erstaunt. Er pflegte mit dem Rücken nach dem Fenster zu stehen und die von dem Lichtscheine draußen geblendeten Eintretenden zu beobachten. Schon ehe sie den Mund öffneten, hatte er sich gewöhnlich seine Ansicht gebildet. Hinter dem klaren Spiegel dieser Augen gewahrte er aber eine dicke, undurchdringliche Mauer, die alle Geheimnisse der Seele vor ihm verbarg. Diesmal war er es, der nach einem langen prüfenden Blick die Augen niederschlug. Derartiges war ihm noch nie vorgekommen, und er hatte das Gefühl, als habe er eine moralische Niederlage erlitten, die er sich psychologisch nicht erklären konnte, und als stehe er einer Uebermacht von Willen, Intelligenz und feinfühlendem Instinkt gegenüber.
Unwillkürlich bat er sie mit einer Handbewegung, Platz zu nehmen. Sie blieb aber stehen.
Sie haben mir eine Mitteilung zu machen?
Ja.
Die Verhaftung Ihres Gatten betreffend?
Ja.
Worum dreht sich die Mitteilung?
Sie dreht sich um den Beweis, daß er unschuldig ist.
Ein solcher Beweis ist aber kaum durch eine einzelne Mitteilung erbracht, es sei denn, daß diese den bündigen Nachweis enthält, daß ein anderer das Verbrechen begangen hat.
Grade darin besteht sie aber.
Der Richter trat einen Schritt zurück und sagte:
Wer hat denn das Feuer angelegt?
Das habe ich getan.
Frau Bruhn legte dieses schicksalsschwere Geständnis mit derselben unverwüstlichen Ruhe ab, mit der sie die ganze Zeit aufgetreten war.
Sie! rief der Richter verwundert aus. Er war sich über die Situation noch nicht ganz klar. War dieses Geständnis wahr, oder hatte diese Frau es vorgeschoben, um ihn auf falsche Fährte zu bringen und damit den wirklich Schuldigen seiner Strafe zu entziehen? Er versuchte in ihrem Blicke zu lesen, dieser hielt aber unerschrocken den seinen aus. Nichts, auch gar nichts verrieten ihm diese kalten, unbeweglichen Augen.
Nachdenklich schritt er im Gerichtssaal auf und nieder, während Frau Bruhn sich nicht von der Stelle rührte.
Der Kriminalrichter, der es sonst so gut verstand, die Geladenen zu verwirren und aus der Fassung zu bringen, wußte einen Augenblick nicht, was er diesem unerwarteten Geständnisse gegenüber sagen sollte. Er stellte sich wieder vor Frau Bruhn hin. Eigentlich hatte er ja nicht weiter zu fragen. Jetzt war die Reihe an ihr, Aufklärung zu geben.
Also Sie haben es wirklich getan?
Ja!
Bedenken Sie die Folgen, die Ihr Geständnis haben dürfte.
Die habe ich reichlich erwogen. Ich habe mir aber auch gesagt, daß ich keinen Unschuldigen, zumal da es sich hier um meinen eigenen Mann handelt, unter dem Verdachte leiden lassen darf. Mein Geständnis kommt leider bereits zu spät. Ich bedauere, daß ich mich nicht früher dazu entschlossen habe.
Wann haben Sie den Entschluß gefaßt?
Heute nacht!
Kam Ihnen der Gedanke nicht schon damals, als Ihr Gatte zum Termin geladen wurde? Sie mußten sich damals doch schon sagen, daß ein Verdacht gegen ihn bestand.
Ich habe wohl einen Augenblick daran gedacht, hatte aber den Mut noch nicht. Außerdem wußte ich ja besser als jeder andere Mensch, daß mein Mann unschuldig war. Ich hoffte, daß er seine Unschuld hinlänglich beweisen könnte und daß wir beide dadurch frei ausgehen würden. Also erst in dem Augenblicke, als Sie hörten, daß Ihr Mann verhaftet war, reifte der Entschluß in Ihnen?
Ja.
Hätte ich ihn also entlassen, so würden Sie sich zu einem Geständnisse nicht bequemt haben?
Nein!
Ein selbstzufriedenes Lächeln umspielte das Antlitz des Kriminalrichters. Die Verhaftung war also nicht vergebens gewesen, selbst wenn sie einen Unschuldigen betroffen hatte.
Glauben Sie, daß Ihr Mann eine Ahnung davon hatte, daß Sie die Täterin sind?
Sicher nicht, und ich fürchte auch, daß die Nachricht ihn niederschmettern wird.
Wie kamen Sie aber auch nur auf den unglücklichen Gedanken?
Ich kann es nicht bestimmt sagen. Wenn ich nicht irre, hörte ich davon munkeln, daß das Feuer auf einem anderen Hofe angelegt sein sollte und daß der Besitzer die Versicherungssumme ausbezahlt erhielt.
Welcher Hof war es?
Dessen erinnere ich mich nicht mehr. Ich dachte mir aber, daß dies doch eine bequeme Art sei, um über alle Schwierigkeiten hinweg zu kommen.
Hatten Sie damals Schwierigkeiten?
Ja!
Hatte Ihr Mann sie Ihnen anvertraut?
Nein, er hatte nie mit mir darüber gesprochen.
Zwischen uns herrschte überhaupt kein großes Vertrauen.
Woher wußten Sie es denn?
Ich merkte es an seiner schlechten Laune und fortwährenden Unruhe, namentlich an seinen bösen Träumen.
Schlafen Sie in einem Zimmer zusammen?
Ja, schon seit unserer Hochzeit.
Wie äußerten sich denn die Träume Ihres Mannes?
Er sprach sehr oft im Traume und fuhr mitten in der Nacht auf. Die Worte waren oft verwirrt, einzelne kehrten aber häufiger wieder, und aus ihnen schloß ich, daß er Sorgen hatte.
Und was für Worte waren es?
Er sprach häufig von einer Bürgschaft.
Der Richter blickte Frau Bruhn scharf an, sie schlug die Augen aber nicht nieder.
Haben Sie eine Ahnung davon, für wen er die Bürgschaft geleistet hat?
Nach und nach, durch das, was ich nachts von ihm hörte, und aus anderen Nachforschungen erfuhr ich, daß er für den Intendanten Grove gutgesagt hat, der sich, wenn ich recht unterrichtet bin, damals in großer Verlegenheit befand.
Hat Ihr Gatte zu Ihnen von sonstigen Verpflichtungen gesprochen?
Er unterstützte auch seine Familie.
Der Richter blickte sie scharf und verwundert an, Frau Bruhn verzog aber keine Miene.
Hat Ihr Mann mit Ihnen darüber gesprochen?
Nein!
Woher wußten Sie es denn?
Ich hatte im Laufe der Jahre häufig bemerkt, daß er regelmäßig Geld an seine Schwestern sandte. Auf dem Lande sieht man ja fast alle Briefe, die aus- und eingehen. Es war mir aufgefallen, daß er in der letzten Zeit vor dem Brande kein Geld an seine Schwestern absandte, während von diesen häufiger Briefe eintrafen. Ich sagte mir, daß sie ihm wohl Vorwürfe machten, denn Bruhn war jedesmal niedergeschlagen, wenn er ein solches Schreiben empfing.
Dies brachte Sie auf den Gedanken, den Hof anzustecken?
Ja!
Reifte der Entschluß sehr schnell in Ihnen?
Doch nicht. Ich bekämpfte ihn eine ganze Zeit. Schließlich glaubte ich keine andere Rettung zu sehen, und ich beruhigte mich mit dem Gedanken, daß einer so großen Aktiengesellschaft der kleine Verlust nicht weiter schmerzlich sein konnte.
Wußten Sie denn, daß Ihr Mann versichert war?
Ja, das wußte ich. Es wurde ihm oft schwer, die Versicherungsprämie zusammenzubringen, und hatte er das Geld abgesandt, so sagte er wohl, vor sich hin: ›Nun wäre auch die Angst überstanden‹.
Ihr Mann war fort, als das Feuer ausbrach?
Ja.
Haben Sie ihn fortgeschickt?
Nein, das gerade nicht. Ich riet ihm aber dazu. Schon mehrere Tage war der Gedanke, das Feuer anzulegen, in mir gereift, und ich wartete nur auf eine passende Gelegenheit. Mein Mann kam mit einem Briefe zu mir, den er noch, wie er sagte, an demselben Abend befördert haben wollte. Der Stallknecht sollte ihn nach der Stadt bringen. Gleichzeitig klagte er über Mattigkeit und Unwohlsein. Der Augenblick erschien mir günstig. Ich riet ihm, den Brief selbst zu befördern, da ein Spazierritt ihm gut tun würde. Seine Abwesenheit dachte ich dann zur Ausführung meines Vorhabens zu benutzen.
Haben Sie besondere Veranstaltungen getroffen?
Ja.
Worin bestanden sie?
Wie der Herr Kriminalrichter aus dem Verhör wissen, entstand das Feuer an der nordöstlichen Seite des Gebäudes, in dem sich die Rollkammer und der Torf- und Holzstall befanden.
Der Richter gab Frau Bruhn durch eine Handbewegung zu verstehen, daß sie einen Augenblick warten möge. Dann schlug er das erste Protokoll auf, das vor ihm lag.
Ja, es ist richtig. Weiter
Auf die Rollkammer hatte ich meine Aufmerksamkeit gerichtet. Sie war sehr dunkel und hatte nur ein Fenster, das nach einem kleinen Gang hinausführte. Vor dem Fenster war ein Laden. Wenn wir rollten, ließen wir, um sehen zu können, gewöhnlich die eine Hälfte der Tür offen stehen.
Ich hatte den Schlüssel zu der Rollkammer, die ursprünglich als Waschhaus diente, und hier stand eine mächtige, altertümliche Rolle aus Holz, die mit schweren, riesengroßen Steinen angefüllt war. In einer Ecke des Raumes befand sich eine alte Feuerstelle, die nicht mehr benutzt wurde. Die Decke war niedrig, und über ihr lag eine Art Rumpelkammer, zu der eine Stiege hinaufführte. Sie war mit einer Menge alten Plunders angefüllt. In der leeren brandsicheren Feuerstelle hatten wir oft Petroleum stehen. Davon nahm ich. Nachdem ich mich davon überzeugt hatte, daß ich unbeobachtet war, stopfte ich Flachs, Hanf, alte Bettfedern und verschiedenes Andere, was ich von oben nahm, zwischen die auf der Rolle liegenden Steine und goß Petroleum darüber, bis alles gut durchtränkt war. Dann schloß ich ab.
Ich war mir noch nicht einig darüber, wann ich mein Vorhaben zur Ausführung bringen wollte. Vielleicht hätte ich es ganz aufgegeben, hätte mich die Abwesenheit meines Mannes nicht bestärkt. Kurz nach seinem Fortgang begab ich mich in die Rollkammer. Niemand hatte mich gesehen, niemand mich beachtet. Ich zündete einige Flachsbüschel an, die wie Dochte zwischen den Steinen hervorschauten, und machte mich eiligst davon.
Ich war meiner Sache ganz sicher, daß man von draußen den Feuerschein nicht früher bemerken konnte, als bis das Feuer ziemlich weit um sich gegriffen hatte. Nur fürchtete ich, daß die Flammen vielleicht nicht genügend Nahrung finden würden.
Beim Eintritt in das Wohnzimmer riet ich meiner Tochter, sich doch zur Ruhe zu begeben, da es schon spät sei, und ich selbst ging in das Schlafzimmer und entkleidete mich, damit man mich beim bevorstehenden Feuerlärm schlafend in meinem Bette finde. Lange Zeit lag ich erwartungsvoll da und starrte in das Dunkel hinaus.
Bei der ersten Unruhe auf dem Hofe verhielt ich mich ganz still. Erst als der Lärm stärker wurde, weckte ich meine Tochter, die im oberen Stockwerk schlief, und zog sie schnell mit mir fort, so daß unsere Toilette den Eindruck machen mußte, als sei sie in aller Eile bewerkstelligt. Die Leute sollten annehmen, daß ich von der Feuermeldung überrascht sei.
Es glückte mir auch vollständig, jeden Verdacht von mir abzulenken, und mit einem gemischten Gefühl von Entsetzen und Erleichterung sah ich, als wir draußen waren, daß das Feuer in einer Weise um sich gegriffen hatte, daß jede Spur des Brandherdes verwischt war.
Dachten Sie nicht an die Tiere?
Bei der isolierten Lage der Rollstube setzte ich allerdings voraus, daß das Feuer erst ziemlich spät entdeckt würde. Andererseits lag sie aber so weit von den Ställen, daß alles Lebende unbedingt gerettet werden mußte.
Haben Sie sonst noch Aussagen zu machen?
Nein!
Dann erkläre ich Sie einstweilen für verhaftet und werde Ihre Aussagen weiter prüfen.
Damit drückte er auf den Knopf der elektrischen Klingel.
Frau Bruhn hörte dem Kriminalrichter mit einer Miene zu, als gehe Sie das Ganze gar nichts an. Das Geständnis hatte ihr eine fast versteinerte Ruhe gegeben.
Haben Sie noch Wünsche? fragte der Kriminalrichter, der sich von einer gewissen Rücksichtnahme dieser eigentümlichen Frau gegenüber nicht freimachen konnte.
Sie würden mich zu Danke verpflichten, wenn Sie dem Herrn Oberst Moe von dem Geschehenen Nachricht geben und ihn bitten wollten, daß er meine Tochter schonend vorbereitet. Der Herr Oberst ist der beste Freund unseres Hauses.
Ihr Wunsch wird erfüllt, antwortete der Richter.
Am Abend fuhr Oberst Moe noch verzweifelter als das erste Mal nach dem »Seehof« hinaus. Es war eine harte Probe, die seine Freundschaft bestehen mußte. Er wollte Astrid mit sich in die Stadt nehmen, die Energie des jungen Mädchens, das beim ersten Eindruck so geknickt war, schien aber unter dem Übermaß des Unglücks zurückzukehren. Sie wollte bleiben, und der Oberst fuhr niedergeschlagen und verwirrt in die dunkle, trübe Septembernacht hinaus.