Franz von Kobell
Wildanger
Franz von Kobell

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Schluß.

Die Bearbeitung des vorliegenden Buches war, wie der Leser erkannt haben wird, auch eine Art von Jagd, aber ich darf wohl sagen, keine Hetzjagd, sondern ein möglichst fleißiges Birschen. Ich habe dabei die alten Pergamentbestände der Bibliotheken ebenso durchstreift wie das Jungholz der neueren Literatur und war die Beute nicht so reich als sie vielleicht hätte seyn können, so muß man bedenken, daß die Reviere gar groß und weitläufig und viele gewaltig verwachsen und unzugänglich sind. Ich wollte durch diese Arbeit nur das Interesse des Waidwerks für dessen Freunde erhöhen und bin für die mancherlei Mühe hinlänglich belohnt, wenn mir dieses einigermaßen gelungen ist. Um aber auch von den Jagdgegnern friedlich zu scheiden, will ich noch einige Verse anfügen, die sie gewiß gelten lassen.

 

        Und wenn es nichts um's Jagen wär'
Als frei im Holz zu streifen,
Zu lauschen wie der Guguk ruft
Und wie die Finken pfeifen,
Zu athmen frischen Tannenduft
Und thaugekühlte Morgenluft,
Es wär' genug der Lust dabei
Zum Lob der Jägerei.

Und wenn es nichts um's Jagen wär'
Als fern vom Stadtgewimmel
Durch Lauben wie sie baut der Wald
Zu schau'n den blauen Himmel,
Den Schwätzern aus dem Weg zu geh'n
Und keine Narren mehr zu seh'n,
Es wär' genug der Lust dabei
Zum Lob der Jägerei.

Und wenn es nichts um's Jagen wär'
Als d'ran die Zeit gewinnen
Ein Liedlein an das Liebchen fein
In Ruhe zu ersinnen
Und würde ob dem holden Bild
Vergessen selber gar das Wild,
Doch wär' genug der Lust dabei
Zum Lob der Jägerei!


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