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XIII

Der Tod Jakobs II. von England. Der König erkennt den Prinzen von Wales als König an. Die Wirkung auf das Ausland. Die vorläufige Beisetzung. Der Graf von Manchester verläßt Frankreich. Poussin aus England ausgewiesen. Die Unterzeichnung der Großen Allianz. Charakter des Herzogs von la Feuillade. Sein Einbruch bei seinem Oheim. Seine Heirat mit Chamillarts Tochter. Fagon von Mareschal operiert. Tod des alten Bissy. Seine Prophezeiung über seinen Sohn. Tod des Marquis von Montespan. Der Marquis von Antin erhebt Anspruch auf den Titel Herzog von Épernon.

 

Der König von England war im März (1701) teilweise gelähmt worden. Die Reise nach Bourbon, die er infolgedessen unternommen, hatte ihm wenig geholfen, und er siechte seitdem langsam hin. Seit Mitte August nahm seine Lebenskraft mehr und mehr ab, und um den 8. September verfiel er in einen Zustand der Lähmung und anderer Übel, der keine Hoffnung mehr übrigließ. Der König, Frau von Maintenon und alle Angehörigen des königlichen Hauses besuchten ihn häufig. Er empfing die letzten Sakramente mit einer Frömmigkeit, die der Erbaulichkeit seines Lebens entsprach, und man war jeden Augenblick auf seinen Tod gefaßt.

Angesichts dieser Lage der Dinge faßte der König einen Entschluß, der mehr der Großherzigkeit Ludwigs XII. und Franz I. als seiner Klugheit würdig war. Er begab sich von Marly, wo er sich befand, Dienstag den 13. September nach Saint-Germain. Mit dem Aber gar bald stellten sich Bedenken ein: der Staatsrat war gegen die Anerkennung des Prinzen von Wales, der König ließ sich jedoch durch die Bitten der Königin von England und Frau von Maintenons bestimmen.
die Zurücksendung der holländischen Garnisonen: Sontag den 6. Februar 1701 drangen die französischen Truppen gleichzeitig in alle von den Holländern besetzten Plätze der spanischen Niederlande ein und entwaffneten die Garnisonen, ohne daß ein einziger Schuß abgegeben worden wäre, so gut war dieser Überfall vorbereitet worden. Wenige Tage darauf, am 11. Februar, wurden die 22 gefangengenommenen und entwaffneten Bataillone freigelassen und mit ihren Waffen und ihrer vollen Ausrüstung heimgesandt.
König von England stand es so schlecht, daß, als man ihm den König meldete, er kaum einen Augenblick die Augen öffnete. Der König sagte ihm, er sei gekommen, ihm zu versichern, daß er in bezug auf den Prinzen von Wales ruhig sterben könne, er würde ihn als König von England, Schottland und Irland anerkennen. Die wenigen Engländer, die zugegen waren, warfen sich ihm zu Füßen, aber der König von England gab kein Lebenszeichen.

Marie Eleonore, Königin von England

Unmittelbar darauf begab sich der König zur Königin von England und gab ihr dieselbe Versicherung. Sie ließen den Prinzen von Wales holen und sagten es ihm. Nach Marly zurückgekehrt, eröffnete der König dem ganzen Hofe, was er soeben getan. Man hörte nur Beifall und Lobeserhebungen.

Die Gelegenheit war schön, aber gar bald stellten sich die Bedenken ein, wenn auch wenig an die Außenwelt drang. Der König hoffte immer, daß sein so gemäßigtes Verhalten in Flandern, die Zurücksendung der holländischen Garnisonen, die Untätigkeit seiner Truppen, als sie, ohne daß man imstande gewesen wäre, ihnen Widerstand zu leisten, alles in Besitz nehmen konnten, Holland und England, von dem das erstere so vollkommen abhängig war, abhalten würden, zugunsten des Hauses Österreich mit Frankreich zu brechen. Das hieß damals die Hoffnung etwas weit treiben, aber der König schmeichelte sich noch mit ihr und infolgedessen auch damit, den Krieg in Italien bald zu beenden und ebenso die ganze Angelegenheit der Erbfolge Spaniens und der ausgedehnten von ihm abhängigen Gebiete, die der Kaiser ihm mit seinen Kräften allein nicht streitig machen konnte, nicht einmal mit denen des Reiches. Nichts widersprach also mehr dieser hieß ihnen freie Hand geben, alle Fürsten … um sich zu scharen: dieses Räsonnement fällt von selbst, da der Bündnisvertrag zwischen England, Holland und dem Reich seit dem 7. September unterzeichnet war. Der verwegene und nutzlose Schritt Ludwigs XIV. vom 13. September konnte also den Abschluß dieser neuen Großen Allianz nicht hervorrufen.
so gab ihm diese Anerkennung nichts, worauf er hätte fußen können: der Marschall von Berwick sagt, Ludwig XIV. hätte einmal vorgeschlagen und Wilhelm III. angenommen, den jungen Prinzen zum Erben des letzteren zu machen, Jakob II. habe aber, von der Königin angestachelt, den Gedanken zurückgewiesen, daß ihr Sohn von einem, wenn auch noch so nahe verwandten Usurpator die Krone empfangen sollte, die ihm erbrechtlich gebührte.
Lage und der anläßlich des Friedens von Rijswijk feierlich ausgesprochenen Anerkennung des Prinzen von Oranien als Königs von England, die er bis dahin nicht weniger feierlich in die Tat umgesetzt hatte. Das hieß seine Person an ihrer empfindlichsten Stelle treffen, und ganz England mit ihm, und Holland dazu, hieß zeigen, wie wenig Wert sie auf diesen Friedensvertrag zu legen hätten, hieß ihnen freie Hand geben, alle Fürsten, die dort mit ihnen unterzeichnet hatten, um sich zu scharen und offen in ihrem eigenen Interesse, unabhängig von dem des Hauses Österreich loszuschlagen.

Was dann den Prinzen von Wales anlangte, so gab ihm diese Anerkennung nichts, worauf er hätte fußen können; sie erweckte nur die Eifersucht, das Mißtrauen und die Leidenschaft aller derer, die in England gegen ihn waren, fesselte sie mehr und mehr an den König Wilhelm und an die Etablierung der Nachfolge in der protestantischen Linie, die ihr Werk war, machte sie wachsamer, tätiger und gewaltsamer gegen alles, was katholisch war, oder in dem Verdachte stand, die Stuarts in England zu begünstigen, und erbitterte sie immer mehr gegen diesen jungen Prinzen und gegen Frankreich, das ihnen einen König geben und gegen ihren Willen über ihre Krone entscheiden wollte, ohne daß der König, der durch jene Anerkennung wenigstens diesen Wunsch zu erkennen gab, mehr Möglichkeit gehabt hätte, den Prinzen von Wales wieder einzusetzen, als er gehabt hatte, den König, seinen Vater, während eines langen Krieges wieder einzusetzen, in dem er nicht wie jetzt die Nachfolge der spanischen Monarchie für seinen Enkel zu verteidigen hatte.

In den wenigen lichten Augenblicken, die er hatte, Kinder der beiden Schwestern Martinozzi: die Herzoginnen von Modena und Conti; ihre Mutter war Laura-Margherita Mazzarini.schien der König von England sehr bewegt über das, was der König getan hatte. Er hatte ihn versprechen lassen, nicht zu dulden, daß nach seinem Tode die geringste Zeremonie für ihn stattfinde. Der Tod trat am 16. September dieses Jahres, 1701, gegen drei Uhr nachmittags ein.

Der Prinz von Conti hatte sich die ganzen letzten Tage in Saint-Germain aufgehalten, ohne das Schloß zu verlassen, weil die Königin von England und er Kinder der beiden Schwestern Martinozzi waren, deren Mutter eine Schwester des Kardinals Mazarin war. Der Nuntius des Papstes, Gualterio, hatte ebenfalls in Saint-Germain gewartet und anerkannte und begrüßte auf den Befehl desselben den Prinzen von Wales als König von England.

Am Abend desselben Tages begab sich die Königin von England zu den Filles de Sainte-Marie nach Chaillot, die sie sehr liebte, und am andern Tage, Samstag, wurde gegen sieben Uhr abends die Leiche des Königs von England unter sehr schwacher Begleitung und gefolgt von einigen Wagen, in denen die hervorragendsten in Saint-Germain weilenden Engländer saßen, zu den englischen Benediktinern nach Paris in die Rue Saint-Jacques überführt, wo sie wie die des einfachsten Privatmannes in einer Kapelle deponiert wurde, bis zu der anscheinend mindestens sehr fernen Zeit, da sie nach England gebracht werden könnte; sein Herz kam zu den Filles de Saint-Marie nach Chaillot.

Der Graf von Manchester, Englands Gesandter, erschien nach der Anerkennung des Prinzen von Wales als König von England nicht mehr in Versailles und reiste einige Tage nach der Ankunft des Königs in Fontainebleau ab, ohne sich zu verabschieden. Der England und Holland: die Allianz wurde am 7. September im Haag (vgl. Anm. zu S. 192) unterzeichnet, einen Tag nachdem ein Erlaß Ludwigs XIV. erschienen war, der die Einfuhr englischer Waren nach Frankreich verbot.
bei dem Bischof: Georges d'Aubusson, genannt der Abt von La Feuillade, vgl. Register. Seine Pfründen brachten ihm mehr als 100 000 Livres jährlich ein.
König Wilhelm empfing die Nachricht von dem Tode König Jakobs II. und dieser Anerkennung in seinem Schlosse Het Loo in Holland, während er mit einigen deutschen Fürsten und einigen andern Herren bei Tische saß. Er teilte die Nachricht mit, verlor aber kein einziges Wort darüber, doch wurde er rot, zog seinen Hut in die Stirne und konnte seine Miene nicht beherrschen. Er schickte Befehl nach London, Poussin auf der Stelle von dort auszuweisen und dafür zu sorgen, daß er gleich darauf England verlasse: er war der Geschäftsträger des Königs in Abwesenheit eines Gesandten und Botschafters und traf unmittelbar darauf in Calais ein.

Dicht auf diesen Bruch folgte die Unterzeichnung der offensiven und defensiven Großen Allianz zwischen dem Kaiser, dem Reich, das kein Interesse daran besaß, unter dem Hause Österreich aber keine Freiheit mehr hatte, England und Holland, einer Allianz, in die sie noch andere Mächte einzubeziehen verstanden, was den König nötigte, eine starke Vermehrung seiner Truppen vorzunehmen.

 

Es war dem Herzog von la Feuillade nicht gelungen, den König dazu zu bringen, daß er seine Meinung über ihn änderte. Als er 1696 durch Metz kam, um sich zu der in Deutschland stehenden Armee zu begeben, machte er bei dem Bischof, dem Bruder seines verstorbenen Vaters, der kindisch geworden und sehr reich war, Station. Er hielt es für angebracht, sich durch ein Unterpfand zu sichern und verlangte den Schlüssel zu seinem Kabinett und zu seinen Truhen. Als die Dienerschaft ihm die Aushändigung verweigerte, schlug er sie mir nichts dir nichts ein und nahm 30 000 Taler in Gold, eine Menge Juwelen und ließ das gemünzte Silber liegen. Der König, der schon seit langem sehr unzufrieden über sein liederliches Leben und seine Nachlässigkeit im Dienste war, äußerte sich sehr scharf in aller Öffentlichkeit über diese eigenartige Erbschaftsvorwegnahme und war so nahe daran, ihn zu kassieren, daß Pontchartrain alle Mühe von der Welt hatte, ihn davon abzuhalten.

Der Herzog war tadellos gewachsen, hatte eine sehr vornehme Art sich zu geben und einen so geistvollen Gesichtsausdruck, daß er seine Häßlichkeit und die gelbe Farbe und die ekelhaften Auswüchse seines Gesichtes wieder gutmachte. Das Gesicht hielt, was es versprach. Er hatte viel Geist und Geist von aller Art. Er wußte diejenigen, die sich mit der Oberfläche begnügten, von seinem Werte zu überzeugen und verstand es vor allem die Frauen durch seine Rede und sein Gehaben zu bestricken. Der Verkehr mit ihm war für den, der sich nur unterhalten wollte, entzückend. Er war großartig in jeder Beziehung, freigebig, höflich, sehr tapfer und schneidig und ein tadelloser Spieler, der hohe Summen setzte. Er tat sich viel auf alle seine Eigenschaften zugute, war sehr eingebildet und anmaßend, war groß im Prägen von Maximen und disputierte gerne, um seinen Geist glänzen zu lassen. Sein Ehrgeiz kannte keine Grenzen, und da er für nichts Ausdauer hatte, aber an alles heranging, gewannen diese Leidenschaft und die Vergnügungssucht allmählich die Oberhand. Er strebte sehr nach Ruf und Ansehen und besaß die Kunst, mit Nutzen den Personen beiderlei Geschlechts den Hof zu machen, von deren Beifall er am meisten hoffen konnte. Er gab sich den Anschein, als wolle er Freunde haben und manche seine zweite Tochter: Marie-Thérèse Chamillart; vgl. Register.darunter täuschte er lange Zeit. Er war ein von Grund auf verdorbenes Herz, eine schmutzige Seele, ein gottloser Mensch von Profession: mit einem Wort, der tiefstverderbte Mensch, den es seit langem gegeben hat.

Er war kinderloser Witwer von Châteauneufs Tochter, mit der er ohne irgendwelchen Grund sehr schlecht gelebt hatte. Da er nicht wußte, wie er sonst wieder zu Ansehen kommen konnte, verfiel er in einem Anfall von Ehrgeiz auf den Gedanken, daß Chamillart in der Lage sei, alles für ihn zu tun, wenn er seine zweite Tochter heirate. Er ließ dem Minister den Vorschlag machen, und dieser fühlte sich dadurch um so mehr geschmeichelt, als seine Tochter abschreckend häßlich war.

Chamillart sprach zum Könige darüber, der ihm ins Wort fiel und sagte: »Sie kennen la Feuillade nicht; er will Ihre Tochter nur, um Sie zu plagen, damit Sie mich für ihn plagen. Nun, ich erkläre Ihnen, daß ich niemals etwas für ihn tun werde, und Sie würden mir einen Gefallen tun, wenn Sie nicht mehr daran dächten.«

Chamillart sagte darauf kein Wort mehr und war sehr betrübt. La Feuillade ließ sich nicht abschrecken: je mehr er sich ohne Hilfsquelle sah, desto mehr fühlte er, daß diese Heirat allein für ihn eine solche, und zwar eine einzigartige, sein würde, und desto mehr ließ er Chamillart bearbeiten. Man versteht nicht leicht, wie der Minister nach einer derartigen Ablehnung es wagen konnte, einige Zeit darauf wieder davon anzufangen, und noch weniger, wie der König seinen Bitten nachgab, wenn man ihn kannte. Er schenkte Chamillart 200 000 Livres für diese Heirat, wie er es bei seinen Ministern zu tun pflegte. Chamillart fügte noch wie teuer diese Heirat Frankreich zu stehen gekommen ist: Anspielung auf den Feldzug von 1706 in Italien.100 000 aus seinen eigenen Mitteln hinzu, und die Heirat wurde abgeschlossen.

Der Herzog von la Feuillade

La Feuillade wurde vom Könige schlecht empfangen, als er, nachdem Chamillart die Erlaubnis gewährt worden war, zu ihm davon sprach. Die Hochzeit fand statt. La Feuillade lebte mit dieser zweiten Frau wenn möglich noch schlechter als mit der ersten, und das gleich von Anfang an; aber er hatte auf Chamillart einen Zauber geworfen, dem sein Verhalten außerordentlich wenig entsprach, als er seiner nicht mehr bedurfte. Der Minister blieb aber nichtsdestoweniger zeitlebens beharrlich in ihn vernarrt. Man wird in der Folge sehen, wie teuer diese Heirat Frankreich zu stehen gekommen ist.

 

Fagon, dem ersten Arzte des Königs, wurde von dem berühmten Chirurgen Mareschal, den er allen am Hofe und anderwärts vorzog, der Stein geschnitten. Fagon, der asthmatisch, sehr bucklig, sehr abgezehrt, sehr zart und epileptischen Anfällen ausgesetzt war, der alte Fagon war in der Sprache der Chirurgen ein méchant sujet; dennoch genas er dank seiner Ruhe und Mareschals Geschicklichkeit, der ihn von einem sehr großen Stein befreite. Diese Operation machte ihn einige Zeit darauf zum ersten Chirurgen des Königs. Der König zeigte große Unruhe wegen Fagon, auf den er, was seine Gesundheit anging, sein ganzes Vertrauen gesetzt hatte. Er schenkte ihm bei dieser Gelegenheit 100 000 frs.

 

Der alte Bissy, seit langem Oberbefehlshaber in Lothringen und den drei Bistümern, starb am 3. November 1701 zu Metz, sehr betrauert wegen seiner Gerechtigkeit, seiner Disziplin und der Reinheit seiner durch ihre zahlreichen und noch unheilvolleren Früchte: d. h. durch die illegitimen Kinder, die sie dem Könige schenkte.Hände. Er war einer jener Militärs von niederer Herkunft, die Louvois Ende 1688 zu Rittern des Heiliggeistordens machte. Er hieß Thiard und stammte aus einer Familie, die den Parlamenten von Dijon und Besançon Räte und Präsidenten gegeben und einen Bischof von Chalon-sur-Saône hervorgebracht hat, einen großen Dichter, Freund von Ronsard, von des Portes und des Kardinals du Perron, der außerdem gelehrt war und ganz zu Beginn des letzten Jahrhunderts starb.

Bissy war der Vater des Abbé von Bissy, dem er den Bischofssitz von Toul verschaffte, und der später Kardinal geworden ist und außerordentliches Aufsehen in der Welt erregt hat. Als dieser, noch ein ganz junger Mann und kaum erst aus dem Kolleg entsprungen, nach Nancy gekommen war, um seinen Vater zu besuchen, lobten ihn alle um die Wette. Der Vater, der ein wackerer Mann, guter Bürger und gerader Charakter war, verlor darüber die Geduld und sagte zu den Lobhudlern: »Sie kennen ihn nicht; sehen Sie wohl dieses kleine Pfäfflein, das so aussieht, als könnte es kein Wässerlein trüben? Ein zügelloser Ehrgeiz erfüllt es, der fähig wäre, die Kirche und den Staat in Aufruhr zu versetzen, um Karriere zu machen, wenn er könnte.« Dieser alte Bissy ist ein nur zu guter Prophet gewesen. Es wird sich noch mehrfach Gelegenheit bieten, von diesem Pfäfflein zu sprechen, das zeitlebens das Pfäffische bewahrte.

 

Auf seinen Besitzungen in der Guyenne starb Herr von Montespan, der nur zu bekannt ist durch die unheilvolle Schönheit seiner Frau und durch ihre zahlreichen und noch unheilvolleren Früchte. Er hatte, Épernon: das Herzogtum Épernon gehörte zu den erheirateten Besitzungen der Familie Pardaillan, zu der der Marquis von Montespan gehörte.
die Zeit war noch nicht gekommen: der Marquis d'Antin sah seinen Wunsch erst 1711 erfüllt.
bevor der König sich in sie verliebte, nur einen einzigen Sohn von ihr gehabt, nämlich den Marquis von Antin, Menin des Dauphins, der großen Nutzen aus der Schande seines Hauses zu ziehen wußte. Als sein Vater tot war, schrieb er an den König und bat ihn, seine Ansprüche auf die Würde des Herzogs von Épernon prüfen zu lassen. Alle Kinder seiner Mutter baten den König nach seinem Abendessen darum, oder ihn zum Herzog zu machen, wobei der Herzog von Orléans das Wort führte.

Diese Narrheit mit Épernon wurde in der Tat der Hebel seines Glückes, aber die Zeit war noch nicht gekommen: Frau von Montespan lebte noch, und Frau von Maintenon haßte sie zu sehr, um ihr die Freude zu gönnen, die Erhebung ihres Sohnes zu sehen.

So endigte dieses Jahr, und damit auch das ganze Glück des Königs. Absalon, Athalie: Absalon, eine Tragödie des Akademikers Duché de Vancy (1668-1704); Athalie, von Racine.


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