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16. Kapitel

Erschöpft von den mannigfachen Aufregungen des Tages, hatte sich Herta um die zehnte Abendstunde angekleidet auf das Ruhebett in ihrem Boudoir gestreckt, als die Geheimrätin mit allen Anzeichen höchster Aufregung zu ihr ins Zimmer stürzte.

»Um Gottes willen, wir müssen sofort zu Doktor Relling schicken. Denn ich glaube, es geht mit ihm zu Ende.«

In jähem Erschrecken fuhr Herta empor.

»Zu Ende? Mit wem? Mit meinem Vater?«

»Ja. Der Doktor hat mir die Symptome beschrieben, die auf eine nahe Auflösung hindeuten würden. Und ich fürchte, daß sie da sind!«

Herta war schon an der Tür.

»Komm!« sagte sie, und ihr Gesicht hatte eine erschreckende, marmorne Blässe angenommen. »Ich will selber sehen.«

Sie eilte über den Gang, der zu ihres Vaters Krankenzimmer führte. Aber die Geheimrätin versuchte sie noch zurückzuhalten.

»Wollen wir nicht erst Lisette rufen, damit sie in die Stadt hinuntergeht?«

Aber die andere machte eine abwehrende Bewegung.

»Wenn doch nicht mehr zu helfen ist, wie du glaubst, weshalb sollten wir dann noch nach dem Doktor schicken? Vielleicht ist es besser, wenn er heute noch nichts davon erfährt.«

Die Geheimrätin schüttelte verständnislos den Kopf. Aber sie machte keinen weiteren Versuch, ihren Willen durchzusetzen. Und schon hatte Herta auch die Tür des abgelegenen Stübchens geöffnet, in dem sie bis zu dieser Stunde das Geheimnis der Villa Carla so erfolgreich gewahrt hatte.

Auch ohne über medizinische Kenntnisse zu verfügen, mußte sie auf den ersten Blick erkennen, wie es um ihren Vater stand. Sein gelbliches, verfallenes Gesicht zeigte jene hippokratischen Linien, die selbst dem Laien keinen Zweifel daran lassen können, daß der große Würger seine Hand auf ein neues Opfer gelegt hat. Er war ersichtlich ohne Bewußtsein, und er mochte auch aufgehört haben zu leiden. Denn er lag vollkommen ruhig, und nur ein schwaches Rasseln und Röcheln in seiner Brust verriet, daß das Leben noch nicht aus ihm entwichen war. Und jetzt, als Herta an sein Lager trat, um sich mit weit geöffneten, angstvollen Augen über ihn herabzuneigen, begannen auch seine auf der Decke liegenden, abgemagerten Finger sich wie in nervösen Zuckungen zu bewegen.

Es war, als ob der Blick seiner Tochter die entfliehenden Lebensgeister noch einmal zurückrief. Die Lider seiner geschlossenen Augen begannen zu zucken, und wie in einer letzten, energischen Willensanstrengung schlug er sie auf. Eine Bewegung seiner Lippen konnte vermuten lassen, daß er Herta erkannte, und daß er zu ihr sprechen wollte. Aber seine Kraft reichte nicht mehr dazu aus. Obwohl sie ihr Ohr seinem Munde ganz nahe brachte, konnte sie doch keinen Laut vernehmen. Ihre hastigen Fragen blieben unbeantwortet, und nach Verlauf einiger Sekunden hörten auch die röchelnden Atemzüge auf.

»Vater!« rief sie, indem sie ihre Hand auf sein Herz legte. »Du darfst nicht sterben! Du darfst mich nicht allein lassen – ich könnte es ja nicht überleben.«

Ihre Angst und Aufregung waren ohne allen Zweifel in diesem Moment vollkommen echt. Aber es war nicht die Angst der kindlichen Liebe, sondern die selbstsüchtige Furcht vor dem Entsetzlichen, das mit dem Tode dieses Mannes über sie hereinbrechen mußte. Und fast hätte man glauben müssen, daß das Ohr des Sterbenden fein genug sei, um aus dem zitternden Klang ihrer Worte die wahre Natur ihrer Empfindungen zu erraten. Denn seine Mundwinkel zogen sich herab wie zu einem sarkastischen Lächeln, und er machte eine Bewegung, als ob er sie von sich wegstoßen wollte.

Aber das konnte auch ebensowohl eine unwillkürliche Zuckung gewesen sein; denn schon in der nächsten Sekunde hatte sein Gesicht einen völlig veränderten, ruhig starren Ausdruck angenommen. Sie fühlte wie der ängstliche, unregelmäßige Schlag seines Herzens plötzlich aufhörte und wie ein unheimliches Strecken durch seine hagere Gestalt ging. Eine kleine Weile noch lauschte sie mit gespanntester Aufmerksamkeit auf die Wiederkehr seiner Atemzüge. Da aber der abgezehrte Körper ganz still und regungslos blieb, durfte sie sich keiner Täuschung darüber hingeben, daß alles vorüber sei.

Und diese Gewißheit gab ihr auch ihre Kraft und ihre Fähigkeit zum Handeln zurück. Sie richtete sich empor, und nachdem sie noch einen letzten, langen Blick auf das jetzt seltsamerweise fast schöne Männerantlitz geworfen, das längst aufgehört hatte, ihr teuer zu sein, legte sie ihre weichen Hände auf die noch halb geöffneten, gebrochenen Augen, um sie vollends zuzudrücken. Dann wandte sie sich zu der in fassungsloser Bestürzung hinter ihr stehenden Geheimrätin.

»Es ist aus«, sagte sie tonlos. »Was werden wir nun beginnen?«

Aber die Geheimrätin war sicherlich die letzte Person, die imstande gewesen wäre, ihr darauf eine Antwort zu erteilen. Sie hatte mit wahrhaft aufopfernder Hingebung während dieser letzten Wochen ihres schweren Pflegerinnenamtes gewaltet. Aber das geringe Maß von Willenskraft, über das sie verfügte, war durch diese aufreibende Tätigkeit völlig erschöpft worden. Die Katastrophe traf sie mit der Wucht eines zermalmenden Schlages. Und es war, als ob ihr Gedankenapparat mit einemmal völlig still stände. Herta brauchte sie nur anzusehen, um zu erkennen, wie wenig Beistand sie von dieser Frau zu erwarten haben würde. Sie war ganz auf sich selbst angewiesen, und vielleicht war es so am besten. Denn darauf, daß ihre angebliche Tante sich widerstandslos ihrem Willen unterwerfen würde, konnte sie sich ja verlassen.

»Wo ist Lisette?« fragte sie nach kurzer Überlegung. »Sie muß sogleich zur Stadt hinunter und Wöhlert heraufrufen.«

»Aber warum gerade ihn?« stammelte die Geheimrätin. »Was soll er uns jetzt nützen? Wir müssen doch vor allem den Doktor benachrichtigen.«

Aber mit Entschiedenheit schüttelte Herta den Kopf.

»Nein, den Doktor unter keinen Umständen. Er darf nichts davon wissen. Wenigstens noch nicht während der nächsten Tage. Wir müssen einen Vorwand finden, ihn fernzuhalten, wenn er heraufkommt, um nach meinem Vater zu sehen.«

»Aber ich verstehe dich nicht, Herta! Was, in aller Welt, sollen wir ihm denn sagen? Und es kann ihm doch nicht verborgen bleiben. Wir brauchen ja auch einen Totenschein, wenn wir rechtzeitig die Vorbereitungen für die Beerdigung treffen wollen.«

»Das alles laß meine Sorge sein«, erwiderte Herta mit einer Entschiedenheit, die jeden weiteren Widerspruch abschnitt. »Tue jetzt nur, was ich dir sage. Und sei versichert, daß es so das richtigste ist.«

Und die verstörte Frau beugte sich wirklich unter den stärkeren Willen des jungen Mädchens. Lisette, die sich bereits zur Ruhe begeben hatte, wurde geweckt, und ohne daß man ihr von dem Geschehenen Mitteilung machte, wurde sie in die Stadt hinuntergeschickt, um den Lithographen so schnell als möglich zur Stelle zu schaffen.

Nur wenige Minuten noch verweilte Herta in dem Sterbezimmer. Es war nichts, das einem kindlichen Kummer ähnlich gesehen hätte, in ihrem Herzen. Der Mann, der da stumm und starr vor ihr lag, hatte längst aufgehört, ihr innerlich nahe zu sein. Sie betrachtete ihn vielmehr als das unselige Verhängnis ihres Lebens. Sie machte ihn verantwortlich für all die Leiden, die sie während der letzten Jahre erduldet, und deutlich kehrte ihr jetzt die Erinnerung zurück, wie oft sie im stillen gewünscht hatte, daß er aus der Reihe der Lebenden scheiden möge, damit sie endlich ihre Freiheit wiedergewinne. Wohl hatte ihr Wunsch sich jetzt erfüllt, aber es war auf eine ganz andere Weise geschehen, als sie es gehofft hatte. Denn noch in seinem Tode war er der Zerstörer ihrer Glücksaussichten gewesen. Das Gefühl der Abneigung und der Verachtung, das seit ihrer Flucht aus Berlin immer stärker in ihr geworden war, es verwandelte sich jetzt in eine Empfindung beinahe leidenschaftlichen Hasses gegen diesen Toten, der nur hierher gekommen schien, um ihr auch die letzte Möglichkeit einer Rückkehr in jene Welt abzuschneiden, nach der sie sich mit allen Fibern ihres Herzens sehnte. Ein unsäglicher Widerwille gegen die irdische Hülle des von der rechtschaffenen Gesellschaft Geächteten bemächtigte sich ihrer. Mit Widerstreben nur konnte sie sich entschließen, ihm jene letzten kleinen Liebesdienste zu erweisen, die man einem Toten schuldet, dem man im Leben nahe gestanden. Und sie atmete erleichtert auf, als sie die Tür des Sterbezimmers hinter sich verschließen und den Schlüssel in die Tasche ihres Kleides gleiten lassen konnte.

Sie schickte die Geheimrätin, die dem Zusammenbrechen nahe war, zu Bett und ging in ihr Zimmer, die Rückkehr des ausgesandten Mädchens abzuwarten. Aber ihre Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt; denn es war keine leichte Aufgabe, die Lisette zu erfüllen hatte. Sie hatte den Lithographen in seiner Wohnung nicht angetroffen, und es war ein keineswegs freundlicher Empfang gewesen, den Frau Wöhlert ihr bereitet hatte. Denn das arme, mißhandelte Weib des Lithographen wußte längst, daß ihr die hübsche Kammerzofe aus der Villa Carla das Herz ihres Mannes abwendig gemacht. Und Lisette bemühte sich gar nicht, ihren Triumph zu verbergen. So waren die wenigen Begegnungen zwischen den beiden Frauen stets die unheildrohenden Begegnungen von Todfeindinnen gewesen. Nicht mit offenen Worten hatten sie einander gesagt, wie tödlich sie sich haßten, aber ihre Blicke und halben Andeutungen hatten verständlich genug gesprochen. Und der Augenblick, wo der glimmende Haß in hellen Flammen auflodern würde, schien unausbleiblich. Als Lisette heute nach ihrem Manne fragte, gab ihr Frau Wöhlert kurz und scharf zur Antwort, daß sie über seinen Aufenthalt wohl eigentlich besser unterrichtet sein müsse als sie selbst. Jedenfalls hätte sie keine Veranlassung, ihr beim Suchen behilflich zu sein. Und wenn die Damen aus der Villa Carla der Dienste ihres Mannes benötigten, so möchten sie zu einer schicklichen Stunde nach ihm senden, nicht aber mitten in der Nacht, wo ein Mann nichts bei alleinstehenden Frauen zu suchen habe.

Damit hatte sie die Tür zugeschlagen und vielleicht die boshaft schnippische Antwort nicht mehr gehört, mit der Lisette sich entfernte.

Einen Augenblick überlegte das Mädchen, ob sie unverrichteterdinge nach der Villa zurückkehren sollte. Dann aber, da sie selbst Verlangen trug, Wöhlert, der seit mehreren Tagen sich oben nicht mehr hatte blicken lassen, zu sehen, entschloß sie sich doch, ihre Nachforschungen fortzusetzen. Und sie war ja von vornherein ziemlich sicher, wo sie ihn finden würde. Denn sie kannte das Wirtshaus, in welchem er mit Vorliebe sein Quartier aufschlug.

Ihre Vermutung hatte sie nicht betrogen. Sie fand den Lithographen inmitten einer Gesellschaft gleichgesinnter Zechgenossen, die er offenbar sehr freigebig bewirtete, und für die er deshalb eine Art von Respektsperson geworden war. Er war stark angetrunken, und wie immer in solchen Augenblicken, fast ohne Herrschaft über sich selbst. Der Anblick Lisettes, der ihn einen Augenblick in Erstaunen gesetzt hatte, erregte ihm im nächsten ein Gefühl lebhafter Befriedigung. Ohne sich um die Bestellung zu kümmern, die sie ihm namens ihrer jungen Herrin ausrichtete, wollte er sie zum Dableiben nötigen. Und es verschlug ihm offenbar sehr wenig, daß er durch die Art, wie er sie behandelte, seiner bezechten Umgebung die Natur der Beziehungen offenbarte, die zwischen ihnen bestanden. Aber er erregte durch sein Benehmen in hohem Maße den Unwillen Lisettes, und es lag nicht in ihrer Natur, dergleichen zu verbergen. Mit zornblitzenden Augen neigte sie sich zu dem Halbtrunkenen hinab, um ihm einige Worte ins Ohr zu flüstern, die so scharf klangen wie das Zischen einer Schlange. Und es mußte eine wunderbare Macht in diesen wenigen Worten gewesen sein; denn Wöhlert erschien mit einemmal völlig ernüchtert. Er setzte das Glas, aus dem er ihr eben hatte zutrinken wollen, wieder auf den Tisch und richtete sich schwerfällig auf.

»Nun denn, in des Teufels Namen, wenn sie durchaus nicht ohne mich leben können, so wollen wir gehen.«

Einige rohe Scherzworte aus der Tafelrunde folgten den beiden nach. Einen Moment schien Wöhlert in Versuchung, stehen zu bleiben und den Spöttern auf gleiche Weise zu dienen. Aber Lisette, die seinen Arm erfaßt hatte, zog ihn hastig mit sich fort. Und als sie draußen im Freien standen, wo niemand sie hören konnte, sagte sie heftig:

»Ich erkläre dir, es ist das letztemal gewesen, daß ich dich in solcher Gesellschaft und in solchem Zustande gesehen haben will. Wenn du wirklich zu schwach bist, diesem abscheulichen Laster zu entsagen, so ist es besser, wir machen auf der Stelle ein Ende.«

Der Ton ihrer Rede mochte ihn fürchten lassen, daß es ihr vollkommen ernst sei um ihre Drohung. Und er wurde mit einemmal sehr kleinlaut. In einem Schwall von Worten beteuerte er ihr, daß es ja nur seine unglücklichen, häuslichen Verhältnisse seien, die ihn immer wieder ins Wirtshaus trieben, und daß ganz gewiß alles anders werden würde, wenn sie erst einmal miteinander vereinigt wären.

»Und wer anders als du trägt die Schuld daran, daß es nicht längst so weit ist?« warf sie ihm vor. »Hast du denn überhaupt schon irgend etwas getan, um die Scheidung herbeizuführen, mit deren Zusage du mich seit so langer Zeit hinhältst? Nein, rühr' mich nicht an! Ich habe dir gesagt, daß ich deine Frau werden will, aber nichts anderes als deine Frau. Merke dir das wohl; denn ich sage dir's heute zum letztenmal. Wenn es dir ernst ist, so hast du jetzt Gelegenheit, es durchzuführen. Denn da oben bei uns geschehen allerlei lichtscheue Dinge. Das Fräulein ist ganz in deiner Hand und muß alles tun, was du von ihr verlangst. Wenn du jetzt eine große Summe forderst, so wird sie dir alles geben, was sie überhaupt geben kann. Und dann kannst du bei deiner Frau auch die Scheidung durchsetzen. Denn ich bin sicher, daß sie eine runde Summe Geldes ohne Bedenken dem Glück des Zusammenlebens mit dir vorzieht. Aber wenn du jetzt die Gelegenheit vorübergehen läßt, so ist es mit unseren Aussichten für immer vorbei.«

»Laß mich nur machen, Lisette«, suchte er sie zu beschwichtigen. »Ich weiß ganz genau, wie ich den Alten zu nehmen habe. Und warum sollte ich jetzt aus seiner Tochter etwas herauspressen, da wir doch einen so großen Hauptschlag machen werden, sobald er wieder gesund ist.«

Ein häßliches, schneidendes Auflachen kam von ihren Lippen.

»Aber er wird nie wieder gesund werden, du Narr«, sagte sie. »Ich bin sicher, daß er in den nächsten Tagen sterben wird, wenn er nicht vielleicht schon gestorben ist. Denn es ist heute etwas Besonderes vorgegangen. Ohne triftigen Grund würden sie mich gewiß nicht ausgeschickt haben, dich zu holen.«

»Das würde der Sache freilich ein anderes Gesicht geben«, meinte er nachdenklich. »Und es wäre wahrhaftig nicht gut für uns. Denn wenn der Alte tot ist, hat sie eigentlich gar keinen Grund mehr, sich vor mir zu fürchten. Ich kann ihr doch nichts anderes nachsagen, als daß sie ihn versteckt hat. Und da sie den Toten unmöglich weiter verstecken kann, so wird es ja doch alle Welt erfahren, ohne daß ich es verrate. Ja, wenn ich es recht überlege, so hat sie mich jetzt viel mehr in der Hand als ich sie in der Hand habe. Und auf große Reichtümer werden wir uns schwerlich große Hoffnung machen dürfen.«

»Natürlich,« höhnte sie, »du bist schon wieder bereit, die Flinte ins Korn zu werfen. Ihr Männer seid eben ein jämmerlich schwachherziges Geschlecht. Aber ich sage dir, daß ich nicht Lust habe, mir mein Leben noch länger mit nutzlosem Warten zu verderben. Bringst du die Sache jetzt nicht zu dem versprochenen Ende, so gehe ich morgen auf und davon, und es ist für immer aus zwischen uns.«

Diese Verheißung schien ihn wirklich in sehr große Bestürzung zu versetzen; denn er sprach unausgesetzt auf sie ein und gelobte ihr mit den demütigsten Worten, daß er ja gewiß alles tun werde, was in seinen Kräften stehe. Als er oben in der Villa Carla anlangte, war er unter ihrem Einfluß allgemach zu einer trotzigen Entschlossenheit emporgestachelt worden, die für Herta sicherlich wenig Gutes bedeutete.

Und die Art, wie ihm die junge Herrin des Hauses entgegentrat, war nur danach angetan, ihn in seinen Vorsätzen zu ermutigen. Hatte sie ihm vorher trotz der Wohltaten, mit denen sie ihn überschüttete, kaum jemals ein Hehl daraus gemacht, wie tief sie ihn verachtete, so begegnete sie ihm heute mit einer Freundlichkeit, die ihn sogleich darüber aufklärte, daß es irgendein besonders wichtiger Dienst sein müsse, den sie von ihm verlangte.


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