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XXXXVI

Von Hannie

Verzeih, Liebster, daß ich so weinte gestern. Ich weiß nicht, wie es kam, ich habe mich so gefreut und nun hab ich dich am Ende traurig gemacht mit meiner Haltlosigkeit. Sei mir nicht böse!

Es war nur Übermüdung. Ich hatte so furchtbar viel zu tun und zu rennen diese ganze Woche und wollte doch auch, daß du es schön fändest, wenn du zurückkämst. Und es war schön! gelt? sag ja! und sag, daß du mir nicht böse bist!

 

Die Romanstücke, die du mir vorgelesen, sind wundervoll! mach so weiter! mach so weiter! du kriegst heraus, was du willst und zwingst es!

Es ist stellenweise scharf, aber ich glaube, es ist notwendig, daß einmal gesagt wird, was du sagst! und wenn man einzelnes vielleicht auch nörgelig und verbittert nennt ... die Menschen sind schnell mit dergleichen Worten zur Hand, wenn ihnen etwas nicht genehm ist! das weißt du selber! Sei ruhig einmal scharf! Es wird so nur reden, wer sich davon getroffen fühlt!

Aber hab ich dir die Wohnung nicht wunderschön zurecht gemacht?

Und die Decke mit dem Löwen wollte ich doch auch fertig haben! es war mühsamer, als du vielleicht denkst, und besonders die fünfblütige Blume! ich mußte mir alles erst selber aufzeichnen und saß manche Nacht darüber ... und bei jedem Stich dachte ich: ob er sich wohl freuen wird?
und wie ein kleiner Junge küßte er mir die Hände und fing an zu weinen!

Ich hab dich lieb, Jostel, ich hab dich lieb!

 

Weißt du, ich möchte: wir könnten aus all dem Getriebe und Lärm hier heraus und irgendwo, wos schön ist, unser Leben leben, ganz still, und so, wie es uns wertvoll scheint.


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