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XXXXIV

Die Glocken läuten Sonntag ein!

 

Wir wollen aufbleiben und ihm entgegenwachen, Mandolinchen!
wie wir in trüben Zeiten manche Nacht verwacht!

 

Wir wollen des Schönen denken, das da war! weißt du noch?
es wird gerade nun ein Jahr!

 

Komm, sing das kleine Lied mir jener Tage!

*

Über die Straße, durch den Garten,
zwischen den Hecken, über den Kies ...
leise, ganz leise kommst du gegangen,
wie der Frühling, jung und lieb!

Leise, ganz leise zittert die Klingel ...
und du stehst und lachst mich an:
Rosen am Hut und
Rosen am Gürtel,
Rosen das ganze Menschenkind!
und alles ... für mich? für mich?! für mich!
die Rosen am Hut!
die Rosen am Gürtel!
das ganze glück-selige Menschenkind!

Und ich nehme die Rosen
und schling sie zum Kranze ...
wenn ich, du Liebe, dein König bin,
so sei gegrüßt mir als Königin!

*

Ja ja, Mandolinchen!

 

Man träumt und träumt ... und denkt: es komme eines Tags in Licht und Glanz und

Fröhlichkeit ...
festlich
mit Jauchzen und Gepränge,
in hellem wallendem Gewande, auf weißem Zelter zieh es dir entgegen, schimmernde Spangen im goldenen Haar
frühlings-jung und schön und sonnig ...
und die Stunden stünden still ...

 

Und es geht alles immer weiter, wie es ging und wie es geht ... und
es kommt nicht in Licht und Glanz und
es kommt nicht mit Jauchzen und Gepränge ...
...

 

Und doch, Mandolinchen ... es soll ... doch so kommen! es soll doch so ... kommen!


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