Paul Grabein
Ursula Drenck
Paul Grabein

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21. Kapitel.

»In Gottes Namen! Führen Sie die Kleinen ruhig heute zu ihr.«

Wigand stand mit Ursula, bei dem Morgenbesuch seiner Patienten begriffen, vor der Tür zu dem Zimmer, wo die beiden Kinderchen der jungen Frau die letzten acht Tage allein untergebracht waren.

»O, die Freude!« Selber ganz aufgeregt vor froher Erwartung öffnete Ursula rasch die Tür, und langsam folgte ihr Wigand nach. Auch er hatte die niedlichen, kleinen Mädchen, seine Patientenbabys, in sein Herz geschlossen.

»Tante Ursel – süße Tante Ursel!«

Jauchzend hingen die Kleinen an ihrer getreuen Pflegerin, sobald sie ihrer nur ansichtig geworden waren, vergeblich bemüht, mit den kleinen Ärmchen an ihr zu trauterer Liebkosung emporzukommen.

Im nächsten Augenblick kniete Ursula nieder und preßte die beiden blonden Lockenköpfchen rechts und links an sich, die sich zärtlich an sie schmiegten.

»Süße Tante Ursel – wir haben schon solche Sehnsucht nach dir gehabt!« gestand, sie umarmend, das ältere Mädchen und wollte sie gar nicht wieder loslassen.

»Wirklich, mein Liebling?« Und Ursula erwiderte glückselig die zärtliche Liebkosung, daß ihr ihre Hingabe an die kleinen, verlassenen Geschöpfchen nun so reich gelohnt wurde! War es nicht doch ein schöner Beruf, den sie sich erwählen wollte?

Wigand betrachtete, leicht auf die Fensterbank gelehnt, mit warmen Blicken die anmutende Gruppe da vor sich. Ursula hatte, seitdem sie in der Klinik war, um der Patienten willen ihr trauriges schwarzes Gewand mit einer freundlich hellgrauen Tracht vertauscht, einem ganz schlichten Kleid, aber wie unendlich viel jugendlicher sah sie nicht darin aus, namentlich wenn wie jetzt ihre Wangen in stiller Freude rosig blühten. Wie schön, wie lieb sah sie so aus – in ihrer jugendlich schlanken Erscheinung noch so mädchenhaft, und doch so etwas echt Weibliches, unbewußt Mütterliches in ihrem Wesen, während sie da mit den Kleinen sich abgab! Wie glückselig könnte der Mann sein, der sie sein eigen nennen dürfte!

Ein ernster Schatten flog über Wigands Antlitz, und er versank in schwermütiges Sinnen.

»Nun hört aber mal, Ruth und Evchen!« verschaffte sich Ursula endlich vor lauter Zärtlichkeiten energisch Gehör. »Eine große, große Neuigkeit – eine Riesenfreude: Ihr dürft heute wieder zu eurer Mama!«

»Zu Muttchen?« Wie ein freudiger Schrei entflog es beiden Kinderkehlen zugleich, und los lösten sich die Ärmchen von Ursulas Hals.

Diese stand auf und nickte freudestrahlend: »Ja, Herzchen, und gleich! Der gute Onkel Doktor erlaubt's,« sie sah einen Augenblick strahlend zu Wigand hinüber, der, sich schnell aufraffend, sich gleichfalls zu einem Lächeln zwang. »Also kommt!«

Ein helles Aufjubeln, und, jedes eine Hand Ursulas ergreifend, drängten die Kinder diese zur Tür hinaus, zum Zimmer ihrer Mutter hin, aus dem sie fast eine volle Woche verbannt gewesen waren.

Das war eine Seligkeit für die junge Frau und die Kinderchen, als diese nun in ungestümer Freude sich auf das Bett der Rekonvaleszenten stürzten, die Mutter fast mit Liebkosungen erstickend! –

Ursula und Wigand blieben einige Minuten in der Nähe der Tür stehen und sahen schweigend, selber im Innersten bewegt, diesem Ausbruch seligen Jubels zu. Es war doch ein still erhebendes Gefühl für sie, sich sagen zu dürfen, mit ihrem ehrlichen Bemühen einen kleinen Anteil an dem Schaffen dieses Glücks sich verdient zu haben. Wie unsagbar traurig, wenn es ihnen nicht gelungen wäre, den Kleinen da dies teure Leben zu erhalten! Ein Blick stummer, aber tiefster Dankbarkeit aus den Augen der jungen Mutter traf denn auch über die Köpfchen ihrer Lieblinge hinweg den Arzt und die aufopfernde Pflegerin.

»Nun aber ist's genug, Kinderchen.« Mit freundlichem Mahnen ging Wigand zum Bett hin und suchte die Kleinen sanft von der Mutter loszulösen. »Eure liebe Mama ist noch schwach, und ihr dürft sie nicht länger aufregen.«

Aber das war nun ein Jammer, schier ebenso groß, wie eben noch die Seligkeit! Untröstlich schluchzend, suchten sich die Kleinen an ihr »Muttchen« zu klammern. Sie hatten gemeint, nun würde gleich wieder alles sein wie früher, nun würden sie wieder ganz bei ihrer so lang entbehrten Mama bleiben dürfen; aber so, nach ein paar Augenblicken gleich wieder fortgeführt zu werden – nein, nein!

Schnell kam Ursula Wigand zu Hilfe, der sich, in diesem Falle einmal ratlos, nach ihr umgesehen hatte. Zärtlich faßte sie ihre kleinen Lieblinge um den Hals:

»Ruth – Evchen! Ihr seid ja doch meine lieben, artigen Prinzeßchen, nicht wahr? Ihr hört doch, was der Onkel Doktor sagt, und müßt hübsch folgsam sein!«

Sanft zog sie die Kleinen vom Bette fort; aber verzweifelt stieß Ruth unter strömenden Tränen hervor:

»Aber wir möchten doch so furchtbar gern bei Muttchen bleiben – wir wollen ja auch so artig sein!«

»Mein süßes Kind, das geht aber noch nicht,« belehrte sie zärtlich die Mutter selbst. »Geht, Herzel, mit der lieben Tante Ursel, die so gut ist – geht doch!«

»Die Tante spielt auch wieder hübsch mit euch, so wie gestern!« versicherte Ursel, aber sie mußte die sonst so folgsamen Kinder diesmal halb mit Gewalt fortführen.

»Aber ich mag gar nicht,« schluchzte auch hartnäckig die kleine Eva. »Ich will bei Mutti sein!«

Selbst im Zimmer der Kleinen setzte sich der Widerstand noch fort. Alles liebevolle Zureden Ursulas, alle Zärtlichkeiten blieben fruchtlos; die Kinder wollten nichts von ihr hören, und all die Liebe, die sie in den mühevollen Tagen an sie verschwendet hatte, war vergessen – wie fortgeweht von dem starken, natürlichen Gefühl, das die Kleinen am Herzen der Mutter überkommen hatte.

Ursula mußte es schließlich aufgeben, die Kinder fürs erste gleich wieder zu beruhigen. Ihre Zeit erlaubte ihr auch nicht, diese fruchtlosen Versuche fortsetzen. Sie klingelte daher eine Wärterin herbei, ließ diese bei den Mädchen und ging von ihnen. Es gab ihr wirklich einen Stich ins Herz, als die Kinder, nur ihrem Schmerz hingegeben, sie ruhig gehen ließen. Sie vermißten sie also wirklich gar nicht – sie war ihnen nichts geworden in all diesen Tagen, bloß zum Zeitvertreib war sie ihnen gut gewesen. Nur die Mutterschaft erwarb wirklich ein Anrecht an solche jungen Herzen.

Der kleine Vorfall warf plötzlich einen düsteren Schatten in Ursulas Seele. Gedanken tauchten wieder auf, die so manchmal schon in grauen Stunden sie gequält hatten: Was würde dereinst die Ausbeute ihres Lebens sein, wenn sie, alt und schwach, auf alles zurückblicken würde? Ein Dasein voll Mühen und Klagen für andere, doch ohne tieferen Dank und ohne sichtbaren Erfolg. Einsam, einsam würde sie ihren Pfad ziehen, und keine kostbare Frucht würde ihr reifen. Sie würde ja keine Liebe säen und also auch keine Liebe ernten können. Die erwächst nur aus dem Boden der Familie, der glückgesegneten Ehe, an der Seite eines geliebten Mannes und aus dem Kreise zärtlicher Kinder! – Ihr war durch harten Schicksalsschluß solch wahres Glück verwehrt; ihr Los war nur die Mühe ohne den Segen.

Vor solch finsteren Gedanken flohen weitweg die frohen Empfindungen und lichten Zukunftshoffnungen, die manchmal gerade in diesen letzten acht Tagen hier sich unwillkürlich bei ihr eingestellt hatten. Es war ja alles eitler Selbstbetrug, ein törichtes Wähnen gewesen – es tat not, daß sie wieder mit nüchternem Ernst ihr Leben ansah, so wie es in Wirklichkeit war und sein würde. Und aus solchen schweren Empfindungen heraus drängte sich ihr immer mehr der Entschluß auf, den entscheidenden Schritt nunmehr endlich zu tun, der ihrem Leben die engen, aber festen Schranken zog, die sie vor allem nutzlosen Schwanken bewahrten – ihren so lange geplanten Eintritt in ein Diakonissenhaus nun wirklich zu vollziehen. Da hätte ja denn alles törichte Wähnen und Sehnen ein Ende!

Wigand saß in seinem Ordinationszimmer, damit beschäftigt, das Krankenjournal nachzutragen, als Ursula bei ihm eintrat, um ihm die Fiebertabellen, wie gewohnt, zu bringen, deren er dazu bedurfte. Mit einem mechanischen Wort des Dankes nahm er nur, ganz bei seiner Arbeit, ihr die Formulare ab und wollte weiterschreiben. Etwas überrascht sah er daher auf, als Ursula an seinem Schreibtisch stehen blieb, als wenn sie ihm noch etwas sagen wollte.

»Bitte – ist noch irgend etwas?« fragte er, und, nun sie anblickend, gewahrte er erst ihre ernste, entschlossene Miene.

»Ja, ich wollte nur fragen, wie lange Fräulein von Rommertz bestimmt noch zu bleiben gedenkt. Meine Dienste sind vielleicht schon in kürzester Frist nicht mehr frei.«

»Aber wieso denn?« Ganz überrascht erhob sich Wigand von seinem Sessel.

»Ich will einen lang gehegten Plan, von dem auch Sie ja schon wissen, endlich ausführen; ich will –«

»Ins Diakonissenhaus eintreten?« Mit einem leisen Erschrecken fragte es Wigand.

Sie nickte nur ernst. Einige Augenblicke schwieg auch er. Das durfte ja nicht geschehen; diesen unglücklichen Gedanken mußte er ihr ausreden.

»Allerdings – ich hörte ja schon von diesem Ihrem Vorhaben. Aber, offen gestanden, ich habe im stillen immer gehofft, Sie würden sich das noch anders überlegen.«

Ursula machte eine Gebärde fester Entschlossenheit.

»Aber, ich bitte Sie – um alles in der Welt. Was treibt Sie denn zu diesem unglücklichen Gedanken?«

»Ernste Gründe, die in langen Jahren wohl erwogen sind.« Schwer fielen die Worte von ihren Lippen.

»Gewiß, ich zweifle nicht im mindesten daran. Aber ich fürchte – ich empfinde es mit aller Bestimmtheit, Sie sind das Opfer einer Selbsttäuschung, Sie werden hinterher die Dinge selbst ganz anders ansehen, als sie Ihnen jetzt erscheinen.«

»Ich weiß selbstverständlich, daß ich einen schweren Weg gehen will. Aber ich will nicht anders!«

Zweifelnd sah er in ihr blasses Gesicht mit dem herb geschlossenen Mund. Wo war freilich jetzt die holde Jugendlichkeit, die er so manchmal in letzter Zeit an ihr heimlich bewundert hatte? Aber gleichviel! Das war nur eine Stimmung jetzt – wer weiß, wodurch hervorgerufen – die Jugend in ihr war noch nicht erstorben, und sie ließ sich nicht ungestraft ans Kreuz schlagen. Mein Gott, war es denn nicht schon genug an all dem Leid, das sie bisher ertragen.

So bat er denn:

»Sie müssen mir erlauben, offen zu Ihnen zu sprechen. Schon einmal hat Ihnen ein übereilter Entschluß unsägliche Pein gebracht – lassen Sie es nicht zum zweiten Male geschehen!«

Mit gesenktem Haupte stand Ursula vor ihm, sie hörte die Angst um sie aus seinen Worten heraus, aber ihr war, als gelte das gar nicht ihr. In dumpfer Resignation erwiderte sie, ohne aufzusehen:

»Damals hatte ich noch etwas zu verlieren – jetzt erwarte ich nichts mehr vom Leben.«

Ihre starre Ruhe ließ seine quälende Angst nur noch wachsen. Um Himmels willen, nicht solche stumpfe Gleichgültigkeit – der schlimmste Feind des Lebens! Wachschreien mußte er die Energie in ihr.

»Wie dürfen Sie so sprechen! Sie, die Sie so reich sind, daß Sie andern unendlich viel geben können –«

»Ich?« Voll traf ihn jetzt ihr Blick, aber voll unendlicher Bitterkeit, in Erinnerung ihrer trüben Enttäuschung vorhin. »Ich – andern? Ja, gewiß, meine Arbeit, meine rastlose Arbeit. Die will ich ihnen ja auch geben.«

»Nein, Sie sollen mehr geben und empfangen.« Unwillkürlich trat er näher auf sie zu. Jenes Bild schwebte ihm vor der Seele, wie er sie da vorhin mit den Kindern hatte knien sehen, so voll süßen weiblichen Reizes und, ihr selbst vielleicht unbewußt, voll Muttersehnsucht. Und wie schmerzlich er sich damit auch ins eigene Herz schnitt, er wünschte ihr um ihretwillen das Erfüllen solchen Sehnens, dessen Nichtbefriedigung sicherlich der dunkle Urquell ihrer Resignation war. »Ja, geben und empfangen das Höchste, was eine Frau vermag: das Glück einer liebeverklärten Ehe.«

Ein Zucken fuhr durch Ursulas Körper, und ihre Lippen preßten sich fest aufeinander. Jeder Blutstropfen war aus ihrem Gesicht gewichen. Nun aber kam ihre Antwort:

»Das wird es nie für mich geben!«

»Und warum nicht?«

»Weil ich es mir gelobt habe – an einem Totenbette.«

In jähem Erschrecken sah er sie an. Was sagte sie da? – Ein Gelübde der Ehelosigkeit – am Totenbette? Das konnte doch nur am Sterbelager ihres Mannes gewesen sein. Aber warum – warum?

Doch er kam nicht zum Ausdenken der Frage. Es klopfte plötzlich an die Tür.

»Verzeihen Herr Doktor« – die Wärterin im sauberen, hellen Kleide erschien auf der Schwelle – »Herr Geheimrat Starck –«

»Aber bitte nur hereinzutreten.« Und schon wurde auch hinter dem Mädchen der joviale alte Herr sichtbar, der Hausarzt der jungen Frau oben, der täglich nach ihr in der Klinik zu sehen kam.

»Guten Tag, lieber Herr Kollege – ergebenster Diener, Frau Oberin,« begrüßte der Geheimrat die beiden, die ihm in dieser Zeit wohlbekannt geworden waren. »Na, nun dürfen wir uns ja gratulieren – unsere kleine Frau ist glücklich durchgebracht! Ich komme eben von ihr.«

Kräftig schüttelte er in seiner Freude Wigand und Ursula die Hand.

»Ja, Gott sei Dank – aber es hing an einem Haar,« sagte Wigand ernst.

»Sie haben eben Glück! Und ohne das kann der beste Arzt nichts anfangen.« Wigand machte unwillkürlich eine ablehnende Bewegung, und ein bitterer Zug spielte um seine Lippen. »Oder wollen Sie es etwa gar leugnen?« Der Geheimrat klopfte dem jüngeren Kollegen vertraulich auf die Schulter. »Kaum haben Sie hier die Sache in die Hand genommen, und schon haben Sie das Haus voller Patienten. Alle Kuren schlagen ein – was wollen Sie bloß noch mehr? – Nun noch eine nette kleine Doktorsfrau hier ins Haus, und Sie sind der beneidenswerteste Mann unter der Sonne! Na, habe ich etwa nicht recht, Frau Oberin?«

Ursula war heimlich zusammengefahren bei den scherzenden Worten des alten Herrn.

»Gewiß, Herr Geheimrat,« bestätigte sie gepreßt und wandte sich dann rasch ab, sich auf dem Schreibtisch mit den Journalen zu schaffen machend.

»Na also!« kehrte sich Geheimrat Starck, heute infolge des guten Ausgangs der Erkrankung ganz besonders aufgelegt zu launigen Bemerkungen, wieder Wigand zu, dem Ursulas Befangenheit nicht entgangen war und dessen Miene ein peinliches Empfinden leise andeutete. »Da hören Sie's ja bestätigt. Also gehen Sie in sich, Sie hartgesottener Junggeselle, und halten Sie Umschau unter den Töchtern des Landes. Ein Mann wie Sie sollte eigentlich längst schon geheiratet haben. – Sie kleiner Drückeberger, warum so ehescheu? Angst vor dem Pantoffel?«

»Das nun wohl weniger.« Wigand zwang sich zu einem Lächeln. »Trotzdem aber werde ich Ihnen den Gefallen leider nicht tun können.«

»Was – Sie wollen nicht heiraten?« Nun staunte der Geheimrat aber wirklich. »Soll das Ihr Ernst sein?«

Wigand nickte.

»Ja – Pardon – aber warum denn in aller Welt?« platzte der alte Herr heraus; der Fall war ihm völlig unverständlich.

»Weil ich die Frau, die ich haben möchte, doch niemals haben werde.«

Wigand sagte es mit ernstem Nachdruck, und sein Blick streifte dabei mit einem Aufleuchten voll tief geheimen Wehs einen Moment Ursula drüben am Tisch. Der Blick traf den ihren, der sich bei der letzten Frage des Geheimrats unwillkürlich mit innerster Spannung auf Wigand geheftet hatte. Nun senkte sie, unvermutet von seinem Hersehen betroffen, verwirrt die Augen, und eine lichte Röte begann in ihr Gesicht zu steigen. Es zu verbergen, drehte sie, sich tiefer über den Schreibtisch beugend, sich langsam von den Herren ab. Während ihre Finger nervös in den Papieren vor ihr auf dem Tisch blätterten, fühlte sie ihr Herz angstvoll pochen.

Mein Gott, dieser Blick eben – seine Worte! Es war ja ein klares Eingeständnis, daß er sie noch immer nicht vergessen, noch immer nicht aufgehört hatte zu lieben! All seine kameradschaftliche Ruhe, die er ihr gegenüber zur Schau getragen – es war nur im Zwang der Selbstbeherrschung geschehen!

Ursula fühlte die aufsteigende brennende Glut in ihren Wangen, und, schnell einige Bücher und Tabellen zusammenraffend, eilte sie mit flüchtigem Gruß aus dem Zimmer davon.

 


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