Johann Karl Wezel
Lebensgeschichte Tobias Knauts
Johann Karl Wezel

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19.

So geht es euch, ihr armen Sterblichen! rief ...

Um uns nicht zu weit zu verlieren, Herr Autor, darf man wohl um die versprochne lange, lange Erzählung bitten?

Die lange Erzählung? – Ja und auch die kurze Betrachtung. Wenigstens die erstere! wenn auch die letztere nicht gleich bei der Hand wäre!

Recht gut! Wundern muß ich mich aber doch, daß die Leser, denen wir Schriftsteller eigentlich bloß deswegen etwas erzählen, um in ihnen nützliche Betrachtungen zu veranlassen, mit so voller Begierde nach der Erzählung greifen und die Betrachtungen als ein zu sättigendes Gericht stehenlassen. Den Rand vom Gerichte, mit welchem euch eure Köche die Schüssel einfassen, um euch einen Wink zu geben, was für ein vortreffliches Essen sie enthält, und ohne welchen tausend Leuten, die keine Köche halten können, das Essen außerordentlich gut schmeckt – diesen Rand schlingt ihr begierig hinunter, ach, um des bißchen Butterteiges, des bißchen Zuckers willen? – Das verlohnt sich wohl der Mühe! – Und für das Gerichte, das eine bessere, solidere Nahrung für euren halbverdorbnen Magen wäre als der Butterteig – für das Gerichte dankt ihr! Hm! Hm!

Dies ist die versprochne kurze Betrachtung, und nun gleich zur langen Erzählung! Dafür kann ich aber nicht, daß dieser und der folgende Absatz die symmetrische Schönheit meines Buches so sehr stören, daß sie wie Kinderfinger an der Hand eines ausgewachsnen Menschen aussehen. Warum drängt man mich so?


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