Johann Karl Wezel
Lebensgeschichte Tobias Knauts
Johann Karl Wezel

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26.

In dieser Zwischenpause richtete sich Tobias auf, als eben Herr B. ihm gegenüber stillstund, stemmte den Arm in die Seite und sagte mit dem erhabnem Ernste eines Lacedämoniers: »Mich hungert!« legte sich mit dem Rücken an die Lehne seiner Bank, wie – – – wie – – – gütiger Himmel! ich kann keine Vergleichung finden; wie das schade ist!

»Ich will deinen Hunger stillen!« rief Herr B., eilte auf ihn zu und faßte ihn bei der Hand. – »Der Himmel hat mir heute das Glück bestimmt, lauter Charaktere zu finden, wie ich sie wünsche«, setzte er hinzu.

Darauf erkundigte er sich nach den Lebensumständen meines Helden, der ihm in den lakonischsten Ausdrücken, soviel er selbst davon wußte, ohne Weigerung berichtete.

Als jener seinen Bericht, der bei Erzählung des Soldaten-Projektes am weitläufigsten war, mit dem Vergnügen eines Beobachters angehört hatte, so wandte er sich zum Herrn A., bat ihn, den Abend und die Nacht in seinem Hause zuzubringen, und ließ nicht eher nach, als bis er ihn dazu bewegt hatte. Tobias empfing ebendieselbe Einladung und machte sich auch gleich marschfertig, ihn dahin zu begleiten.

Herr B. machte alsdann dem Wirte ein kleines Geschenk an Gelde, doch ohne daß es jemand gewahr wurde, und zwar zum Ersatze desjenigen, was er ihm durch seine Beherbergung der beiden Reisenden entzog. Nach diesem sagte er ihm eine gute Nacht und ging mit seinen beiden Gästen fort.


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