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Sinngedichte.
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Jch schreibe kurze Sinngedichte; um dadurch minder schlimm die Bösen
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Krieg hat den Harnisch weggelegt, der Friede zeucht ihn an;
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Gengmundus lobt sich selbst, es lobt ihn auch die Welt:
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Jedes Land hat sein Gewerb, sein Gesuch und seinen Wandel:
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Daß ein Esel hat gespracht, warum wundert man sich doch?
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Amea ist so wunderhübsch, daß Schwangere sich segnen:
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Es ist zwar eine Frist zu zahlen ausgeschrieben,
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Justus lernet die Gesetze: nun er alle kann,
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Wer mit Weiberschwerdtern haut, schadet nicht des Leibes Leben,
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Haben ist ein reicher Mann, und
Gehabt ein armer Mann;
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Wir mußten alle Völker zu Todtengräbern haben,
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Alastor brüllet wie ein Leu. — Jst grösser als ein Leu, —
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Was dient bey Hof am meisten?
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Baldus führet alle Sachen, die er führet, aufs Verschieben;
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Was werden die Krieger, gewöhnet zum Wachen,
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Veit gieng mit einem Herren schwanger, eh der ward reif, da kam sein End:
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Jhr Aerzte seyd wie Götter, sagt heimlich zu dem Kranken:
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Tugend ist nicht allen nütze: wenn sich Thais schämen will
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Die Furcht sagt nur sehr selten wahr,
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Was nützt Poeterey? Sie stiehlt die Zeit zu sehr.
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Schlafen, essen, trinken, spielen, tanzen und spazieren,
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Wenn der Brauch, wie zuzutrinken, also wäre zuzuessen,
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Fremde Kleider schimpfen uns: weil sie aber so gemein,
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Unbedacht ist bey Gewalt: Wer Gewalt hat, scheint zu denken,
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Jungfern, wenn sie mannbar sind, wollen dennoch gar nicht wissen,
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Geht Freundschaft und Gevatterschaft hinein ins Amtmanns Haus,
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Die Finsterniß ist gut, weil sie viel Sünden stillet;
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Hunger haben, müde seyn,
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Der Mann soll seyn der Himmel, das Weib will seyn die Erde:
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Jmmer ist der Tag zu lang, immer dir zu kurz die Nacht,
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Deutschland soll von dreyen Glauben nunmehr nur behalten Einen;
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Willst du einen Wächter haben, der vor Schaden wacht?
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Freundschaft ist ein theurer Schatz: immer hört man von ihm sagen,
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Der Tod ist unser Vater, von dem uns neu empfängt
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Unordnung warf uns hin, und Ordnung läßt uns liegen:
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Nepos richtet nach der Sonn allen Rath und alle That:
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Wärst du nicht ein Mensch geworden, Lieber, wozu wärst du tüchtig? —
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Wer treu den Hofe dient, verdient doch lauter Haß.
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Jst ein Böser wo gestorben:
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Unter Thieren ist kein Narr. Affen treiben Gaukeleyn;
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Was ists, was uns bedeckt, und gleichwohl auch entdeckt?
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Gott giebt uns, an Leib und Seele, so viel Schätze, so viel Gaben,
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Gottes Kelch ist bitter trinken, sonderlich der letzte Grund;
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Die Mutter trug im Leibe das Kind drey Viertheil Jahr;
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Tapfre Leute sieht der Neid gern begraben,
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Der Menschen Geist und Blut ist itzo Gut und Geld:
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Liebe kaufte neulich Tuch, ihren Mantel zu erstrecken:
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Hunde lecken fremden Schaden: Menschen sind viel minder treu!
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Diebe, die der Krieg gesät, läßt der Friede reichlich finden,
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Kein Mensch kann zweyen Herren dienen. Hiezu weiß Nigricanus Rath,
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Von dem Leben an den Höfen hab ich manchmal viel gelesen: —
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Wo der Zorn der Richter ist, hat Gerechter schon verspielt:
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Wer andern Rath ertheilt giebt wider sich den Rath:
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Es helfen große Herren Poeten zwar zum Leben,
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Begierden sind ein hartes Pferd, das seinen Reiter reitet,
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Bey Hofe sagt man nicht von Wahrheit allzuviel:
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Die Wohlthat und das Gute, das wir dem andern schenken,
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Dein Ja soll seyn ein Pfand, bey dem sich sicher weiß,
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Wer Sterben ängstlich fürchtet, der höre meinen Rath:
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Auf Einem Fuße stehn und hundert Verse schmieden,
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Wenn Ehr und Eigennutz in einer Sache streiten,
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Daß ein Frommer dich geschmähet, trau nicht leichtlich auf Bericht;
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Viel haben nicht; nicht viel bedürfen machet reich:
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Die Redlichkeit ist Gold, die Heucheley ist Erde:
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Dieses ist ein Todtengrab, und die Todten reden gar:
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Kennt ein Rath nicht seinen Fürsten, und der Fürst nicht seinen Rath:
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Je heller Feuer brennt, je minder Feuer raucht:
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Mancher weiß nicht durch Vernunft rühmlich sich zu weisen;
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Wer hungrig ist auf Lob, ist gern an Tugend leer.
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Ein Weib, das gerne trinkt, speyt unversehens aus
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Die Gelehrten sind nicht gerne von den Alten und den Rothen;
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Niger schickte seine Ohren auf den Markt, da kauften sie
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Meistens sind nur schöne Weiber nütze bey der Nacht;
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Udus wird gewiß den Frosch unter seiner Zunge haben,
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Die Fackel unsrer Zeit wird Magnulus genannt? —
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Der Sack, worein der Krieg, was er gestohlen hat,
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Wer den Herren um hilft stoßen, dieser ist ein treuer Diener;
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Vulpia weint um den Mann, weinet Tag und weinet Nacht;
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Bauern, wenn die Messer fehlen, stecken Holz in ihre Scheiden:
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Ehre darf nicht großen Riß, so bekömmt sie solch ein Loch,
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Wenn ein Geiziger gestorben, hebt sein Schatz erst an zu leben:
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Gefahr der Ehre gleicht:
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Lurcus spricht: Es ist nicht löblich einen loben ins Gesichte.
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Mopsus hat gar nichts verstanden, ob er gleich sehr viel gehört;
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Sorgen, und doch nichts ersorgen,
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Duplus ist ein Spiegelmann: was man sieht das hat kein Seyn,
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Den Alexander hieß man groß?
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Du bist ein feines Kind, hängst an Erynnis Brust;
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Danke Gott, wer Hände hat, daß er selbst sich kann versorgen.
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Ob Sterben grausam ist, so bild ich mir doch ein,
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Wer Gold, ihm nicht zum Brauch, der Welt zum Dienste, nützet,
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Dem, der Haß und Undank leidet, einem solchen trau ich zu,
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Gerechtigkeit, das Kleid, und Recht, den Fürstenhut,
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Daß wir unvollkommen sind wenn wir dieß erkennen,
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Die Einfalt im Gebet ist großer Witz vor Gott;
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Wahr ists, daß von fremden Bäumen man doch Früchte haben kann:
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Der Will ist zwar ein Reisemann, der da und dort hin will:
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Wer gar nichts glaubt, glaubt allzuwenig; wer alles glaubt, glaubt gar zu viel;
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Das Kreuz und auch das Salz sind beide gleich und gut:
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Morus ist zwar wohl kein Narr, nur daß Manchem Wunder nahm,
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Beßres Glücke könnt ich leiden; kömmt es nicht? ich bin vergnügt;
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Leporinus jagt mit Hunden, Vetter Hasen nachzusetzen:
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Ein Spiegel ist dein Herz, du guter Flavian:
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Firmus ist ein treuer Buhler, ist wie die Magneten,
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Reich und häßlich liebt man halb: —
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Siccus ist ein frommer Mann; und es ist die Sage,
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Gut macht Muth. Wenn Narribertus nur zwey Thaler bey sich hat
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Kein Wunder ists, daß sich daselbst ein Ekel findt,
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Ein Plaudrer stiftet Haß, pflegt Freundschaft zu verstören.
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Meine Dienste: sagt die Welt. — Deine Dienste sind so gut,
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Jst die Seele Wirth, und der Leib ihr Haus:
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Ptochus rufet seinen Freund in der Noth um Beyschub an:
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Die, die immergerne trinken, müssen nicht sehr weit gedenken:
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Knospus hat zwey tausend Gulden auf sein Lernen angewandt.
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Brod und Wasser giebt man Sündern, die am Galgen sollen büßen:
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Weißt du, wer ein guter Freund wirklich ist und billig heißt? —
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Besser als durch Aderlassen reiniget man sein Geblüte,
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Dieses ist der beste Rath, den man kann zu Werke setzen:
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Das Recht schleußt für die Armen sich in ein eisern Thor:
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Weil die Wahrheit harte klingt und zu reden schwer kömmt an,
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Wer will der Weiber Tück erkunden und entdecken?
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Herr Vanus ist ein Mann der nimmermehr kann ruhn:
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Daß Paris nicht recht klug im Urtheln sey gewesen,
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Trägt der Diener Menschenhaut, trägt der Herr ein Menschenhemde:
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Das Letzte von der Hitze giebt Anfang auf den Frost,
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Ob Weiber Menschen sind? — Sie haben ja Vernunft,
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Wer nicht bey den schlauen Höfen jedem Kopfe weiß zu kommen,
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Wenn die Wollust uns verläßt, dann kömmt uns die Andacht an:
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Jmmer dünkt mich, wer nichts hat, der mag glauben was er will;
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Ob das Jahr gleich alle Jahr sich gewohnt ist zu verjüngen,
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Was an dem Manne sey, weist seiner Augen Schein,
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Wo ich Reime schreiben soll die gefällig allen bleiben,
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