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Auszüge aus der Literatur, den Walfisch betreffend.

(Zusammengestellt von einem Unterbibliotheksgehilfen.)

»Und Gott schuf große Walfische.«

Genesis.

 

»Leviathan machte einen Weg, der hinter ihm leuchtete, so daß man hätte meinen können, die Tiefe sei mit Reif bedeckt.«

Hiob.

 

»Da fahren die Schiffe, und da ist Leviathan, den du geschaffen hast, um im Meer zu spielen.«

Psalm

 

»Und was auch immer in den Bereich des Chaos des Maules von diesem Ungeheuer kommt, sei es ein Tier, Boot oder Stein, geht mit seinem großen Schlund vereint herunter und kommt in dem grundlosen Golf seines Morastes um.«

Hollands »Moralischer Plutarch«.

 

»Das indische Meer ernährt die gewaltigsten Fische, die es überhaupt gibt: unter ihnen fassen die Wale und Strudelfische, genannt Baleine, an Länge ungefähr vier Acker Land.«

Hollands »Plinius«.

 

»Er besuchte auch unser Land in der Absicht, Roß-Wale zu fangen, die Gebein von sehr großem Wert wegen ihrer Zähne hatten. Einige davon wurden dem Könige gebracht. Die besten Wale wurden in seinem eigenen Lande gefangen, von denen einige achtundvierzig, andere fünfzig Yards lang waren. Er sagte, er wäre einer von den sechsen, die sechzig Stück in zwei Tagen getötet hätten.«

Wortgetreue Geschichten des Königs Alfred (aus dem Jahre 890 n. Chr.), auf Grund von Berichten anderer oder von ihm selbst erzählt.

 

»Und während alle anderen Dinge, sei es Tier oder Schiff, die in dem entsetzlichen Rachen dieses Ungeheuers (des Wales) hineingelangen, im Nu verloren sind und verschlungen werden, zieht sich der See-Gründling in großer Sicherheit dorthin zurück und hält dort seinen Schlaf.«

Montaigne, Apologie für Raimond Sebond.

 

»Die Leber dieses Wales umfaßte zwei Karrenladungen.«

Stowe's Annalen

 

»Der große Leviathan läßt die Meere sieden wie Schmelzpfannen.«

Lord Bacons Version der Psalmen.

 

»Ganz wie ein Walfisch.«

Hamlet (Shakespeare).

 

»Unendlich stark wie Wale, deren Riesenkörper bei einer friedlichen Stille den Ozean aufrühren können, bis er kocht.«

Sir William Davenant, Vorrede zu Gondibert.

 

»Talus bei Spencer mit dem Flegel schlägt; Der Wal den Schwanz dazu gebrauchen pflegt. So erliegt er denn des Speers Gewalt, Und auf dem Rücken ist ein ganzer Piken-Wald.«

Waller's, Schlacht bei den Summer Islands.

 

»Der böse Mansoul verschlang ihn, ohne zu kauen, als ob er eine Sprotte im Maul des Wales gewesen wäre.«

Pilgrimms Progress.

»Dem Vorgebirge gleich Streckt Leviathan, das größte lebende Geschöpf Sich in das Meer und hält dort seinen Schlaf. Und wenn er schwimmt, ist's wie ein fließend Land. Ein ganzes Meer wird ein- und ausgeatmet.«

Milton, »Das verlorene Paradies«.

 

»Dicht vor des Vorgebirges Spitzen Liegt beutelauernd Leviathan; Wenn Fische in den weiten Rachen flitzen, Sind sie des Wahns, es wär' der Ozean.«

Dryden, Annus Mirabilis.

 

»Unterwegs sahen sie viele Wale, die im Ozean ihren Mutwillen trieben und vor lauter Übermut das Wasser durch ihre Röhren und Ausgänge ausspritzen, die die Natur ihren Schultern verliehen hat.«

Sir Herberts Reisen nach Asien und Afrika.

 

»Wir gingen von der Elbe unter Segel mit dem Winde nordost, und fuhren auf einem Schiff, das ›Jonas im Walfischbauch‹ genannt wurde. Einige sagen, der Wal könnte das Maul nicht aufkriegen, aber das ist eine Fabel ... Oftmals klettern sie auf die Maste, um zu sehen, ob sie einen Wal sichten können; denn wer ihn zuerst sieht, bekommt für seine Mühe einen Dukaten ...

Ich hörte von einem Wal, der bei den Shetland-Inseln gefangen wurde und mehr als ein Faß Heringe im Bauch hatte ...

Einer von unseren Harpunieren erzählte mir, daß er mal in Spitzbergen einen Wal gefangen hätte, der über und über weiß gewesen wäre ...«

Eine Reise nach Grönland. A.D. 1671, von Harris Coll.

 

»Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, den Spermacetti-Wal zu bezwingen und zu töten; denn ich habe nie davon gehört, daß ein solcher von einem Menschen getötet wäre, so groß ist seine Wildheit und Geschwindigkeit.«

Richard Straffors's Brief von den Bermudas. Phil. Trans. 1668.

 

»Wir sahen einen solchen Überfluß von großen Walen, und es ist wohl hundert gegen eins zu wetten, daß es in den südlichen Meeren viel mehr Wale gibt, als wir in den angrenzenden nördlichen Meeren haben.«

Kapitän Cowley's Reise um die Welt im Jahre 1729.

 

»... Der Atem des Wales ist manchmal von solch einem unerträglichen Geruch begleitet, daß er im Gehirn Störungen anrichtet.«

Ulloas, Südamerika.

 

»Wenn wir die Landtiere in bezug auf ihre Größe mit denen vergleichen, die sich in den tiefen Meeren aufhalten, so werden wir finden, daß sie bei dem Vergleich schlecht wegkommen. Der Wal ist ohne Frage das größte Tier, das überhaupt geschaffen ist.«

Goldsmith, Naturgeschichte.

 

»Am Nachmittage sahen wir etwas, das wie ein Felsen aussah, aber es stellte sich heraus, das es ein toter Wal war, den einige Asiaten getötet hatten und an Land zu bringen suchten. Sie gaben sich anscheinend alle Mühe, sich hinter dem Wal zu verstecken, um es zu vermeiden, daß wir sie sähen.«

Cooks Reisen.

 

»Der Spermacetti-Wal, der von den Nantucketern aufgesucht wird, ist ein lebhaftes, wildes Tier und erfordert bei den Fischern unglaubliche Geschicklichkeit und Kühnheit.«

Thomas Jefferson's Walfisch-Memorial an den Franz. Minister im Jahre 1778.

 

»Und gestatten Sie, mein Herr, gibt es auf der Welt etwas, das dem gleich wäre?«

Edmund Burks Anspielung auf die Walfischerei von Nantucket im Parlament.

 

»Spanien ist wie ein großer Wal, der an den Gestaden Europas gestrandet ist.«

Edmund Burk.

 

»Ein Zehntel des gewöhnlichen Einkommens des Königs, das, wie man sagt, für den Schutz der Meere gegen Seeräuber verwandt wird, kommt aus den Gerechtsamen der Königsfische, zu denen der Wal und der Stör gehören. Wenn diese an Land geworfen oder in der Nähe der Küste gefangen werden, sind sie Eigentum des Königs.«

Blackstone.

 

»Zehn oder fünfzehn Gallonen Blut werden bei einem einzigen Schlage aus dem Herzen ausgestoßen, mit ungeheurer Geschwindigkeit.«

John Hunter's Bericht über die Sektion eines Walfisches (von kleiner Größe).

 

»Die Hauptschlagader eines Wales ist im Kaliber größer als das Hauptrohr der Wasserwerke an der London-Bridge, und das Wasser, das brüllend durch dieses Rohr einströmt, ist wegen seiner rasenden Geschwindigkeit nicht mit dem Blut zu vergleichen, das aus dem Herzen des Wales hervorschießt.«

Paley's Theologie.

 

»Großes Lob sing ich Dem Flossenvolk-König! Tief im weiten Atlantik Sah ich den Wal nicht so mächtig, Und ist auch im Polar-Meer kein Fisch So fett und so kriegerisch!«

Charles Lamb, »der Triumph des Wales«.

 

»Ich baute eine Hütte für Susan und für mich und machte ein Tor von der Form eines gotischen Bogens und richtete die Kieferknochen eines Wales auf.«

Hawthorne, »Geschichten, die zweimal erzählt wurden«.

 

»Nein, Kapitän, das ist ein gewöhnlicher Wal«, antwortete Tom. »Ich hab' seine Fontäne gesehen; er warf ein paar hübsche Regenbogen in die Luft, so wie sie sich ein Christ nur wünschen kann. Er hat ein richtiges Faß Öl bei sich, dieser Bursche!«

Coopers, Lotse.

 

»Die Zeitungen wurden hereingebracht, und wir sahen in einer Berliner Zeitung, daß man dort Walfische in den Schaubuden zeigte.«

Eckermanns Gespräche mit Goethe.

 

»Auf Nachtwach' saß mal ein Matros';
Es blies ein kräftiger Wind.
Das Mondlicht war mal hell, mal fahl,
Da kam im Phosphorschein ein Wal
Und zog des Wegs geschwind.«

Elisabeth Oakes Smith.

 

»Der Cachalot (Pottwal) ist nicht nur besser bewaffnet als der richtige Wal (der Grönlands- oder gewöhnliche Wal), da er an beiden Körperenden eine mächtige Waffe besitzt, sondern er zeigt auch viel häufiger sein Geschick darin, diese Waffen beim Angriff zu verwenden. Und das in einer so kunstvollen, verwegenen und unheilvollen Art und Weise, daß man geneigt ist, ihn als den gefährlichsten von allen bekannten Walarten überhaupt anzusehen, die man angreifen kann.«

Frederick Debell Bennett's Walreise um die Welt 1840.

 

»Als er mal von einem Wale, den er verwundet hatte, verfolgt wurde, wehrte er den Angriff eine Zeitlang mit einer Lanze ab. Aber schließlich stürmte das wütende Ungeheuer auf das Boot los; er und seine Kameraden konnten nur dadurch gerettet werden, daß sie ins Wasser sprangen, als sie sahen, daß der Angriff nicht zu vermeiden war.«

Aus dem Tagebuch eines Missionars von Tyrmann und Bennett.

 

»Nantucket,« sagte Mr. Webster, »bildet einen hervorragenden Teil unserer nationalen Interessen. Dort lebt eine Bevölkerung von acht- oder neuntausend Menschen auf der See und erhöht in jedem Jahr das Nationalvermögen ganz beträchtlich durch das kühnste Gewerbe, das zu gleicher Zeit die größte Ausdauer erfordert.«

Bericht der Rede des Daniel Webster im Senat, als es sich darum handelte, bei Nantucket einen Wellenbrecher zu errichten. 1828.

 

»Die Reisen der Holländer und Engländer in dem nördlichen Ozean hatten den Zweck, eventuell eine Durchfahrt nach Indien zu entdecken; wenn auch der Hauptzweck mißlang, so legten sie doch die Wohnbezirke des Wales frei.«

Handels-Wörterbuch von Mc Culloch.

 

»Diese Dinge waren rückwirkend; denn wie der Ball zurückspringt, um noch einmal vorwärts zu springen, so legten nun die Walfischer die Wohnbezirke des Wales frei und wirkten indirekt mit bei der Entdeckung der mystischen nordwestlichen Durchfahrt.«

Aus etwas Unveröffentlichtem..

 

»Die Fußgänger in der Umgebung von London und sonstwo werden sich vielleicht erinnern, daß sie große, gebogene Knochen, die in der Erde aufgerichtet waren, gesehen haben, die als Bogen über Toreingängen oder als Eingänge zu Grotten dienten. Vielleicht hat man ihnen gesagt, daß dies Walfischrippen waren.«

Erzählungen eines Walreisenden in den arktischen Meeren.

 

»Es ist allgemein bekannt, daß von der Mannschaft der Walfischer (der amerikanischen) immer nur wenige an Bord der Schiffe zurückkehren, von denen sie ausgegangen sind.«

Kreuzfahrt in einem Walfischboot.

 

»Plötzlich ragte eine Riesenmasse aus dem Wasser hervor und schoß wie ein Pendel durch die Luft. Es war der Wal.«

Ein Kapitel über den Walfischfang.

 

»Alle an's Heck!« rief der Maat aus und erkannte, als er den Kopf umwandte, die aufgeklafften Kiefer eines großen Pottwales, der dicht vorn am Boot war und es mit sofortiger Vernichtung bedrohte. »Alle an's Heck, es geht um's Leben!«

Wharton, der Walfischjäger.

 

»Habt frischen Mut und laßt mir nur das Klagen;
Der Harpunier ist ein verwegener Mann,
Der wird schon den Wal erjagen.«

Ein Lied aus Nantucket.

 

»Ja, der alte Wal, ist bei aller Gefahr,
In dem Ozean Herr des gesamten Heeres;
Er ist ein Riese an Macht, und wer die Macht hat, der hat Recht.
Er ist der König des unendlichen Meeres.«

Walfischlied.


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