Eugenie Marlitt
Das Geheimnis der alten Mamsell
Eugenie Marlitt

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10.

Neun Jahre waren an dem stattlichen Hause auf dem Marktplatze vorübergestrichen; aber weder auf die eisenfesten Mauern, noch in das Frauenprofil am wohlbekannten Fenster des Erdgeschosses hatten sie einen Zug des Verfalles zu zeichnen vermocht . . . Vielleicht sahen die Drachenköpfe hoch oben am Dache für den aufmerksamen Beschauer etwas mitgenommen aus – kein Wunder, wenn auch Drachenköpfe, weinten sie doch jahraus jahrein mit dem Himmel und gossen seine Thränenströme auf das Pflaster; nachher kam wieder die Sonne und durchglühte sie, solcher Wechsel verändert die Physiognomie. Die Frau da drunten aber stand auf dem Boden der starren Ueberzeugung, auf dem hohen Piedestal der eigenen Unfehlbarkeit – in dieser wandellosen, eisigkalten Region gibt es keinen Zweifel, keine Kämpfe, kein inneres Ringen, daher die äußere Versteinerung, die man eine gute Konservation zu nennen pflegt.

Eine auffallende Veränderung zeigte das alte Haus aber doch: die Rouleaux in der großen Erkerstube des ersten Stockes waren seit einigen Wochen stets aufgerollt und Blumentöpfe standen auf den Fenstersimsen. Der Blick der Vorübergehenden suchte pflichtschuldigst nach wie vor zuerst das Fenster mit dem Asklepiasstocke, und Frau Hellwig konnte der ehrerbietigen Grüße stets sicher sein, aber dann huschten die Augen verstohlen hinauf nach dem Erker. Dort, inmitten der steinernen Fenstereinfassung, erschien häufig ein reizendes Frauengesicht von förmlich blendender Frische, ein Kopf voll aschblonder Locken, mit blauen Taubenaugen, die fast kinderhaft groß und rund in die Welt schauten, und dieser Kopf saß auf einem blühenden Leibe vom schönsten Ebenmaße, den meist ein weißes Mullkleid umhüllte. Manchmal, freilich nicht oft, erhielt das liebliche Bild im Fensterrahmen aber auch eine entstellende Zugabe – eine Kindergestalt war dann auf einen Stuhl geklettert und sah neugierig über die Schultern der Dame hinunter auf den Marktplatz; es war ein armes, durch die Skrofelkrankheit furchtbar entstelltes Köpfchen; die Hand, welche das spärliche, weißblonde Haar so sorgfältig in zierliche Ringel kräuselte, machte sich vergebliche Mühe – unter dem künstlichen Lockenbau trat die Häßlichkeit des fahlen, aufgedunsenen Gesichtchens nur um so grotesker hervor, und der stets höchst elegante Anzug war auch selten geeignet, die unförmliche Taille und die aufgetriebenen Gelenke des Kindes zu verbergen. Allein bei allem Kontraste in der äußeren Erscheinung waren beide doch Mutter und Kind, und um des letzteren willen waren sie nach Thüringen gekommen.

Innerhalb der letztverflossenen neun Jahre nämlich hatte ein Ingenieur seine Wünschelrute ziemlich nahe dem Weichbilde der Stadt X. spielen lassen; der moderne Mosesstab hatte dem Boden einen bitteren Quell entlockt, der an der Luft, wenn auch nicht zu Gold und Silber, so doch zu sehr schätzenswerten Salzkrystallen erhärtete. Das war ein Fingerzeig für die Bewohner von X. Sie etablierten ein Soolbad, das im Vereine mit dem ausgezeichneten Renommee der Thüringer Luft sehr bald Hilfesuchende aus aller Herren Länder herbeizog.

Die junge Dame war auch in die Stadt gekommen, um ihr Kind in der Salzflut zu baden, und zwar auf Anraten des Professors Johannes Hellwig in Bonn . . . Ja, die Frau da drunten hinter dem Asklepiasstocke hatte viel für ihren Sohn gethan! Sie hatte es durchgesetzt, daß er frühzeitig unter das Regiment des strenggläubigen Verwandten am Rhein gekommen war; sie hatte es nie geduldet, daß er während seines siebenjährigen Fernseins auch nur ein einziges Mal auf Ferien nach Hause kommen durfte; sie hatte jeden Morgen pünktlich und regelrecht seinen Namen auf dem Betstuhle genannt und war nie müde geworden, die Zahl und Beschaffenheit seiner Hemden von der Ferne aus streng zu kontrollieren – und da war er nun auch ein berühmter Mann geworden.

Es würde übrigens dem jungen Professor bei all seiner Berühmtheit und Wohlerzogenheit schwerlich gelungen sein, einen seiner Patienten in der geschonten Erkerstube seiner Mutter unterzubringen, wären nicht seine beiden Schützlinge Tochter und Enkelin jenes strenggläubigen Verwandten am Rhein gewesen, auf welchen Frau Hellwig große Stücke hielt. Nebenbei hatte auch die schöne junge Frau den Vorzug eines hübschen Titels – sie war die Witwe eines Regierungsrates in Bonn. Es konnte der Welt gegenüber ganz und gar nichts schaden, wenigstens eine kleine Regierungsrätin in der Familie zu haben, da Herr Hellwig sich stets starrköpfig geweigert hatte, seine Gattin zu einer Frau Kommissionsrätin oder dergleichen zu machen.

Frau Hellwig saß am Fenster auf der Estrade. Man hätte meinen können, die Zeit sei auch spurlos an dem feinen, schwarzen Wollkleide, an Kragen und Manschetten vorübergegangen; bis auf die kleine Nadel, die den Kragen unter dem Kinne zusammenhielt, war der Anzug genau derselbe, wie wir ihn am ersten Abend an der großen Frau kennen gelernt haben. Nur erschien die Büste voller; die engen Aermel umschloßen drall die starken Oberarme, und der Schneider hatte, vielleicht heimlicherweise, den Rock faltenreicher um die plumpe, sehr ungraziöse Taille gereiht . . . Ihre großen weißen Hände lagen mit dem Strickzeuge feiernd im Schoße – sie hatte in diesem Augenblicke Wichtigeres zu thun.

An der Thür, in sehr ehrerbietiger Entfernung stand ein Mann; seine schmale Gestalt steckte in einem abgeschabten Rocke, und die Hand, die er öfter beim Sprechen hob, war voller Schwielen. Er sprach leise und stockend – war es doch so unheimlich still im Zimmer; nur das Ticken der Wanduhr begleitete seinen Vortrag. Aus dem Munde der gestrengen Frau kam kein ermutigendes Wort, ja, es schien, als fehle dieser regungslosen Gestalt sogar der Atemzug, als könne der starre, unbewegliche Blick stets und immer nur das eine Ziel haben – das ängstliche, blasse Gesicht des Mannes, der endlich erschöpft schwieg und sich mit seinem kattunenen Taschentuche den Schweiß von der Stirn wischte.

»Sie sind an die Unrechte gekommen, Meister Thienemann,« sagte Frau Hellwig nach einer abermaligen Pause kalt. »Ich zersplittere mein Geld nicht in so kleine Kapitalien.«

»Ach, Madame Hellwig, so ist's ja auch gar nicht gemeint; ich werde doch nicht so unbescheiden sein!« entgegnete der Mann lebhaft und trat einen Schritt näher. »Aber Sie sind bekannt als eine wohlthätige Dame, denn Sie sammeln jahraus jahrein für die Armen und stehen so oft im Wochenblatte mit Lotterien und dergleichen, und da wollte ich nur bitten, mir für ein halbes Jahr gegen Zinsen das Kapitälchen von fünfundzwanzig Thalern aus dem Gesammelten vorzustrecken.«

Frau Hellwig lächelte – der Mann wußte nicht, daß dies ein Todesurteil für seine Hoffnung war.

»Ich könnte beinahe denken, es sei nicht ganz richtig bei Ihnen, Meister Thienemann – diese Zumutung ist wirklich neu!« sagte sie beißend. »Allein ich weiß ja, daß Sie sich um die Bestrebungen der Gläubigen für die heilige Kirche nicht kümmern, und deshalb will ich Ihnen sagen, daß von den dreihundert Thalern, die gegenwärtig disponibel in meinen Händen sind, nicht ein Heller hier in der Stadt bleibt. Ich habe es für die Mission gesammelt – es ist heiliges Geld, – bestimmt zu einem Gott wohlgefälligen Werke, nicht aber, um Leute zu unterstützen, die arbeiten können.«

»Madame Hellwig, an Fleiß lass' ich's nicht fehlen!« rief der Mann mit halberstickter Stimme. »Aber die Krankheit hat mich ins Elend gebracht . . . Du lieber Gott, wie noch bessere Zeiten für mich waren, da hab' ich über Feierabend Kleinigkeiten gearbeitet und hab' sie in Ihre Lotterien gegeben, weil ich dachte, sie kämen unseren Armen zu gute, und nun geht das Geld hinaus in die weite Welt, und bei uns gibt's doch auch viele, die keinen Schuh an den Füßen und im Winter kein Scheit Holz auf dem Boden haben.«

»Ich verbitte mir alle Anzüglichkeiten! . . . Wir thun übrigens hier auch Gutes, aber mit Auswahl, Meister Thienemann . . . Solche Männer, die im Handwerkervereine Vorträge voller Irrlehren mit anhören, bekommen natürlich nichts. Sie thäten auch besser, bei Ihrer Hobelbank zu stehen, als daß Sie in die Sterne und in die Steine gucken und behaupten, es sei da auch vieles anders, als die heilige Schrift aussage . . . Ja, ja, dergleichen gotteslästerliche Reden kommen uns schon zu Ohren, und wir merken sie uns fleißig für vorkommende Fälle . . . Sie kennen nun meine Ansicht und haben bei mir gar nichts zu hoffen.«

Frau Hellwig wandte sich ab und sah zum Fenster hinaus.

»Lieber Gott, was muß man sich doch alles sagen lassen, wenn man in Not ist!« seufzte der Mann. »Das verdanke ich meiner Frau; sie hat nicht geruht, bis ich in dies Haus gegangen bin.«

Er sah noch einmal nach dem zweiten Fenster des Zimmers, und als ihm auch von dort her weder Hilfe noch ein tröstendes Wort kam, ging er zur Thür hinaus. Der letzte Blick des armen Handwerkers hatte der Regierungsrätin gegolten, die Frau Hellwig gegenüber saß. War je eine weibliche Erscheinung geeignet, eine frohe Hoffnung in dem Herzen Hilfsbedürftiger zu erwecken, so war es jene rosige Gestalt im duftigen, fleckenlos weißen Kleide. Die weichen Linien des Profils, der Glorienschein der hellen Locken über der Stirne, die blauen Augen, – das alles machte den Gesamteindruck eines Engelkopfes – für den aufmerksamen Beobachter jedoch den eines gemeißelten; denn während mehr als einmal das Rot der Entrüstung über Frau Hellwigs Stirne geflogen war, und der Bittende so beweglich in Stimme und Gebärden seine sorgenvolle Angst an den Tag gelegt hatte, war von jenem lieblichen Oval auch nicht einen Augenblick der Ausdruck lächelnder Ruhe gewichen. Der schöne Busen hob und senkte sich in gleichmäßigen Atemzügen; die halbgestickte Rose unter ihren Fingern hatte sich während der kleinen Szene um ein Blatt vermehrt, und das strengste Auge würde an den sorgfältig abgezählten Kreuzstichen auch nicht den geringsten Makel entdeckt haben.

»Du hast dich doch nicht geärgert, Tantchen?« fragte sie aufblickend mit lieblich schmeichelnder Stimme, als der Meister das Zimmer verlassen hatte. »Mein seliger Mann stand auch mit diesen Fortschrittlern stets auf sehr gespanntem Fuße, und das Vereinswesen war ihm ein Greuel . . . Ah, sieh da, Karoline!«

Bei diesem Ausrufe winkte sie nach der Küchenthür. Dort war schon längst, noch während der Anwesenheit des Tischlermeisters, ein junges Mädchen leise und geräuschlos eingetreten . . . Wer vor vierzehn Jahren die schöne junge Frau des Taschenspielers vor den Gewehrläufen der Soldaten hatte stehen sehen, der mußte unwillkürlich erschrecken bei dieser wiedererstandenen Erscheinung. Es waren dieselben Körperformen, wenn auch zarter und mädchenhafter und hier in einen groben, dunklen Stoff gehüllt, während jenes unglückliche Weib der gleißende Schimmer theatralischen Pompes umgeben hatte. Es waren dieselben tadellosen Linien des Kopfes mit der perlmutterweißen, schmalen Stirne und den unmerklich herabgesenkten Mundwinkeln, die dem Gesicht einen hinreißenden Ausdruck leiser Schwermut verliehen. Bei jener Unglücklichen hatte der thränenvolle Blick aus dunkelgrauen Augensternen diesen Ausdruck vollendet; das junge Mädchen dagegen hob in diesem Momente die schwarzbewimperten Lider, und ein Paar brauner leuchtender Augen wurden sichtbar. Sie zeugten von einer Seele, die sich nicht überwunden gab, die sich nicht hatte beugen lassen zu widerstandsloser Duldung; es lag Kraft und Opposition in diesem Blicke – rollte doch auch polnisches Blut in den Adern dieses jungen Geschöpfes, ein versprengter Tropfen jenes edlen, heißen Stromes, der sich immer wieder erhebt zu erfolglosem Kampfe gegen die Uebermacht.

Wir wissen jetzt, daß das an der Thür stehende junge Mädchen Felicitas ist, wenn sie auch notgedrungen auf den simplen Namen Karoline hört – den »Komödiantennamen« hatte Frau Hellwig sofort bei Beginn ihrer Selbstherrschaft zu dem »Theaterplunder« in die Dachkammer geworfen.

Felicitas näherte sich der Herrin des Hauses und legte ein bewunderungswürdig gesticktes Batisttaschentuch auf den Nähtisch derselben. Die Regierungsrätin griff hastig danach.

»Soll das auch verkauft werden zum Besten der Missionskasse, Tante?« fragte sie, während sie das Tuch entfaltete und die Stickerei prüfte.

»Je nun, freilich,« versetzte Frau Hellwig; »Karoline hat es ja zu diesem Zwecke arbeiten müssen – sie hat lange genug damit getrödelt. Ich denke, drei Thaler wird es doch wohl wert sein.«

»Vielleicht,« meinte die Regierungsrätin achselzuckend. »Woher haben Sie denn die Zeichnung zu den Ecken, liebes Kind?«

Ein leises Rot stieg in Felicitas' Gesicht. »Ich habe sie selbst entworfen,« antwortete sie mit leiser Stimme.

Die junge Witwe sah rasch auf. Ihr blaues Auge veränderte sich für einen Moment – es schillerte fast ins Grünliche.

»So, selbst entworfen?« wiederholte sie langsam. »Nehmen Sie mir's nicht übel, Kindchen, aber das ist eine Kühnheit, die ich mit dem besten Willen nicht fasse. Wie kann man nur so etwas wagen ohne die erforderlichen Kenntnisse! . . . Das ist echter Batist, der Tante kostet dies Stück mindestens einen Thaler – es ist verdorben durch die stümperhafte Zeichnung.«

Frau Hellwig fuhr heftig empor.

»Ach, sei nicht böse auf Karoline, liebe Tante, sie hat es gewiß nur gut gemeint,« bat begütigend mit sanfter Stimme die junge Dame. »Vielleicht läßt es sich doch noch verwerten . . . Sehen Sie, liebes Kind, ich habe mich grundsätzlich nie mit Zeichnen abgegeben, der Stift in der weiblichen Hand gefällt mir nicht, aber nichtsdestoweniger habe ich ein sehr, sehr scharfes Auge für eine fehlerhafte Zeichnung . . . Gott im Himmel, was ist das für ein monströses Blatt hier!«

Sie zeigte auf ein längliches Blatt, dessen Spitze umgebogen war, und das sich in täuschenden Umrissen abhob von dem durchsichtigen Gewebe. Felicitas erwiderte kein Wort, doch sie preßte die zarten Lippen aufeinander und sah fest in das Gesicht der Tadlerin . . . Die Regierungsrätin wandte sich hastig ab und legte die rechte Hand über die Augen.

»Ach, liebes Kind, jetzt hatten Sie wieder einmal Ihren stechenden Blick!« klagte sie. »Es schickt sich wirklich nicht für ein junges Mädchen in Ihren Verhältnissen, andere so herausfordernd anzusehen. Denken Sie nur an das, was Ihnen Ihr wahrer Freund, unser guter Sekretär Wellner, immer sagt: ›Hübsch demütig, liebe Karoline!‹ . . . Sehen Sie, da haben Sie nun gleich wieder einen verächtlichen Zug um den Mund.– das könnte einen beinahe ärgern! . . . Wollen Sie sich denn wirklich auf das Romantische spielen und das Anerbieten dieses Ehrenmannes hartnäckig zurückweisen, weil – Sie ihn nicht lieben? . . . Lächerlich! Da wird schließlich mein Vetter Johannes doch einen Machtspruch thun müssen!«

Wie mußte sich das junge Mädchen in der Selbstbeherrschung geübt haben! Bei den letzten Worten der Regierungsrätin fuhr sie empor; man sah, wie ihr das rebellische Blut nach dem Kopfe stürmte; das plötzlich hoch empor gerichtete Haupt erhielt einen Augenblick etwas Dämonisches durch den Ausdruck des Hasses und der Verachtung. Dennoch sagte sie gleich darauf ruhig und kalt. »Ich werde es darauf ankommen lassen.«

»Wie oft soll ich denn noch bitten, Adele, diesen widerwärtigen Handel nicht mehr zu berühren!« sagte Frau Hellwig erbittert. »Bildest du dir denn ein, in wenig Wochen diesen Starrkopf, dieses Stück Holz zu brechen, nachdem ich's neun Jahre umsonst versucht habe? Sobald Johannes kommt, wird die Sache ein Ende nehmen, und ich mache meine drei Kreuze . . . Jetzt geh und hole mir Hut und Mantille,« herrschte sie Felicitas zu. »Ich hoffe zu Gott, daß diese Stümperei,« sie warf das Taschentuch verächtlich beiseite, »die letzte ist, die du dir in meinem Dienste hast zu schulden kommen lassen!«

Felicitas ging schweigend hinaus. Bald darauf schritten Frau Hellwig und ihr Gast über den Marktplatz. Die schöne Frau führte ihr krankes Kind mütterlich zärtlich an der Hand. Verschiedene Köpfe fuhren aus den Fenstern und sahen der reizenden Erscheinung nach, die für alle ein sanftes, kinderfrohes Lächeln hatte. Rosa, ihr Dienstmädchen, und Friederike folgten mit Körben am Arme; das Abendbrot sollte draußen im Garten gegessen werden, zugleich wollte man Kränze und Guirlanden binden. Morgen wurde der junge Professor nach neunjähriger Abwesenheit im Elternhause erwartet, und obgleich Frau Hellwig über die »Alfanzereien« brummte, ließ es sich die Regierungsrätin doch nicht nehmen, das Zimmer des Ankömmlings zum Willkommen zu schmücken.


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