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So war die Lage, als Kolumbus den Weg von Europa zu dem neuen Land im Westen öffnete, das er für Indien hielt, das aber, ohne daß er es je erfuhr, ein ganz neuer Weltteil war, mit noch einem Ozean auf der anderen Seite, der ihn von Indien trennte.
Es dauerte ein Jahrhundert, bevor man sich über die Lage des ungeheuren Kontinents, der Amerika genannt wurde, klargeworden war, und mehrere Jahrhunderte dauerte es, bevor man durch das Innere dieser Länder drang, die in der ganzen Erdlänge, durch alle Zonen, von einem Pol zum anderen reichen. Die Inseln, die Kolumbus entdeckte, wurden Westindien genannt, die Eingeborenen Indianer, zur unauslöschlichen Erinnerung an die Irrfahrt, die der Entdeckung zugrunde lag. Kolumbus' Spuren folgten andere Entdecker, denen der Weg leichter gemacht war als ihm, ihnen auf den Fersen folgten Abenteurer und Eroberer, die Konquistadoren; Europa hatte ein Loch bekommen, die Erweiterung ging schnell und in Sprüngen vor sich. Für die Eingeborenen aber kam die ganze Invasion aus Osten ursprünglich wie eine Bewegung, die sie unter dem einen stark bewegten Gesichtspunkt auffaßten: die Wiederkehr des weißen Gottes.
Welch Unterschied aber seit damals, als Quetzalcoatl sie verließ, und bei seiner Rückkehr! Das war der Maßstab für die Veränderung, die mit ihm und seinem Stamm, dem veränderlichen, in den verflossenen Jahrhunderten vor sich gegangen war.
Das Urvolk war auch nicht dasselbe geblieben, sondern hatte sich in mancher Beziehung entwickelt, wenn auch verschieden in verschiedenen Gegenden; im wesentlichen aber lebten die Wilden noch wie am Anfang der Welt, dieselbe Urmacht war über ihnen, in Popocatepetls Bilde: Feuer und Strafe. Von ihrem Leben weiß man bis in alle Einzelheiten Bescheid, durch das, was die Geschichte von ihrem Zusammenstoß mit den Weißen bewahrt hat, hauptsächlich jedoch von dem Gesichtspunkt der letzteren aus. Am besten bereitet man die Begegnung dieser beiden weitverschiedenen Kulturen, die sich dennoch in der Wurzel berühren, dadurch vor, daß man sich auf den Standpunkt der Eingeborenen stellt, bevor die Begegnung stattfand.
Das Herz der eingeborenen amerikanischen Kultur, das die Konquistadoren suchten und fanden, lag in Mexiko, dem alten Reich der Azteken, in der Mitte und im Innern der beiden gewaltigen Festlands-Halbteile. Die Welt, die Kolumbus entdeckte, lag außerhalb, ein Wall von Inseln im Ozean, vor der großen mexikanischen Bucht, so fern gelegen, daß das Gerücht von Kolumbus erst viel später nach Tenochtitlan, der Hauptstadt der Azteken, drang; die Tradition von Quetzalcoatl dagegen war bis zu den äußersten Inseln gedrungen, so daß Kolumbus bereits bei seinem Landgang in Guanahani als der weiße Gott empfangen wurde. Nach Tenochtitlan kam die große Botschaft in handgreiflicher Form erst mit den ersten Gerüchten von dem sich nähernden Cortez. Man kann die Beschreibung dieser Begegnungen, so verschieden die beiden Männer auch waren, unter einem schildern, wenn man sie aus der Vogelperspektive betrachtet.
In dem Jahr, in dem die Europäer sich in der Neuen Welt einfanden, war Popocatepetl im Ausbruch, ebenso wie Teneriffa es in der Alten Welt gewesen war. Offenbar Schreckjahre auf beiden Seiten, die Voraussagung großer Dinge.
Die Verwirrung in Tenochtitlan war groß, der Hohe gähnte, spie Feuer, unheimliche Nächte, wo rußige Glut zwischen den Sternen stand, während flackernde Lichtscheine aus den Lehmwänden der Hütten kamen und gingen. Was fehlte Popocatepetl, dem rauchenden, der, solange Priester und andere Denkende sich erinnern konnten, friedlich Rauchwolken zum Himmel hinaufgepafft hatte, daher sein Name. Plötzlich gab er am Tage schwarze pulsierende Rauchmassen von sich, blitzte und hüllte sich in Qualm, und nachts stieß er platzende Blasen von Flammen und Glut aus, so daß selbst diejenigen, die sich in den Hütten kauerten, den Schein auf Türen und Wänden spuken sahen und nicht schlafen konnten. Ein seltsames Spiel wurde beobachtet: der Berg stieß ungeheure Rauchringe aus, die sein Mund formte, diese rollten zur Himmelshöhe, nachts leuchtend, und dann sah es aus, als ob Popocatepetl sich mit einer Feuerglorie nach der anderen krönte, die über seinem Kopf schwebten, während seine Stirn von unzähligen Blitzen gefurcht wurde. Zürnte er den Sternen? Reiften furchtbare Feuervisionen in seinem Kopf? Leute von einfachem Gemüt glaubten, daß der Berg mit Iztaccihuatl, Popocatepetls Weib mit dem weißen Schneekopf, dem anderen großen Vulkan, der auf der Hochebene lag, in Streit geraten sei und sich darum mit Stürmen umgürtete, donnerte, in seinen Grundfesten wackelte und allerhand Unwetter gebar; einfache Leute pflegen ja Erklärungen aus ihrem eigenen engen Erfahrungskreis zu holen. Betrachteten sie ihre Priester, entging es ihnen nicht, daß sie blaß und unruhig dreinblickten, und die Wendung, die die Gottanbetung nahm, belehrte sie bald, daß es schlecht um die Menschheit bestellt sei.
Anfangs wandten die Priester mit Eifer die alten bewährten Beschwörungs- und Versöhnungskünste an: sie rauchten eine Friedenspfeife mit dem Berge! Eine einfache, eine unabweisbare Folgerichtigkeit lag dieser heiligen Handlung zugrunde, sie war fast ein Rechtsakt, man rauchte zusammen, und solange man mäßig und bescheiden unten auf der Erde rauchte, solange würde der große Geist im Himmel auch mäßig rauchen; das war wie eine Abmachung, ein Vertrag gewesen, und der Berg hatte ihn auch bisher gehalten. Man stieg auf die Dächer der Tempel und rauchte, damit er es besser sehen konnte, die ganze Priesterschaft mit dem höchsten Priester an der Spitze bemühte sich, ihn an den Vertrag zu erinnern, man blies den Rauch zu ihm hinauf, hob die Steinpfeife, damit er sie sehen konnte: hier milder Rauch, hier erfüllte man seine Verpflichtungen! Vergeblich! Als die Friedenspfeife nichts half, sah man ein, daß der Frieden gekündigt sei. Und da gab es keinen anderen Ausweg als die großen Blutopfer. Popocatepetl brannte und war rot, darum brannten auch die vielen Altäre zu seinen Ehren und wurden rot.
Der Tempel der Azteken war Natur und Götter in der Wiederholung, seine Formen, waren Symbole für die Anbetung; aus der heiligen Gleichheit entspringen die Vorstellungen aller Naturkinder. Die Mexikaner wohnten wie auf dem Dach eines ungeheuren Tempels, den die Natur selbst errichtet hatte: auf einem Hochland, das sich berghoch über dem Land erhob und mit seinem Fuß in den Tropen stand, während die Leiter der Zonen mit ihren Vegetationsstufen längs der Seiten angelegt war. Oben auf dem Tafelland aber, in der dünnen Luft, der Luft des Kondors, der Heimat des Kaktus und der Aloe, ragten noch zum Überfluß gewaltige Vulkane auf, Berg war durch Berg gekrönt. Götter haben ihren Sitz hoch oben, denkt der einfältige, weise Naturmensch, und indem er mit der allmächtigen Natur eins ist und sich vor ihr beugt, entspringen seiner Seele Bilder und gewinnen Form durch Andacht; auf diese Weise war der aztekische Tempel entstanden.
Er war wie eine Anhöhe, mit Mauerwerk bekleidet, in vielen Terrassen und Absätzen, die durch Stufen verbunden waren; den Weg, den das Volk einst gegangen war, den gingen die Priester jetzt, wie in einem heiligen Sinnbild. Ganz oben endete die Pyramide in einer Plattform, und darauf waren zwei Türme errichtet, worin die Götterbilder standen. Vor den Türmen waren zwei Altäre, deren Feuer niemals ausging, das ewige Feuer, das man Tag und Nacht über den Lehmdächern Tenochtitlans brennen sah, und dazwischen standen die Opfersteine. Die ganze Anordnung war ein Bild des Berges, und der Gottesdienst fand unter freiem Himmel vor aller Augen statt, als ob es eine Anbetung auf dem Berg selbst sei; es war Popocatepetl, der Große, sein Abbild, das den Menschen angepaßt war, aber kräftig, wie jedes Gleichnis.
Und da nun Popocatepetl in Unruhe war, wuchs auch die Unruhe auf dem Tempel. Schlimme Wahrzeichen waren vorausgegangen, bevor der Berg spukte. Einige Jahre vorher war der große See, an dem Tenochtitlan lag, aus unerklärlichen Ursachen über seine Ufer getreten, weder Gewitter noch Erdbeben waren Schuld daran, und er hatte dabei ein Teil der Hütten weggeleckt; Komete waren gesehen worden und auf dem größten Tempel brannte einer der Türme durch Selbstentzündung ab; Gottes Finger natürlich. Und erst vor kurzem hatte man im Osten ein Himmelszeichen gesehen, eine Feuerpyramide, mit Sternen besät. Kein Zweifel, aus jener Richtung näherten sich große Dinge, oder das Ende der Welt war nahe. Man mußte die Mächte besänftigen und ihren Sinn durch geeignete Gaben zu wenden versuchen.
Bis zu siebzigtausend Opfer gab man den Göttern, Kriegsgefangene, oder wen man sonst hatte, um die Ställe zu füllen, wo sie gefüttert wurden, bis sie tauglich waren. Es waren ganze Prozessionen, halbe Meilen lang, die langsam, langsam zu den Tempeln vorrückten, während die Spitze nach und nach weggegessen wurde, soundso viele auf einmal, täglich Dutzende, und Tausende im Jahr. Das Obsidianmesser, aus dem vulkanischen Glas von der Flanke des Berges gefertigt, ruhte nie, und die Priester in roten Kitteln oder dem abgezogenen Fell eines frischen Opfers, waren müde und so beschwert von geronnenem Blut, daß sie sich kaum aufrechthalten konnten. Aber immer noch einen Tag schien der Gott ihrem Arm Kraft zu verleihen, so daß sie die wenigen Bewegungen ausführen konnten, wenn andere die Opfer über den gebogenen Opferstein gestreckt hielten, den Leib gespannt, und sie nur mit dem Flintmesser das zuckende Herz ausgraben, den Göttern zeigen und dann in den Opfereimer zu werfen brauchten. Der Rest wurde dann dem Volk zugeworfen, das in den rauchenden Vorhöfen zerlegte und briet, während man dem Appetit des Gottes alle Ehre antat. Auch dies war ein heiliges Gleichnis, ein Sakrament, das aber von vielen recht buchstäblich aufgefaßt wurde, so daß sie in einem wahren Schlachttaumel herumgingen und aufstießen, bis sie umfielen; auch diese Eruptionen waren in kleinem Maßstab eine Nachahmung des Berges. Kinder wurden geopfert …;
Hu, nein, nicht mehr! Noch abscheulichere Dinge gingen vor, wie zahlreiche gedruckte Berichte wissen wollen; doch pflegen solche Scheußlichkeiten durch den Bericht noch schlimmer zu werden; das alles ist nun vorbei und entstammte einer anderen Einbildungskraft. Die, die solche Dinge vornahmen, waren gläubig, naiv, und schließlich hatte es wohl auch etwas Großes, daß sie sich ihren Mächten mit Blut und Tod hingaben, die Natur war so gewaltig, und sie waren unschuldige Seelen. Schön war der Urmensch, wenn er sich dem Berg und der Sonne beugte, den großen Wundern, die der Aufgeklärte geistesarm beglotzt, die Natur war noch in seinem Herzen, nicht außerhalb. Natürlich machte sich das Tier auch in ihm geltend – aber ist das heutzutage bei den Aufgeklärten ganz ausgestorben?
Indessen, wie sie auch opferten, die bösen Wahrzeichen schienen sich nicht entkräften zu lassen, im Gegenteil, sie behielten recht, schlimmer noch, als man geahnt. Und je schlimmer die Wahrzeichen in der Natur und die Unruhe bei den Azteken wurden, desto mehr versuchte man sich durch die Hoffnung auf die Wiederkehr von Quetzalcoatl zu stärken.
Außer den alten heiligen Überlieferungen, die von Quetzalcoatls Priestern und seinen Bildern und Tempeln hochgehalten wurden, Überlieferungen von großer, aber ferner Natur, kamen jetzt nach und nach neue hinzu, ohne daß man recht wußte, woher sie eigentlich stammten. Gerüchte, die in der Luft lagen, wie bei primitiven Menschen, wo der eine dem andern ein Bild zuhaucht, große Entfernung, kurzes Gedächtnis, das Gerücht aber blieb: Quetzalcoatl war gesehen worden!
Es hieß, er solle schon an der Küste sein, weit draußen auf den Inseln, es war nur noch eine Frage der Zeit wann man ihn auf dem Festland erwarten konnte. Ja, ja, er würde kommen! Nur gut, denn Vitzliputzli war hart. Sogar diejenigen, die am eifrigsten für seine Opfer sorgten, Montezuma selbst, der höchste Priester und Feldoberst, seufzte und empfand Widerwillen, der Gott fraß auch alles auf, – wenn doch bald ein milderer Gott käme!
Etwa zwanzig Jahre dauerte es, bis das Gerücht von der Wiederkehr des weißen Mannes nach Tenochtitlan gelangte, wie das Licht von einem Stern erst herabgelangt, wenn er nicht mehr da ist. Kolumbus war tot; und als Quetzalcoatl schließlich seinem Ruf von den Inseln bis zum Festland gefolgt war, da wurde er nicht mehr in Kolumbus' sondern in Cortez' Gestalt von den Azteken empfangen.
Die Erregung über Kolumbus' Erscheinen starb bald hin, wie Ringe, die durch einen Steinwurf im Wasser entstehen, er machte sich nicht bemerkbar wie andere nach ihm, auch waren es nicht die richtigen, mit denen er in Berührung kam. Die allerersten auf den Koralleninseln und Schären im Ozean waren ja nur arme Krabbenfresser, ohne Besitz und Macht, kaum imstande, große Sensationen zu fassen. Und dennoch war die Begegnung überwältigend, denn soviel besaßen sie von einer Bildung, die sonst ihren Mittelpunkt fern im Festland hatte, daß sie begriffen, an jenem Tage, als ein seltsamer vielstimmiger Donner vom Meer ertönte, Blitzschein am hellichten Tag, und die drei beschwingten Wunder nördlich um die Insel strichen und im Schutze der Westküste vor Anker gingen, da nahte Quetzalcoatl!
Große, vage Gefühlsbilder, wie Spiegel, blendeten denen die Seele, die überhaupt sahen, die meisten kehrten den Kommenden den blinden Teil zu und galoppierten kopfüber in einen Busch. Für die Frauen war es ein Flimmern in respektvollem Abstand, wie alles, was sich in der Welt der Männer zutrug; diesmal bedeutete es sicher ein Unglück, vielleicht war das Meer zerbrochen, o Schrecken!
Für einige aber war die Neugierde die unbezähmbarste von allen Gewalten, sie zog, wenn es auch geradeswegs dem Tod in den Rachen ging; diese Sorte blieb am Strande, ging sogar dem Gott und seinem Gefolge entgegen, als sie an Land stiegen. Als ihr Blut sich beruhigte und sie richtig sehen konnten, erlebten sie die größte Erweiterung ihrer Seele, indem sie von bekannten Dingen auf unbekannte schlossen, und siehe, es stimmte: das waren ja große Kanus, Wunder, mächtig große Kanus, so groß, daß es fast nicht wahr war, und dennoch Kanus, hier war kein Irrtum möglich! Bäume wuchsen auf ihnen, und Flügel hatten sie, die sie nun zusammenfalteten und die höher waren, als ein Mann mit seinem Bogen schießen konnte, und was war das? Plötzlich bekamen sie Junge! Ein kleines Wunderkind stieß von der Mutter ab und paddelte auf das Land zu. Selbstverständlich, Götter, die vom Ozean kamen, mußten in großen Kanus wohnen, und daß sie Donner und Blitz mit sich führten, war nur natürlich; der Gott im Himmel gab sich ja durch solche Zeichen zu erkennen. Und jetzt sollten sie ihn erblicken!
Er hatte Flügel, als er an Land stieg, große, herrlich gefärbte Dinger umflatterten seine Schultern, und sein Antlitz war hell und groß, mit einem starken goldenen Bart, jeder, selbst der geringste, wußte, daß Quetzalcoatl so aussehen mußte, da war kein Zweifel möglich. Seine Augen waren wie der Himmel, gekleidet aber war er wie das Meer, in einer schimmernd blauen Hülle, wie ein großer Käfer, Gott behüte ihre Zunge, aber war der Käfer nicht auch ein Gott? In der Hand trug er ein langes, langes Messer, keineswegs aus Bambus, woraus denn? Eine Flamme, ein Ding aus Luft? Der vorderste und dreisteste der Eingeborenen bekam es zu fühlen, denn als der Gott es ihm zum Gruß entgegenstreckte und er es faßte, schnitt er sich in die Finger.
Die großen weißen Fremden führten einen seltsamen Tanz auf, knieten nieder auf dem Strand und schienen sich an den Himmel zu wenden, von dem sie soeben gekommen waren, sie äußerten sich im Chor, in großen, langsamen Tönen, und der größte und hellste von ihnen pflanzte seine Flügel in den Sand, verkündete eine Botschaft und ließ etwas auf weiße Tafeln zeichnen, alles Zeremonien, die die Wilden gar nicht verstanden – am wenigsten, daß es bedeutete, sie besäßen von jetzt ab ihre Insel nicht mehr.
Außer ihren Flügeln, oder was es sonst war, richteten sie auch ein Stück Holz am Strande auf, darauf hing ein toter Mann, es war nur ein Bild, aber sehr lebenswahr, und sie bemerkten, daß viele von den Fremden solche kleinen Marterpfähle mit einer Leiche zwischen den Händen hielten.
Kopfschütteln …;
Der aber, der den Kopf schüttelte, hatte in seiner Nase einen gelben Ring, und das bemerkten die Fremden …;
Ja, so begegneten sie sich, die beiden, die die Zeit getrennt hatte, der eine nackt, wie aus Mutters Leib, mit seiner Kinderseele noch in der Schlafkammer der Natur ruhend, der andere in Eisen gekleidet und von vielen Schichten umgeben, wie sein Dasein es ihn gelehrt hatte. Der eine Teil hielt den anderen für Abgesandte des Himmels, aber es sollte nicht lange dauern, bis ihm die Augen geöffnet wurden, der andere Teil kam mit einem Haufen künstlicher Träume und erhielt dafür eine Wirklichkeit, auf die er keinen Wert legte. Solche Auswechslung sollte zwischen ihnen stattfinden, und noch viele, viele andere Folgen sollte die Begegnung haben.
Auf allen Inseln, wo Kolumbus anlegte, hielt man ihn für den weißen Gott, bis er und besonders seine Leute dafür sorgten, die unschuldigen Eingeborenen eines Besseren zu belehren. Kolumbus behandelte sie nicht hart, auch nicht, als er als Vizekönig und Gouverneur die Kolonien, die er anlegte, regierte, nicht härter, als nach damaligen Begriffen Kriegsrecht war, seine Erfolge aber waren auch nicht groß. Er verkaufte einen Teil der Eingeborenen als Sklaven, was sich mit der Moral der damaligen Zeit recht gut vertrug und nicht das schlimmste war, wie gewisse Frauen lieber Gewalt als gar kein Leben wollen. Er schrabte alles Gold zusammen, wo er hinkam, und zeigte den Eingeborenen eine andere Wertschätzung des gelben Metalles; bisher hatte man es geschätzt, weil es an Quetzalcoatl erinnerte, der Farbe wegen, jetzt verstand man den Wert besser, die Weißen rannten sich ja über den Haufen, um zuerst zu kommen und es zu erlangen; man mußte eher fragen, wieviel ein roter Bart im Verhältnis zu so und so viel von dem schweren gelben Staub wert sei.
Die Ehrerbietung vor den Abgesandten des Himmels wurde untergraben, und all die Erzengel, die Kolumbus auf seiner ersten Reise in einem befestigten Lager auf Haiti zurückließ, wurden einfach umgebracht, eine Schar Galeerensklaven und Trabanten, die den Eingeborenen die Goldringe aus den Ohren zu reißen verstanden und imstande gewesen waren, die Schranke von Schmutz, Fett und Gestank zu überschreiten, die sie von den Frauen der Eingeborenen trennte; unter ihnen der arme Pedro Gutierrez, der als ihr Oberster eingesetzt worden war. Oh, die weißen Götter waren sehr sterblich und röchelten genau wie andere Menschen, wenn man ihnen mit dem Bambusmesser, mit einem Pfeil aus dem Hinterhalt oder mit Knüppeln, zwanzig Eingeborene gegen einen Weißen, den Garaus machte.
Als Kolumbus zurückkehrte, fand er sie hier und dort eingescharrt, einige von ihnen ein Aashaufen voll Ameisen; den Kopf des einen fand er in einem Korb in der Hütte der Eingeborenen. Das Geschäft hatte seinen Anfang genommen.
Ein unbedeutender Zug ist von einem der Eingeborenen aus Guanahani bewahrt worden, den Kolumbus auf seiner Weiterreise zwischen den Inseln antraf und auffischte, um ihn aus politischen Gründen mit Geschenken zu überschütten, damit er überall, wo er hinkam, einen guten Eindruck machen sollte. In seinem Boot hatte er – die Inventarliste ist aus Kolumbus' eigenen Papieren – ein Stück eingeborenes Brot, so groß wie eine Faust, eine Kalabasse mit Wasser, ein Stück rote Erde, pulverisiert und nachher zu einem Teig geknetet, samt einigen getrockneten Blättern, »worauf die Eingeborenen besonderen Wert zu legen scheinen, da sie mir davon schon auf San Salvador einige als Geschenk gebracht haben (Tabak); und außerdem einen kleinen Korb von Art der Eingeborenen, in dem er eine Kette aus Glasperlen und zwei Stüber hatte« …; daran erkannte Kolumbus, daß der Mann aus San Salvador kam, wo er die Gaben von ihm selbst als Tausch für Baumwolle, Papageien und Speere bekommen hatte, die die Eingeborenen den Göttern aus eigenem Antrieb als Opfer brachten. – Man stelle sich den nackten Wilden vor, der, aus allen Kräften paddelnd, übers Meer einer fernen Insel zustrebt, wo er vielleicht Freunde hat, denen er, bevor gar zu viele Sonnen vergangen sind, seine strotzenden Schätze zeigen und von dem reichen Gott erzählen muß, aus dessen eigener Hand er sie empfangen hat!
Die unerfahrenen Wilden waren anfangs schwindlig vor Glück über all die Wunder, die übers Meer zu ihnen gekommen waren und an denen sie Anteil bekamen. Noch jetzt, nach vierhundert Jahren, spukt es einem wie ein zarter Klang im Ohr von all den Schellen und kleinen Glocken, mit denen Kolumbus, und später alle anderen Entdecker, die Eingeborenen verlockt haben; es ist, als ob sich aus alten Papieren über Entdeckungsreisen Glöckchen herausringeln, sie waren eine große Verführungsnummer, nicht weniger beliebt als Glasperlen, rote Lappen und die Spiegel, in die alle Wilden unweigerlich hineingriffen, wenn sie sie in die Hand bekamen, um den mystischen Bruder, der dahinter stand, zu packen.
Die kleinen Schellen, die so viel Beifall fanden, wurden Falkenglöckchen genannt, waren es doch dieselben, die die Jagdfalken an den Krallen hatten, wenn sie aus der Luft auf den Reiher herabschossen; die primitive Freude des Jägers; man kann solche Schellen auf Holbeins Bild von dem Adelsmann mit dem Falken sehen; auch die Schlittenschellen stammen von ihnen ab, und die Schellen an den Pferdezügeln unserer Kindheit sind die letzten Ableger davon. Die Vorliebe des Mittelalters für Schellenklang – man trug sie einmal auch an den Kleidern – wurde nun auf die Wilden übertragen und fand einen Markt dort, ach ja, stolz spaziert der mit Nasenring und Ohrenpflock ausstaffierte Menschenfresser mit einer Schelle in einem Weichselzopf seines Haares umher. Von weitem schon kann man ihn mit dieser verführerischen Musik locken, er steht wie angewurzelt und legt das Ohr an die Schelle: ein kleiner Gott, ein blankes Ding, das mit süßer Stimme singen kann – sein Gesicht verzieht sich zu einem Lächeln, so daß man die großen weißen, gierigen Zähne sieht; mit einem Haar kann man jetzt den Kannibalen fesseln, er ist gerührt, seine Hand streckt sich ach, wenn der kleine Gott doch ihm gehören würde!
Die Weißen stellen den Wilden an, daß er Goldstaub im Flußsand gräbt, vierzehn beschwerliche Tage; schief und ganz niedergedrückt von der Bürde kommt er mit dem Sack, der schwer genug ist, daß er einen Mann damit erschlagen könnte, und er bekommt seine Schelle, macht kehrt, und man sieht seinem Rücken an, daß er tiefbeglückt ist. Alte, abgehärmte Kaziken mit ergrauten Haaren an den Beinen kommen von weither angehumpelt, um das Ohr anzulegen und die Schelle reden zu hören; daß es ihnen noch in ihrem Alter vergönnt ist, solch herrlicher Sprache zu lauschen! Daß die Jugend stets Neuem nachläuft, ist bekannt, hier aber kapituliert selbst die Erfahrung, dies ist kein Blendwerk, sondern ein echtes, handgreifliches Wunder Gottes!
Damals kam die Schelle. Später kam die Glocke! Die Zeit war nicht mehr fern, in der sie aus grundgemauerten Kirchen über Korallenküsten und Mangroven bimmeln, Vögel in Erstaunen setzen und die Morgen- und Abendröte in Besitz nehmen sollte, wie in der Alten Welt.
Ja, ja …; genau wie vor wenigen Jahrhunderten, als die ersten mutigen Missionare durch die dichten Wälder von Europa drangen und die dortigen rohen Eingeborenen in ihren Kuhhäuten mit der Gebetglocke lockten. Auch dort begann es mit der Schelle und endete mit den großen Glocken des letzten Gerichts in den Kathedralen.
War es ein verbrauchtes Ding, das in Europa seine Zeit gehabt hatte und das man jetzt mit Vorteil nach Übersee exportierte?
So viel ist gewiß, die Schelle, die sich mit ihrem lieblichen Klang einschmeichelte, kam im guten; niemals war es die Absicht eines Mannes wie Kolumbus, daß die armen Verdunkelten der Gnade Gottes anders als durch Milde teilhaftig werden sollten.
Die Konquistadoren hatten andere Begriffe. Wozu hatte man die Kanonen? Die Seele der Heiden …; erst ins Gespann mit ihnen, hinterher das Sakrament! Doch waren die Eingeborenen auf dem Festland keineswegs so harmlos wie die glücklichen Inselbewohner draußen im Ozean; die ersten Weißen, die Erfahrungen mit ihnen machten, bekamen ihren Macquauitl zu schmecken, das Holzschwert, mit den Obsidianstücken, die auf beiden Seiten der Schneide eingekeilt sind, eine abscheuliche Waffe; wohl lebten die Mexikaner noch in einem Steinalter, doch verstanden sie es wie wenige, die menschliche Haut zu durchlöchern, und sie waren ihrer viele, ein nicht zu unterschätzender Feind. Bei ihrer Bekehrung zum Christentum wurde nicht liebevoll mit ihnen umgegangen.
Zuerst erfuhren die Mexikaner von den großen Fremden, als Grijalva sich an der Küste mit seinen Schiffen zeigte. Die Eroberung ging von Kuba aus, wo Diego Velasquez Gouverneur war, einer aus der großen Familie der Diegos, die jetzt in der Neuen Welt Fuß zu fassen und sich zu breiten begann. Vor Grijalva war schon ein anderer Hidalgo, Cordova, in diesen Gegenden gewesen, um Sklaven aufzustöbern, und war Yukatan angelaufen; das bedeutet Wiebeliebt? und ist eine Verdrehung von Tectetan, der Frageform der Eingeborenen, die die Sprache der Weißen nicht verstanden; und so heißt der Ort noch heutigestags. Er sah große, feste Gebäude, keine baufälligen Palmenhütten wie auf den Inseln, und die Eingeborenen waren rohe, waffenkundige Leute, mit dicken Schädeln. Grijalvas Erfahrungen an der Küste in der Bucht kamen einem Martyrium nah, er wurde geschlagen und mit dem Rest seiner Leute wieder aufs Meer hinausgejagt.
Zwischen diesen war Bernal Diaz, der später als alter Mann in Guatemala seine Erinnerungen schrieb, ein unvergleichliches Werk, und ein unvergleichlicher Mann, Teilnehmer und Augenzeuge an der Eroberung von ganz Mexiko, tapfer, einfach, treu, ein echter nobler Spanier, dazu ein Ehrfurcht einflößender Schriftsteller. Er war es, der sogar in Friedenszeiten nicht ohne seinen Harnisch auf dem Fußboden schlafen konnte; ein mächtig ablaufendes Uhrwerk veranlaßte ihn, als er nicht mehr in Tätigkeit war, ein Buch zu schreiben, das an Seitenzahl Homers gleichkommt, und an Inhalt nicht weniger gewichtig ist.
Nur die Iliade kann mit der Geschichte von Mexikos Eroberung verglichen werden, die Zeit aber liegt uns viel näher; die Handlung ist ebenso heroisch, die Menschen aber kennen wir beinah. Nur dreizehn bis vierzehn Menschenalter trennen uns von ihr; lebendige Traditionen von Großvätern zu Enkeln hätten uns mündlich erreichen können, wenn nicht schriftliche Quellen sie überflüssig gemacht haben würden. So dringt Bernal Diaz' Stimme quer durch die Zeiten zu uns, und es geziemt uns, seinem Buch Reverenz zu erweisen und diejenigen darauf aufmerksam zu machen, die Tenochtitlans Eroberung miterleben wollen. Hier soll nur kurz auf die Stellen eingegangen werden, die die Begegnung des Urmenschen und des Weißen beleuchten.
Der Name desjenigen Indianers, der Grijalvas Schiffe sah und die Neuigkeit zuerst nach Tenochtitlan brachte, ist bewahrt worden, er hieß Pinotl und war einer von Montezumas Steuererhebern an der Küste. Zu ihm kam ein anderer Indianer, der berichtete, er habe beschwingte Türme gesehen, die sich draußen auf dem Meere hin- und herbewegten. Mehrere, die zum Kundschaften ausgeschickt wurden, sagten aus, sie hätten zwei solcher Türme auf dem Meere gesehen und von dem einen wäre ein Kanu ins Wasser gelassen worden, mit einer Art Menschen darin, weiß wären sie im Gesicht, mit großen Bärten, in seltsamen blanken und schimmernden Hüllen. Darauf eilte Pinotl selbst zur Küste und hatte das Glück, den Fremden zu begegnen, war sogar an Bord eines der Türme und unterhielt sich mit den Fremden; wahrscheinlich bestand die Unterhaltung aus dem reichen Mienenspiel und der beredten Fingersprache der Weißen, die dem Eingeborenen zu verstehen gaben, daß die leuchtenden Wesen gekommen wären, um den großen Herrn in der großen Stadt jenseits der Berge, von dem sie gehört hätten, zu besuchen …; er sei wohl sehr reich, wieviel Gold? Und sie breiteten die Arme aus und forderten Pinotl durch Mienenspiel auf, auch die Arme auszubreiten, um zu zeigen, wieviel Gold sein Herr habe.
Kaum waren die Türme zu einer anderen Stelle an der Küste geflogen, wo, wie bereits berichtet, Grijalva von den Flintschwertern der Eingeborenen halb in Stücke geschnitten wurde, da reiste Pinotl Tag und Nacht, bis er Tenochtitlan erreichte, wo er sich Montezuma und dem ganzen Rat vorstellte und erklärte, er habe Götter gesehen und mit ihnen gesprochen. Pinotl hatte eine Beschreibung der Götter und ihrer beschwingten Seepaläste in Bildschrift und mexikanischen Hieroglyphen herstellen lassen und legte diese dem Rat vor.
Wenn man sie doch heute noch hätte! Wenn sie als Beilage zu der blutigen und empörenden Tragödie existierten, die sich bald abspielen sollte! Sie wären ein Dokument dafür, wie die Azteken spanische Ritter, die sie für Götter hielten, auffaßten und abbildeten. Wahrscheinlich aber haben sie unter dem Kessel irgendeines spanischen Soldaten geendet, der sein Abendessen mit etwas Brennbarem wärmte, ausgerottet von jenen Nachkommen der Vandalen wie so manches andere: die unschätzbaren mexikanischen Kunstwerke aus Gold, die in den Tiegel gesteckt wurden, Perus Schätze, die Pizarro in Gewahrsam nahm, Vasen und Räder aus Gold, so zahlreich, daß sie einen Saal füllten von elf Meter Länge, acht Meter Breite und einer Höhe von vier bis fünf Meter, das Lösegeld, das man für Atahuallpas zahlte, der darauf getötet wurde, – Schätze, von deren Wert als Kunstwerk kein Europäer je eine Ahnung bekommen sollte, die Pizarro mit seinem geschwollenen Trabantenblick schätzte und dann einstampfen ließ, damit sie an Bord nicht soviel Platz nahmen, um sie später einschmelzen zu lassen. Der Henker wußte nicht, daß ihr Wert als Antiquitäten größer war als ihr Goldgewicht. Später erstanden sie wieder als die fingerdicken vierreihigen Goldketten, die die Stierhälse der Fürstenporträts des sechzehnten Jahrhunderts schmückten, die Herrschaftsfamilien, wo alle Güter und alles Gold endete: Überfluß in Europa, und die vielen Leichen, Untergang ganzer Volksstämme in dem mystischen Amerika! Das aber gehört zu Pizarros Geschichte, dem Vernichter der Inkas, und einem späteren, entlegenen Kapitel in dem roten Buch der Konquistadoren.
Es gehört Mut dazu, diesen entsetzlichen Männern das Urteil zu sprechen, denen mehr Schicksal in die Hand gegeben wurde, als die Natur für Landsknechthäuptlinge bestimmt hat; denn mutig waren sie, vollkommen toll, wenn es Leben und Glieder galt; man muß sich ihnen in einem Duell gewachsen fühlen, selbst hinterher, will man ihnen ihren Platz anweisen. Sie bestimmten ihn übrigens selbst, waren eiserne Naturen, man muß sich damit begnügen, sie zu betrachten, und sie dem Urteil der selbstvernichtenden Natur überlassen, die sie zur Vernichtung vieler und zu ihrem eigenen Andenken hervorgebracht hat. Schlecht waren sie sicher nicht einmal; als Pizarro den Waffentod als alter Mann erlitt, von Almagros Banden niedergestochen, die ihn auf seiner eigenen Schwelle verrieten, nachdem er wie ein Engel gekämpft und sie hinreißend ausgescholten hatte, zeichnete er, auf der Erde liegend, mit dem Finger ein Kreuz in seinem Blut und küßte es, bevor er das Zeitliche segnete; er war nicht ganz massiv, hatte inwendig einen kleinen Raum, worin das Bild von seinem Gott thronte. Und auch Cortez hatte trotz all seiner Greueltaten etwas Gewinnendes durch eine ungewöhnliche Heiterkeit, durch den Überschuß an Lebenslust des Kriegers und Sportsmannes und durch seine Lachlust, wenn er unter Freunden war. Denn sie waren ja alle jung, eine Schar kühner Knaben, die in der Neuen Welt losgelassen wurden. Selbst im Angesicht eines grausamen Todes, den sie selbst erleiden oder ihren ungeheuren, übermächtigen Feinden zufügen mußten, konnten sie es nicht unterdrücken, einen Soldatenscherz zu machen oder die Früchte des Landes zu kosten. Sowohl Cortez wie Pizarro waren Estremeños, stammten aus Estremadura, wo die Bevölkerung aus alter Zeit eine Mischung von Goten und Mauren war, eine zweifellos sehr kräftige Mischung, die einen Anhaltspunkt gibt zum Verständnis eines Charakters, bei dem Ritterlichkeit und Verachtung für Menschenleben, Pracht und Grausamkeit, Phantasie und vollständiger Mangel an Nerven, Standhaftigkeit und Treulosigkeit, kurz, alle Eigenschaften, ausgenommen Schwäche, ein lebensfähiges und schreckliches Ganzes bildeten.
Will man Cortez Gerechtigkeit widerfahren lassen, darf man vor allen Dingen nicht vergessen, daß er sich mit einem Heer von sechshundertzehn Mann in ein Land begab, das von Natur wie eine Festung war, mit einer Millionenbevölkerung, Heeren aus Hunderttausenden von Teufeln, nachdem er seine Schiffe hinter sich verbrannt hatte, um entweder zu siegen oder zu sterben. Aber er hatte zehn Kanonen und sechzehn Pferde! Ihm im Rücken lauerten seine Eigenen, der Gouverneur von Kuba, der mit der Autorität des spanischen Staates auf sein Abenteuer eifersüchtig war; im entscheidenden Augenblick mußte er sich gegen ein feindliches spanisches Heer verteidigen, die Narvaez-Episode, doch besiegte er es und verstärkte seine eigene kleine Schar durch Narvaez Leute, verkehrte Unglück zu seinem Vorteil und pflügte seinen blutigen Weg weiter, in den Spuren der Kanonen, Tenochtitlans Fabelstadt als Ziel.
Durch Pinotls Bericht erhielten Montezuma und alle anderen Eingeweihten die Gewißheit, daß Quetzalcoatl im Lande sei. Und als Cortez im folgenden Jahre kam, ließ man ihm den Empfang zuteil werden, der dem weißen Gott zukam, doch nicht ganz ohne Vorbehalt, sondern mit einem gewissen Zögern, denn in der Zwischenzeit waren bereits einige Züge bekannt geworden, die nicht ganz mit den überlieferten Vorstellungen von dem Gott der Güte übereinstimmten; erstens Cortez' rücksichtsloser Kampf gegen die Tlascalen, die Feinde der Azteken, und darauf sein Bündnis mit diesen, ein Schritt, der Quetzalcoatl unähnlich und für Tenochtitlan sehr gefährlich war.
Im übrigen aber konnte kein Zweifel darüber herrschen, daß man es, wenn es auch nicht Quetzalcoatl selbst war, mit seinen Nachkommen, mit Teulen, Übernatürlichen, zu tun hatte. Sie standen in Verbindung mit dem Feuer, dem Donner, oder waren selbst Donnergötter, viele hatten das Donnerwerkzeug in ihrer Hand gesehen und gehört, die furchtbaren Röhren, aus denen Feuer und Rauch sprangen, ganz wie aus Popocatepetls Mund, mit derselben tödlichen Wirkung wie der Blitz: Bäume zersplitterten in der Luft, fern von der Stelle, wo es donnerte, und in den Heeren der Eingeborenen entstanden blutige Lichtungen, lange bevor die Reihen der Teulen herangekommen waren, Menschen wurden zu Scharen in Stücke gerissen, Popocatepetl konnte nicht schlimmer mit Steinregen und Blitz rasen. In einzelnen Fällen hatte man den Donnerkeil sogar kalt in der Erde gefunden, schwer, rund, unerhört hart, unter der Rinde mit einem kalten blauen Glanz, offenbar aus demselben Stoff wie ihre luftblauen dünnen Schwerter, die schon von weitem blitzten und mit denen sie so unbarmherzig im Nahkampf fuchtelten; aus demselben Stoff waren auch wohl die Hüllen, mit denen sie von Kopf bis Fuß bekleidet waren, nur die Augen blitzten durch kleine Ritzen, die keine Waffe durchdringen konnte.
Ach, wie armselig waren die Künste der Mexikaner im Vergleich zu denen der Teulen; anfangs waren sie ihnen mit ihren Räucherkellen entgegengekommen, in denen Kopal qualmte, der sie einräuchern sollte, eine Vorstellung, die wahrscheinlich vom Berge herrührte und wovon man eine mythische Wirkung erwartete; wer den Rauch einatmete, würde kraft des Gleichnisses dem Einfluß ihrer Götter verfallen. Ach, sie hätten günstigen Wind nötig gehabt, sollte der Rauch die Feinde erreichen, und todbringende runde Körper, die die Verzauberung unterstützen und Löcher in die Schlachtordnung schlagen konnten, folgten auch nicht mit. Nein, sie waren nur Menschen, und die Fremden waren Kinder der Sonne.
Während die Tlascalen noch gegen die Teulen kämpften, stellte Xicotencatl, der Anführer, einen entscheidenden Versuch an: da die Fremden Kinder der Sonne waren, lag es nahe, daß sie nur am Tage, wenn die Sonne schien, im Besitz ihrer Kraft waren. Darum gab man ihm den Rat, sie des Nachts zu überfallen. – Was aber geschah? Er fand sie wach und von dem heimlichen Plan genau unterrichtet; sie wußten alles, es war sinnlos, mit Göttern zu kämpfen! Denen, die ihm den Rat gegeben, ließ er die Eingeweide herausnehmen und statt dessen Pfeffer hineintun, eine erzwungene Form von Gewissensbissen, und später schloß er ein Bündnis mit den Söhnen der Sonne, die verständigste Entscheidung, da er eine Wahl treffen mußte.
Nach dem Friedensschluß erbat sich der uralte blinde Vater dieses Xicotencatl, ein Mann von großem Gewicht im Lande, die Erlaubnis, durch Betasten seiner Hände von Cortez' Aussehen Kunde zu erhalten; und vielleicht war, was er fühlte, die beste Charakteristik, die es je von Cortez gegeben hat; leider aber wurde sie nie in die Sprache übersetzt, der blinde Indianer nahm sie in seinen Fingerspitzen mit sich ins Grab.
Noch andere Dinge lieferten sowohl den Tlascalen wie den Azteken Beweise für die Göttlichkeit der Fremden: Cortez ließ den Popocatepetl besteigen, und zwar während er Feuer spie, unter Führung eines gewissen Ordaz, nicht ohne den Vornamen Diego, eine wahnsinnige Schar, die auf Popocatepetls Stirn herumtrampelte, zum Entsetzen und zur Empörung aller Mexikaner, denn wenn die Fremden ihn nicht fürchteten, so hätten sie wenigstens Scham im Leibe haben müssen! Doch es geschah, und der Berg duldete es, ein erneuter Beweis, daß die Weißen Götter waren, unangenehme, aber doch Götter. Cortez selbst ließ kaltblütig Schwefel aus Popocatepetls Krater holen, zur Herstellung von Pulver, Identität offenbar: Zerstörer beide.
Nicht allein über Blitz und Donner verfügten die Weißen, sondern auch über Bogen und Pfeil, die wie von Menschenhand gemacht waren, Armbrüste, in ihrer Hand wirkten sie wie eine Strafe Gottes; sie klangen laut und häßlich, wie ein Mißton, durch die Luft, und dann war es zu spät, beiseite zu springen, schon ging der Bolzen einem durch den Rücken und wieder hinaus. Auch diese blutigen Dinge waren aus dem blauen Himmelsmetall wie die schweren runden Donnerkeile; Feuer konnte ihnen nichts anhaben, im Gegenteil, es nährte sich davon; solche Kugel wurde im Feuer leuchtend, blendete schließlich wie die Sonne selbst, von der sie natürlich ein Ableger war; also auch hier stand man vor dem Wunder.
Und dann die Pferde! Als sie zuerst einen Reiter sahen, glaubten sie, es sei ein Wesen, der zugeriegelte, von Eisen klirrende Mann und die schweren spanischen Turnierpferde, auch in Eisen und Schabracken, ein einziges sechsgliedriges, schnaufendes, vorwärtsstürmendes Geschöpf. Sie warfen sich zur Erde und krochen auf allen vieren, um zu entkommen, aber umsonst, sie waren wie Lurche, kranke Axolotlen, die ihr Element verlassen hatten, sie erleichterten sich an beiden Enden wie gewisse Vögel, wenn sie sich aufschwingen wollen; an dem Tage, als sie zuerst einen Reiter erblickten, lernten sie sich fürchten. Wie aber, als sie sahen, daß der Reiter mitten durchbrach. Denn es kam vor, daß der Mann abstieg und aus einem Entsetzen zwei wurden! Wenn die Unglückseligen, die es sahen, wirklich Reptilien gewesen wären, hätten sie ihren Schwanz vor Schreck verloren! So aber waren sie nur Menschen, und sie blieben schaudernd auf der Erde wie festgenagelt liegen.
Wie aus Bernal Diaz' Bericht hervorgeht, benutzte Cortez das Entsetzen, das die Pferde anfangs erregten, um Eindruck auf eine Gesandtschaft zu machen, die man ihm aus dem Lager der Eingeborenen schickte. Er ließ eine Stute hinter dem Platz, wo die Abgesandten standen, verstecken, sorgte dafür, daß der Wind aus der Richtung kam, und als der Augenblick reif war, ließ er einen Hengst vorführen, der sich gleich auf den Hinterbeinen erhob und mit fliegender Mähne und Feuer in den Augenwinkeln, laut wiehernd, sich der Stelle, wo die Stute versteckt war, näherte, während gleichzeitig ein Kanonenschuß abgefeuert wurde! Die beabsichtigte moralische Wirkung blieb nicht aus.
Hätte man Abbildungen von der Hand der Mexikaner über ihren ersten Eindruck vom Pferd, oder könnte man sich in ihre Vorstellungen hineinversetzen, dann würde man wissen, wie das Pferd wirklich aussieht.
Wie mögen Cortez und seine Banden von jungen Hidalgos und Desperados sich amüsiert haben! Nachdem die Stelle, wo die Abgesandten gestanden hatten, leer geworden, die Eingeborenen wie von einer Luftpumpe aufgesogen waren, haben sie ihr starkes, schallendes Lachen ertönen lassen. Cortez hat seinen Knebelbart himmelwärts gedreht und ist fast auf den Rücken gefallen vor Stolz, hat seine Beine gekrümmt und ist auf und ab stolziert, ja, ja, er verstand sich auf solche Künste! Wie hat Alvarado gelacht! Alvarado, der lange Glückspilz, der Liebling der Expedition, Liebling der Chronik, der von allen Mexikanern am meisten gefürchtet und bewundert wurde, weil er ganz hellblond war, ein Riese, mit einem Kopf wie aus Gold und Sonnenschein, aus reinem gotischen Blut. Die Mexikaner nannten ihn Tonatiuh, Sohn der Sonne, und glaubten, daß er Quetzalcoatl oder ein Nachkomme von ihm sei, obgleich er nicht der Anführer war. Er war ein gewaltiger Krieger und sprudelte vor Heiterkeit, der Sänger des Lagers und beste Spaßmacher, und an derben Späßen war gewiß kein Mangel. Von Alvarado bringt die Geschichte einen langen, spannenden, zuzeiten farbigen, zuzeiten trüben, aber immer heldenhaft bewegten Roman, worin seine Frauen einen besonderen Platz einnehmen. Durch seine Unbesonnenheit war er drauf und dran, die ganze Eroberung von Mexiko aufs Spiel zu setzen, strahlt dafür aber für die Ewigkeit durch sein persönliches Draufgängertum; später wurde er der Eroberer von Guatemala.
Nach der Episode mit dem Hengst, kurz nach der Landung von Cortez, betrat eine Persönlichkeit den Schauplatz, die entscheidenden Einfluß auf die Eroberung von Mexiko hatte, ein Weib, Donna Marina, oder, wie sie allgemein genannt wurde, Malina. Sie kam zwischen den Sklavinnen, die die erschreckte Gesandtschaft den Spaniern schickte, um sie milder zu stimmen, war aber eine geborene Aztekin und sehr wertvoll als Dolmetscher und Spion, als die Spanier später über die Hochebene auf Tenochtitlan zu marschierten. Sie soll sehr schön und klug gewesen sein, stand bald in einem persönlichen Verhältnis zu Cortez und gebar ihm einen Sohn, Beweis dafür, daß Götter und Sterbliche sich vermischen können; bald war das Land voll von kleinen Halbgöttern.
Im Gegensatz zu anderen heroischen Frauen, die die Geschichte kennt, Judith, Ildoco, die sich für die Rettung ihres Volkes opferten, indem sie sich selbst im Lager des Feindes preisgaben, gab sie sich auch preis, doch nur, um ihr Volk zu verraten. Nicht umsonst war man in eine neue Welt gekommen.
Sie soll hier nicht gerichtet werden; nur einem Weib mag es gestattet sein, eine Bevölkerung auszurotten, denn ihr ist es gegeben, eine neue hervorzubringen. Die Natur äußert sich durch das, was das Weib tut – haltet sie darum gefesselt! Auch Malina war gefesselt gewesen, der Wurm des Zufalls aber hatte ihre Fesseln durchnagt, und jetzt war sie frei, losgelassen zwischen zwei Mächten, die sich einander näherten, wie ein Lavastrom sich Flutwellen nähern würde, losgelassen, ja, ein Dämon, der seinen Schlangenleib wand und vor Vernichtung knisterte, nackt, von Liebe durchglüht, in der Pracht ihres Tropenkörpers, wie aus Kupfer gegossen, mit ein oder zwei Papageienfedern im Haar, lüstern und seelenfroh über Mord, – die dunkle, selbstvernichtende Seele ihres Volkes.
Sie wies Cortez den Weg nach Tenochtitlan, übersetzte ihm, was ihre Landsleute sagten, Spanisch lernte sie aus Cortez' Mund, sie mischte sich unter die Azteken und erlauschte ihre Pläne, die sie Cortez bei guter Zeit verriet, so daß er alle Karten in der Hand hielt. Sie besaß in erstaunlichem Maße die Fähigkeit der Frauen zu lauschen, mit Ohr und Seele allerwärts zu sein und zu erfahren, was in der Luft lag. Verriet sie, was Cortez und seine Freunde sprachen, an ihr eigenes Blut, ihre Verwandtschaft und Freunde in Tenochtitlan? Nein, so war Malina nicht, denn so liebte sie Cortez.
So schlüpfte sie ein und aus, bezaubernd und sterblich, eine Mischung und Verdichtung von den Eigenschaften der Schlange und des Raubtiers, die den Wieseln, Frettchen und Pantherkatzen eigen ist. Und jedesmal, wenn Cortez die Fähigkeiten eines Gottes an den Tag legte, indem er im voraus alle Pläne der Azteken, ja, fast ihre Gedanken erriet, war Malina es, ihr eigen Fleisch und Blut, die ihm die Kraft zu seiner Kraft verliehen hatte! Es war ein Teil ihrer Wollust, ihm ihr Volk, alle, alle, blutig und zerbissen zu Füßen zu legen. Wie muß sie ihn geliebt haben! Bernal Diaz sagt von Cortez, daß er säbelbeinig war. Bevor er sich auf die Expedition begab, soll er sich mit einer Feder auf dem Helm und einer Medaille auf der Brust geschmückt und so die Ehrenbezeugung vorweg genommen haben. Was aber auch Unvorteilhaftes über ihn gesagt worden ist, so muß man ihm doch lassen, daß er Malinas Liebe besessen hat.
Waren die Azteken bis ins Innerste erschüttert von den Schießwaffen und Pferden der Spanier, abgesehen von ihrem göttlichen Ursprung, so gab es auch Dinge auf seiten der Azteken, von denen Cortez sich imponieren ließ. Nicht ihre Überzahl oder die häßliche Kriegsmalerei und die unzivilisierten Waffen, nicht die obsidiangeschärften Pfeile, ein Feind, der mit Glasscherben kämpfte, und ihr Geheul, das wie kreischende Seelen aus der Hölle klang, das alles ging Cortez nicht auf die Nerven. Aber sie waren Menschenfresser!
Im Namen seiner Religion war Cortez ehrlich empört. Als sie von der Küste in die Berge marschierten, hatte ein auf seine Weise gottesfürchtiger Kazik einige fünfzig Gefangene schlachten und den Göttern Kuchen vorsetzen lassen, die in deren Blut getaucht waren; Cortez' Empörung war groß über diese Unchristlichkeit, die gröbste aller Sünden, obgleich sie zwischen den Todsünden der heiligen Kirche gar nicht genannt wird, denn es fehlen die Voraussetzungen dafür. Cortez entwickelte geradezu theologische Einsicht gegenüber dieser Frage von Antropophagie und fühlte sich offiziell dazu berufen, dieser abscheulichen Ketzerei ein Ende zu machen. Rein persönlich fühlte Cortez sich von dieser Form des Blutvergießens abgestoßen, er schämte sich im Namen der Menschheit; der große, kräftige Mann wurde von Gefühlen rein nervöser Natur befallen, die er nicht beherrschen konnte, er bekam eine Gänsehaut, sprach mit heiserer Stimme und verfiel einem Schwächezustand, dem nur einige erfrischende Tage auf dem Felde, wo Indianer schockweise von den Kanonen niedergemäht wurden, abhelfen konnten.
Dieses Gefühl des Abscheus hielt sich während des ganzen Feldzuges, ja, nahm noch an Stärke zu, je mehr Beispiele von dem entsetzlichen Tiefstand der Azteken ihm zu Ohren kamen. In demselben Maße nahm die Ehrfurcht der Mexikaner vor den weißen Fremden ab. An die frohe Botschaft, daß der lange erwartete Quetzalcoatl zurückgekehrt sei, glaubte niemand mehr. Ob es Teulen waren, schien ungewiß. Viele waren sich bereits darüber klar, daß es ganz gewöhnliche, schmutzige und raubgierige Menschen seien. Die Pferde, die man anfangs so gefürchtet hatte, waren die erste Ursache, daß ihre sterbliche Natur aufgeklärt wurde, indem man einige davon tötete. Die Spanier gruben die ersten in die Erde, damit die Wahrheit nicht an den Tag kommen sollte, aber sie tat es doch.
Später fand man auf den Altären der Azteken Dinge, die sie in der ersten Kriegszeit ihren Göttern geopfert hatten, dazwischen ein Hufeisen, einen flandrischen Hut und einen Brief, Dinge, die uns beide Parteien auf seltsam lebendige Weise nahebringen; doch sollte es dabei nicht bleiben.
Auch als Cortez und seine Leute den Vorteil, für Übernatürliche zu gelten, eingebüßt hatten, besaßen sie noch eine große Reserve: ihre Fürchterlichkeit als Menschen.
Zu Cortez' Berufung als Apostel seines Glaubens kam der überwältigende Eindruck, den er von Mexikos Reichtum erhielt, in erster Linie nicht von der Natur und ihren Erwerbsquellen, sondern von der beweglichen Habe. Diesen Eindruck erhielt er, wie Montezuma ihm, als er auf dem Marsch zur Stadt war, in seiner Unschuld Gaben entgegensandte, Kleinigkeiten, dem Empfang eines Gottes kaum würdig, wie die Gesandtschaft sich artig ausdrückte, die in den Augen der Spanier aber Vermögen in Gold und Edelsteinen waren, dazu Kunstschätze, die man auf der Stelle flach klopfen oder einschmelzen ließ. Wenn das eine bescheidene Probe war, welche golkondischen Schätze konnte man dann erst in der Stadt erwarten! Und so war es auch.
Das Schicksal der Azteken war besiegelt.