Moritz August von Thümmel
Reise in die mittäglichen Provinzen von Frankreich
Moritz August von Thümmel

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Den 4. Januar

Von allen moralischen Hülfsmitteln der Lojoliten, die ich mir gestern abends eigen zu machen suchte, rührte mich keines so sehr, als der Ausweg, den sie einstimmig vorschlagen, um, in dem Handgemenge der Leidenschaften mit der Sittlichkeit, die mitspielende Person sicher zu stellen. Setze, sagen diese Herren, wenn ich den Sinn ihrer Worte ins kurze fasse, jeder zweideutigen Handlung, die Du unternimmst, zur Beruhigung Deines Gewissens, nur geschwind eine andere Zweideutigkeit entgegen! – Laß, zum Beispiele, zurzeit ihres sträflichen Vorgangs den Gedanken voraustreten, daß ein anderer sie begehe als Du, und schwöre sogar, wenn Du dazu aufgefordert wirst, Du habest die Tat nicht begangen, nämlich – wie Du stillschweigend hinzutun mußt – an diesem oder jenem Tage, oder vor Deiner Geburt. Durch diesen kleinen Kunstgriff setzest Du Dich am geschwindesten über alle, Deiner Ruhe nachteiligen Folgen hinaus; denn diese nehmen alsdann von selbst die Richtung an, in der Du Dich in so kritischen Minuten von Dir selbst zu entfernen gewußt hast. Das ist bei vielen Gelegenheiten überaus bequem, sagt Sanchez in seiner Sittenlehre:Il est permis d'user de termes ambigus en les faisant entendre en un autre sens qu'on ne les entend soi même. On peut jurer qu'on n'a pas faite une chose, quoiqu'on l'ait faite effectivement, en entendant en soi même, qu'on ne l'a pas faite un certain jour, ou avant qu'on fut né. Cela est fort commode en beaucoup de rencontres et est toujours très juste, quand cela est nécessaire ou utile pour la santé, l'honneur ou le bien.

Sanchez Opp. p. 2. l. 3. c. 6. n. 13.

ob es aber auch immer recht ist, wie er dazu setzt, ist eine andere Frage, über die ich lange nicht mit mir einig werden konnte. Ich sah wohl ein, daß die Herren diesen verfeinerten Lehrsatz nicht so oft und so dreist würden ausgekramt haben, wären sie nicht von seiner Brauchbarkeit und Güte, aus langer praktischer Erfahrung, vollkommen überzeugt gewesen – und doch, wenn ich nun dran war ihn auf mich anzuwenden, versagte mir auf einmal der Mut, wie einem Kinde, das aufgefordert wird, einem Seiltänzer nachzuspringen. Es war Mangel an Übung, lieber Eduard! Ich setzte den Fuß nieder, den ich schon aufgehoben hatte, lief meinen Tröstern in die Arme, um mir Herz zu holen, und kauete jedes Wort wieder, das sie mir zusprachen. So gelang es mir am Ende, ihren herzhaften Zuruf wörtlich meinem Gedächtnisse einzuprägen; und das ist, wie Du noch aus deinen Lehrjahren her wissen wirst, schon viel, wo nicht alles, für die Überzeugung gewonnen. Die Zweifel, die mir dann und wann über die Zuverlässigkeit meiner Ratgeber aufstießen, machten mir eigentlich am meisten zu schaffen; aber ich fand doch bald einen erfahrnen Mann, der mich auch hierinnen zur Ruhe wies; denn die würdige Zunft der Kasuisten hat so sehr für alles gesorgt, daß der Satz des einen die Sätze der andern auf das brüderlichste unterstützt. Dans les choses douteuses sagt der berühmte P. Poignant, der aufgeschlagen neben dem Sanchez lag, nous ne sommes pas obligés de suivre le sentiment le plus sur. Und so blieb mir denn zuletzt weiter keine Sorge übrig, als die, mich nur recht bald in der Lage zu sehen, meinen Ratgebern Ehre zu machen und in Klärchens Armen das süße Gefühl meines Unrechts ihrem Glaubensgenossen, dem Propste, der mir am schicklichsten dazu schien, unterzuschieben.

Aber die Hauptschwierigkeit, die ich weder durch Nachdenken, noch durch mein Nachlesen in den Kirchenvätern wegzuräumen wußte, die Frage, wie ich mich in diese glückliche Lage bringen sollte, blieb immer noch unbeantwortet. Der Vorgang von gestern abend hatte mich außerordentlich schüchtern gemacht. Man hätte mir die Welt bieten können; ich würde es darauf nicht gewagt haben, den bösen Geist, der den Schatz bewachte, noch einmal herauszufordern, ehe ich ihn nicht zu beschwören verstand.

In dieser Verlegenheit, die mich vom Rousseau zum Amor, von einer Ecke des Zimmers in die andere trieb, konnte es indes nicht lange währen, so mußte mir der einzige Mann beifallen, der sie vielleicht heben konnte. Mein mißlungener Versuch von gestern, den ich zwar auf seine Autorität unternahm, hatte mein Zutrauen zu ihm nicht im mindesten geschwächt. Der beste Plan muß wohl scheitern, wenn man in der Ausführung nicht auch Rücksicht auf Zeit und Gelegenheit nimmt; und das mußte ich mir selbst vorwerfen, war ich so albern gewesen ganz zu unterlassen. Ich steckte also meine Goldbörse ein und machte mich gutes Muts zu ihm auf den Weg. Ich traf ihn auch diesmal wieder mit der heitern Miene auf seinem Posten, die mich gleich die erste Stunde unserer Bekanntschaft so sehr zu seinem Vorteile einnahm, und durch die sich so sprechend die ganze Ruhe seiner Seele und seines Amtes verkündiget. – Unser Gespräch kam indes diesmal nicht so geschwind in Gang als gewöhnlich; ich mußte lange die Kosten der Unterhaltung allein tragen. Er hatte die Unbarmherzigkeit, meine Beichte von Anfange bis zu Ende mit geschlossenen Augen ruhig anzuhören, ohne das bittere davon nur durch ein tröstliches Wort zu mildern, geschweige daß er durch einen zuvorkommenden, freundlichen Rat mir die Verlegenheit erspart hätte – so in der Nähe von Laurens Asche – so ganz ohne Achtung für ihr sittsames Andenken – ihm mein geheimes Anliegen zu entwickeln. Selbst als ich nun meinen mißlichen Vortrag getan hatte – voll verschämter Erwartung vor ihm stand, und es ihm endlich gefiel die Lippen zu öffnen, so hätte es im Anfang doch nur der Teufel seinem gleichgültigen Geschwätze ansehen können, was es am Ende noch alles lehrreiches und gutes für mich enthalten würde.

»Ja, ja,« fing er wie im Traume an und rieb sich die Stirn – »unser Leben, mein junger Herr, währt siebenzig Jahr, und wenn es hoch kömmt, sind es achtzig, und wenn es köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen. Auch ich habe diesen Morgen die meinige gehabt – habe die Stühle, die Bänke und den Altar abgestäubt, und bin wohl zehnmal über Laurens Grab mit dem Besen gefahren, ehe ich es rein bringen konnte; aber es war notwendig. Diese Kirche hat morgen einen ansehnlichen Besuch zu erwarten; denn wir feiern das Fest des heiligen Einsiedlers Simeon Stylita, der von den vornehmsten hiesigen Einwohnern der Patron ist.«

»Was in aller Welt geht mich dieser Schnack an!« dachte ich, machte eine höchst verdrießliche Miene und setzte mich auf die nächste Bank.

»Sie müssen wissen, mein Herr,« trat er nun näher vor mich, »daß unter Heiligen und Heiligen ein gewaltiger Unterschied ist. – Der eine hat mehr Rang, der andere mehr Zulauf – die eine fromme Seele schmiegt sich lieber diesem, die andere jenem an, nachdem entweder ihr Alter, ihr Gewerbe, ihr Name, oder ihre besondern Sünden diese Auswahl veranlassen. So ist mein Einsiedler, zum Beispiel, durch die christliche Sündhaftigkeit, mit der er seine Gicht- und Zahnschmerzen ertrug, der Schutzpatron aller der Unglücklichen geworden, die an diesen Übeln leiden. Schließen Sie nun selbst, mein Herr, auf den Zuspruch, den er erhalten wird. Leider hat seit einigen Jahren auch Ihre gute Hauswirtin unter seine Fahne treten müssen. – Auch sie wird morgen den größten Teil des Tages in meiner und des Heiligen Gesellschaft zubringen. – Geben Sie acht, ob ich wahr rede!«

»Und Klärchen?« fragte ich hastig; er aber tat nicht, als ob er mich hörte. – »Morgen«, fuhr er mit ernstem, dogmatischem Tone fort, »ist es Krankheit, die ihre Andacht in Bewegung bringt; zwei Tage darauf, am Feste der heiligen Bertilia, tut es ihr Name.« –

»Und Klärchen?« fuhr ich zum zweitenmale auf. – »Wird unterdessen«, antwortete er ganz gelassen, »allein zu Hause bleiben – sowie hingegen am Feste der heiligen Concordia die Tante daheimbleibt, und nur ihre Nichte zur Kirche schickt.«

»Und was gibt hiezu Veranlassung?« fragte ich äußerst neugierig. – »Das verschiedene Alter der beiden Andächtigen!« erwiderte er. Er sah mir an, daß ich ihn nicht verstand. – »Ich habe schon mehrmalen die Schwierigkeit bemerkt,« fuhr er fort, »einem Deutschen, auch selbst von unserm Glauben, den Zusammenhang dieses Festes begreiflich zu machen – aber es ist mir doch endlich immer durch Hilfe der Analogie gelungen. Diesen Ausweg verdanke ich einem Reisenden aus Ingolstadt, der vor vielen Jahren hier war, und auch das Grab der Laura besuchte. – Von dem erfuhr ich gesprächsweise, daß in seiner Vaterstadt der heilige Augustin von allen denen besonders verehrt werde, die an den Augen leiden. – Bei uns hingegen ist dieser Heilige – als Augenarzt gar nicht bekannt. – Die Ursache davon liegt einzig in der Verschiedenheit beider Sprachen. In der Ihrigen soll, wie Sie besser wissen als ich, die erste Silbe in dem Namen dieses Wundertäters gleichen Schall und Bedeutung mit dem Worte haben, welches das Glied bezeichnet, mit dem wir sehen: und nun, mein Herr,« fuhr er fort, »wird es Ihnen weiter nicht schwer werden, die Ursache auszufinden, warum bei uns nicht allein Mädchen, wie Klara, nein, auch Weiber und Witwen, wenn sie nicht, wie unsere Freundin Bertilia, über die funfzig hinaus sind, das Fest der Concordia mit einem Eifer feiern, der deutschen Damen, die unsre Sprache nicht bis aus solche Kleinigkeiten wissen, mehr als übertrieben vorkommen muß.« – Ich verstand zum Glücke soviel Französisch, um diese Aufgabe der Analogie bald genug zu erraten, und ich hatte keine geringe Freude darüber. – »Oh,« rief ich aus, »dieser Unterricht in Ihrer Religion, lieber Herr Kirchner, verdient eine ausgezeichnete Belohnung. – Hier – machen Sie keine Umstände!« – Und so drückte ich ihm einen holländischen Doppeldukaten in die Hand, der so funkelte, als ob er erst aus der Münze käme. – »Ei, mein Herr,« sagte der liebe Mann, und besah das Goldstück mit besonderm Vergnügen, »Sie beschenken mich ja so reichlich, als ob Sie sich meine Fürbitte bei dieser Heiligen erkaufen wollten! – Die soll Ihnen auch nicht fehlen. – Aber, bei allen Engeln und Erzengeln! mein Herr – was seh' ich? Diese Umschrift – ich bitte Sie – war sie immer auf dieser Münze? – Ist sie zur Ehre der Heiligen geschlagen? oder ist es ein Wunder, durch das sie Ihnen ihre Hülfe zusagt? Hören Sie nur und hören Sie es mit Zutrauen, was sie Ihnen Gutes verspricht!«

Ich war bei diesem unerwarteten Ausfalle des Kirchners einige Schritte zurückgetreten und glaubte nichts gewisser, als der gute Mann wäre toll geworden; wurde aber, als er mir nun die bekannte Umschrift aller holländischen Dukaten herlas, doch selbst so davon überrascht, als wenn wirklich etwas Wunderwürdiges darin läge. – »Concordia,« las er, indem er den Dukaten zwischen den Fingern herumdrehte – »res parvae – crescunt,« und zugleich sah er mich so bedeutend an, daß mir das Blut ins Gesicht stieg. – »Oh Klara, Klara!« rief ich aus, ohne zu wissen warum? – »Das ist wahrlich ein sonderbarer Zufall, lieber Herr Kirchner. – Wie gern will ich ihn für eins der größten Wunder ansehn, wenn die heilige Concordia ihre Zusage erfüllt! – Aber sagen Sie mir geschwind, lieber Mann, an welchem Tage des Jahres wird denn dieses große weibliche Fest begangen?«

»Den achtzehnten Februar,« antwortete er. – »Sollte es wohl den Eindruck auf Sie machen, daß Sie bis zu seiner Feier bei uns verweilen möchten?«

»Oh, ganz gewiß!« antwortete ich mit glühenden Wangen. – Und es ist mein völliger Ernst, Eduard!

»Nun, dann wünsche ich Ihnen Glück zu Ihrem Mute,« erwiderte der gute Mann. »Es hat noch keinen jungen Fremden gereut, diesen merkwürdigen Festtag in Avignon abzuwarten. Doch, da alsdann gewöhnlich die Häuser besetzter noch sind als zu Frankfurt bei der Kaiserwahl, so rate ich Ihnen wohlmeinend – sind Sie anders mit Ihrer Miete zufrieden, sich ihrer ja in voraus auf diesen Zeitpunkt zu versichern; denn Quartiere, wie das Ihrige, steigen alsdann über die Gebühr.«

Hier störte ein Engländer, der Laurens Grab mit einer so verächtlichen Miene aufsuchte, als ob sie seine Freundin gewesen wäre, unser interessantes Gespräch. Ich konnte meinen Verdruß über diesen ungelegenen Fremden kaum vor ihm selbst verbergen, und doch konnte ich noch weniger dem Kirchner zumuten, ihn abzuweisen; denn ein abgewiesener Engländer kommt selten wieder. – Wir Kurzsichtigen ärgern uns oft über zufällige Dinge, die uns doch gerade unsern Wünschen entgegenführen. Du sollst noch auf diesem Bogen zu lesen bekommen, Eduard, wieviel ich der Dazwischenkunft dieses Reisenden zu danken habe: soviel, daß ein rechtgläubiger Katholik an meiner Stelle darauf schwören würde, die heilige Concordia habe sie veranstaltet. – Ich schreibe sie auf Rechnung des Zufalls, der immer mein Freund war. Der Kirchner zuckte die Achseln, indem er mir die Hand zum Abschiede reichte, und bat mich, bald wieder zu kommen, welches ich ihm denn auch treulich versprach. Der goldne Wahlspruch der sieben Provinzen hat zwischen diesem guten Manne und mir eine stärkere Vereinigung zustande gebracht, als, glaube ich, zwischen den sieben Provinzen selbst. Es ist doch eine hübsche Sache um die Freundschaft!

Ich taumelte, ohne mich um den nächsten Weg nach Hause zu bekümmern, aus einer Gasse in die andere, und mir war beinahe so zumute, wie einem jungen Gelehrten, der nicht recht weiß, was er in aller Welt mit den vielen neuen Kenntnissen anfangen soll, die er aus dem Hörsaale mitnimmt. Darüber stieß ich – Ehre sei dem freundlichen Zufalle! auf die launigste Begebenheit, die er je aus seinem weiten Ärmel geschüttelt hat. Eine Menge Menschen, die aus einem ansehnlichen Hause teils herausstürzten, teils ihm zuströmten, erregte meine Aufmerksamkeit. Ich erkundigte mich nach der Ursache dieses Gedränges und erfuhr, daß hier eine wichtige Versteigerung von Kostbarkeiten gehalten würde. Nun mag ich wohl dann und wann dergleichen öffentlichen Glücksspielen beiwohnen; denn, ob ich mich gleich enthalte, mein Inventar auf diesem Wege zu verstärken, seitdem ich einmal in Holland einen englischen Tubus erstand, in welchem, als ich ihn zu Hause genauer untersuchte, das Objektivglas fehlte, so kann es doch immer den Geist angenehm beschäftigen, wenn man mit philosophischen Augen die verschiedenen Hülfsmittel übersieht, die der Besitzer derselben vor seinem physischen oder moralischen Tode gebrauchte, so gelehrt, so artig oder so arm zu werden, als er war. Selbst die kleinen Absichten, die sich manchmal bei denen recht gut erraten lassen, die jetzt dieses oder jenes Stück aus dem Nachlasse des Verstorbenen an sich bringen, gewähren schon einige Unterhaltung. Ich widmete also auch diesmal meiner Neugierde die halbe Stunde, die mir noch bis zum Mittage freiblieb, und stieg, nicht ohne Mühe, die von Menschen angefüllte Treppe hinauf nach dem Auktionszimmer.

Hätte ich einige Stunden früher eintreffen können, ohne mich um das belehrende Gespräch des Kirchners, das mir über alles gehn mußte, zu bringen, so wäre der Zeitvertreib, den ich hier fand, freilich noch vollkommner gewesen. Jetzt waren ungefähr nur noch ein Dutzend Nummern von einer der seltensten Sammlungen übrig, die wohl jemals versteigert wurden. Der arme Mann, der sie mit Aufopferung seines Vermögens errichtet hatte und nun sein mühsames, kostbares Gebäude durch unbarmherzige Gläubiger zerstören sah, saß, von Schmerz und Unruhe gefoltert, in einem ausgeleerten Nebenzimmer und flößte mir gleich beim Eintritt in den Saal das größte Mitleid ein, selbst ehe ich noch einen Blick auf seine Sammlung warf.

Ich habe zwar oft gesehen, lieber Eduard, daß vernünftige Männer Weib und Kinder und jedes andere Glück des Lebens hintan setzten, um Muscheln, Steine, Bücher, Schmetterlinge oder Gemälde zusammen auf einen Haufen zu bringen – habe ihnen oft, nach Verlauf eines ängstlichen Zeitraums, diese Spielwerke ihres Geistes durch die Gesetze und zu Abfindung ihrer Schulden entreißen, und an andere berühmte Kenner, wahrscheinlich zu einem dereinst ähnlichen Schicksale, übergehen sehen – aber noch nie fand ich den Vermögensbestand eines freien Mannes so sonderbar in einem Kabinett konzentriert, als hier: denn stelle Dir vor, Eduard! ich befand mich, ehe ich mich so etwas versah, unter einer vollständigen, Gott weiß nach was für einem System! geordneten Sammlung heiliger Reliquien. Die ersten und wichtigsten Stücke an ganzen Körpern, Gerippen und andern Schätzen aus den Katakomben, waren zwar schon an Mann gebracht; doch waren die noch vorrätigen Nummern, die eben ausgerufen werden sollten, dem unerachtet noch von sehr schätzbarem Gehalte. Sechs Fläschchen mit Tränen der heiligen Magdalene wurden einzeln verlassen, und, nach meiner Einsicht, weit unter ihrem Werte. Ein artiger Mann, der neben mir stand, erklärte mir die Ursache davon, als er meine Verwunderung merkte und mir ansah, daß ich fremd war. »Wir sitzen hier«, sagte er, »an der Quelle dieser Ware. Die Höhle von Beaumont, wo die Heilige zwölf Jahre ihre Sünden beweinte, liegt uns in der Nähe. – Aber Sie, als ein Fremder, mein Herr, sollten sie auf Spekulation für das Ausland kaufen; denn es ist keine Frage, daß Sie nicht hundert Prozent daran gewinnen könnten.« – Ich hätte vielleicht nicht übel getan, seinem Rate zu folgen, aber Du weißt es, Eduard, ich habe zu wenig Kaufmannsgeist, und ich ließ, einfältig genug, auch diesen wahrscheinlichen Gewinn einem Juden zugute gehn, der mit Reliquien handelt.

Ein Finger des H. Nepomuk, an dessen Echtheit einige Anwesende zweifeln wollten, und ein Schlußbein des heiligen Franz, hatten ebenso wenig Glück, und mußten zusammen ausgeboten werden, ehe sie einen Abnehmer fanden. Ja, sogar etwas von der keuschen Petronelle, in Weingeist ausgehängt, und recht hübsch konserviert, ging an einen Benediktiner, der es in Kommission erstand, für ein solches Spottgeld weg, daß ein paar artige Geschöpfe, die vermutlich gleichen Namen führten, die Hände über den Kopf schlugen. Dafür fanden sich aber zu der folgenden Nummer desto mehr Liebhaber; und das Kleinod verdiente auch mehr als ein anderes diese ausgezeichnete Achtung. – Der Ausrufer selbst nahm ehrerbietig den Hut ab, als er das Sammetkästchen, das es verschloß, in die Höhe hielt, und nun unter einer allgemeinen Stille, die nur dann und wann ein Seufzer des Unglücklichen im Nebenzimmer unterbrach, folgendes Heiligtum ankündigte: Nummer eintausendvierhundertunddreiunddreißig; das Strumpfband der gebenedeiten Jungfrau und Mutter, das sie an ihrem linken Fuße zu tragen gewohnt war, inklusive eines darzu gehörigen Ablaßbriefes weiland Ihro Päpstlichen Heiligkeit Alexander des Sechsten, nebst einem Handschreiben gedachten heiligen Vaters an die Gräfin Vanotia.

Diese Reliquie machte den Eindruck, der zu erwarten stand. Der ganze Haufe der Umstehenden geriet in Bewegung, und verschiedene Stimmen zugleich erhoben sich mit einem Gebot von zehn, funfzehn und zwanzig Dukaten. Bei dem zweiten Ausrufe stieg es bis auf vierunddreißig. Nach einem kleinen Stillstande trat ein ansehnlicher Mann, mit der gesetzten Miene eines echten Kenners, ins Mittel, und bot die gerade Summe von vierzig. Der Auktionator fing von vorn, und, um jedermann Zeit zu lassen, sich zu bedenken, mit gedehnter Stimme an: Einmal vierzig – zum zweitenmal vierzig Dukaten. – Der Hammer war schon aufgehoben, und ich glaubte den vornehmen Mann schon ganz gewiß in dem Besitze dieser merkwürdigen Reliquie, als, aus der fernsten Ecke des Zimmers unvermutet eine helle Stimme mit einem halben Dukaten überbot. Der Schall fiel mir sonderbar in das Ohr – ich erhob mich auf meine Fußzehen, und entdeckte, – Himmel, wie ward mir! – das reizende Ovalgesichtchen meiner kleinen Nachbarin. War es Freude, oder Betäubung? – war es unwillkürlicher Trieb, ihr nachzulallen? oder sollte es eine Aufforderung sein, ihre sonorische Stimme noch einmal hören zu lassen? Genug, kaum prallte ihr wohlbekannter Diskant an die Saiten meines Herzens, so schlug mein Baß als ein Echo zurück: Einen halben Dukaten. – Der Laut war entwischt. – Klärchen schwieg – die ganze Versammlung schwieg – und zu meinem Erstaunen ward mir das Heiligtum für einundvierzig Dukaten zugeschlagen.

Wer war betroffener als ich, da mir die Nebenstehenden zu dem erlangten Besitze dieser Kostbarkeit Glück wünschten, und mir Platz am Zahlungstische machten, um den unschuldigen Einklang mit Klärchens Diskante teuer genug zu büßen! Um aller Heiligen und aller Götter willen! was willst du mit diesem Kabinettsstücke anfangen? sagte ich heimlich zu mir selbst, als ich die Summe aufzählte; und der Gedanke, daß ich zugleich in ihr das Versprechen der heiligen Concordia auf einundvierzigmal zurückgab, vermehrte mein Herzklopfen um ein merkliches. Nie hat wohl der Neid, der, als ich das Samtkästchen in Empfang nahm, aus den Blicken derer hervorbrach, die vor mir darauf geboten hatten, sich größer versehen, als diesmal. Denn ungeachtet alle Umstehende, bei denen ich mit meinem Heiligtume vorbeiging, mich anlächelten und die Hüte abzogen; so hätte ich doch so unbefangen sein müssen, als der Esel in der Fabel, der das Bild der Diana trug, wenn ich mir diese Ehrenbezeigung hätte zueignen wollen. Ich kam mir im Gegenteil in diesem Augenblicke überaus albern vor, und hätte nimmermehr vermutet, daß mich diese mißlichen Umstände doch noch am Ende auf einen so klugen Einfall leiten würden, als ich eben faßte, wie, mit der letzten Nummer, eine Feder aus dem linken Flügel des Würgengels verkauft, die Versteigerung geendigt, die Versammlung im Aufbruch, und jedes nur darauf bedacht war, das erste auf der Gasse zu sein.

Wenn ich prahlen wollte, Eduard, so könnte ich es Dir als einen Zug meines erfindungsreichen Genies angeben, daß ich in diesem Tumulte den wichtigen Vorteil zu ergreifen wußte, den mir doch vermutlich nur die Gelegenheit und meine Schutzpatronin Concordia darbot. Ich übersah mit einem geschwinden Blicke, was hier für mich zu tun sei, studierte jeden meiner Schritte, den ich vor- oder seitwärts tat, und leitete das Volk so geschickt, daß es notwendig, beim Austritte aus dem Saale mich und Klärchen in einen so verengten Zirkel zusammenbrachte, daß sie heilfroh sein mußte, auf einen hülfreichen Arm zu treffen, um den sie ihre zarte Hand schlingen, und nun hoffen konnte sich, ohne erdrückt zu werden, aus diesem unbändigen Gedränge zu ziehen. Mächtiger Zufall! mein Verstand wirft sich hier nochmals in Staub vor dir nieder, und erkennt dich als seinen Herrn und Wohltäter.

Ich wäre der heiligen Atmosphäre, die mich umgab, wäre des Dankes des Engels nicht wert gewesen, wenn ich den einzigen Augenblick, in welchem soviel für die Folge lag, ungenutzt hätte verstreichen lassen. »Meine vortreffliche Nachbarin,« flüsterte ich ihr zu, indem wir uns auf dem Vorsaale solange in ein Fenster zurückzogen, bis sich das Volk würde verteilt haben, das die Treppe verstopft hielt, »es war wohl unartig, daß ich Sie überbot; ich hoffe aber, meine gute Absicht soll mich bei Ihnen entschuldigen. Sie können wohl denken, daß, so kostbar auch das Strumpfband sein mag, das mir das Glück verschaffte, es doch für mich nur dann einen Wert haben kann, wenn ich es wieder an eine Person bringe, die es zu tragen verdient. Ein glückliches Ungefähr hat mich zu Ihrem Nachbar – aber Ihre Verdienste, liebes Klärchen, haben mich auch zu Ihrem eifrigsten Bewunderer gemacht. Ich dachte an Sie, teuerste Freundin, ich erblickte Sie in dem Augenblicke, als Sie auf dieses Kleinod boten, und es ward mir unmöglich, nicht nach einer Sache zu ringen, die Ihnen lieb war, um sie Ihnen als einen Beweis meiner Hochachtung auszuliefern. Ich wünschte nur, daß sie dadurch in Ihren Augen noch einigen Wert mehr bekäme. In dieser Rücksicht« – hier stockte ich ein wenig, und ihre großen Augen schienen zu fragen, wo das hinaus wollte? – »hätte ich ebensogern mein ganzes Vermögen, als einen armseligen Teil davon darangewendet. Ich empfahl mich der heiligen Concordia, meiner Beschützerin, und, wie Sie gesehen haben, nicht ohne eine recht auffallende Wirkung: sie verstopfte allen andern Liebhabern den Mund, selbst Ihre frommen Lippen, liebenswürdiges Mädchen, und verschaffte mir die kostbare Reliquie für diesen unbegreiflich geringen Preis.« Klärchen errötete von Sekunde zu Sekunde immer mehr, ohne mich zu unterbrechen. – »Um Ihnen indes!« fuhr ich traulicher fort, »auch die kleinste Bedenklichkeit zu ersparen, ein Kleinod, für Sie zwar von unendlichem, für mich aber nur relativem Wert, anzunehmen – so erlauben Sie mir, meine schöne Nachbarin, es Ihnen – nicht als Geschenk, sondern gegen einen Tausch anzutragen.« Sie errötete noch mehr, und ihr Stillschweigen gab mir Mut, weiter zu reden. – »Wenn ich«, fuhr ich fort, »das Vergnügen haben kann, Ihnen morgen früh« . . . O wie dankte ich hier dem ehrlichen Kirchner, der mich so genau von den Festen der alten Tante unterrichtet hatte! – »aufzuwarten . . . gewiß, teuerstes Klärchen, ein ähnliches Band, das mir alsdann Ihre Güte erlauben wird dagegen einzutauschen, soll meinem Herzen tausendmal werter sein, als jenes.«

Jetzt erwachte der Stolz der kleinen Heiligen. –»Es ist nicht großmütig von Ihnen, mein Herr,« gurgelte sie mit sanfter Stimme hervor, »daß Sie die Verlegenheit, in die mich dies Volksgedränge versetzt, noch vermehren. Sie erlauben sich eine Sprache, die mir – um nur wenig zu sagen – ganz fremd ist. Sie müssen wissen, mein Herr, daß ich von meiner Tante abhänge und keine Besuche anzunehmen habe; und Ihr angebotener Tausch mein Herr« . . .

»Setzt doch gewiß,« fiel ich ihr geschwind ins Wort – »keinen Betrug voraus. Wie könnte er wohl – überlegen Sie es selbst, bestes Klärchen, bei einem Heiligtum, so einzig in seiner Art, stattfinden?«

Ich schwieg, als ob ich ihr Zeit zur Überlegung lassen wollte. – Sie brüstete sich ein wenig – und: »Ihre Auslage«, fuhr sie jetzt mit einer Stimme fort, die mir nur zu gut verriet, wieviel ihr an dem Besitze dieses Bandes gelegen sein mochte – »würde Ihnen meine Tante gewiß gern ersetzen, wenn Sie geneigt sein sollten« . . .

»Klärchen!« unterbrach ich sie mit angenommenem Erstaunen. – »Mir sagen Sie das? – Doch ich entschuldige Sie – Sie kennen mich noch nicht – aber der Erfolg wird zeigen, wie unrecht Sie taten, ein Unterpfand des Himmels gegen eine irdische Kleinigkeit, um die Sie ein Freund bittet aufs Spiel zu setzen. Entweder – meine liebe, bedenkliche Freundin, erlauben Sie mir, daß ich meine gute Absicht ausführe und Ihnen das Band, das einst den linken Fuß der hochgelobten Jungfrau umschloß, längstens morgen, an demselben Orte befestige, wo sie es trug; oder ich schwöre, daß, wie ich nach Hause komme, ohne auf die achtzehnhundert Jahre zu achten, die das ehrwürdige Band überlebt hat, ich es dem Feuer meines Kamins übergebe und Ihnen den Frevel zuschiebe, der dadurch begangen wird.« –

O Eduard! wie erschreckte ich nicht das arme Kind durch meinen Schwur und durch den entschlossenen Ton, mit dem ich ihn ausstieß! Sie erblaßte, schlug die Augen staunend empor und drückte ihre gefalteten Hände an ihre Brust. – »Nun denn,« rief sie endlich in einer kleinen angenehmen Begeisterung – »bin ich, heiligste Mutter, von dir ausersehen, diesen deinen Nachlaß aus dem Feuer zu retten – so folge ich in Demut – so geschehe dein Wille! – Eine einzige Bitte nur, mein Herr! bewilligen Sie mir nur noch den Aufschub eines Tages!« –

»Und warum das, meine Beste?« fragte ich.

»Weil Sie nicht verlangen werden,« versetzte sie mit gesenktem Blick, »daß ich Ihren Besuch in Abwesenheit meiner Tante annehme; und diese ist morgen durch ein Fest gebunden und den größten Teil des Tages in der Kirche.«

»Wie, mein liebes, frommes Klärchen?« erwiderte ich etwas spöttelnd: »Liegt Ihnen der baldige Besitz dieses Heiligtums so wenig am Herzen, daß Sie ihn über eine armselige Bedenklichkeit aufschieben mögen? Oder glauben Sie weniger dadurch begünstigt zu sein, wenn es nicht auch andere wissen? Und wollen Sie mutwillig den Samen des Neids in den Busen einer Freundin ausstreuen? Denn ach! Ihre gute Tante müßte nicht so fromm sein als sie ist, wenn sie einer andern als sich selbst diese so einzige Reliquie gönnen sollte, da wohl selbst Klöster und Kirchen um weit geringere in Hader und Streit liegen? Ich berufe mich auf Sie selbst, liebes Klärchen! Mit was für einer Empfindung würden Sie es ansehen, wenn ich mit diesem unschätzbaren Bande den Fuß Ihrer würdigen Tante schmückte? – Nein, meine Beste! Es sei fern von mir, durch meinen wohlgemeinten Tausch zwo so gute Seelen zu entzweien! Zudem gehe ich übermorgen nach Vauclüse; und sollten Sie beharren, den Tag von sich zu weisen, den ich Ihnen geben kann, nun, so weisen Sie das Geschenk auf immer von sich, das Ihnen die gebenedeite Jungfrau durch mich zudachte, und ich schwöre nochmals . . .«

Hier streckte sie ihre Hände bittend nach mir – und ihr Gesicht und ihre Stimme wurden ganz feierlich. – »So sei es denn – wenn Sie nicht anders wollen, mein Herr! Aber bei der heiligen Concordia beschwöre ich Sie! Heben Sie bis zu unserer Vertauschung dieses himmlische Pfand mit der Sorgfalt auf, die es verdient!«

»Oh, das verspreche ich Ihnen, Klärchen!« konnte ich noch so ziemlich ernsthaft herausbringen, und hätte gern aus ihrer Ermahnung mehr geschlossen, als, nach der Wichtigkeit ihrer Miene zu urteilen, wirklich darin lag. – Indes freute es mich schon, daß mich das liebe Mädchen für einen Günstling jener großen Heiligen zu halten schien, mit der mich der gelehrte Kirchner, mittelst eines Doppeldukatens in so angenehme Bekanntschaft brachte, und freute mich unendlich, daß schon der erste Versuch meiner aus dem Traktate de probabilitate geschöpften Beredsamkeit, selbst über meine Erwartung, so guten Eingang gefunden hatte.

Ich führte nun, da ich die Treppe frei sah, voll Zufriedenheit mit dem gegenwärtigen, und voll süßer Ahndung für das künftige, die schöne Heilige hinunter, mit der ich in einer glücklichen Viertelstunde um vieles bekannter geworden war, als es der scharfsichtige Herr Fez hoffentlich in seinem Leben nicht werden soll.

Ehe wir auf die Gasse traten, erinnerte sie mich freundlich, daß man nicht gewohnt sei, sie von irgendeinem andern Herrn, als ihrem Gewissensrate, begleitet zu sehen. Es war eine bittere Erwähnung. Indes ließ ich sogleich ehrerbietig ihre Hand fahren und nahm sogar einen ziemlichen Umweg, um ihr Zeit zu lassen, mit ihren unbegreiflich kleinen Schritten vor mir zu Hause einzutreffen.

Mich erwartete eine Aalpastete, ein rotes Feldhuhn und die schönste Wintermelone; aber hätte mich auch das Gastmahl des Lügners erwartet, so wäre doch meine Neugier, die mich nach dem Sammetkästchen zog, stärker gewesen als meine Eßlust. Ich öffnete es mit ebensoviel Behutsamkeit als Begierde und ging nun meine Beute auf das genauere durch. – Aber wie schoß mir das Blut, als ich, nach einer flüchtigen Bewunderung des heiligen Strumpfbandes, den päpstlichen Ablaßbrief überlas! – Ich sah zu meiner Beschämung und Ärgernis, wie gar sehr ich mich durch meinen Vertrag mit Klärchen übereilt hatte. Ja, lieber Eduard! die Urkunde des heiligen Vaters wäre für einen Liebhaber – für einen König – unsern jetzigen nur nicht, Tonnen Goldes wert. Es ist unmöglich, daß unter so geringen Bedingungen, als ich aus Unwissenheit eingegangen habe, mein Tauschkontrakt bestehen kann. Die ersten drei Punkte dieses geistlichen Freipasses müssen schon jedes unparteiische Gericht davon überzeugen. Und der siebente Punkt vollends! Nein, mein gutes Klärchen, du wirst den Preis gewaltig erhöhen müssen, wenn ich dich in den Besitz einer Reliquie setzen soll, an der so herrliche Indulgenzen haften.

Es ist mir recht lieb, daß ich schon einige Bekanntschaft mit den großen Kasuisten in meinem Kabinette gemacht habe. Im Falle mich ja meine erhöhte Forderung mit Klärchen in Streit verwickeln sollte, werden sie hoffentlich alle auf meine Seite treten, und zu meinem Vorteile entscheiden. Kannst Du es mir wohl in diesen Umständen verdenken, lieber Eduard, daß ich heute die Unterhaltung mit diesen in meinem Prozesse so wichtigen Männern der deinigen vorziehe? Wenn ich ihn gewonnen habe, so will ich gern desto länger zu Deinen Diensten sein.


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