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Jahrmarkt – Herbstmarkt! Es kommt wie Pfingstwunder über Mägde und Knechte, soweit sie jung sind und Lebensfreude in ihnen loht – so schwer (vielleicht just deshalb) auch sonst die Alltagssielen der Arbeit drücken. Lachende Lebensfreude auf den Gesichtern. Es kommt nicht darauf an, ein paar Taler, und sei es gar ein halbes Dutzend, springen zu lassen.

Pfingststimmung, Ausgießung des Geistes – Freiheit. Und als der Tag anbrach, war es auch über Daniel gekommen. Da Daniel nun aber zu den Leuten gehörte, die überall nach dem Warum fragen, so fragte er sich hier, weshalb die Vorfreude meistens so viel taufrischer sei als die an der Sache selbst, obgleich sie doch von der Erfüllung noch kein Lot hergegeben habe.

Ein wunderbarer Zustand. Welche Verklärung ging schon von dem Sonntagszeug aus, als er es aus der Lade kriegte. Er selbst sauber gewaschen, geseift, seine verschlissene Arbeitshülle abgestreift, die neue heran, Bringer der Freude, hinein in die neue Haut! Reines Unterzeug, von Mutter gebügelt, neue Beinkleider, schwarze Lastingweste – zumal diese. In der Gegend der Hochbrust eine schmale Spalte, die die weiße, steife, Leinenwäsche schimmern laßt. Der schwarze Rock, Zigarrentasche, Zigarren darin, Hut – alles in festlichem Glanz.

Gestern hatte die Mutter noch davon gesprochen, daß sie ihn begleiten wolle. Wegen seiner geheimen Absichten war es ihm nicht recht gewesen, aber da war natürlich nichts zu machen, war übrigens auch nicht so schlimm, weil Mutter kaum zu Markt gehen, im übrigen aber Trina Mersch besuchen wird. Sonst hätte Daniel seinen Stock genommen, nun mußte aber natürlich gefahren werden. Der Kastenwagen (eigentlich nur ein auf Räder gesetzter Stuhl) war geputzt worden. Dem Fuchs, der so prächtig im Einspänner geht, die Eisen nachgesehen, seine Mähnen aufgestutzt. Am Marktmorgen hatte Mutter sich besonnen, sie wollte zu Hause bleiben. Es möchte doch wohl zu unruhig und lärmend hergehen, und mit dem Besuch passe es an jedem andern Tag besser.

Es war Daniel nicht unlieb. Das Fahren war nun wieder überflüssig, aber da nun mal alles darauf hingestellt war, sollte es dabei bleiben; für einen Bräutigam und Buchhalter und zukünftigen Hofbesitzer paßte es sich auch nicht anders.

Daniel fuhr also, und der Plan mit dem Füllen, der kaum mehr als ein Vorwand gewesen war, wurde ganz beiseite gelegt. Er fuhr wie ein freier Knecht, also wie ein wirklicher Herr, wie ein von den Flügeln des Windes Gehobener. Eine Art Juchzer, ein Jubelruf für die in Lohfelderkamp Zurückbleibenden, wild tuendes Stampfen des auch zum Dichter, jedenfalls zum Pegasus gewordenen Fuchses, und rasselnd ging es in dem gelben Kastenwagen zum Tore hinaus.

Erst führte der Weg in der Richtung nach dem Dorfe, aber bald traf man die Verbindung nach der Landstraße, den alten Konfirmandenweg.

Wieder ein schöner Spinngarntag alter milder Frauen, noch lag er morgenschön und morgenfrisch in den Windeln, gebunden von Tausenden durch Gras und Stoppeln glitzernder Fäden. Ein heiterer Himmel wölbte sich über Lohfelderkamp, über Koppeln und Wiesen ringsherum, doppelt blau und rein und fröhlich erschien er aber dem, der hinter dem übermütig nickenden Fuchs im blanken Wagen saß. Denn der war ein anderer als der Alltagsmäher der Auwiese; er sah durch eine Brille, die niemand bemerkte, weil sie in Wahrheit nicht da war, und die Brille hatte die Gabe, Land und Leute zu verklären und mit Glanz zu überschütten. Und ein nie verstummender Freudenton. Man hörte davon freilich nichts als ein Piff-Paff der Zigarre und dann und wann: »So, Voß« und »na, Voß!« Das andere verhallte als ein inwendig aufquellender, an das Himmelsdach schlagender Jauchzer. Und was Natur, Hecken und Wälder ihm entgegneten, nahm er mit gnädiger Quittung auf. Denn soviel Gutes die Natur auch Daniel Dark antat: in seinem Prinzengefühl hatte er die Empfindung, daß sie nichts taten als ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit.

Sparen taten die Hecken und Knicken ihre Schmeicheleien aber auch nicht. ›Daniel‹, sagten sie, ›bist ein Glücklicher, ein Gesegneter, fährst zu Markt und darfst tanzen, kehrst als Bräutigam heim, Buchhalter wirst du auch und später Herr von Reiherwisch. Der Handel mit künstlichem Dünger ist im Gang, die Mühle auch, ein Mehlhandel dabei, weiße Schwäne schwimmen auf weichen Wellen im See, Pfauen lärmen im Hof, halb Kalb, halb Hirsch, unzählige Enten und Hühner, überall Jagdhunde, du selbst mit Doppelflinte ein großer Jäger vor dem Herrn im Garten Apfel und Birnen und Zwetschen und Pflaumen, – und –

Er schämte sich zuletzt seiner Gedanken, weil sie das Steuerruder zu tief stellten. Es war der einzige Mißklang in dem seine Brust sprengenwollenden Jubel, daß –

Er dachte den Gedanken nicht zu Ende; in seinem Innern aber sprang die Frage auf, ob der über die Wasser schreitende Herr der Welten zu ihm kommen und ihm Worte der Vergebung sagen werde, wenn er so weltliche Gedanken hege.

Die Landstraße belebte sich, er überholte Bauern, die mit Vieh zu Markt zogen, sah hoch vom Wagen darauf hinab, fragte nach Alter und Forderung, ohne die Absicht zu haben, etwas zu kaufen, sprach über Wetter und ob der Markt Aussichten auf gute Preise biete, wünschte guten Morgen und gute Geschäfte und fuhr weiter.

Wer ist das? Sieht der nicht aus wie sein Lehrer? Ist das nicht der Reisemeister? Ja, dort wo der Weg von Westerhorn in die Landstraße einbog, stand ein langer Mann. Beim Näherkommen zweifelte Daniel nicht mehr, es war der Reisemeister. Wieder steckte dieser in einem rotbraunen Anzug, der ihm ein fuchsiges Aussehen gab, und immer noch war er lang und schlank und grade.

»Daniel«, rief er, bevor dieser den Fuchs stoppen und seinen Lehrer einladen konnte. »Daniel, sollte ich wohl ein bißchen mitfahren können? Bin gerade nicht alt und schwach, aber du allein im Wagenstuhl, sieht nicht gut aus. Und deine Gesellschaft kommt mir auch sonst zu paß.«

»Das kann gut angehen«, antwortete sein Schüler.

Mit sich reckenden langen Gliedmaßen kletterte der Reisemeister, indem er auf die Radnabe trat, hinauf. Als sie nebeneinander im Wagenstuhl saßen, begrüßten sie sich mit festem Händedruck.

Es war ein von beiden Seiten aufrichtig gemeinter Händedruck, wenngleich bei Daniel eine bange Sorge erwachte. ›Du hast‹, sagte er sich, ›deinem Engel mächtige Flügel gegeben, er wird kommen und sie bis auf ein paar Stümpfe zurückschneiden, wenn er sie nicht gar ganz abknipst.‹ Aber der Fuchs setzte sich in Bewegung, und vorderhand war weder von dem Engel noch von Engelsflügeln die Rede, die Freude lugte wieder hervor.

»Ich hörte von Springe, daß du kommen würdest«, sagte Frahm, »hab auf dich gewartet.« Er erzählte von dem, was er getrieben, zurzeit habe er Unterschlupf bei seiner Mutter in Westerhorn. »Was meinst du, sollte es heute abend passen, mit dir zu fahren, und ein paar Tage bei euch zu bleiben?«

›Er will die Flügel ganz wegschneiden‹, dachte Daniel, antwortete aber zustimmend. In Lohfelderkamp standen, seitdem Johann Butenop in Dienst gegangen war, Kammer und Bett leer. »Mutter wird sich freuen«, entgegnete Daniel. »Am Tag muß ich aber in der Wirtschaft sein«, setzte er hinzu.

»Ich arbeite mit«, antwortete Frahm. »Wie gehts der Mutter?« setzte er gleich hinzu.

»Gut.«

»Und dir, Daniel, wie gehts dir? Siehst ja prächtig aus! Nun, etwas macht auch wohl die Freude auf das, was heute kommt – oder kommen soll«, fügte er mit einem Lächeln hinzu, das Daniel verdächtig vorkam. ›Er ist ein Menschenkünder‹, dachte Daniel. ›Und steht denn alles auf deiner Stirn geschrieben, was du willst und denkst?‹

»Ja, ja«, sagte Daniel, »die Vorfreude. Ich habe schon darüber nachdenken müssen, woher es wohl komme, daß wir uns vorher mitunter mehr freuen als nachher.«

»Ein wunderlich Ding«, entgegnete Frahm, »wert, darüber ein paar Minuten zu grübeln.« Er zog seine hohe schmale Stirn in Falten des Nachdenkens. Dann fuhr er fort: »Es ist manches verwickelter, als es auf den ersten Blick scheint. Aber den Hauptgrund glaube ich zu wissen.«

»Und der ist?«

»Das Dahintenbleiben der Arbeit und Sorge. Auf unsern Jahrmarkt paßt es jedenfalls, auf all die fleißigen, Tag für Tag arbeitenden Leute, die mit uns die Straße ziehen. Den Sterblichen wird keine Freude ungetrübt zuteil – aber daran, an die trüben Beimischungen des Lebens, denkt man nicht, glaubt man nicht, wenn man die Sorgen los ist und nur das Frohe im Auge hat, das der Tag bringen muß.«

»Das Wegwerfen der Sorgen!« fuhr er fort. Immer können wir es nicht, aber wenn eine große Erwartung, eine große Freude winkt, dann gelingt es wohl, zumal bei Leuten, die noch jung sind und die, um mich deutsch auszudrücken, Phantasie haben – wollte sagen, die Gesichte, Einbildungen, Vorstellungen haben und die Fähigkeit, die Last des Alltags für Augenblicke zu vergessen.«

»Ja«, erklärte Daniel, »da hab ich auch schon daran gedacht. Die Sorgen, das ist ungefähr so wie die Wickelbänder bei kleinen Kindern.«

Der Reisemeister verstand ihn nicht. »Was ist mit den Wickelkindern und was hat das mit der Vorfreude und den Sorgen zu tun?«

Daniel Dark erzählte das von der Bestellung bei Großvater Teschner.

Frahm lachte: »Ist nicht übel. Ja, ja – es ist so, schon Rousseau hat für die Freiheit der Wickelkinder gekämpft, in Lohe und Westerhorn wird aber weiter gewickelt. Gleich davonlaufen würden sie auch ohne die Wickelbänder nicht, die kleinen Wesen, aber selbst wenn: gewickelte Kinder sind kleine, um ihre natürliche Freiheit betrogene Menschen. Und Wickelbänder sind auch die Alltagssorgen. Wir sollten sie wegwerfen, wo wir können.

Wir sollten es öfters tun, als es geschieht. Christus verbietet ja geradezu, Sorgen zu haben. ›Sorget nicht für den andern Tag!‹ Und im vierten Gebot erbittet er Brot nur für das Heute. Freilich, damals und dort und nach dem, was man unter ›tägliches Brot‹ verstand, war es leichter, dazu zu kommen und der Sorgen ledig zu werden, als heutzutage bei uns.

»Ein der Sorgen lediger Mensch«, fuhr Frahm fort, »ist allein ein wirklich Freier. Er wandelt gar nicht auf der Erde, kostet nicht, wie die anderen, die Unebenheiten und Höhen und Tiefen aus, er schwebt darüber hin.«

»Und ist die Vorfreude nicht eine so viel reinere«, fiel Daniel ein, »als die, die nachher kommt?«

»Zu einem Teil ja, nämlich bei einem phantasievollen Menschen, der für die Steine, die im Geleise des Lebens liegen, kein rechtes Augenmaß hat oder die Gabe, es zu verlieren, wenn er will. In anderer Hinsicht: Nein! Denn durch alle Vorfreude fühlt man hindurch, daß sie nur eine bedingte ist, und daß die Vereitelung der Hoffnung nachträglich alles in Bitterkeit verkehrt.«

»Wie kann einem das, was man schon genossen hat, nachträglich genommen werden?«

»Die Beantwortung dieser Frage würde eine tief schürfende Abhandlung über das Wesen der Hoffnung voraussetzen. Für heute wollen wir uns mit folgender Formel begnügen: So, daß sie einem wirklich zu eigen geworden ist, hat man die Freude doch nicht gehabt.«

»Das müßte man doch wissen und fühlen«, pochte der im Besitze seiner Vorfreude gehobene Daniel.

Der Reisemeister sah ihn lächelnd an. »Hast eine besondere?« fragte er.

Daniel wurde rot. »Ja, wenn man zu Markt fährt«, erwiderte er, »dann freut man sich.«

»Ich bin ein Schulmeister«, entgegnete der Reisemeister, »du aber bist einer, um den es schade wäre, wenn ers nicht handwerksmäßig würde, sondern was anderes – zum Beispiel Bauer und Müller von Reiherwisch.«

Darauf antwortete Daniel nicht, schweigend saßen sie im Kastenwagen hinter dem im leisen Trab zuckelnden Fuchs.

Der Marktgäste im Wege und am Wege wurden mehr, man fuhr durch einen schwarzen Heerwurm von Leuten. Der Kastenwagen näherte sich aber rasch dem Kirchdorf, dem alles zustrebte.

Nun war man bei dem ersten Haus, einer Art Landhaus, der Tierarzt wohnte darin. An der Gartenpforte ein Stelzfuß, die Orgel drehend. Musik, Orgel! Von dem, was aus dem Kasten quietschte, wand Daniel Dark schnell eine Strickleiter, wieder in die Höhe zu kommen, von der ihn die Unterhaltung mit dem Reisemeister herabgezogen hatte. Zu Orgelklang gehörte Kuchengeruch, und Daniel hatte es in der Vorstellung gleich beisammen, obgleich es noch eine Strecke bis zu den Zelten war, wo es Kuchen gab. Die meisten Bauern gingen an der Orgel vorüber, der Reisemeister aber zog die Geldknippe, und Daniel machte es ihm nach.

»Er hats nötig«, sagte Frahm, »ich weiß es, da sind unsere paar Groschen gut angebracht.«

Und dann ging es in den Ort hinein. Bei Hans Kühls Ausspannwirtschaft war der breite Hof mit leeren Wagen dicht besetzt, und doch bogen immer noch neue in das offene Heck.

»Nicht wahr?« sagte der Reisemeister, »sone Wagenburg. Von wieviel Hoffnungen und schlagenden Herzen erzählt sie! Siehst du, auch so ein Anblick gehört zu den Weckern der Vorfreude«

Bei den Wirtschaften von Kasch und Schlüter war es nicht anders. Und auf knutschenden Hufen vorüber getriebenes Vieh mit dem Duft von Stall und Dünger. Nun kam man zum ›Schwan‹ von Kirchner. Tanzlokal und Ausspann. Auch hier standen Wagen. Ob der von Reiherwisch, der ›Sie‹ gebracht hat, wohl darunter ist? Daniel fürchtete, seine Neugier vor Frahm zu verraten, fuhr deshalb rasch vorüber, sah nur aus den Augenecken hin, glaubte aber genug gesehen zu haben – das Phaeton von Reiherwisch stand auf dem Hof.

Der Reisemeister hatte sich voll hingewendet und seine Augen über den Wagenpark hingehen lassen. »Springe hat das Phaeton genommen, es steht am Schauer. Das tut er immer, wenn er mit der Tochter allein zu Gange ist.«

Links und rechts sah man einen munteren Bach durch Wiesen wandeln und auf dem jenseitigen erhöhten Flußrand gleich hinter der Brücke die alte Kirche. Am Brückengeländer lag an Markttagen, Jahr für Jahr, der allbekannte Rattenmann, ein verkrüppelter Zwerg, der gezähmte weiße Ratten zeigte, die er mit einer Haselstaude (das Bauer hinter sich) leitete, dabei ohne Pause und mit heiserer Stimme seinen Zustand beklagend und das Gut einer vollen Gesundheit preisend.

Auch hier gaben der Reisemeister und Daniel ihren Obolus. »Man sagt zwar«, bemerkte Frahm, »daß er ein wohlhabender Mann geworden ist und Gelder auf der Sparkasse hat. Ob es wahr ist, ich weiß es nicht. Ich denke, wir wollens darauf ankommen lassen. Will doch lieber selbst ein armer Reise- als ein reicher Rattenmeister sein. Und du denkst sicherlich nicht anders.«

Links ging es hinein ins Dorf. Da waren die Marktzelte aufgestellt, da wogte und lärmte es in dichtem Geschwärm, rechts wies die Straße ins Freie, hier ging es hinaus nach Popenau.

»Dort ist der Markt«, sagte der Reisemeister. »Da geh ich gleich hinein, Gesichter zu studieren und, wenns geht, mich an ihnen zu erfreuen, sowie Bekannte zu begrüßen.«

Der Wagen hielt, und eine Weile stand der Reisemeister am Rad.

»Was ist eigentlich dran, frage ich mich«, redete er, »wenn ich den Markt sehe und die Freude der Menschen? Was ist dran, an den fürchterlichen Kindertrompeten, den schrecklichen Dudelsäcken und Orgeln, an dem Schreien und Toben? Man weiß nicht, was es ist, aber wenn es einem in den Kinderjahren Spaß und Freude und Engelchöre gewesen ist, geht man als Erwachsener auch hin und fühlt dabei Herzweh und Herzfreude, Rührung und Andacht.

Jenseits der Zeltreihe ist, wie du weißt, der breite Dorfplatz. Da haben der Zauberkünstler Professor Reimers und die Ringmaschine sich hingebaut. Da sieht man, wenn es so ist wie sonst, eine Riesendame, angestrichene Nigger und einen halbwegs echten Seehund. Und so weiter. Da sind auch« (hier lächelte er Daniel wieder verdächtig an) »da sind auch die meisten Tanzlokale. Beileibe nicht das Unwichtigste der Märkte. Denn da werden die Ehen zurechtgetanzt.

Du fährst natürlich«, setzte er hinzu, »zu Tante Trina in Popenau und spannst dort aus. Heute abend gegen neun Uhr, oder wie du sonst bestimmst, bin ich zur Stelle. Brauchst dich aber nicht zu beeilen, ich warte und unterhalte Tante, bis du kommst.«

Das bekannte, auf allen Märkten berühmte Kuchenzelt von Mohr duftete zu Daniel herüber. Klaus Frahm erstand einen großen Haufen für Daniel und die Tante. Dann verschwand er im Gemenge der Menschen und Buden.

Daniel Dark fuhr nach Popenau. In wenigen Minuten war er da. Tante bewohnte ein kleines Bauernhaus. Die Fensterläden waren weiß, Ständer und Türen grün gestrichen, hohe Linden standen und rauschten vor der Tür.


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