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XIV

Ja ja, Flöte:
die Bücher einer Zeit sind die Zeit selbst! ... obschon es vielleicht treffender wäre zu sagen: die Bücher einer Zeit sind die Zeit, wie sie sein möchte! aber ... einerlei!

Die unsere kommt dabei weder so noch so besser weg! Die unsere ... ja, du lieber Gott! die unsere wäre dann wie ein großer Trödelmarkt, wie ein großes Pfandleihamt oder ... wie ein Warenhaus ... in dem Dinge, Menschen und Gedanken kunterbunt beziehungslos nebeneinander aufgestapelt liegen ... zu keinem weiteren Zweck, als gehandelt zu werden!

 

Du hast recht, es ist ein melancholisches Vergnügen:
was so geschrieben wird oder was die Leute in einem Buch so miteinander reden oder abends auf den Theatern, einmal auf seine gedanklichen Grundlinien und Zusammenläufe hin durchzusieben: inwieweit die einzelnen Punkte und Behauptungen unter sich und zum Ganzen stimmen, wenn man sie geraden Wegs zu Ende geht ...
ein melancholisches Vergnügen!

 

Vielleicht ist das alles jedoch viel wahrheitsgetreuer, als ich immer noch denke! vielleicht sind die Menschen wirklich so! und vielleicht kommt wirklich nicht mehr heraus, als ein Häufchen Zupflinnen, auch wenn man wirklich lebendige Menschen einmal derart durchsiebte!

 

Man vermeint in seiner Kindergläubigkeit: ein Mensch sei ein die bunten Dinge der Welt einheitlich fassendes Wesen ...
und das denkt heute dahinaus und morgen dorthinaus, kreuz und quer, und läuft im Leben herum, wie ein Kind, das sich im Wald verirrt hat und nun nach allen Seiten sucht, hin und her und auf und ab, im ganzen Kreis ...
anstatt seine Angst niederzuzwingen und ein paar Augenblicke zu überlegen und dann nach einer Richtung hin durchzubrechen und sich zu sagen: einmal komm ich durch, wenn ich geradeaus halte, und wenn es drei Tage dauert! und das Weitere findet sich dann!


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