Levin Schücking
Die Marketenderin von Köln
Levin Schücking

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Achtes Kapitel

Der Vogt zu Elsen und seine Häuslichkeit

Hubert Bender, der entflohene Student, war unterdes, so rasch ihm seine Kräfte es erlaubten, in den Bergwald hinaufgestiegen. Die Finsternis war so vollständig, daß sie die unbescheidensten Anforderungen, welche ein romantisches Gemüt an eine poetische Waldesnacht machen kann, zu befriedigen imstande war. Man sah auf vier Schritt Entfernung die Stämme der Tannen und Buchen nicht mehr. Man sah überhaupt nichts, gar nichts, mit Ausnahme der Umrisse der Wipfel, die, wenn Hubert in die Höhe blickte, sich allerdings am Nachthimmel abzeichneten, und mit Ausnahme fürchterlich schwarzer, gigantenhaft über denselben Nachthimmel daherziehender Wolken, die mit einer entsetzlichen Eile einander jagten.

Lebende Geschöpfe schien der Wald nicht zu beherbergen. Es waren weder Wölfe, noch Räuber, noch Bären darin – diese Beruhigung konnte unser Flüchtling sich geben. Nur ein paarmal schien etwas wie ein Wild vor ihm aus dem Gestrüpp aufzubrechen und sich angstvoll zu flüchten ... das arme Tier lief offenbar ebenso erschrocken vor dem Studenten davon, wie dieser vor Frau Gebharde von Averdonk davonlief. Und dann war eine Eule da, die ganz entsetzlich hohle, dumpfe und unangenehme Interpellationen an den einsamen Wanderer richtete und immerzu von Wipfel zu Wipfel vor ihm herflog; Hubert glaubte darin seine alte Freundin zu entdecken, die ihn vor dem Fenster seiner Krankenstube so angenehm unterhalten hatte – es mußte dieselbe sein, denn unmöglich konnte es noch ein zweites Wesen in der Welt geben, das imstande, so fürchterliche Töne auszustoßen. Es war, als sei sie die Hüterin des Waldes und wolle den Studenten durchaus nicht weiter hineinlassen, sondern lieber alle Toten aus ihren Gräbern aufschreien, als zugeben, daß solch ein Menschenkind in ihren stillen Forst dringe.

Der Weg durch den Wald – wenn von Weg die Rede sein konnte, wo Hubert nur immer aufs Geratewohl vorwärts eilte, bald durch Hochwald, bald durch Unterholz, doch zumeist unter hohen Stämmen her – der Weg also führte anfangs eine gute Strecke aufwärts; dann in ebener Richtung fort; dann bergab.

Hubert überfiel, als er so weit gekommen war, das Gefühl einer fürchterlichen Ermüdung. Es ging nämlich bergab über steile Hänge, über Geröll und Geschiebe, das unter seinen Füßen wegkollerte – mehr als einmal fiel er rückwärts nieder und rutschte eine Strecke hinab; mehr als einmal geriet er in eine unentwirrbare Wildnis von Geisblatt- und Brombeerranken und anderm Gestrüpp; und dann waren da scharf zutage tretende Felskanten; feuchte moosige Stellen, wo der Fuß wie in einen Morast einsank. Mit einem Wort, es war eigentlich eine völlige Unmöglichkeit, den Berg hinunterzukommen. Niemand wäre auch hinuntergekommen, der nicht so gewichtige Gründe, vorwärts zu eilen, gehabt hätte wie unser armer flüchtiger Student.

Zum Glücke waren an dieser Seite des Berges die Bäume viel dünner und sparsamer gestellt als vorher jenseits; sie wechselten ab mit niederm Holzaufschlag, und deshalb war die Dunkelheit nicht von so ganz verzweifelter, den Aberglauben eines Türken beschämender Schwärze; Hubert sah jetzt wenigstens so weit, wie sein Arm reichte, ja wohl einige Schuh darüber hinaus; und so erblickte er endlich einen breiten hohen Gegenstand, der für einen Baum zu breit, für ein Haus zu schmal und für einen Haufen aufgeklaftertes Holz zu hoch war. Indem er ihm so nahe trat, um tastend die Hand danach ausstrecken zu können, überzeugte er sich, daß er ein kleines Mauerwerk vor sich habe, welches hier einsam auf dem Bergabhange stand, Hubert nahm an, daß es etwas wie ein Heiligenhaus, ein Kapellchen sei, und als er um die Ecke bog, sah er wirklich eine runde Bogenöffnung vor sich: er trat darunter und befand sich in einem geschützten, gedeckten Raume; mit dem Fuße stieß er an eine Kniebank, todmüde setzte er sich darauf, wickelte sich in den ihm geschenkten Mantel und lehnte sich mit dem Rücken an die nächste Wand. Es war in der Tat eine kleine Kapelle, hier in der verlassenen Waldeinsamkeit vielleicht zum Andenken an irgendein Jagdunglück, einen beim Baumfällen erschlagenen Bauer, einen Raubmord, oder doch sonst als Denkmal eines Unglücklichen errichtet ... aber Hubert kümmerte sich wenig um die Toten, die ihn hier etwa stören konnten, vorausgesetzt, daß ihn der Wind, der Regen und die Lebendigen in Ruhe ließen.

Er suchte zu schlafen, und seine Ermüdung kam ihm dabei so zu Hilfe, daß sich bald der Schlummer seiner Glieder bemächtigte. Er hörte den Wind um die Mauerkanten und das Dach der Kapelle noch eine Zeitlang fortheulen und so melancholisch pfeifen, als ob er ihm eine alte, ganz entsetzlich klägliche Geschichte von dieser Kapelle erzählen wollte; er hörte noch, weit aus der Ferne jetzt, die große Eule wehklagen, als ob sie zum Abschiede ihm ein ganz erschrecklich jammervolles Schicksal in dieser trübseligen Zeit prophezeien wolle; und dann hörte er das alles nur noch ganz gedämpft, wie aus immer größerer Ferne, und endlich hörte er nichts mehr.

Die Sonne stand am Himmel, als er erwachte. Er fühlte sich durch und durch fröstelnd und sprang auf, sobald der Anblick seiner Umgebung ihn zum vollen Bewußtsein zurückgerufen hatte. Die Kapelle, in welcher er sich geborgen, lag, wie er jetzt wahrnahm, nicht über hundert Fuß hoch über einem schmalen Tale, in welchem ein ziemlich wasserreicher Bach dahinschoß und ein betretener Fußweg, den Bach entlang, sich abwärts wand. Hubert stieg zu ihm hinab und folgte dem Wege nach links hin; denn hier wurde, weitab in der Ferne, eine breite Tallandschaft sichtbar, zwischen der Wand des Berges, an welchem er in der Nacht heruntergeklettert war, und der nächsten, ihr jenseit der Schlucht gegenüber aufsteigenden. Nach einer Viertelstunde Gehens lag diese Ebene, von Bergzügen nach allen Seiten umgeben, offen vor ihm. Der Weg führte jetzt beständig abwärts. In der Ebene wurden einige Dörfer sichtbar; auch ein paar schloß- oder kastellartige Gebäude auf den Vorsprüngen der jenseitigen Bergzüge. Aber vergebens blickte Hubert aus nach irgendeinem Menschen, bei dem er sich durch Fragen Rats erholen konnte, wo in der Welt eigentlich er sich befinde. Zu seiner Freude hörte er endlich zu seiner Rechten auf einer waldbedeckten Halde die regelmäßigen Schläge einer arbeitenden Axt. Es war eine unangenehme Aufgabe für einen Menschen, der sich so ermüdet und noch mehr innerlich matt als ermüdet fühlte wie Hubert, aufs neue einen Hang hinanklettern zu sollen – aber er hatte keine Wahl und arbeitete sich langsam empor, bis er der Stelle, woher die Axtschläge schallten, nahe war. Niederes Unterholz verdeckte ihm den Stand des Holzfällers. Er brach sich einen Weg hindurch und sah nun auf einer Lichtung einen Mann im grauen Zwillichkittel, die Axt hoch über seinem Haupt erhoben, um einen mächtigen Schlag zu führen – aber in demselben Moment auch ließ der Mann die Axt zu Boden fallen und griff nach einem neben ihm im dürren Laub liegenden Etwas, das er mit Blitzesschnelle in eine höchst beunruhigende Lage an seiner rechten Schulter brachte; Hubert sah die Mündung eines Flintenlaufs auf sich gerichtet.

Der Student machte unwillkürlich eine Bewegung zur Seite. Dann winkte er mit beiden Händen, um seine friedliche Absicht an den Tag zu legen, und sah zu seiner großen Genugtuung, daß der Holzfäller seine Flinte sinken ließ.

Hubert schritt ihm näher.

»Weshalb wollt Ihr mich denn totschießen?« sagte er, »ich will weiter nichts, als Euch nach dem Wege fragen.«

»So ... nach dem Wege fragen?« versetzte der andere aufatmend, »ich glaubte, es sei der Averdonksche Jäger, und war teufelsmäßig erschrocken. Wohin wollt Ihr? Woher kommt Ihr so früh?«

»Ihr stehlt wohl Holz?« fragte Hubert, statt zu antworten, den Mann, einen Burschen von etwa fünfundzwanzig Jahren, mit einem schmalen intelligenten Gesicht und kleinen, pfiffig blinzelnden schwarzen Augen darin.

»Wenn man's nicht hat, muß man's eben nehmen, wo man's findet!« antwortete er, sich auf den Lauf seiner Flinte stützend. Aber wohin will der Herr eigentlich?«

»Nach Elsen.«

»Elsen ... ja, das liegt da unten – eine Stunde Wegs, nach Ruppenstein zu.«

»Gottlob!« sagte Hubert, »ich bin also in der Richtung geblieben.« Der Bursche schritt vor ihm her über die Lichtung und durch das Gebüsch, um einen Punkt zu erreichen, wo man den Weg und das Tal überblicken konnte.

»Da unten liegt Elsen!« bemerkte er nach einer Weile, auf einen Ort nach der Mitte des Tales deutend.

»Ich danke Euch«, versetzte Hubert; dann reichte er dem Burschen von dem sehr bescheidenen Sümmchen, das er in seiner Manteltasche gefunden, eine kleine Münze als Trinkgeld und begann den Hang vor ihm hinabzuschreiten.

Er war bald unten, wieder auf demselben Fußwege, den er gekommen und der in ziemlich gerader Richtung durch Ackerfluren auf den Ort zuführte. Elsen lag hoch, auf einer Hügelwellung, und überragte so einen Teil der Talsohle. Es war allerdings nicht viel weiter als eine Stunde; aber der Student brauchte fast zwei, bis er das Dorf erreicht hatte. Es hatte ein verwahrlostes, schmutziges und verarmtes Aussehen. Was er von Einwohnern bemerkte, sah zerlumpt und bettelhaft aus. Ein Junge mit bloßen Füßen wies ihm den Weg zum Hause des Vogtes. Erst ging es eine verwitterte Treppe hinan; dann durch einen Torbogen in einer zerfallenden Mauer, die einen hochliegenden, von alten Linden beschatteten Kirchhof umschloß; dann vorüber an einer anscheinend uralten Kirche mit grauen Bruchsteinmauern und einem dicken stumpfen Turme, der es vorzuziehen schien, sein altersgraues Haupt in die Lindenwipfel zu bergen, statt darüber hinaus auf die elenderfüllten Hütten seiner Gemeinde rings um seinen Fuß zu blicken. Hinter dem alten Gotteshause lag ein großes Gebäude, das mit dem Chore der Kirche zusammenstieß; es sah herrschaftlich aus, große Wappen prangten über dem Portal, aber es zeigte Vernachlässigung und Verfall wie alles ringsumher.

»Da wohnt der Vogt«, sagte der Junge und lief dann spornstreichs davon, als ob der Vogt hinter einem der Leichensteine auf dem Kirchhofe lauere und nun hervorspringen und ihn grimmig strafen werde, daß er seine Wohnung einem Fremden verraten.

Hubert schritt eine Treppe hinan; die Tür war halb geöffnet und ließ unsern Wanderer in einen breiten Flur treten, auf den rechts und links Türen gingen, während im Hintergrunde eine breite hölzerne Stiege nach oben führte. An der ersten Tür links trug eine Karte die groß geschriebenen Worte: Vogtei Elsen. Die Tür ihr gegenüber zur Rechten war bezeichnet: Parteienstube. Hubert zog vor, an beiden vorüberzuschreiten; hinten, unterhalb der Stiege öffnete sich eben eine dritte Tür, aus der eine große blasse Frau in ziemlich anständigem, reinlichem Morgenkostüm trat; sie trug eine Platte mit Kaffeegeschirr und schritt quer über den Flur, offenbar in der Absicht, die »Vogtei Elsen« in ihrer obrigkeitlichen Tätigkeit durch ein kleines Frühstück zu unterstützen.

»Wir geben nicht an der Tür; geht mit Gott!« sagte die Frau, als sie den Studenten erblickte; sie sprach auffallend leise und hielt ihre Augen auf die Platte in ihren Händen gerichtet.

»Ich möchte den Vogt sprechen«, versetzte Hubert, »oder seine Frau ... ich komme nicht zu ›fechten‹, wie Sie vorauszusetzen scheinen!«

»So kommen Sie herein«, antwortete die Frau, ohne aufzublicken, mit derselben leisen Stimme.

Sie öffnete die Tür, hinter welcher sich die Vogtei Elsen befinden sollte, und Hubert folgte ihr hinein. Es war ein großes, von der Hand des Tünchers geweißtes und von der Hand der großen Farbenkünstlerin Zeit braungrau überzogenes Zimmer; Aktengestelle erhoben sich an den Wänden, ein langer Tisch stand in der Mitte, und in einem Armstuhl zwischen dem Tische und dem Ofen, aber das Gesicht dem Ofen und den Rücken dem Tische mit seinen Aktenbündeln und Tintenfässern zugewandt, saß ein kleiner dicker Mann in einer gestrickten Jacke, ein schwarzes Käppchen auf dem Kopf. Er stieß aus einer langen Pfeife dicke Rauchwolken von sich, die das ganze Gemach mit einer keineswegs duftigen und angenehmen Atmosphäre füllten.

»Bringst du nun endlich den Kaffee, Lise?« sagte der Mann mit einem mürrischen Tone. »Ist Schilling da?«

»Es ist nicht Schilling, es ist ein Fremder!« antwortete schüchtern die Frau.

»Ein Fremder? Was will der denn jetzt schon?«

»Er will dich sprechen.«

Erst jetzt wandte der Vogt sich so viel, daß sein Profil über seiner rechten Schulter auftauchte. Das Gesicht war das eines ältlichen Mannes mit kleinen grauen Augen, einer Flaschennase und sehr dicken Lippen, von denen die untere wie ein breites Symbol ewigen Mißvergnügens tief herniederhing.

»Kommt hierhin, an den Ofen,« sagte der Vogt, »soll ich mir Euretwegen den Hals verrenken? Was wollt Ihr mir sagen?«

Hubert trat ihm näher und warf sich dann, ohne eine Einladung abzuwarten, auf einen in der Nähe des Ofens stehenden Stuhl.

»Erlauben Sie, daß ich mich setze,« sagte er tief aufatmend; »ich kann nicht mehr! Ich bin müde wie der Ewige Jude!«

Der Vogt heftete eine Weile seine kleinen grauen Augen auf ihn; das Resultat seiner prüfenden Beobachtung schien kein sehr günstiges zu sein; wenigstens erhellten sich seine mürrischen Züge nicht.

In der Tat sah Hubert Bender nicht sehr vertrauenerweckend aus. Die Flucht durch den nächtlichen Wald hatte seinen Anzug ebenso gründlich ruiniert, wie die Krankheit und die jetzige Erschöpfung seine Züge entstellt hatten, die auffallend bleich und leidend aussahen; dazu kam, daß sein jugendlicher Bart seit mehreren Tagen nicht geschoren war und daß sein dichtes Haupthaar einem unzivilisterten wilden Gestrüpp so ähnlich sah, wie nur irgend nötig, um den Eindruck einer vollständigen Verwilderung hervorzubringen.

»Nun, schenk doch den Kaffee ein, Lise ... die Frau ist zu dumm!« sagte der Vogt, seine Blicke von dem Fremdling abwendend, und zwar mit einem Ausdruck, der andeutete, als habe er vollständig begriffen, wie er mit diesem Menschen daran sei, »schenk den Kaffee ein, und dann sende hinüber zu Schilling, er solle kommen.« Nachdem er dann schweigend einige Züge aus seinem Pfeifenrohr getan, wandte er sich wieder an Hubert mit der Bemerkung: »Sie sind aus irgendeinem Gefängnisse entwischt! Was wollen Sie bei mir?«

»Es geht doch nichts über den richtigen Instinkt eines Polizeibeamten!« erwiderte Hubert mit mattem Lächeln. »Es ist in der Tat beinahe so, mit dem Unterschiede nur, daß mein Gefängnis bis jetzt eine Krankenstube war. Eine Krankenstube auf Haus Dudenrode. Ich bin am gestrigen Abend daraus entflohen. Ihre Tochter Marie hat mir dabei geholfen; sie hat mich hierhin gewiesen.

Der Vogt schlürfte, während Hubert so sprach, seinen Kaffee und schaute über den Rand der Tasse fort den Fremden mit höchst bedeutsamen Blicken an. Hubert hatte seinen Mantel zur Erde niedergleiten lassen; er stützte den Arm auf die Stuhllehne und das blasse Haupt auf die Hand; in der stark geheizten Stube fühlte er sich in der Tat plötzlich ganz unsäglich matt und elend, und jedes Wort, welches er sprechen mußte, kostete ihm eine Anstrengung.

»Also meine Tochter hat Sie hierher geschickt?« fragte der Vogt.

»Ja, sie wird selbst kommen, vielleicht heute noch, und es Ihnen bestätigen. Sie wird das Haus der Frau von Averdonk verlassen. Sie wird zu Ihnen zurückkehren.«

»Zurückkehren?« rief der Vogt aus. »Und weshalb?«

Hubert schwieg, er machte nur eine Handbewegung, wie um anzudeuten, daß er keine Rechenschaft darüber geben könne.

»Frau, hörst du das?« wandte sich der Vogt an die stille blasse Frau, die schweigend an der andern Seite des Tisches stand und zuhörte, »Marie soll zurückkommen ... da haben wir die Bescherung!«

»Dann will ich ihr Zimmer in Ordnung bringen,« sagte die blasse Frau leise.

»Ihr Zimmer in Ordnung bringen! Als ob damit alles gut sei! Die Frau ist zu dumm!« setzte der Vogt murmelnd hinzu, und die Hände ineinander verschränkend, den Oberkörper vorbeugend, blickte er mit einem zornigen Gesicht den Ofen an.

»Ich werde sogleich nach Dudenrode gehen müssen«, hub er nach einer Weile wieder an; »ich werde der gnädigen Frau Raison beibringen. Sie muß die Marie bei sich behalten. Was soll das geben, wenn die Marie hierher kommt! Es gibt ein Unglück, Lise ,.. nein, ich meine Schilling – da ist endlich Schilling, ja – es gibt ein Unglück, Schilling!«

Diese letzten Worte waren gerichtet an ein grobknochiges, langes, mageres Individuum, das ein abgeschabter Rock mit stehendem, hellblauem Kragen und ein rundes, silbernes Schild auf der linken Brust als irgendein Anhängsel und dienendes Glied der vogteilichen Gewalt in dem Dorfe Elsen bezeichneten.

»Was ist denn vorgefallen, Herr Vogt?« fragte Schilling, der eine scharfe Diskantstimme und ein Leichenbittergesicht mit tiefeingefallenen Wangen hatte.

»Schilling, meine Tochter soll zurückkommen!«

»Das geht nicht, Vogt«, sagte Schilling sehr bestimmt, den Kopf schüttelnd.

»Freilich geht es nicht. Darum will ich sogleich nach Dudenrode und es der Frau von Averdonk vorstellen. Er kann mitgehen, Schilling.«

»Das geht auch nicht, Vogt. Es ist heute morgen Termin.«

»Termin, ja, es ist Termin; und vor drei Uhr ...«

»Werden wir nicht fertig«, fiel Schilling ein.

Der Vogt schob sein Käppchen in die Höhe und kratzte sich ratlos den Kopf.

»Wer ist der fremde Mensch da?« fragte Schilling, auf Hubert deutend.

»Ja, wer ist er? Lise, hast du ihn nicht einmal gefragt, wer er ist? Die Frau ist zu dumm! Wer ist man?« wandte sich der Vogt jetzt plötzlich barsch an Hubert.

Hubert antwortete nicht; er schien in völlige Teilnahmlosigkeit für alles, was um ihn her vorging, versunken.

»Er ist krank, Schilling«, wandte sich der Vogt an seinen Diener.

»Hat er denn die Nachricht gebracht?«

»Ja, die Marie hat ihn hergeschickt.«

»So bringen Sie ihn in ein Bett.«

»Es wird das beste sein; Lise, bringe ihn in die Fremdenkammer; laß ihn sich zu Bett legen.«

Die stille Frau nahte sich Hubert, und seine Schulter berührend sagte sie leise: »Kommen Sie mit mir; Sie müssen sich legen. Ich will für Sie sorgen.«

Hubert erhob sich mühsam und folgte schwankenden Schrittes der Frau. Sie führte ihn durch das Akten- und Geschäftszimmer zu einer Tür im Hintergrunde, die sie öffnete; in einer freundlichen kleinen Kammer, die Hubert dann betrat, stand ein Bett, zwar ohne Vorhänge, mit dunkelm Kattun überzogen, aber für jemand, der sich so todmatt fühlte wie unser Student, immerhin eine Anstalt von unermeßlicher Wohltätigkeit.

»Wollen Sie etwas genießen?« fragte die Frau; »ich will Ihnen Tee bringen und Brot.«

Hubert nickte mit so freundlicher Miene, wie er sie zu machen vermochte, und die Frau verließ die Kammer wieder; der Student aber begann sofort sich zu entkleiden, um möglichst bald der Ruhestätte froh zu werden.

»Schilling,« sagte unterdes der Vogt in der Amtsstube, »können wir den Termin nicht verschieben? Gegen wen steht er an?«

»Geht nicht, Vogt. Er steht gegen den Krämer Reinerz an, der in den herrschaftlichen Weiden gehütet und die alte Schnat weggepflügt hat. Es sind viele Zeugen geladen, und der Reinerz sagt, er wolle jetzt partout ein Ende mit den Geschichten haben... er hat die große Rechnung an Sie, Vogt«, bemerkte Schilling.

Der Vogt schüttelte schweigend den Kopf. »Die Untersuchung gegen den Kirchbauer wegen der Schlägerei im Samterholz werden wir jetzt auch unter den Tisch fallen lassen müssen«, fuhr Schilling fort.

»Weshalb denn, Schilling?« fragte der Vogt.

»Er hat dem Beer-Isaak den Wechsel abgekauft, den Sie dem Juden im vorigen Jahre unterschrieben haben.«

Der Vogt seufzte und trank seine Tasse aus.

»Will Er eine Tasse mittrinken, Schilling?« fragte er dann.

»Danke, ich bin fertig«, versetzte der Amtsdiener, sich auf den Stuhl setzend, den Hubert verlassen hatte, und eine kurze Pfeife hervorziehend, die er sofort, ohne sich durch die Gegenwart seines Vorgesetzten beirren zu lassen, durch eine aus dem Ofen geholte Kohle in Brand setzte.

»Was machen wir aber nun?« fragte der Vogt nach einer stummen Pause.

»Mit dem Reinerz?«

»Mit der Marie!«

Schilling gab keine Antwort. Er setzte seine Füße auf den Ofenrand und begann große Rauchwolken auszustoßen.

»Den Reinerz müssen Sie laufen lassen,« bemerkte er dann nach einer Pause, »er verklagt Sie sonst und bringt Exekution aus – es ist ein rabiates Subjekt.«

»Mit dem Kirchbauer ist auch nicht zu spaßen!« sagte seufzend der Vogt.

»Lassen Sie mich nur machen, Vogt«, flüsterte nach einer Weile Schilling.

»Was will Er tun, Schilling?«

»Wenn er nicht verurteilt sein will, soll er den Wechsel auf Sie herausgeben«, antwortete der Amtsdiener in demselben Tone.

Der Vogt sah mit einem eigentümlichen Blicke, der etwas von der Dankbarkeit eines Geretteten ausdrückte, zu seinem Amtsdiener hinüber, ohne jedoch durch ausdrückliche Worte auf dessen Vorhaben einzugehen. Nach einer Pause sagte er indes mit einem tiefen Seufzer:

»Ist das nun eine Art, die Gerechtigkeit zu handhaben? Ist das Unparteilichkeit? Kann ich so die Obrigkeit in Respekt halten? Schilling, es ist eine Schande!«

Schilling schwieg zu diesem Ausbruch entrüsteten moralischen Gefühls in seinem Vorgesetzten.

»Da soll ich mit zweihundert Talern Gehalt jährlich, freier Wohnung und acht Klaftern Holz, und was das bißchen Sporteln ausmacht, hier den Vogt spielen und die Gerechtigkeit verwalten. Was ist das für eine Gerechtigkeit, die ich für zweihundert Taler Gehalt liefern kann! Es ist eine jämmerliche Gerechtigkeit, es ist gar keine Gerechtigkeit, Schilling!«

Schilling begnügte sich damit, den Ofen anzuspucken.

»Der Pastor hat auch nicht mehr!« bemerkte er nach einer Pause.

»Der Pastor – was braucht der viel? Und wenn der tauft, so ist's getauft, dabei ist kein Unterschied; wenn ich aber ein Urteil spreche – dabei ist immer ein Unterschied!«

»Leider!« sagte Schilling.

»Zu seinem Vergnügen, für seinen Champagner, für seine Soldaten hat unser Gnädigster Geld,« fuhr der Vogt fort, »aber für seine Beamten nicht, die hungern. Wir sollen die Herren machen; sollen die ersten sein im Ort; sollen Recht sprechen ohne Ansehen der Person – und zweihundert Taler Gehalt – Die Frau ... wollte sagen: die Welt ist zu dumm!«

»Lassen Sie die Marie doch in Gottes Namen in den Hofdienst nach Ruppenstein gehen,« bemerkte Schilling mit einem sarkastischen Lächeln, »eine Gehaltserhöhung werden Sie dann schon mit der Zeit herausbringen, Vogt!«

Ich will's nicht, und ich will's nicht«! rief der Vogt aus. »Ich habe nur das eine Kind, Schilling!«

»Sie sind mitunter recht gern da«, fuhr der Amtsdiener, ohne sich durch des Vogts Beteuerungen stören zu lassen, fort, »Sie haben allerlei Kurzweil! Es wird Ihnen auch, wie es scheint, der Abschied jedesmal recht schwer. Ich habe noch keine gekannt, die zurückgekommen wäre, ohne recht verweint und recht erbärmlich traurig auszusehen!«

Schillings langes Totengräbergesicht nahm bei diesen Worten einen Ausdruck boshaften Hohns an. Der Vogt seufzte, wandelte auf und ab und stieß qualmige Rauchwolken aus.

»Ich kann noch immer nicht glauben, daß die Frau von Averdonk sie von sich läßt,« sagte er nach einer Weile. »Der alte Freiherr hatte ja recht einen Narren gefressen an der Marie; der Mann konnte ja nicht ohne sie sein. Es muß doch einer sein, der für den alten Narren sorgt und ihm die Zeit vertreibt.«

»Er kann ja endlich mal seine Bücherkasten aufschlagen, um Zeitvertreib zu haben«, sagte Schilling spöttisch.

Der Vogt wandte sich, ohne zu antworten, jetzt mißmutig seinen Akten zu; Schilling klopfte seine Pfeife aus und ging, um noch vor Beginn des Termins eine Ladung, die ihm der Vogt übergab, fortzubringen. Daß unterdes in der Angelegenheit Mariens nichts von dem Vogt ohne ihn, Schilling, beschlossen werden würde, darüber konnte er beruhigt sein: der Vogt liebte es, höchst energische Entschlüsse zu verkünden; zur Ausführung pflegte es aber nicht zu kommen.

Unterdes hatte Hubert ein wenig von dem Tee und dem Brot genossen, welches ihm die Hausfrau gebracht hatte. Sie stand dabei und sah mit einem Ausdruck von gutmütigem Mitleid zu, wie er sich daran erquickte. Fragen richtete sie nicht an ihn. Aber sie bemerkte, daß es kaltes und stürmisches Wetter sei, daß die Wege sehr schlecht seien, daß Tee eine rechte Herzstärkung sei, wenn man sich unwohl fühle, daß sie seine Kleider trocknen und reinigen lassen werde. Das alles brachte sie in ihrer stillen sanften Weise, mit einer wahren Duldermiene als seien es höchst bedauerliche Dinge, vor. Hubert wäre, wenn ihm sein Zustand viel Teilnahme für andere Gegenstände übriggelassen hätte, imstande gewesen, darüber gerührt zu werden; so aber erinnerte er sich nur an des Vogts Refrain: die Frau ist zu dumm; und dann dachte er an Marie, deren schönes Gesicht allerdings das ihrer Mutter widerspiegelte, aber so merkwürdig idealisiert und verklärt und vergeistigt; und dann umschwebte ihn dieses Gesicht, wie das Antlitz irgendeines schützenden Engels, der den Schlaf zu hüten kam, zu welchem er jetzt die Augen schloß; es mischte sich in seine Träume, in unruhige, ängstliche, fieberhafte Träume, die ihn mehrmals erschrocken auffahren ließen; in wirre Bilder und Visionen, unter deren Einfluß er aufstöhnte und mit den Armen um sich schlug, bis sein oft unterbrochener Halbschlummer nach und nach in einen tiefen erquickenden Schlaf überging. Dieser Schlaf war so fest, daß die schweren Nagelschuhe, die nach ein paar Stunden in der Nebenstube auftraten und hin- und hergingen, die eifernden, sich zankenden Stimmen, die aus rauhen Kehlen hier laut wurden, die den Tumult überschreienden Rufe des Vogts, wenn er Ruhe und Stille gebot – kurz, der ganze Lärm eines vom Vogt zu Elsen abgehaltenen Polizeigerichts, das nur durch eine Tür von Hubert getrennt war, nicht vermochte, ihn aufzuwecken.

Es war mehrere Stunden nach Mittag, als er erwachte, die Augen rieb und sich mit erquickten Kräften und erfrischtem Mut in dem Stübchen umsah, in welchem er sich befand. Das Wetter hatte sich aufgeklärt, die Sonne schien freundlich in die kleine Kammer. Die Zweige schon halb entblätterter Obstbäume pochten leise, vom Winde bewegt, an die Fensterscheiben. In Huberts Stube stand eine alte geschweifte Kommode dem Bett gegenüber; ein altmodischer Spiegel in schwarzem Holzrahmen hing darüber; zwischen Spiegel und Kommode ein Bild in ovaler Medaillonform. Hubert ließ sein Auge darauf haften; es stellte den Kopf und die Brust eines Mannes in jugendlichem Alter dar, mit gepuderten Ailes-de-Pigeon-Locken an den Schläfen, in einem graublauen Rock und mit einem niedern, aber breitrandigen Hute – kurz, in einem Kostüm, wie man sie auf Bildern aus, der Zeit Chodowieckis sieht. Die Züge des Mannes zogen Hubert eigentümlich an – sie hatten ihm etwas Bekanntes; endlich stand er auf, nahm das Bild von seinem Nagel herunter, und nachdem er dann in sein Bett zurückgeschlüpft, hielt er es vor sich auf der Bettdecke, um es genauer zu betrachten.

Die Rückseite trug einen Namen. Er war oben an den Rahmen geschrieben. Der Name lautete: »Christoph Eberhart Bender. Anno 1763.« »Mein Vater!« rief Hubert aus. »Das ist seltsam! Und wie kommt das Bild hierher?«

Nachdenklich stützte sich Hubert auf den Arm, nachdem er das Bild vor sich hingelegt hatte, um seine sinnenden Blicke darauf zu heften.

So beobachtete ihn ein Paar freundlicher Augen, die nicht zehn Minuten später durch die behutsam ein wenig geöffnete Tür in die Kammer spähten.

Als Hubert nach einer Pause aufblickte, bemerkte er sie. Es waren die Augen der Frau des Vogts. Nur ihr Kopf war sichtbar und die Hand, welche in Brusthöhe etwa die Tür angefaßt hielt, um sich in der vorgebeugten Stellung zu stützen. Ein eigentümlich mildes, freundliches Lächeln schwebte auf dem blassen Gesicht der Frau, etwas wie eine stille innere Freude.

Sie trat jetzt herein. Unhörbar, als wenn sie schwebe. Sie hatte ihr Morgenkostüm mit einem reinlichen grauen Überrock vertauscht und trug darüber ein grünes Tuch, das auf dem Rücken in einen Knoten zusammengeschlungen war.

»Ich habe schon ein paarmal nach Ihnen gesehen«, sagte sie.

»Ich schlief wohl sehr lange?«

»Sehr lange und sehr fest – es wird Ihnen gut tun«.

»Es hat mir gut getan – in der Tat. Ich bin sehr krank gewesen und war noch lange nicht ganz genesen, als diese böse Frau von Averdonk mich zwang, durchzugehen und die Nacht im Freien zuzubringen. Hoffentlich wird es mir nicht schaden und mich nicht zwingen, Ihnen länger lästig zu fallen. Es tut mir leid, daß ich es heute muß.«

»Erholen Sie sich nur recht!« sagte die Frau tonlos und ohne alle Wärme, die bewiesen hätte, daß sie mit Freuden die Pflege ihres kranken Gastes übernommen; aber ihr Auge zeigte denselben freundlichen Blick, und dieser leuchtete noch wohlwollender auf, als sie, auf das Bild deutend, sagte: »Es ist recht fein und schön gemacht! Es ist ein Kunstwerk!«

Hubert war nicht ganz dieser Ansicht. Ihm schien von Kunst nicht viel darangewandt. Aber er widersprach nicht. Es war offenbar, sie hatte Freude an dem Bilde. Sie hatte mit Freude den Blick eines Fremden solange darauf geheftet gesehen. Es mußte ein Zusammenhang da sein zwischen diesem ehrlichen »Gregorius« und der stillen Vogtin von Elsen, ein Zusammenhang, der in dieser sanften Frau irgendeine Seite des Gemüts berührte.

»Es war einmal ein Maler hier, der hat gesagt, daß es sehr fein gemalt sei«, fuhr sie fort.

»Kannten Sie den Mann, den es darstellt?« fragte der Student.

»Ja, ich kannte ihn«, antwortete sie, tonloser noch, als sie gewöhnlich sprach. »Er ist schon lange tot.«

Sie nahm das Bild und hängte es an seine alte Stelle.

»Wohl ein Verwandter von Ihnen oder von Ihrem Manne?«

»Nein, verwandt war er uns nicht. Aber ich kannte ihn.«

»Ich kannte ihn ebenfalls.«

»Sie?«

»Nun, wie man sich so kennt, wenn man Vater und Sohn ist.«

»Sohn?«

»Ich heiße Hubert Bender.«

Die Frau öffnete weit ihre feuchten hellblauen gutmütigen Augen.

»Hubert Bender? Sie?«

So ist es. Ich bin sein Sohn.«

Sie schüttelte lebhaft den Kopf. Sie stand auf, als ob sie hastig fortgehen wolle, und dann wandte sie sich zurück und richtete noch einmal ihre Augen fragend auf Hubert. Sie war offenbar in einer Aufregung, die in einem lebhafteren Gemüte sich laut und entschieden kundgetan hätte, die bei ihr jedoch sich nur in einem Zucken der Gesichtsmuskeln und einem unruhigen Hin- und Hergehen verriet.

»Er war nie verheiratet!« sagte sie mit größerer Bestimmtheit, als Hubert noch irgendein Wort von ihrem Munde gehört.

»Wenn Sie das so gewiß wissen,« versetzte Hubert, »so kann ich als Sohn nur dazu sagen, daß ich es von dem alten Mann sehr leichtsinnig und sträflich finde, nicht verheiratet gewesen zu sein. – Aber vielleicht war er zu arm, um für eine Frau und einen Sohn zu sorgen, und begnügte sich deshalb mit einem Sohne.«

Die Frau sah still auf den Boden; nur zuweilen warf sie unter den blonden Wimpern her auf den Studenten einen Blick, der jedesmal wie verstohlen flüchtig seine Züge streifte.

»Sie gleichen ihm auch nicht«, sagte sie endlich.

»Ich habe früher nicht den Ehrgeiz besessen,« erwiderte Hubert, »ihm zu gleichen; so wie ich mich seiner erinnere, war er nicht schön ...«

Das Auge der Frau richtete sich mit einem Blick von eigentümlicher Innigkeit auf das Medaillonbild über der Kommode.

»Obwohl«, fuhr Hubert fort, »jenes Bild dort ganz angenehme Züge zeigt. Aber schön oder häßlich, es würde mir in diesem Augenblicke lieber sein, ich gliche ihm.

Die Frau antwortete nicht. Sie stand noch eine lange Weile in Gedanken versunken, und dann ging sie schweigend, den leeren Teller fortzutragen.


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